Hey,
ich wollte hier meine Geschichte erzählen, einfach so, weil ich irgendwie darin versinke und mir beim Schreiben vll darüber klar werde, wieso Dinge so sind, wie sie sind.
Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll oder wo der ganze Murks überhaupt losgeht:
Ich komm aus der Nähe von München.
Ich hab mit 22 Jahren die große Liebe gefunden und ihn dann vier Jahre später wieder verloren.
Seitdem bin ich erwachsen geworden, war mir zuerst auch sicher, dass mir die Trennung gut tut.
Wir hatten einen Altersunterschied von 8.5 Jahren und ich hab zu ihm aufgesehen, während er oft zu mir runtergesehen hat und mir das Gefühl gegeben hat, im Weg zu sein oder Dinge falsch zu machen. Wir haben damals beide eher sein Leben gelebt. Daher hat mir die kurze Zeit nach der Trennung erst mal total gut getan, ich hab zu mir selbst zurückgefunden und mich stark auf mein Studium konzentriert.
Für meine Bachelorarbeit bin ich damals nach Stuttgart gezogen.
Und da ging es eigtl schon los mit diesem Wirrwar aus Weglaufen.
Ich bin nach Stuttgart gezogen, hab aber erst mal die Wohnung in Bayern ebenfalls behalten.
Dann - ein halbes Jahr etwa nach der Trennung - habe ich mich wieder in einen verliebt, aber das wurde nichts.
Ich war zu schüchtern und nicht bereit und hab ihn verprellt. Aber ich war stark verliebt.
Da wir hauptsächlich über so einen Chat in Kontakt waren, lief das ganze immer weiter, ich hing viel in diesem Chat und versuchte irgendwie, seine Aufmerksamkeit zu erwecken, obwohl ich andererseits wusste, er ist mir zu krass drauf (ein bisschen Richtung Aussteiger aus der Gesellschaft).
Da der dann anfing, sehr stark mit einer anderen zu flirten, flüchtete ich mich in eine andere Beziehung mit einem Typen, für den ich nichts empfand.
Das ganze wurde dadurch sehr verworren, dass er vermutlich Gefühle hatte, aber generell ein sehr kalter und oberflächlicher Mensch war und ich eher emotional, sensibel und körperlich eher zurückhaltend/ängstlich.
Wir passten nicht zusammen. Ich gab mir Mühe, obwohl ich nichts empfand, stellte ihn Freunden vor und wollte einfach die Wolke 4 leben.
Ich fuhr einmal im Monat etwa eine Woche nach Bayern zurück, so wie es beruflich mit meiner 20-Stunden-Studentenjob-Woche halt passte). Dann musste ich mich auch noch auf meine Bachelorarbeit konzentrieren.
Ich denke, der Typ, mit dem ich da zusammen war, kam mit all der Kälte wenig klar und versuchte, seinen Frust an mir auszulassen bzw mir zu zeigen, dass er mich nicht braucht. Daher baggerte er zuerst eine Freundin von mir an, bis die beiden das Date klar hatten und sie ihm erlegen war. Das Date sagte er dann allerdings wieder ab und tat so, als würde er sich für mich entscheiden, aber ich war danach ziemlich kalt und sauer - dass er überhaupt erst diese Freundschaft kaputt gemacht hatte.
Ich wurde dadurch auch einsam, da ich in Bawü wenig Leute kannte und mein Vertrauen in die eine Freundin natürlich kaputt war, in die anderen Mädels, die dranhingen, ebenfalls - da die sich aus der Sache komplett raushalten wollten und niemand es zuließ von den Mädels, dass ich mit denen drüber rede - die wollten nichts davon wissen.
Irgendwie kam es dann, dass ich versuchte, mich auf den Typen einzulassen, aber wenn er versuchte, mich zu küssen, drehte ich mich weg, es ging mir alles zu schnell. S. klappte schon eher, Umarmen war kein Problem, nur mit dem Küssen.
Er zog dann mit ner fremden Frau in ne kuschelige ZweierWG, vll um mir noch einen Denkzettel zu verpassen.
Mir gings irgendwie nicht gut, ich zog mich mehr und mehr zurück.
Eigtl verteufelte ich Stuttgart und Bawü und wollte zurück nach Bayern, aber hatte dort ebenfalls nicht mehr viel, wohin ich zurück konnte. Ich schaffte es irgendwie, mir einzureden, dass ich im Schwarzwald ne Wohnung kaufen will, weiß nicht warum, es war damals alles, was mich irgendwie hielt: Umziehen, davonlaufen.
die WHG war sehr günstig, wahrscheinlich eine tolle Investition und urgemütlich.
Aber ich wurde dadurch noch zurückgezogener.
Der Typ, mit dem ich da zusammen war, flog nach 3 Monaten aus der WG mit der anderen wieder raus, schmiss dann seinen Job und zog zu seiner Schwester nach Ulm. Wollte trotzdem noch mit mir zusammen sein - er in Ulm, ich im Schwarzwald.
Ich brauchte jeden Tag fast ne Stunde in die Arbeit nach Stuttgart. irgendwie schlauchte mich das sehr. Auch, dass die Beziehung so schlecht lief und wir einfach keinen Weg fanden, es zu retten. Problem das ich sah war, dass er ein Ar. ist und irgendwie einfach skrupellos, unselbstständig ohne Ende und eigtl quasi ohne Empathie.
