Kind ADHS, Partner mega abgenervt und ich dazwischen

Moin, ein Psychologe darf in der Regel keine Medikamente verschreiben, wenn dann ein Psychiater oder Kinderarzt.
Ich gehe mal davon aus, das euer verschreibender Arzt engmaschig kontrolliert, wie das Medikament Deinem Sohn bekommt und auch die Dosierung gut ausgelotet hat und regelmäßig mit euch im Kontakt steht für Untersuchungen.
Gerade bei der Art von Medikamenten müsste es das Anliegen des Arztes sein, am Ball zu bleiben.

Hallo, mein Sohn und ich haben auch adhs und Autismus Spektrum Störungen.

Ich kann dir in Sachen Medikamente vll einige Tipps geben.

Medikamente sind ein Segen, und das sage ich als selber Betroffene die vor der Diagnose an Depressionen und Ängsten gelitten hat!

Daher bitte lasse dich nicht verunsichern von Menschen ohne Ahnung.

ADHS ist eine Erkrankung bei der das Hirn anders funktioniert und kann mit Medikamenten und Therapie behandelt werden!

Ich möchte noch anmerken das ADHS verrerbt wird. Meistens von männlicher Seite.

Hat der Vater sich Mal testen lassen?

ADHS triggern sich gern gegenseitig.
Ich lief auch erst richtig auf dem Zahnfleisch als ich mit meinem Sohn permanent konfrontiert wurde. Und erst da kam ich auch zu meiner eignen Diagnose.

Zitat von Johanna15:

Moin, ein Psychologe darf in der Regel keine Medikamente verschreiben, wenn dann ein Psychiater oder Kinderarzt. Ich gehe mal davon aus, das euer ...

Sorry, da gab ich mich vertippt, es war die Kinderpsychiatrische Gemeinschaftspraxis, die auch die Diagnostik gemacht hat (über ein halbes Jahr lang).
Eigentlich sollte alle 3 Monate Kontrolle sein (Blutdruck, Gewicht, Gespräch), aber wegen Corona fiel immer mal wieder was aus.

Zitat von Nostraventjo:

Ich möchte noch anmerken das ADHS verrerbt wird. Meistens von männlicher Seite. Hat der Vater sich Mal testen lassen? ADHS triggern sich gern ...

Danke dir für deinen Beitrag! Ja, ich habe auch das Gefühl, dass meinem Sohn die Mediation viel mehr gut tut als sie ihm schadet. Ich bin mir aber auch total bewusst, dass sie sehr umstritten ist und manche sie überhaupt nicht gut vertragen, sie deshalb auch einen sehr schlechten Ruf hat.
Nein, der Vater hat sich nie testen lassen, es würde allerdings dafür sprechen, dass seine älteste Tochter wohl auch ADHS hat, was für mich allerdings (ich habe sie damals mit 10 kennen gelernt) nie spürbar war.
Wenn mein LG jetzt ernsthaft seine Depression angeht, kann in dem Rahmen ja vielleicht auch mal geschaut werden.

Zitat von Johanna15:

Vielleicht ist es das? Vielleicht kann man einfach nicht mehr machen, ausser zu lieben, zu schützen, da zu sein und Herausforderungen immer wieder anzugehen und zu begleiten

Ein Schularzt meinte damals zu mir, dass mein Sohn so wäre, wie er heute (also damals) ist, hätte er seiner liebevollen Erziehung zu verdanken... ...das hatte mich sehr stolz und glücklich gemacht, auch wenn ich oft genug verzweifelt war.

