Einen wunderschönen Guten Abend!
Hallo Maximus!
Ich danke dir für deine Worte, und ich bin auch ehrlich gesagt froh, hier unter dall den schmerzgeplagten Seelen, auch eine Seele zu lesen, die es geschafft hat und eben über den besagten Tellerand hinausschaut.
Ich bin mir sicher, früher oder später werden die meisten hier, wenn nicht alle an auch eben diesen Punkt angelangt sein.
Hallo Gerd!
Woran wollen wir festlegen, in welcher Höhe ein Partner die Schuld am Scheitern einer Beziehung trägt? Kann es denn nicht möglich sein, dass dies völlig variabel ist? 5 Prozent? 90 Prozent? Aber ist das dann im Endeffekt entscheident? Ich persönlich denke, nicht.
Deine folgende Aussage finde ich schon sehr hart, dennoch nicht minder treffend.
Zitat:Wichtig ist, daß es mir gutgeht. Und jeder muß so leben, wie er es für richtig hält. So ist die Menschheit nunmal, die Natur hat uns so geschaffen.
Ja, wir alle haben nur ein einziges Leben, ich zumindest als Nichtgläubige, sehe es so, und ich bin mir trotz aller Verantwort die ich für meine Mitmenschen, meinen Sohn und jeden anderen Betroffenen trage, immer noch bewusst, es ist und wird immer grösstenteils mein Leben sein. Dafür kann udn werde einzig und allein ich verantworlich sein.
Es wird in meinem Leben immer Menschen geben, die mich nur gewisse Zeitabschnitte auf meinem Wege begleiten. Viele werden mich eines Tages verlassen (im übertragenem Sinne), andere wiederrum werde ich verlassen. Nur ganz wenige werden mir von Anfang an bis zum Ende an der Seite sein. Aber mal ehrlich, wer ist denn das? Ich könnte jetzt niemanden nennen.
Ich fühle mich nicht als Mutter Theresa (es mögen ihre Anhänger mir bitte verzeihen, ich bewunderte diese Frau wirklich aus tiefstem Herzen!), ich kann und egoistisch gesprochen, ich will auch nicht, mein einziges Leben nur für andere leben.
Ist es wirklich Blasphemie, sich selbst auch in gewissen Bereichen bestimmen zu wollen?
Alles wird mir zugestanden. Ich darf studieren, ob ich nun geistig geeignet bin oder nicht, ich darf Fahrzeuge lenken, ob ich auf einem Auge blind bin oder nicht, ich darf, so ich es könnte, die unsinnigsten Sachen tun, und keiner wird sich mit erhobenem Finger vor mich stellen.
Nur eines darf ich nicht. Ich darf mich nicht von einem Lebensabschnittsgefährten trennen.
Aber nun frage ich mal, was ist denn genau genommen eine Trennung? Auch wenn wir heute gute Freunde sind, besser als je zuvor, unser Miteinander eher gewonnen hat, als verloren, nur wir führen eben im klassischem Sinne keine Partnerschaft als Paar mehr. Ist das denn wirklich das Ende der Welt? Ein moralisches Verbrechen?
Ich habe in meinem ersten Beitrag schon geschrieben, ich nehme all jene aus, welche den Partner unwissend gelassen, ihn betrogen oder gar körperlich verletzt haben. Dies ist eine Art, die auch ich völlig verabscheue.
Ja, und ich gebe zu, ich habe mir sicherlich viel eher Gedanken über eine Trennung gemacht, als mein Exfreund. Nur habe ich seine guten Seiten nicht verdrängt, nein, im Gegenteil. Ich habe sie in diesen Augenblicken sogar gesucht.
Hatte er denn schlechte Seiten? Nein, aber all dies, auch meine Eigenschaften und Wünsche in eine Waagschale geworfen, haben eben für mich zu dem Ergebnis geführt. Trennung.
Auch kam die Keule nicht aus dem Nichts heraus.
Wir haben monatelang vorher schon über all diese Dinge, meine Gedanken und die seinigen geredet. Stunden-, nächtelang. Er wusste, was geschehen konnte und was dann auch geschah. Wenn er es verdrängt hat, nicht wahrhaben wollte, dann kann man mir dies nicht zum Vorwurf machen.
Rückblickend gesehen, muss ich mich selbst auch eines Besseren belehren was das Ende meiner Ehe anging.
Auch damals kam die besagte Keule nicht aus dem Nichts. Sie hat sich angekündigt, sie war da, ich habe sie gespürt, gesehen und gefühlt. Aber ich habe sie verleugnet. Selbst als sie da war wollte ich es nicht wahrhaben.
Niemand wird zu hundert Prozent behaupten können, seine Trennung, ob selbst vollzogen oder aufgedrängt bekommen, wäre wirklich absolut überraschend und völlig unerwartet gekommen. Denn dies kann unter gewissen Umständen nur der Tod.
So, verzeiht bitte meine Metaphern heute. Habe heute erst mit einem guten Freund ein langes Gespräch über eben dieses Thema geführt und ich bin noch arg aufgewühlt.
Ich wünsche allerseits eine gute Nacht!
Ulrike