Naja zunächst einmal einen guten Abend in die Runde und na klar, vieleicht tue ich mich im Folgenden etwas schwer aber ich denke auch wenn er für mich sehr ungewöhnlich ist, gehe mal diesen Weg.
Vor einem halben Jahr begann unsere Beziehung, Sie ist Mitte 30 und ich Ende 40, also ein recht großer Altersunterschied was bei ihr auch zuerst etwas Skepsis mit sich brachte aber letztlich überhaupt kein Hinderungsgrund für ein uns war. Wir kannten uns nur kurz, verliebten uns recht schnell ineinander und kamen dann auch schnell zusammen. Schon nach vieleicht 2 Wochen sahen wir uns täglich wenn auch nur kurz am Morgen und am Nachmittag vieleicht eine Stunde jeweils und dann von 7 Tagen in der Woche waren wir nur an zweien in der Nacht nicht zusammen, also eine recht enge Geschichte. Wir halten viel Händchen, egal wo, auch auf Familienveranstaltungen zeigen wir immer viel Verbundenheit. Das S. ist gut und für beide erfüllend und befriedigend. Sie sagte mir oft, das sie mit mir Glücklich sei, allerdings nur sehr selten, das sie mich liebt, sie meint, sie ist jemand die das nicht oft sagt.
Im Lauf der Monate hatte ich das Gefühl der Besonderheit, ein ganz besonderer Mensch in meinem Leben und wir sagten uns beide, das wir uns sehr lieben, nur eben ich viel häufiger als sie. Wenn wir nicht zusammen sein konnten, aus beruflichen oder anderen Gründen, schrieben wir uns immer recht viel, liebe Worte garniert mit den Smileys der Liebenden, also Herzchen etc. und schworen uns, sobald wir wieder beieinander wären mit endlosen Küsschenketten ebensoviele Live Küsse, was dann auch im Grunde so geschah.
Streitereien gab es dann hier und da auch, von seltsamer Qualität, sie schien extrem schnell aufbrausend und schon bei echten Peanuts auf 180 zu gehen, Darüber Reden gestaltete sich schwierig, da sie eher nicht diskussionsfreudig ist und im Zweifel eher noch grantiger wird.
Dennoch redete ich und im Nachgang stellte sich fast immer heraus, daß es gar nicht so war wie sie es gesehen hatte oder eben auch für sie erkenntlich um praktisch nichts ging. Die allermeiste Zeit aber lief alles harmonisch, auch wenn sie einen seltsamen eher sarkastischen Humor hat, garniert mit Spott, der zwar nicht so gemeint ist aber an den unmöglichsten Stellen im Leben platziert wird, mitunter, was schon zu einigen Reibereien führte.
Die eigentliche doch recht enge Bindung ging überwiegend von ihr aber am Ende doch sehr von uns beiden aus, und auch wenn ich oft zweifelte und nachhakte so beteuerte sie mir immer, das es alles richtig so sei.
Nun gingen die Monate ins Land, wir sprachen vom Zusammenziehen, sprechen davon im Grunde immer noch.
Ich fand mich glücklich wieder in dieser Beziehung und auch wenn sie an manchen Punkten schon für mich komisch ist, liess ich nie locker ihr meine Liebe zu zeigen.
Wir unternehmen viel, sind fast jedes Wochenende mal hier mal da und all diese Zeit verläuft gut, macht Spaß und gute Laune. Die Streitereien finden wenn dann eher bei ihr im Geschäft oder bei ihr Zuhaus statt, bei mir eher seltener, warum auch immer.
Es sind aus meiner Sicht Kleinigkeiten, beispielsweise Meinungsverschiedenheiten über Tatsachen, Dinge die der eine genau zu wissen meint aber der andere dann doch besser weiss aber dessen Wissen nicht akzeptiert wird. Mein Fehler ist hier, daß ich mich oft schwer tue, lieber mal klein bei zu geben als immer auf der Wahrheit zu beharren, muss ich klar sagen.
Ihr Verhalten bei einem Streit ist oft eher so als wenn man ein verwundetes Tier angreift, viel zu übertrieben, meiner Meinung nach.
Sie ist vom Typ her eher der kumpelhafte, eine klasse Frau die aber ein Problem damit hat, ihre Gefühle so richtig zu zeigen, Empathie scheint ihr fast gänzlich fremd, mitunter agiert sie sehr verletzend und erkennt das auch nachdem ich es sagte eher nicht als ob es ihr leid täte, nicht immer aber doch häufig.
Ihre letzte Beziehung, deren Ende vor mir gut ein Jahr zurück lag, war für sie extrem aufreibend, sie liebte und er war für sie wohl der Richtige, ihre Äusserung, wenn er mich gefragt hätte, hätte ich ihn geheiratet, gab mir einen ziemlichen Stich aber ich dachte, okay, ist vorbei.
Hat da wohl viel investiert, ist oft hinterhergelaufen aber ohne Erfolg und das hat sie ziemlich geschafft, wie sie schilderte.