Zitat von Sorgild:

Aber einfach so absetzen kannst du die auch nicht. Die müssen wirklich ausgeschlichen werden. Und zwar unter engmaschiger ärztlicher Aufsicht

Mein Sohn musste alle viertel Jahr zur Blutentnahme wegen seinem Leberwert und alle halbe Jahr zum EEG, außer der kinderpsy. Betreuung. Er bekam auch Ritalin.
Ich gab sie ihm aber ausschließlich zur Schulzeit und muss sagen, dass ich, für mich, keinen Unterschied gemerkt habe, egal, wie lange er Schule hatte.
Seine Tabletten hat er dann mit 16 von alleine abgesetzt. Von da an war er viel selbstständiger, wenn er natürlich auch um seine Schwäche wusste, aber er konnte viel besser einschätzen, was er sich zutrauen kann...was auch heute noch so ist!
Hatte ich schon geschrieben, dass er auch seine zweite Lehre erfolgreich beendet hatte und seine Ausbilderschein geschafft hat? Jetzt ist er am LKW-Führerschein und macht im Herbst seinen Meister...
Er bekommt volle Unterstützung von seinem Vorgesetzten und ist auch bei seinen Kollegen sehr beliebt.
Mein Großer war schon immer sehr empathisch, auf seine Art, und hilfsbereit, was früher leider oft ausgenutzt wurde...

Zitat von ma777:

Danke dir für deinen Beitrag! Ja, ich habe auch das Gefühl, dass meinem Sohn die Mediation viel mehr gut tut als sie ihm schadet. Ich bin mir aber ...

Bei Mädchen äußert sich das anders. Deswegen hat man es bei mir auch 35 Jahre nicht erkannt. Mädchen sind oft sehr still und depressiv und unkonzentriert.
Ich wünschte ich hätte auch schon viel früher Hilfe bekommen.

Mein Sohn und ich bekommen Medikinet, morgens und mittags.
Die Dosierung ist etwas komplex, nach Gewicht ist veraltet, Neurologen sagen heute eher nach Ausprägung. Mein Sohn und ich nehmen eine sehr geringe Dosis, unter Umständen muss man etwas probieren und es gibt auch Medikamente die nicht vertragen werden. Ist Teilweise etwas langwierig bis Dosis und Medikament gefunden ist. Da würde ich nochmal mit einem Neurologen sprechen, auch in du deinem Sohn nicht mittags auch etwas geben kannst.

Also wenn beide Kinder von dem Mann ADHS haben und er auch mit Depressionen usw Probleme hat kannst du davon ausgehen dass er es auch hat.

Zitat von Nostraventjo:

Also wenn beide Kinder von dem Mann ADHS haben und er auch mit Depressionen usw Probleme hat kannst du davon ausgehen dass er es auch hat.

Naja er hat insgesamt 4 Kinder, 3 aus seiner ex-ehe und unseren Sohn. Kind 2 und 3 haben wohl nix in der Richtung. Aber ja, wahrscheinlich hast du recht, es ist nicht unwahrscheinlich.
Macht es Sinn, jetzt in seinem Alter (Mitte 50) noch eine Diagnostik zu machen bzw. spielt es jetzt noch eine Rolle?

Zitat von ma777:

Naja er hat insgesamt 4 Kinder, 3 aus seiner ex-ehe und unseren Sohn. Kind 2 und 3 haben wohl nix in der Richtung. Aber ja, wahrscheinlich hast du ...

Ist er denn unglücklich mit seinem Leben?

Bein mir war es so, das ich massiv gelitten habe, schon immer. Ich konnte sozial und beruflich nie Zeugen was in mir steckt, wirkte komisch auf andere Leute, geriet oft in Konflikte, entwickelte Depression und Angst.

Seit ich die Medikamente nehme kann ich viel besser Fühlen, reagiere nicht mehr so impulsiv, gerade auch im Umgang mit meinem Sohn, habe weniger Angst vor dem Alltag, bin nicht mehr so müde und bekomme einfach mein Leben viel besser mit viel mehr Qualität in den Griff.
Ich kann auch zum ersten Mal eine gesunde Beziehung ohne Drama führen.

Zitat von bifi07:

Ein Schularzt meinte damals zu mir, dass mein Sohn so wäre, wie er heute (also damals) ist, hätte er seiner liebevollen Erziehung zu verdanken... ...das hatte mich sehr stolz und glücklich gemacht, auch wenn ich oft genug verzweifelt war

Das klingt super und geht sicher runter wie Öl!

