Ist er der richtige? Angst vor Bindung

Hallo ihr lieben,
Ich bin sehr durcheinander. Deswegen benötige ich eure Meinung.
Ich bin schon lange mit meinem Freund zusammen (7 Jahre). Wir sind früh zusammenkommen und deswegen war ein Zusammenleben nicht möglich, da wir die finanziellen Mittel nicht hatten. Nun bin ich 22 und er 26 und wir wollen zusammenziehen. Zudem habe ich vor kurzem noch einen Heiratsantrag bekommen. Ich bin ziemlich verwirrt und habe total die Ängste. son bisschen die Angst vor Bindung? Ich kann es selber nicht verstehen. Ich stelle mir fragen wie ob er wirklich der richtige ist, ob ich wirklich ein Leben mit ihm will usw. einerseits hatten wir 7 Jahre eine total harmonische Beziehung, aber da ich nicht viel Vergleich hatte im Leben weiß ich auch nicht ob ich was besseres „verpasse“.
Ich muss aber sagen das ich echt einen tollen Typ habe. Er behandelt mich echt wie eine Prinzessin und macht sehr viel für mich und liebt mich Überalles. Bei mir ist es so das ich ihn natürlich auch noch liebe, aber eben anders wie nach 7 Jahren. Die Schmetterlinge sind halt nicht mehr da, aber man fühlt sich vertraut und wohl.
Ja und natürlich fällt mir der Auszug aus meinem Elternhaus schwer. Ich hab eine tolle Bindung zu meiner Schwester und Familie und habe echt Angst vor. Ich werde ungefähr 40 km weiter weg ziehen.
Also wie ihr seht habe alles sehr durcheinander
Ich kann leider momentan an nichts anderes denken. das komische ist, dass ich immer einen Heiratsantrag und alles wollte und jetzt plötzlich die ganzen Zweifel und Unsicherheiten habe. Ich verstehe mich selber nicht.
Ich habe Angst vor der Bindung, weil ich eben nicht weiß ob es alles weiterhin so gut läuft, ob ich ihn noch nach 7 Jahren genug liebe usw.
Andererseits würde ich jemals einen besseren Partner finden, der auch zu mir passt? Ich weiß es eben nicht.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure Meinung/Erfahrung dazu mitteilen könnt.

Hallo Keksi,
mit den Zweifeln würde ich an deiner Stelle NICHT heiraten und auch vorerst nicht zusammenziehen...
Alles Gute dir.

Ich finde es tatsächlich auch schwierig - aber vielleicht deshalb, weil ich niemanden kenne, wo es dauerhaft funktioniert hat - wenn die Teenieliebe die einzige ist, die man jemals erlebt hat. Natürlich gibt es sowas - vermutlich gab es dann jedoch nicht solche Zweifel, wie Du sie jetzt hast.

Zitat von Keksi01:

Er behandelt mich echt wie eine Prinzessin

Aber Du weißt hoffentlich, dass Du keine Prinzessin bist und willst nicht dauerhaft eine bleiben? Irgendwann sollte man zur Königin in seinem eigenen Leben werden, bestenfalls mit einem König auf Augenhöhe neben sich.

Zitat von Cocolores:

Schon mal drüber nachgedacht erst einmal in ein eigene Wohnung zu ziehen, also nicht direkt mit ihm zusammen? Mag jetzt vielleicht unlogisch klingen, aber ich finde das komplett allein wohnen sollte man definitiv auch mal erlebt haben.

Ich empfinde das überhaupt nicht als unlogisch, sondern als einzig richtigen Schritt. Zum einen, um zu lernen, auf eigenen Beinen zu stehen (und ja - mit 24 wird es Zeit) und auch mal das Alleine sein aushalten zu lernen.

Zum anderen im konkreten Fall, um ein wenig Abstand zu bekommen und sich darüber klar zu werden, ob und wie die Beziehung weitergehen kann und soll.

Du hast keine Bindungsangst, sonst hättest Du nicht so lange eine Beziehung geführt. Du hast Angst, etwas zu verpassen. Zudem liest es sich für mich so, als ob Dein Freund eine bequeme, verlässliche Konstante ist, auf die Du nicht verzichten möchtest (auch, wenn Du ihn sicherlich sehr gerne hast). Fair ist das ihm gegenüber nicht.