Ab hier habe ich unsere Beziehung mal Revue passieren lassen und durch Fragen festgestellt, daß die Liebe zu ihm damals deutlich größer war als zu mir heute, ich für sie trotz all ihrer vorigen Beteuerungen eben nur ein eher normaler Liebespartner wäre und eher nicht eine große Liebe, was mich ziemlich getroffen hat. An dem Tag sprachen wir über so manches, überraschenderweise war sie sehr zugänglich und recht redseelig. Sie sagte mir, das sie seit ein paar Wochen nicht mehr ganz soviel für mich empfände wie eben davor, warum kann sie nicht sagen, sie hat selbst viel nachgedacht kann es sich nicht erklären.
Sie nimmt seit fast dieser Zeit Tabletten die laut Beipackzettel, Depressionen auslösen können, also durchaus passend aber wäre das nicht zu leicht ?
Dazu hat sich seit wenigen Wochen die Chatkommunikation von ihrer seite aus verändert, erheblich weniger liebe Smileys, kaum noch Küsse, kaum noch Herzen. Hab sie wiederholt darauf angesprochen, sie reagiert recht unwirsch darauf, meint ihr wäre das nicht aufgefallen, wisse nicht warum und sagt, ich würde über zuviel nachdenken.
Auch wenn im Großen und Ganzen sogar die Streitereien zurückgegangen sind und wir überwiegend immer noch wie gewohnt und ohne irgendwelche Einschränkungen miteinander uns erleben, habe ich immer mehr das Gefühl, das sich unsere Beziehung dem Ende nähert.
Ich habe sie immer mal wieder gefragt ob sie an Trennung dächte, was sie immer verneinte, aber immer mehr, rein subjektiv, glaube ich etwas anderes, zumindest denke ich daran.
Ihr wird es zu viel, das wir und täglich sehen, am Abend und Nachts okay aber am Morgen im Geschäft ein zwei Stunden wäre zuviel, sie meinte ich klammere und meine Liebe erdrückt sie manchmal, dabei fragte ich ja immer und war ganz offen der Ansicht das wir beide so etwas wollten, ja war ich eher der Ansicht, sie möchte das viel mehr als ich.
Seltsam das all das erst vor Kurzem so passierte und im Grunde alles zusammen, hab soetwas noch nicht erlebt.
In all meinen vorigen Beziehungen war ich es der zuviel dauerhafte Nähe nicht mochte, verstehe bis heute nicht, warum es in dieser Beziehung anders ist, denke aber immer, das das eher von ihr gewollt war und ich es einfach nur schön fand/finde.
Im Augenblick ist alles wie gewohnt, ich habe die Zeiten an denen wir uns sehen am Tage reduziert und hoffe, hoffe das es sich fängt.
Jede kleine Meinungsverschiedenheit löst bei mir Bauchschmerzen aus, imaginär aber das Gefühl halt.
Denke ständig hin und her, mach mich selber verrückt, nehme einiges von meiner Stimmung mit zu dem uns und denke das ist Gift aber sehe nicht, wie sich das ändern liesse.
Ich denke, wenn unsere Maßnahmen, uns an bestimmten Stellen weniger zu sehen, Stellen wo es auch oft Reibereien gab, nichts bringt und sie mir in ein paar Wochen mitteilt, das ihre Gefühle vieleicht noch weniger geworden sind, werde ich das Spiel beenden, denke es macht mich mehr kaputt als sie.
Sie meinte sie laufe niemandem hinterher, eben seit ihrer letzten Beziehung, wo Hinterherlaufen nichts brachte. Ich sagte ihr, daß diese Aussage mich herabwertet und ich nicht gut finde. Ich sagte ihr, daß jede neue Liebe alles wert ist, entweder ganz oder gar nicht, alles andere hat keinen Zweck. Sie nickte dann zwar und gab immerhin zu, daß eine Trennung sie innerlich zerstören würde aber nach aussen würde sie sich nichts anmerken lassen, kenne ich irgendwoher, ich war vor ihr nie anders, hab erst bei ihr gelernt, über vieles offen zu reden, keine Ahnung warum, manchmal ertappe ich mich bei dem Gedanken, etwas stimmt mit mir nicht aber das ist jetzt eher spaßig gemeint.
Für mich ist sie eine der größten Lieben die ich in meinem Leben hatte, vieleicht die größte, ich weiss nichtmal im Ansatz warum das so ist und warum ich so einige Dinge aus ihrem verhalten mitmache, die ich in allen vorigen Beziehungen im Leben nie mitgemacht hätte. . Liebe ist manchmal wie eine Krankheit, wenn es zuende ist, komme ich damit zurecht, aber es wird sehr weh tun, besser es findet keine Trennung statt.
Da man eine solche Geschichte nicht in ein paar Sätzen voll schildern kann, denke ich ist allen klar, darum fragt, wenn es unklar ist, nur dann weiss ich worauf es ankommt und kann es dann vieleicht erläutern.
06.10.2017 19:08 •
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