ich habe hier viel gelesen und weiß, dass meine situation leider nicht einmalig ist, doch ich muss mir ein bisschen was von der seele schreiben.
ich 47j. (weiblich) und meine freundin 51j. haben uns, durch den tod ihres sohnes, vor 6 jahren kennengelernt und es wurde liebe daraus.
die ersten jahre waren ein sehr inniges miteinander, mit absolutem vertrauen und einer sehr gelebten offenheit.
auch ihre trauer hatte in unserer beziehung ihren platz.
ich bin für sie die erste frau und wir haben sehr viel schwere zeiten seite an seite gestemmt und so gemeistert, dass es uns noch näher brachte.
dies ging nicht nur mir so, auch so hat das sehr oft so gesagt und empfunden.
seit einem jahr haben sich nach und nach bei ihr ihre sehnsüchte und wünsche geändert.
wo wir früher sehr zurückgezogen gelebt haben, wollte sie nach und nach raus aus ihrer starre und das leben spüren. wir haben darüber auch sehr offen geredet und begonnen mehr in der welt da draussen zu unternehmen und zu erleben. wir hatten sehr viel spass und gute momente dabei.
es gab einen schlüsselmoment, der sie selbst entsetzt hat, es gab eine begegnung mit einer frau, welche sie sehr angesprochen hat und sie war sehr entsetzt über ihre gefühle und eindrücke. wir haben lange danach geredet und diese begegnung verblasste auch.
doch seitdem habe ich gespürt, dass etwas anders war. das in ihr etwas schreit nach anderen dingen , wie wir sie im alltag leben.
gestern habe ich sie klar darauf angesprochen, das wir jetzt mal wieder offen reden sollten und fragte sie, ob sie sich ihrer gefühle zu mir noch sicher ist - und sie sagte nein.
sie wüsste aber nicht woran das liegt und selbst völlig entsetzt darüber und steht mächtig unter druck.
ich habe sehr ruhig reagiert, denn mir ist klar das ich gefühle nicht erzwingen kann und habe ein paar sachen gepackt und bin in ein hotel. sie wollte das nicht - doch der druck wär zu gross geworden zuhause, wenn ich geblieben wär. sie wollte es nicht, da sie ein schlechtes gewissen hatte - doch das war für mich kein argument!
jetzt weiß ich nicht wie es weitergehen wird - wie ich mich verhalten soll - wie ich alles einzuordnen habe.
ich bin ein mensch der über situationen reden muss, meine frau fühlt sich aber im moment selbst total überfordert.
ich denke ich werde das we nicht zuhause verbringen, so sehr wie mein herz schreit, doch es würde mächtig druck und eingeengtsein stattfinden.
nun überlege ich, ob ich ihr schreibe, dass wir uns auf eine tasse kaffee in einem cafe treffen sollten. nicht für lange, doch so ganz ohne kommunikation ist es sehr sehr schwer für mich.
ich habe das jetzt alles sehr sachlich runtergeschrieben - tief in mir schreit alles vor schmerz.
danke fürs lesen.
09.11.2012 11:35 •
#1