Nach fast einmonatiger Stille melde ich mich nochmal zu Wort.
Die aktuelle Situation ist schön und schwierig zugleich. Schön zum einen, weil wir viele schöne Momente verbringen. Einiges ist besser geworden. Wir sind offener geworden, haben mehr und besseren S. (und das soll die Beziehung nicht auf das s.uelle begrenzen), versuchen die Zeit besser zu nutzen und sind wieder viel gefühlvoller, als vorher.
Schwierig ist, dass wir beide immer noch verunsichert sind. Inzwischen glaube ich sogar, dass ich verunsicherter bin, als sie, obwohl es vorher immer umgekehrt war. Wir hatten bereits ein Gespräch mit Dingen, die wir besser machen wollen und haben sogar überlegt Weihnachten zusammen mit unseren Familien zu feiern. Das jedoch unter die Bedingung gestellt, dass wir uns sicher sind. Letztlich haben wir uns nicht getraut und feiern Weihnachten nun jeder für sich - vor kurzem hat sie gesagt, dass wir so kurzfristig nicht mehr alles umplanen können usw., das war dann mehr oder weniger der Abschluss dieses Gedankens. Weiterhin haben wir bisher nichts unseren Familien erzählt. Vorgestern hatte sie mich gefragt, ob ich meinen Eltern schon von uns erzählt hätte - ich sagte nein, aber dass ich es ihnen kommenden Mittwoch erzählen könnte. Darauf sagte sie, dass das jetzt keine Aufforderung gewesen war...
So lange wir nicht über solch ernste Themen reden ist also alles wunderbar, aber bei der Frage nach dem sicher sein, werden wir recht schnell still. Ich kann die Frage auch nicht eindeutig beantworten. Ich bin so durcheinander. Ich finde es wie gesagt schön, die Zeit mit ihr zu verbringen. Aber manchmal, wenn wir zusammen sind, denke ich mir, dass ich damit wieder viel Zeit für mich aufgebe. Sitze ich dann hier alleine, sehne ich mich wieder etwas nach ihr. Daneben habe ich Angst, dass wir eher in einer Art Abhängigkeit zueinander stehen - können nicht mit und nicht ohne einander. Daher haben wir auch noch nicht gesagt, dass wir uns lieben. Bisher hat sie immer nur ein ich hab dich lieb, was ich dann erwiderte, herausgebracht. Aktuell ist dieser Zwiespalt in mir: auf der einen Seite bin ich glücklich mit ihr und ich möchte nichts überstürzen, weil die Furcht auch etwas kaputt machen kann - auf der anderen Seite befürchte ich, dass wir einen Fehler machen, das wir nur den Gedanken an etwas Schönes aufrecht erhalten.
Und obwohl ich hier denke, dass wir beide unsicher sind, sprach sie demletzt schon das Thema Kinder an. Da waren wir sozusagen stehen geblieben, bevor wir uns trennten. Da verstehe ich sie dann nicht, wie sie darüber aktuell nachdenken kann. Ich möchte sie da auch nicht schon wieder auf unbestimmte Zeit vertrösten, aber aktuell finde ich das doch eher unangebracht.
In meinem Kopf denke ich auch teilweise an die Zukunft in der Wir-Perspektiv und mal aus der Sicht von mir, wie ich Single bin. Ich weiß einfach nicht, was das Richtige ist und was ich wirklich fühle. Ein ich liebe dich habe ich bisher nicht über die Lippen bekommen, weil ich es einfach nicht fühle. Aber ich bin doch glücklich mit ihr und habe Angst, dass ich mir zu viel einrede, zu viele Gedanken mache und einfach die Zeit genießen sollte. Was ist Liebe und wie erkennt man Sie, frage ich mich dann...
Wenn ich jetzt darüber nachdenken, dass wir uns erst in 4 Tagen wieder sehen, dann will ich wieder bei ihr sein und die Sehnsucht wächst. Aber ist Sehnsucht auch Liebe? Sicherlich ein Teil davon, aber was noch? Oder wollen wir einfach die schöne rosa rote Liebe vom Anfang einer Beziehung? Die können wir so nicht mehr haben, wo wir uns schon so gut kennen. Zum einen stelle ich mir das schön vor, dass nochmal zu fühlen, zum anderen weiß ich aber auch, dass das kindisch ist, dass Schöne zu wollen und wenn es ernst wird, schlapp zu machen. Das ist nicht der Anspruch, den ich an eine Beziehung habe. Da möchte man sich doch kennen, lieben und wertschätzen. Das können wir erreichen, glaube ich oder nicht?
19.12.2016 22:21 •
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