Hallo zusammen...
ich stecke gerade in einem Sumpf aus emotionaler Verwirrung, Schmerz, Unsicherheit und Hoffnung zu gleich.
Ich erzähle mal etwas und versuche es kurz zu halten, aber ich kann nicht versprechen dass ich das schaffe.
Also mein (Ex- ) Freund und ich haben uns vor 3 Jahren kennen gelernt. Ich war damals noch in einer anderen Beziehung, die aber schon lange unglücklich war und wir nur noch die Scherben zusammengehalten haben. Als ich dann jemand anderen kennengelernt habe, für den ich mehr als nur Sympathie hatte, habe ich mir gesagt, dass es das war, so kann man keine Beziehung aufrecht erhalten. Die Trennung war schlimm, mein damaliger Freund war schon vorher jahrelang mein bester Freund gewesen und es war grauenhaft, keinen Kontakt mehr mit ihm zu haben...
Aber ich hatte Ablenkung, denn ich habe mich Hals über Kopf in meinen jetzigen Freund verliebt. Am Anfang habe ich versucht mir einzureden, dass es nur ein Abenteuer ist und wir nur Spaß haben, aber wir haben uns so sehr verliebt, dass es schon fast wehtat. Ich habe wirklich das Gefühl gehabt, einen Seelenverwandten gefunden zu haben.
Das ging sogar ziemlich lange so, ob wir einfach eine ziemlich lange Verliebtheitsphase hatten, oder ob da doch was Besonderes war, ich weiß es nicht...
Jedenfalls kam irgendwann, ich schätze so nach einem Jahr, der Punkt, an dem er mich das erste Mal richtig verletzt hat.
Mir ging es wegen der Uni und der generellen Situation in meinem Leben wirklich schlecht, ich habe tagelang geheult und wusste nicht mehr was tun... Er hat versucht, mir beizustehen... Allerdings hat er mich an einem Abend einfach versetzt, er sagte er geht Sport machen und kommt danach direkt wieder zu mir und pflegt mich... Ich habe Minute um Minute auf ihn gewartet, aber er ist nicht gekommen. Er war bei einer Bekannten und hat eiskalt sein Handy abgestellt. Ich habe mir tierische Sorgen gemacht, dass ihm was passiert sein könnte, denn er hat einen rasanten Fahrrad-Fahrstil... Als er dann endlich kam, war ich nur noch ein Häufchen Elend und stinksauer. Er hat das überhaupt nicht verstanden.
Und an dieser Stelle muss ich etwas weiter ausholen. Seine Mutter ist für mich ein riesen Problem. So ist komplett unzufrieden mit ihrem Leben, sieht sich als Opfer und beschuldigt ihre komplette Familie, Schuld an ihrem Unglück zu haben... Der Mann ein Versager, die Tochter eine verwöhnte *beep* und der Sohn ein Taugenichts. Die kontrolliert und beschimpft wo sie nur kann. Ich war vom ersten Moment, als sie von mir erfahren hat, nur die *ickerei und Dro.. Ich weiß nicht wo sie das herhatte. Mittlerweile bin ich zu dem Schluss gekommen, dass alles und jeder für sie ein potenzieller Dorn im Auge ist.
Und leider ist das an meinem Freund nicht spurlos vorbeigegangen. Er hat gelernt zu lügen, sich zu verstecken und konsequenzlos unzuverlässig zu sein. Egal wie groß das Theater und die Androhungen bei ihm Zuhause nämlich sind, das Geld fürs Studium fließt trotzdem...
Ich hatte immer gehofft, er lernt, dass dieses Verhalten bei mir nicht nötig ist und ihn immer gebeten, ehrlich zu sein, ich würde ihm schon nicht den Kopf abbeißen. Aber irgendwann musste ich durch Zufall herausfinden, dass er mich vorsätzlich angelogen hat. Nichts dramatisches, aber er hat es sich bequem gemacht mit dieser Lüge. Ich war stinksauer und hab ihm immer wieder gesagt, er kann mir alles sagen, egal wie sauer ich dann bin, wenn ich herausfinde dass er lügt, wäre es 1000mal schlimmer.
