Das Problem mit solchen Spielchen ist doch, dass man so am Anfang gar nicht merkt, ob die Nähe-Distanz-Ansprüche überhaupt zusammen passen. Das geht ja nur, wenn jeder so agiert, wie er sich eben fühlt. Wenn der eine ständig und ganz viel schreiben will, dann ist das eben so. Wenn mir das nicht gefällt, muss ich entweder damit leben und mich irgendwie anpassen, oder feststellen, dass das wohl nicht passt. Weil ich mehr Freiräume und mehr Distanz brauche als der andere.
Meistens ist es einfach nur ein Zeichen und ungleich gewichtetem Interesse, wenn einer am liebsten ständig schreiben möchte und der andere nur sporadisch mal was von sich hören lässt. Da weiß man dann aber wenigstens auch gleich Bescheid, was eben nicht der Fall ist, wenn man taktiert und sich bei jeder Nachricht überlegt, ob man die jetzt gleich abschickt oder lieber noch 2-3 Stunden wartet, damit der andere nicht denkt, man hätte sonst so rein gar nix zu tun.
Dann macht man das, der andere denkt: ach, na gut, der/die hat auch nicht so ein brennendes Interesse an mir, also kann man das ja mal locker so weiterlaufen lassen. Und am Ende gibt es dann ein böses Erwachen, weil der andere schon total viele Gefühle entwickelt hatte und der andere gar keine.
Die ganze Handykommunikation hat das natürlich auch total erschwert, finde ich - früher hat man sich halt verabredet , die Verabredungen wurden häufiger, wenn beide sich ungefähr gleich gern hatten, und zwischendurch hat man wenn überhaupt nur mal kurz per Telefon die nächste Verabredung ausgemacht. Heute schreiben sich die Leute seitenweise Kram bei WA, um dann beim Date gar nix mehr zu sagen zu haben
04.12.2016 17:46 •
x 4 #12