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Ist das Verhältnis zu meiner Chefin normal?

S
Hallo,

ich kenne dieses Forum, da ich vor vielen Jahren hier angemeldet war wegen meinem Ex und habe hier viel Hilfe bekommen.
Deswegen möchte ich hier meine Geschichte schreiben und erhoffe mir hier vielleicht eine neutrale Sichtweise, auch wenn es hier überhaupt nicht um das Thema Liebe/Beziehung geht.

Ich bin 30 Jahre alt und arbeite seit 10 Jahren halbtags in dem gleichen Betrieb.
Mit meiner Chefin habe ich kein wirkliches Verhältnis in dem Sinne.

Als ich vor 10 Jahren dort angefangen habe, bekam ich nach einigen Monaten Probleme mit einer bestimmten Kollegin, die sehr herrisch war (diese arbeitet mittlerweile nicht mehr bei uns). Diese hatte mir damals über einen Zeitraum von 3 - 4 Jahren das Leben schwer gemacht und da auch meine Chefin eingespannt (Lästern, übles Mobbing etc.), die mitgemacht hat.

Jedenfalls ist es so, dass ich seit dem meiner Chefin nur aus dem Weg gehe.
Also wenn ich sie morgens sehe, sage ich nur Morgen und vermeide den Rest des Tages so gut es geht sie zu sehen. Was mir auch gut gelingt, da mein Aufgabenbereich auch keine direkte und unmittelbare Kommunikation mit ihr erfordert. Ich muss die Arbeit betreffend nur sehr selten mit ihr sprechen.
Ihre Anwesenheit auf der Arbeit empfinde ich selbst einfach nur unangenehm und bin für jeden Tag dankbar, den sie nicht da ist.

Man kennt das ja in der Regel ist man auf der Arbeit ja oft darauf bedacht sich mit jedem gut zu verstehen und sich auch mit einer Person einfach so zu unterhalten, aber bei ihr unterlasse ich das wirklich komplett.
Sie weiß auch keinerlei privates von mir und ich erzähle auch nie etwas, wenn ich aus dem Urlaub zurück komme und werde auch nicht gefragt wie mein Urlaub war (was ich auch nicht möchte).

Anfang diesen Jahres ist meine Chefin schwer erkrankt. Das habe ich von meinen anderen beiden Kollegen erfahren, denn meine Chefin hat mir das selbst nicht gesagt (was ich auch wiederum nicht schlimm finde. Denn obwohl das Mobbing und diese ganze Geschichte nun schon ein paar Jahre zurück liegt, empfinde ich kein Mitleid für ihre Erkrankung. Anderen Menschen hingegen würde ich so eine schlimme Krankheit niemals wünschen).

Ich frage mich oft ob sie eigentlich weiß was ich über sie denke, aber das glaube ich nicht, da sie mir ja noch anstandshalber zum Geburtstag gratuliert.

Trotzdem frage ich mich insgesamt ob die Situation normal ist und ob das jemand von euch auch schon erlebt hat.

Vielleicht werden sich manche von euch fragen wieso ich mich nicht schon längst weg beworben habe, aber in meinem Beruf gibt es kaum Stellen und nach 10 Jahren möchte ich halt auch nicht wieder gehaltlich bei einem neuen Arbeitgeber anfangen.

Wie geht ihr mit so was um?
Soll ich einfach so weiter machen?
Im Prinzip ist ja heute alles ok, aber insgesamt denke ich mir doch, dass es irgendwie seltsam ist so ein Verhältnis zu der eigenen Chefin zu haben.
Ich arbeite auch noch woanders, aber dort habe ich keinerlei Probleme. Im Gegenteil, das Klima dort ist sehr familiär und alle duzen sich.

26.02.2019 13:31 • #1


M
Wie hast Du auf ihre Erkrankung ihr gegenüber reagiert?

Also dieses Verhältnis halte ich für nicht normal, aber letztlich muss ja jeder selbst entscheiden, was ein normales Betriebsklima ist und welches nicht. Es soll Leute geben, die sehen ihren Job einzig als Möglichkeit des Geldverdienens. Für mich wäre das so nix, da ich mich wohl fühlen möchte in einer Umgebung, in welcher ich so viel Zeit verbringe.

Scheinbar funktioniert es seit 6 Jahren, dass man sich so aus dem Weg geht ohne miteinander kommunizieren zu müssen. Ich halte das für sehr befremdlich, aber ich hab einfach eine andere Einstellung zu dem Thema und immer eng mit meinen Chefs arbeiten müssen.

Deine Chefin wird es sicher zur Kenntnis nehmen, dass Du ihr aus dem Weg gehst. Offenbar kann sie damit leben, sonst würde sie reagieren. Ob sie gut damit leben kann oder ob es sie auch irgendwie stört, weißt Du nicht. Einschätzungen darüber sind nur Interpretation.

