Ich trau mich ja fast nicht, das zu schreiben, weil ich im Normalfall ein großer Fan einer totalen Kontaktsperre bin. Aber das ist mein Tagebuch und ich möchte später nachvollziehen können, was an welchem Punkt so bei mir los war.
Also:
Wir haben wieder Kontakt. Schriftlich. Nichts spannendes, nicht häufig, aber ganz nett.
Es ist nicht mehr so wie früher, dass ich ständig auf Antworten von ihm warte, mich ärgere wenn nix kommt oder mich freue, wenn was kommt. Es ist auch nicht mal mehr so, dass ich im Laufe meines Tages besonders viele Gedanken an ihn verschwenden würde.
Es ist nett, wenn er sich meldet, wenn er das nicht tut, passt es auch.
Ich weiß, dass wir nicht mehr zusammen kommen und ich will auch nicht mehr mit ihm zusammen kommen.
Ich weiß, dass wir nicht mehr kuscheln oder uns so umarmen werden, wie wir das in den Jahren vor der Beziehung gemacht haben, und es macht mich nicht mehr traurig.
Es ist ein bisschen so, wie mit meinem besten Freund von vor 10 Jahren: Nachdem heraus war, dass er sich in mich verliebt hatte, ist der Kontakt sehr stark zurück gegangen. Es gab glaub ich sogar Jahre fast ohne, oder jedenfalls ohne nennenswerten Kontakt. Trotzdem hab ich mich immer gefreut, wenn er sich gemeldet hat. Aber wenn nicht, wars auch ok. Wie Freundschaften eben sind, sie verändern sich und das ist in Ordnung. (Beziehungen übrigens auch )
Ich will jetzt nicht behaupten, dass mein Ex und ich Freunde sind. Dazu ist das alles noch nicht lang genug her. Aber ich bin zumindest an einem Punkt, an dem er mir nicht mehr mehr bedeutet, als ein . na sagen wir. ein lieber Bekannter.
Ich weiß nicht, wie man das am besten formuliert. Vielleicht bin ich auch komisch. Ich habe Menschen sehr schnell ganz wahnsinnig gern, aber Freunde im klassischen Die-sind-immer-für-mich-da-Sinn, sind sie deshalb nicht (bzw. nicht alle, oder nicht so schnell oder so.) Aber mehr als Bekannte sind sie dann doch. Hm. Die Unklarheit der Sprache. Ich schweife ab.
Ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, dass der Kontakt mich zurück wirft. Aber ich bin schon noch leicht unsicher. Einerseits denke ich: Die blöde Beziehung hat nur ein halbes Jahr gedauert und ist jetzt fünf Monate her. Das ist wohl schon in Ordnung, darüber weg zu sein.
Andererseits weiß ich auch, dass er viel länger in meinen Gedanken war, als diese sechs Monate. Und ich weiß, dass es trotz der eben trotzdem recht kurzen Zeit, verdammt hart für mich war. Es hat sich angefühlt wie ein Entzug. War es auch.
Deshalb frage ich mich, was ich sagen würde, wenn er mal ein Treffen vorschlagen würde. Ich glaube, ich hätte davor noch zu viel Angst. Wenn man zu rauchen aufhört, geht man im Idealfall ja auch nicht gleich nachdem man das Gefühl hat, jetzt klappts ohne, in eine total verrauchte Bar. Und es heißt, bei Alk. genügt ein Schluck für einen Rückfall.
Ich frage mich, ob das bei Hormonen (und Gefühlen?) auch so ist.
Ist aber im Endeffekt auch gerade egal, da er ja eh nicht gefragt hat und mich ein Treffen momentan auch nicht wirklich interessiert.
Wird aber spannend, was ich dann tue, wenn es doch mal im Raum steht.
Nun denn, genug Gedanken gedröselt, ich mach jetzt was Schönes
08.02.2018 20:29 •
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