Eine Freundin hat mal gesagt: In den frühen Zwanzigern war ich mit einem Mann zusammen, der echt ein guter Typ war. Aber ich war noch nicht bereit und habe mich getrennt... ich wollte noch was erleben.... ihn habe ich einfach zu früh kennengelernt.....

Sie sagte mir, am Ende habe sie zwar Erfahrungen gemacht, die ihr aber nur bestätigten, dass sie damals schon wusste, was sie will. sie musste es wohl nur auf den Prüfstand stellen..... Da sie jetzt wieder total glücklich ist, bereut sie ihren Schritt nicht. Manchmal frag ich mich, wie es für sie gewesen wäre, wäre es anders ausgegangen....

Eine Hochzeit in den frühen Zwanzigern ist echt nicht zu empfehlen. Ich hätte jetzt auch erstmal dazu geraten, zusammenzuziehen und dann das Leben zu geniessen. Du bist tatsächlich für Dein Alter schon lange mit ihm zusammen.... ich persönlich finde das echt toll in dieser kurzlebigen Zeit heutzutage.

Zitat von Keksi01:

weiß ich auch nicht ob ich was besseres „verpasse“.

wenn dieser Mann gut zu Dir ist, ihr gemeinsame Ziele habt und ihr gut miteinander leben könnt (der 6 muss auch noch gut sein ), dann wird Dir hier jeder im Forum sagen, dass Du da schon den Jackpot hast. Die Frage ist, warum Du Dir die Gedanken um das Verpassen machst. Fehlt Dir denn etwas? Und wenn ja, was? Das Dumme am fear of missing out ist, dass man gerne mal das vermeintlich Bessere sucht, aber das viel bescheidenere bekommt.... Absolut perfekt wird es eh nie.

Zitat von Keksi01:

aber eben anders wie nach 7 Jahren. Die Schmetterlinge sind halt nicht mehr da, aber man fühlt sich vertraut und wohl.

Du kannst Dir die Schmetterlinge natürlich wiederholen. Das würde Trennung und neu verlieben bedeuten. Die Schmetterlinge werden aber auch dann wieder verschwinden. Was dann? Eine Beziehung kann einfach nicht in diesem Stadium bleiben. Die Schmetterlinge der Verliebtheit werden immer abgelöst von etwas viel Besserem - echter Liebe. Die ist nicht mehr so aufgeregt und pulstreibend. Dafür stabil und langlebig.

Ich weiss absolut nicht, was ich Dir raten soll. Gerade in den jungen Jahren sind 7 Jahre eine lange Zeit. Da verändert man sich als Mensch auch ein gutes Stück. Kann auch vielleicht sein, dass Du merkst, dass ihr nicht mehr so gut zusammen passt, wie es mal war.

Wenn die Verlobung ausschlaggebend für Deine Gedanken ist, dann darfst Du eigentlich erstmal nicht in die Hochzeit gehen. Auch ihm zuliebe. Ich bin felsenfest der Meinung, dass wenn Du offen und ehrlich mit ihm sprichst, er auch Verständnis hat und die Sache erstmal nach hinten schiebt.

So oder so musst Du aber echt schauen, was der Plan ist.

Zitat von Keksi01:

Bei mir ist es so das ich ihn natürlich auch noch liebe, aber eben anders wie nach 7 Jahren. Die Schmetterlinge sind halt nicht mehr da, aber man fühlt sich vertraut und wohl.

Das was du beschreibst ist der Prozess der Liebe. Liebe ist kein Gefühl. Verliebtheit schon. Warum wünscht du dir überhaupt wen besseres zu finden? Liebe bedeutet, ich will dem anderen etwas geben, weil er ein toller Mensch ist. Was du beschreibst ist Opportunismus.

Das ist der 3. Thread zum selben Thema.
Könnt Ihr da vielleicht etwas zusammenlegen liebe @Forenleitung ?

Ich finde,
Du solltest auf Dein schlechtes Bauchgefühl hören @Keksi01 !
Offenbar liegt da ganz viel im Argen !