Das andere ist, dass er chronisch unzuverlässig ist und mich (und andere) immer wieder versetzt, oft nicht oder im letzten Moment Bescheid sagt... Er verspricht Dinge, die er gar nicht einhalten kann, weil er seinen Tag plant als hätte er 40 Stunden. Und wenn die Leute dann enttäuscht sind, sucht er die Schuld nicht bei sich, er würde ja immer versuchen, es allen Recht zu machen und dann wäre er immer der Blöde dem noch die Schuld gegeben wird.
Ich möchte nicht, dass ihr ihn euch jetzt als fiesen Ar*ch vorstellt. Er ist ein gutmütiger Kerl, der einfach nie gelernt hat, selbstständig zu planen (seine Mutter reißt alles an sich... Post, Kontos, alles wird kontrolliert). Ich hatte eine Phase, wo ich das regeln wollte, aber mir ist klar geworden, dass er so niemals lernen wird.
Das Schlimme ist, dass man mit ihm nicht darüber reden kann. Wenn ich etwas schlechtes über diese Frau sage, bin ich die Böse. Sie hätte ja so viel für ihn getan und sich eingesetzt. Ja hat sie, mit Sicherheit. Aber sie hat ihn nie erwachsen werden lassen. Sie verlangt von ihren Kindern, alles selber perfekt zu können, hat sie aber nie, nie, nie lernen lassen. Ich finde das so schrecklich.
Er ist jetzt kein Mama-Söhnchen. Dort gibt es ständig Streit, er ist genervt, aber aus Pflichtgefühl geht er immer wieder hin. Ich denke sie hat ihm diese Schuldgefühle ordentlich eingetrichtert. Ich finde, mit knapp 60 sollte eine Frau in der Lage sein, ihr Leben auf die Reihe zu kriegen.
Ich könnte mich noch stundenlang über diese Situation aufregen und habe schon viel mehr darüber geschrieben als ich wollte.
Jedenfalls ist es so, dass er nunmal solche schlimmer Verhaltensmuster gelernt hat und mir damit immer wieder sehr wehgetan hat.
Oft hat er gesagt, er merkt das erst im Nachhinein, was für einen Mist er gebaut hat, und es tut ihm so Leid, weil er nie vorhatte mich zu verletzen. Und ich glaube das auch zu 100%. Nur macht es das für mich nicht besser.
Ich habe so viel versucht... Geduld haben, es ignorieren, freundlich mit ihm reden, heulen, flennen, schimpfen, flehen... Er sagt immer er hats kapiert und es ändert sich doch nichts.
Nun ist es leider so, dass wir seit Oktober in unterschiedlichen Städten leben. Er ist wegen dem Studium weggezogen. Ich hatte von Anfang an Angst, dass das nicht gut geht. Ich bin nach wie vor sehr unglücklich in dieser Stadt hier und werde, sobald ich kann, wegziehen. Aber vorerst muss ich meinen Abschluss hier fertig machen. Ich habe immer wieder gesagt, was ich befürchte: Dass er diese tolle neue Erfahrung macht, neue Leute kennenlernt, Spaß hat... und mich vergisst. Ich weiß, dass ich keine perfekte Freundin bin, wenn ich so niedergeschlagen und lustlos bin. Aber das bin nicht wirklich ich. Und das weiß er. Er hat gesagt er hat Geduld und möchte mir helfen, das zu überstehen. Er wäre für mich da, und wenn wir mal eine zeitlang nicht groß was machen, sondern er einfach nur für mich da ist und mir Zeit gibt, dann wäre das ok für ihn.
Und er hat das versucht, aber es hat ihn genervt, das habe ich gemerkt. Dann hat er mich wieder und wieder versetzt, ich war an den Wochenenden alleine und traurig...
Ich war vor 2 Wochen das letzte Mal dort und es war wirklich eine traurige Zeit... Ich war so lustlos und niedergeschlagen wie lange nicht, hatte zu nichts Lust. Als wir uns verabschieden haben, hat er noch gesagt, ich tue ihm so Leid und er will nächstes Wochenende (dieses) zu mir kommen und nur für mich da sein.
