Hallo allerseits.
Ich bin neu hier und möchte euch meine Geschichte erzählen. Ich muss sie einerseits rauslassen und andererseits hoffe ich um ein wenig Hilfe, denn ich bin ziemlich überfordert mit meiner Situation.
Ich denke ich fange einfach mal am Anfang an:
Ich habe meine damalige Freundin zu einem Zeitpunkt kennengelernt, als ich ein paar Probleme hatte. Ich hatte mein Studium gewechselt und war mir immer noch nicht sicher ob es das richtige für mich ist. Um mich herum entwickelten sich meine Freunde weiter und ich hatte das Gefühl stehen geblieben zu sein. Als meine Mutter dann auch noch an Brustkrebs erkrankte ging es mir gar nicht mehr gut und ich hatte nichts woran ich mich wirklich halten konnte.
Die Zeit verging, meine Mutter hat sich von der Bestrahlung erholt und ca. ein Monat nachdem ich meine jetzt Ex-Freundin zusammengekommen bin ging es wieder bergauf. Ich hatte einen Menschen gefunden, einen Menschen mit so unglaublich viel Liebe, Empathie und Gefühlen, der mir halt gab.
Wir hatten eine wunderschöne Zeit miteinander, haben viel erlebt, haben viel gelacht und viel geweint (wir sind beide sehr emotionale Personen und haben beide die Angewohnheit nicht Nein sagen zu können und viel für unsere Mitmenschen zu tun. Manchmal sicher zu viel, aber das ist jetzt nicht so wichtig).
Ca. 1-2 Monate bevor Schluss war hab ich immer mehr gemerkt, dass irgendwas nicht ganz stimmt. Mal ging es sehr gut und mal wurde es ein bisschen schwieriger. Zu dem Zeitpunkt habe ich aber noch nicht gewusst oder erkannt, dass sie sich mit uns nicht sicher war. Irgendwann war es dann so weit und ich habe sie gebeten mir bitte zu erzählen was los sei, denn gemerkt hab ich schon länger etwas. Sie erzählte mir, dass sie sich bei so vielen Dingen in ihrem Leben nicht sicher ist und als ich sie fragte, meinte sie auch dass es mit uns auch so wäre.
Wir haben die halbe Nacht darüber geredet und waren uns einig, dass es vielleicht ganz gut ist, wenn wir uns eine Weile nicht mehr sehen.
Nach 3 Tagen bekam ich eine SMS von ihr, dass es ihr dabei nicht gut geht und sie gar nicht wissen will wie es mir erst dabei geht. Also haben wir uns getroffen und sie hat sich sehr gefreut mich wieder zu sehen und ich mich auch. Es ging wieder ein bisschen besser nur hatte ich Angst, bzw. wusste ich, dass es für sie so schnell sicher nicht wieder gegessen ist und dass sie sich immer noch im Unklaren ist ob sie mich noch liebt. Das ganze hat mich ziemlich traurig gemacht und die Trauer konnte sie natürlich spüren.
Nun war es so weit dass sie zu mir gesagt hat, dass sie weiß, dass ich sie über alles liebe und dass sie es spürt wenn ich sie küsse und sie umarme, aber ich hab sie dann einfach auch immer so verzweifelt angesehen und sie hat gewusst, dass ich um sie kämpfen will nur tat ich es nicht wirklich. Ich hatte zu große Angst sie einzuengen oder ihr nicht den Freiraum zu geben den sie vielleicht gebraucht haben könnte. Jedenfalls sagte sie mir dann unter tränen, dass ich sie doch küssen solle wenn ich sie liebe und ich um sie kämpfen solle, denn sie weiß ja, dass ich es will. Das tat ich dann auch, ich bemühte mich sehr, schöne Sachen zu unternehmen und nur noch traurig zu sein wenn sie nicht da ist, doch sie hat angefangen das ganze ein wenig zu Blocken.
Ein paar Tage darauf haben wir uns auf meine Anfrage hin getroffen um über uns zu reden. Sie hat mir gesagt, wie leid es ihr tut und dass sie weiß, dass sie gesagt hat ich solle um sie kämpfen und das ganze dann aber auch geblockt hat. Und sie sagte dass, was sie schon ein paar Tage zuvor zu mir gesagt hat: Mein Kopf will, er will so sehr. Du bist der beste Freund den ich mir nur wünschen kann, doch mein Herz sagt leider etwas anderes und es tut mir so unglaublich leid. Ich war mit meinen Gefühlen inzwischen schon so am Ende, dass ich gesagt habe, dass wir das so vermutlich nicht machen können. Ich liebe sie über alles, doch es hat mir so weh getan (mindestens gleich viel für sie wie für mich), dass sie nicht das gleiche für mich empfinden konnte, obwohl sie es wollte und wir waren uns beide einig, dass es besser wäre Schluss zu machen.
Ich habe ihr dann am selben Abend noch geschrieben, dass ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll, ich auch nicht weiß ob ich das so kann und ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass es keine Möglichkeit gibt, dass es nicht doch noch irgendwie funktioniert. Dass ich um sie kämpfen will und dass sie uns bitte noch nicht aufgeben soll.