Zitat von bifi07:

atte ich schon geschrieben, dass er auch seine zweite Lehre erfolgreich beendet hatte und seine Ausbilderschein geschafft hat? Jetzt ist er am LKW-Führerschein und macht im Herbst seinen Meister...
Er bekommt volle Unterstützung von seinem Vorgesetzten und ist auch bei seinen Kollegen sehr beliebt.
Mein Großer war schon immer sehr empathisch, auf seine Art, und hilfsbereit, was früher leider oft ausgenutzt wurde..

Glückwunsch! Ja, eigentlich glaube ich auch, dass mein Sohn seinen Weg schon gehen wird. Er ist ein wirklich lieber kleiner Kerl, sehr hoher Gerechtigkeitssinn und sehr schlau, nur leider ein bisschen zu impulsiv und zu chaotisch in kleinen alltagsdingen.. aber ich hoffe, das wird sich mit der Pubertät noch ein bissel verwachsen!

Zitat von bifi07:

Ich gab sie ihm aber ausschließlich zur Schulzeit und muss sagen, dass ich, für mich, keinen Unterschied gemerkt habe, egal, wie lange er Schule hatte.

Ich merke bei meinem Sohn einen riesengroßen Unterschied, ob er die Kapseln genommen hat oder nicht, und wenn ich ehrlich bin, war ich gerade während der langen Home schooling Zeiten sehr dankbar für die Medikamente. Ohne die wär in der Zeit wahrscheinlich nicht viel gegangen und wir wären beide ziemlich verzweifelt.

Zitat von Nostraventjo:

Ist er denn unglücklich mit seinem Leben? Bein mir war es so, das ich massiv gelitten habe, schon immer. Ich konnte sozial und beruflich nie Zeugen ...

Derzeit ist er ausgelaugt ohne Ende, zeitweise sehr stressiger Job, anstrengender Sohn, Corona, viel nötige Umbauarbeiten am Haus usw usw. Es wurde nervlich immer schlimmer, aber zumindest ist es jetzt an einen Punkt gekommen, wo er sich Hilfe von außen suchen will (Reha u.ä.)
Generell ist er schon zufrieden mit seinem Leben denke ich, er war allerdings immer eher der Einzelgänger (kaum enge Freunde, braucht rückzugsorte extrem), und seine Kindheit war eine Katastrophe (ganz schlimme mutter und ständig wechselnde stiefväter).

Zitat von ma777:

Derzeit ist er ausgelaugt ohne Ende, zeitweise sehr stressiger Job, anstrengender Sohn, Corona, viel nötige Umbauarbeiten am Haus usw usw. Es wurde ...

Ich würde da mit ihm Mal in Ruhe drüber reden.
Erste Anzeichen für Adhs sind zb auch Zeugnisse, Verhalten in der Schule usw ...

Ich habe auch Probleme Freundschaften zu pflegen, soziale Kontakte sind anstrengend und ich brauche ist Ruhe für mich.
War auch ausgelaugt ohne Ende.

Ich war dann in einer Tagesklinik und wurde dort eingestellt und seither geht es bergauf.

Zitat von Nostraventjo:

Erste Anzeichen für Adhs

Habe ich dich richtig verstanden, du hast ADHS und bist Autistin?

Zitat von Johanna15:

Habe ich dich richtig verstanden, du hast ADHS und bist Autistin?

Ich habe ADHS und autistische Züge, Richtung Asperger. Mein Sohn auch Kommt häufig vor.

Zitat von Nostraventjo:

Ich würde da mit ihm Mal in Ruhe drüber reden. Erste Anzeichen für Adhs sind zb auch Zeugnisse, Verhalten in der Schule usw ... Ich habe auch ...

Okay, grad will ich ihn nicht überfordern. Es war ein großer Schritt für ihn, sich die Depression einzugestehen. Aber wenn es dann akut wird und er eine Klinik/einen Facharzt hat, dann werd ich das mal ansprechen.