Also, ob Du so weiter machen willst hängt davon ab, wie sehr es Dich stört. Bisher ist es ja nur unangenehm, was mir persönlich schon wieder ausreichen würde, um zu handeln. Da ich selbst kürzlich erst Bossing-Erfahrungen habe machen dürfen und die sehr schwerwiegend waren, weiß ich was das bedeuten kann.

Nur, was ich mich frage. Warum fragst Du Dich erst jetzt, ob das normal ist? Hat das etwas mit ihrer Erkrankung zu tun?

26.02.2019 13:48 • #2


A


Ist das Verhältnis zu meiner Chefin normal?

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S
Hallo mitsubi,

Zitat:
Wie hast Du auf ihre Erkrankung ihr gegenüber reagiert?


Ich habe nie mit meiner Chefin darüber gesprochen.
Es wurden lediglich alle per Mail darüber informiert, dass sie aufgrund einer Erkrankung nun für längere Zeit ausfallen wird. Sie ist manchmal ab und zu da, aber ich habe sie nie darauf angesprochen.

Zitat:
Also dieses Verhältnis halte ich für nicht normal,


Das denke ich auch.
Ich habe noch eine Kollegin, die meine Chefin auch nicht so toll findet, aber mit ihr in einem Büro sitzen muss. Vordergründig tut sie so, als wenn sie mit meiner Chefin *best-friend* wäre.
Ich muss ja immer staunen wie unterschiedlich Menschen sind, denn ich könnte mich niemals bei jemandem einschleimen von dem ich nicht viel halte, selbst wenn es meine Chefin ist.

Zitat:
Deine Chefin wird es sicher zur Kenntnis nehmen, dass Du ihr aus dem Weg gehst. Offenbar kann sie damit leben, sonst würde sie reagieren. Ob sie gut damit leben kann oder ob es sie auch irgendwie stört, weißt Du nicht. Einschätzungen darüber sind nur Interpretation.


Ja, aber andererseits sehe ich auch keine Veranlassung auf sie zuzugehen.
Mobbing gehört für mich zu den wenigen unverzeihlichen Sachen die es auf dieser Welt gibt, gerade deshalb weil es körperlich keine Spuren hinterlässt und ich mich noch gut daran erinnere wie es mir damals ging: Jeden Tag nach der Arbeit geweint und mich niemals krank schreiben lassen wegen dieser Sache. Ich bin immer zur Arbeit erschienen, bis es eines Tages vorbei war, aber ich vergesse eben nicht, auch wenn die andere Kollegin die daran beteiligt war und der Hauptinitiator war, mittlerweile in Rente ist.

Zitat:
Nur, was ich mich frage. Warum fragst Du Dich erst jetzt, ob das normal ist? Hat das etwas mit ihrer Erkrankung zu tun?


Ja, also wenn ich ehrlich bin, hatte ich mich schon gewundert, dass sie allen von ihrer Krankheit persönlich berichtete, außer mir. (Sogar einer Kollegin die erst seit 2 Jahren hier arbeitet). Aber wie ich ja erwähnt habe, ich selbst finde es jetzt nicht den Weltuntergang. Aber andererseits na ja, wäre das in dem Betrieb wo ich noch arbeite niemals so.

Danke für deine Einschätzung.

26.02.2019 14:00 • #3


Fahrradkette
Gab's keine Möglichkeit dich übergeordnet über das Mobbing zu beschweren? Ist ja unerhört.

Kommst du denn sonst mit deinen Kollegen gut zurecht? Also ist sie der einzige faule apfel dort für dich?

26.02.2019 14:10 • #4


M
Na das ist schon verwunderlich, dass Du Dich wunderst über ihre Nicht-Mitteilung an Dich. Schließlich gehst Du ihr seit 6 Jahren aus dem Weg und hältst die Kommunikation auf dem Mindestmaß. Das musst Du ihr dann auch zugestehen, ohne es komisch zu finden.

26.02.2019 14:21 • #5


S
Hallo Fahrradkette,

Ich war damals 20 und noch relativ neu und unbeholfen.
Damals habe ich mich nicht getraut den Mund aufzumachen und etwas zu sagen. Nun ja, aus Fehlern lernt man.

26.02.2019 14:25 • #6


S
Mitsubi, ich verstehe schon was du meinst , allerdings ist in meinen Augen sie an dieser Situation schuld. Es war ihr Verhalten was am Ende dazu geführt hat dass die Dinge heute so sind wie sie sind.

Aber ich vermute, dass sie das selbst wohl nicht so sehen wird (wenn sie überhaupt darüber nachdenkt).

26.02.2019 14:31 • #7


Musicmonk
Warum postest du das Thema in einem Trennungsschmerzen Forum? Soll nicht bewertend sein, ich frage nur interessehalber.

26.02.2019 14:49 • #8


E
In welcher Form hat sie dich denn gemobbt?