Sie hat geantwortet, dass das alles traumhaft und schön klingt, vom Kämpfen bis hin zum viel Unternehmen, nur sei sie im Moment nicht bereit dazu ihre Meinung schon wieder zu ändern. Sie muss es jetzt mal sacken lassen und durchatmen, weil sie sich in den letzten Wochen oft genug umentschieden hat und das ganze nur noch schlimmer gemacht hat und sie hat nicht vor den Fehler noch einmal zu machen, was nicht bedeutet, dass es ihr mit der Entscheidung gut geht, nur will sie nicht noch größere Schäden anrichten.
Daraufhin haben wir 2 Wochen nichts mehr voneinander hören lassen. Mir ging es richtig schlecht. Ich konnte fast nichts mehr Essen, ich habe sie überall und in jeder Person gesehen und gefühlt. Ich hoffte zu jedem Zeitpunkt, sie würde auf einmal auftauchen, vor meiner Wohnung sitzen, oder mir entgegenkommen wenn ich auf der Straße war.
Gestern hab ich das ganze nicht mehr ausgehalten und ihr geschrieben, ob wir uns treffen könnten. Egal ob heute, morgen, in einer Woche oder in einem Monat. Ich wusste dass sie viel in der Uni zu tun hatte und eventuell noch keine Zeit hatte über uns nachzudenken, deshalb wollte ich ihr so viel Zeit geben wie sie brauchte. Sie hat eine Stunde später auch schon geantwortet und wir haben uns gestern um Abend getroffen um zu reden.
Ich erzählte ihr, dass es mir nicht so gut geht (nicht um ihres Mitleids willen, sondern weil ich ehrlich sein wollte), aber das wusste sie ja schon. Ich habe ihr gesagt, dass es mir leid tut und dass ich alle Energie, die ich nur aufbringen kann, dafür verwenden will um es mit uns noch einmal zu versuchen. Sie hat gesagt, dass sie nicht glaubt, dass sie mir helfen kann. Sie kann es sich im Moment einfach nicht vorstellen, mich wieder zu lieben auch wenn ihr das unendlich leid tut und ihr Kopf was anderes denkt. Und sie will mir nicht noch mehr weh tun, indem wir das gleiche noch einmal durchmachen, sollte es nicht klappen.
Sie hat mir auch erzählt, dass sie schon vor längerer Zeit mit ihrer Mutter über uns geredet hat. Darüber, dass ich nicht immer sehr entscheidungsfreudig war, dass ich selten Initiative ergriffen habe. Das wurde mir leider auch erst im Nachhinein klar. Ich war so unglaublich verliebt, dass ich nicht gesehen habe wie fertig sie das manchmal gemacht hat. In diesem Punkt haben wir beide Fehler gemacht. Ich hab zu wenig für uns getan (vielleicht weil ich vieles als selbstverständlich betrachtet habe, vielleicht aber auch aus anderen Gründen, ich weiß es im Moment einfach nicht) und sie hat es mir nicht gezeigt und nicht mit mir darüber geredet (vielleicht weil sie es selber richten wollte, oder mich nicht verletzen wollte, auch das weiß ich nicht - und sie auch nicht). Sie hat dann gemeint, sie hat das Gefühl gehabt, sie könne ihr Leben nicht so nützen wie sie es gerne hätte und sie hätte mich auch motivieren können, aber das hat sie scheinbar nicht geschafft aus welchen Gründen auch immer. Und ich konnte ihr darauf auch keine Antwort geben, außer dass ich wie schon erwähnt, vielleicht einfach so überglücklich mit ihr war, weil ich mir nie so jemanden wie sie auch nur erträumen hätte können, dass ich das egoistischer Weise ausgeblendet habe und nicht gesehen habe wie es ihr dabei ging.
Mir viel während unserem Gespräch auf, dass sie ein wenig radikaler geworden ist. Nicht im negativen Sinn, nur ist sie der liebenswürdigste und zuvorkommendste Mensch den ich je kennengelernt habe (und das behaupte nicht nur ich) und hat nie zu jemandem Nein gesagt, aus Angst sie würde ihn/sie verletzen. Sie hat mir gesagt sie hat gemerkt, dass sie niemandem etwas Gutes tut, wenn sie nur immer nett ist, sondern dass sie damit eigentlich mehr kaputt macht. Und sie wünscht sich einfach nichts mehr, als dass ich weiter mache und es mir bald wieder besser geht und ich habe ihr gesagt, dass ich es so gut versuchen werde, wie ich kann. Das bin ich ihr schuldig. Denn ich weiß dass sie es nicht ertragen könnte, wenn ich mich auf das mit geht es schlecht versteifen würde und dadurch in einem Strudel versink, aus dem ich nicht mehr rauskomme.
Ich würde sie am liebsten heute schon wieder sehen und noch einmal mit ihr reden. Dass sie es mich vielleicht doch noch versuchen lässt, dass ich Initiative ergreifen werde und mich um uns bemühe. Denn ich weiß dass ich das kann und dass ich das auch will, nur habe ich es viel zu spät erkannt und das macht mich unendlich traurig.
Ich weiß nicht was ich jetzt machen soll. Ich würde es gerne versuchen, doch ist es dafür zu früh? Oder vielleicht zu spät?
Das war jetzt alles viel zu lesen, obwohl ich mich kurz fassen wollte, tut mir leid. Ich hoffe mir kann irgendjemand einen Rat geben, denn ich weiß, dass in meinem Kopf alles so drunter und drüber geht, dass ich eventuell falsche Entscheidungen fälle.
Danke fürs zuhören.
Liebe Grüße,
Clemens
PS: Titel ist mir nichts besseres eingefallen...
26.05.2014 21:52 •
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