Hallo Sahne,
habe mich mal etwas mit dem Thema ADHS beschäftigt. Dass man dadurch selbst das Interesse an einer Beziehung nach einer gewissen Zeit verliert? - muss mal gelegentlich jemanden fragen, den ich kenne (das wird aber noch ein paar Wochen - bis ins nächste Jahr dauern, sehe die selten und im Moment habeich wenig Zeit).
Ich weiß dass diese Leute mit Selbstorganisation und Konzentration Probleme haben. Aber nichts in Richtung Bindungsunfähigkeit von ihrer Seite. Sicher ist es evtl. auch schwierig, mit jemanden der die erstgenannten Probleme sehr ausgeprägt hat, eine Beziehung zu führen. Das mag dann vielleicht sogar Beziehungspartner anziehen, die gerne Helfen ohne auf sich zu achten. Eventuell gibt es da Beziehungsmuster die sich ergänzen (google: Helfersyndrom da kannst Du nur selst schauen, wieviel Du dazu neigst, und ob Männer, die keine Hilfe brauchen für Dich - also Dich nicht unbedingt brauchen - auch interessant sind).
Natürlich ist auch nicht auszuschließen, dass er außer ADHS zusätzlich irgendwelche Probleme hat, die zur Beziehungsunfähigkeit/-unwilligkeit führen. Ist ja schließlich egal wie man das nennt.
Im Endeffekt bleibst Du auf Deinem Problem sitzen, dass er nimmt solange es ihm paßt, Dir das vorher schon ankündigt - damit schon vorab jede Verpflichtung gegenüber Deinen Gefühlen ablehnt.
Um herauszubekommen ob das ein typisches ADHS-Thema ist, könntest Du mal nach einer Selbsthilfegruppe für Partner von Menschen mit dieser Erkrankung schauen.
Grundsätzlich halte ich das gar nicht für nötig. Eventuell ist es für Dich wichtiger, zu erkennen, dass du da nichts tun kannst. Herauszufinden, was Dein Anteil ist. Ob es nicht auch Deine Verantwortung ist, Dich davor zu schützen, jemanden zu lieben, der schon vorher sagt ich kann das nicht auf Dauer. Der wohl unter Liebe nur die schönen Momente genießen und mitnehmen versteht? Wo bleibt da das Geben von seiner Seite - gab es solche Zeiten auch schon?
Falls Du nicht loslassen kannst, kann Dir eine Therapie helfen, Deine Anteile aufzuarbeiten, damit Du spüren und verstehen kannst, wie Du in diese Situation gelangt bist. Das ist auch nützlich, damit Du nach dieser Beziehung nicht wieder in einer ähnlichen landest. Diese Tendenz haben wir irgendwie alle, irgendwelche Muster, die zu bestimmten Menschen passen, und solange wir uns diesbezüglich nicht in unserem innersten weiterentwickeln, ...
Du schaffst das, Du bist jung und um so jünger Du es lernst zu hinterfragen, wie eine Beziehung jeweils abläuft, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit der persönlichen Weiterentwicklung.
Übrigens, solange Du das mit Dir machen läßt, wird auch er sich nicht weiterentwickeln. Eine Krankheit kann ein Grund sein, dass etwas schwieriger ist, aber es ist kein Grund zu erwarten, dass der andere das so hin nimmt, wenn es ihn schmerzt. Das ist dann keine Liebe.
Wirst wohl traurig sein, das dauert seine Zeit, bis wir akzeptieren, dass etwas ist wie es ist. Dabei hilft dieses Forum.
Irgend wann dann, wird der Schmerz über die nicht erfüllten Wünsche, die nicht erwiederte Liebe, weniger und dann fühlen wir uns wieder frei und leicht und alles ist wieder schön.
Liebe Grüße
Mona
17.11.2014 21:38 •
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