Als ich dann Anfang der Woche fragte, wann er denn kommen will, weil ich das mit der Arbeit planen müsste, meinte er, er kommt nicht, es wäre doch diese Party wo wir beide eingeladen wären. Ich müsste kommen, Punkt aus. Ich war wieder so enttäuscht deswegen... wieder ein gebrochenes Versprechen... Es ging hin und her, aber ich hatte das Gefühl dass es ihn gar nicht wirklich interessiert. Als ich angedeutet habe, dass es vielleicht besser wäre, wenn wir so nicht weitermachen, war er traurig... Hat er gesagt. Aber er hat das einfach so akzeptiert. Meinte, wenn ich nicht mehr will, dass er dann auch keine Kraft mehr hat. Dass er nie wieder jemanden wie mich finden würde, und dass wir uns, egal wie das ausginge, trotzdem noch sehen sollten, damit wir vielleicht wieder lernen würden uns zu schätzen.
Ich habe dann vor mir selbst Angst bekommen und einen Rückzieher gemacht... Ich will mich eigentlich gar nicht von ihm trennen, sondern dass unsere Beziehung wieder bergauf geht!
Das hat er auch so hingenommen...
Ich habe mich dann doch noch dazu durchgerungen, ihm anzubieten, zu ihm zu kommen, auch wenn ich nicht auf diese Party wollte. Es war ihm herzlich egal, meinte ich kann gerne kommen wenn ich will, aber denkt dass es da nichts für mich wäre und er lieber allein hingeht. Wir könnten diese Hütte ja wann anders nochmal für uns mieten...
Aber dass er NICHT dahin geht, um sich Zeit für mich zu nehmen, das kam ihm anscheinend gar nicht erst in den Sinn... Ich habe meine Seele vor ihm ausgeschüttet und habe Fragen gestellt... Aber er ist auf nichts eingegangen, meinte nur ich könnte ja kommen wär doch meine Entscheidung... Ich war so sauer in diesem Moment, dass ich sagte wenn ihm in diesem Moment nicht mehr dazu einfällt, dann bräuchte ich mir auch sonst auf nichts mehr Hoffnung machen und das es das war.
Auch darauf kam nur eine sehr knappe Antwort. Dass ich jetzt echt gemein wäre, ich ihn total runterziehen würde und dass er auf die Party jetzt auch keinen Bock mehr hätte.
Ich habe nicht mehr geantwortet.
Heute kam dann noch eine kurze Nachricht, dass er die Party nicht mehr gefunden hätte (ist im Wald) schön oder? und dass er mir dann ein Paket mit meinen Sachen schickt.
Ich finde diese kurzen Antworten so schrecklich, ich würde ihm gerne in die Augen schauen und wissen was in ihm vorgeht, aber er ist wo wahnsinnig kurzsilbig und antwortet auf keine meiner Fragen...
Ich verstehe es einfach nicht...
Ich fühle mich gerade so beschissen, weil ich mich fühle als würde ein Teil von mir verloren gehen... Ich hätte noch letzte Woche nie gedacht, dass die Diskission über das Wochenende so ausgehen würde.
Heute bereue ich, dass ich überhaupt damit angefangen habe und wünsche mir meine nicht so tolle Beziehung zurück... Mein Verstand sagt mir zwar, dass es sich nie ändern würde, aber mein Herz tut so wahnsinnig weh...
Ich WILL doch mit diesem Mann glücklich sein...
Ich finde seine Kälte so erschreckend.
Und ich bin so wahnsinnig allein... er war der einzige, dem ich mein ganzes Gefühlsleben anvertrauen konnte, ohne mich dabei irgendwie zu schämen oder minderwertig zu fühlen. Ich konnte mich bei ihm schon immer komplett fallen lassen und habe ihm, ungeachtet der ganzen Enttäuschungen, immer vertraut. Und nun fehlt dieser Teil so plötzlich...
Es tut mir Leid dass diese Erzählung jetzt so wahnsinnig lang geworden ist, ich musste einfach mal alles rauslassen und mir würde die Meinung von Außenstehenden sehr helfen. Ich weiß gar nicht mehr was ich denken soll, objektiv kann ich jedenfalls nichts beurteilen...
Danke dass ihr diesen ganzen langen Beitrag gelesen habt...
14.01.2012 18:37 •
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