26.02.2019 14:57 • #9


M
Zitat von Sommerxsonne:
Mitsubi, ich verstehe schon was du meinst , allerdings ist in meinen Augen sie an dieser Situation schuld. Es war ihr Verhalten was am Ende dazu geführt hat dass die Dinge heute so sind wie sie sind.

Aber ich vermute, dass sie das selbst wohl nicht so sehen wird (wenn sie überhaupt darüber nachdenkt).


Bedingt. Sie hat Schuld, dass Du Dich über einen längeren Zeitraum gemobbt fühltest. Sie hat das als Führungskraft zu unterbinden und schon gar nicht dieses zu unterstützen. In welcher Form auch immer sie das getan hat.
Das ihr euch seit 6 Jahren aus dem Weg geht, liegt auch in Deiner Verantwortung. Du hast entschieden zu bleiben und sie zu ignorieren, wo es nur geht. Das sie dies so laufen lässt, spricht nicht für ein gutes Führungsverhalten. Aber gut führen können nur wenige.
Du machst es Dir zu einfach, sie in der vollen BringSCHULD zu sehen. Du könnest einen Schritt auf sie zumachen. Schwer, gar keine Frage. Aber Du willst es nicht, gehst völlig in die Defensive und beschwerst Dich dann ein wenig über ihre passive Art. Das macht so keinen Sinn. Entweder Du springst über Deinen Schatten, wenn es Dich stört oder Du lässt es. Aber dann musst Du die Situation, so wie sie ist akzeptieren und darfst Dich nicht beklagen.

26.02.2019 14:57 • x 1 #10


B
Zitat:
Nun ja, aus Fehlern lernt man.


Zitat:
Jedenfalls ist es so, dass ich seit dem meiner Chefin nur aus dem Weg gehe.
Also wenn ich sie morgens sehe, sage ich nur Morgen und vermeide den Rest des Tages so gut es geht sie zu sehen. Was mir auch gut gelingt, da mein Aufgabenbereich auch keine direkte und unmittelbare Kommunikation mit ihr erfordert. Ich muss die Arbeit betreffend nur sehr selten mit ihr sprechen.
Ihre Anwesenheit auf der Arbeit empfinde ich selbst einfach nur unangenehm und bin für jeden Tag dankbar, den sie nicht da ist.


Mhm

26.02.2019 15:00 • #11


S
Hallo muscimonk,

Kein Problem: ich habe gute Erfahrungen mit diesem Forum gemacht und es gibt ja auch einen offtopic Bereich hier.
Zudem ist es so, dass ich gar nicht wüsste wo ich so etwas Posten sollte Bzw in welchem Forum zu welchem Thema.

Hallo echtjetzt,

Das kann man schwer beschreiben weil viel subtil ablief. Zum Beispiel ungerechtfertigte Kritik Bzw abwertende Äußerungen über die Arbeitsweise, oder auch dass ich etwas bestimmtes nicht könnte oder schaffen würde. Sie hat sich auch sehr oft am Ton vergriffen, und dazu kamen halt noch die Attacken meiner Kollegin , die die eigentliche Initiatorin war.

26.02.2019 15:03 • #12


Musicmonk
Was würdest du dir denn bzgl. des Verhältnisses zu deiner Chefin wünschen?

26.02.2019 15:08 • x 1 #13


Fahrradkette
Ja verstehe. Mit Anfang 20 wärs für mich auch schwer gewesen, so was adäquat zu händeln.

Dich scheint die Situation ja immer noch zu wurmen. Was war, ist nicht mehr zu ändern. Wenn es dir letztlich Gleichgültig ist, ob du mit der Frau gut zurecht kommst oder nicht ihr aber professionell miteinander auskommt solltest du dich einfach damit abfinden. Ich mag meine Chefin auch nicht. Die hat mal einfach aufgelegt als ich mich krank gemeldet habe. Hab dann am übernächsten Tag direkt das Gespräch gesucht und die Sache war vom Tisch. Deswegen mag ich die Frau trotzdem nicht. Da bei dir was übergriffiges passiert ist, was schon recht lange zurückliegt ist es schwer, das irgendwie jetzt mit ihr aufzuarbeiten.

Wenn du kannst, versuche das Thema Mobbing abzuhaken. Wenn du brauchst, hol dir dazu Hilfe.
Da du den Job nicht kündigen willst, wirst du zugunsten des Betriebsklimas nicht drum rum kommen auf sie zuzugehen. Das kann ja was banales sein. Die Frage wie es ihr geht oder was betriebliches, freundlicher Smalltalk oder was auch immer, damit bei dir das schlechte Gefühl weggeht wenn du mit ihr zu tun hast.

Oder du belässt es einfach wie es ist und hoffst, dass sie weit weg zieht und schlägst dich mit dem schlechten Gefühl rum bis es soweit ist.

26.02.2019 15:24 • #14


A


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