Das wahre Problem war vll einfach, dass ich ihn nicht geliebt habe.
Ich wusste nicht, ob ich je wieder lieben würde.
Ich dachte, vll bleib ich für immer halb an meinem Ex hängen.
Irgendwie war letzter Sommer dann der dümmste meines Lebens. Das war ja da, wo er mit der anderen Frau zusammen gewohnt hatte. Der Herbst toppte das, als er dann bei seiner Schwester wohnte und die mich dann auf FB anschrieb, dass sie mich nicht ausstehen kann, weils ihrem Bruder wegen mir oft schlecht geht, weil ich so kalt bin.
Was soll ich denn machen? Wenn mich alle nur ablehnen und mir zeigen, dass er andere Frauen hat. irgendwie habe ich die ganze Zeit nur mit negativen Gefühlen konfrontiert gelebt.
Im September/Oktober hatte ich dann irgendwie Gedult, hoffte, es wird besser dadurch dass er bei seiner Schwester wohnt - ich hoffte auch, er suchte sich wieder einen Job und eine eigene WHG. ICh hätte mich einfach trennen sollen, aber dadurch, dass es mir selbst nicht gut ging, schaffte ich das nicht.
Im November wurds dann so heftig, dass ich meinen Hiwi-Job hinwarf und zurück nach Bayern ging.
Ich hatte da manchmal mit der Telefonseelsorge telefoniert und die meinte, klar, man kann nicht zwei Herren gleichzeitig dienen --- Studium UND Job, Bayern UND Bawü.
Ich hatte auch einen Home Office Job gefunden, wo ich ab Dezember Aufträge bekam und am Anfang sehr sehr motiviert war und das kleine Start Up, bei dem ich da arbeitete, sehr pushte und vollen Einsatz zeigte. Mir gings plötzlich einfach wieder gut: Nur durch den Jobwechsel, dass ich nicht mehr täglich 2h im Auto saß, dass ich im Bayern wieder mehr Leute um mich hatte und auch, dass ich mich von dem Typen nicht hab unterdrücken lassen, sondern meinen freien Willen behalten hab und meine Heimat.
Ne Zeitlang sah ich allerdings dennoch das Problem (warum es mir die Monate davor so schlecht gegangen war) bei mir: Eben dass ich nie wirklich losgelassen hatte, aber trotzdem nen Neuanfang machen wollte. ICh hätte entweder nach Stuttgart gehen oder in Bayern bleiben sollen.
Für beides hatte ich zu viel Angst. Und wollte beides.
Es hätte mich fast umgebracht.
Der Typ und ich blieben zusammen, es war dann halt ne Fernbeziehung. Er war auch immer noch arbeitslos und ne Zeitlang dacht ich, hey vll kommt er auch nach Bayern. Aber das hatte er nie vor.
Wir liebten uns glaub ich beide nicht mehr, sondern waren nur allein und geschunden durch diese Abreibung.
Mein Leben wurde aber schlagartig besser, als ich wieder in Bayern war, ich sah meine Freundinnen wieder, ging plötzlich wieder oft in die Berge. Und der Abstand zu ihm tat mir glaub ich gut.
Im März wollte ich es dann beenden, weil ich dachte, ich wäre wieder bereit für die Liebe - und weil ich auch merkte, dass er nicht nach Bayern kommen würde, höchstens ins Allgäu, was nahe seiner Familie in Ulm ist - aber eben nicht ins Chiemgau, wo ich wohnte.
Jedenfalls war ich dann im März in so einer FB Gruppe, hab dort nen Typen angeschrieben und dachte zuerst, er kommt aus München - aber dann wohnte er stattdessen keine 12 Minuten von meinem Dorf entfernt. Wir hatten auch dasselbe studiert und er wirkte auch etwas introvertiert.
Ich dachte, hey, vll ist es Schicksal und er rettet mich.
Bin dann auf so ein Gruppentreffen gegangen, das er organisierte und wo er mich eingeladen hatte.
Und das Treffen war sehr schön, er war total nett und ging auf mich zu, ich fühlte mich schon halb befreit.
Dann allerdings hatten wir zwei Tage später unser 'Date' und das ging etwas schief. Er war schüchtern, ich auch. Wir waren sehr unsicher und es lief alles sehr seltsam, ich fühlte mich unwohl und wollte eigtl nur weg.
Also schaffte ich es nicht, mich von meinem damaligen Freund zu lösen, sondern stampfte den neu kennen gelernten quasi wieder ein und wurde ihm gegenüber einsilbig auf FB bzw sagte ihm dann ne Woche später auch direkt, dass ich vergeben bin.
Er hatte mir immer mal wieder geschrieben auf FB, ob ich mit auf Gruppentreffen mag - also er ist Admin von so einer Gruppe und organisiert da Ausflüge. ICh sagte eigtl immer ab. Wusste nicht, ob ihm die Treffen nur so wichtig sind, dass er zick Leuten deswegen hinterher läuft oder ob er sich noch Hoffnungen machte - aber dadurch, dass ich immer absagte, verprellte ich ihn eh mehr und mehr und wir sahen uns monatelang nicht.
Im Juni war dann die Krise zwischen mir und meinem damaligen 'Freund' (ich kann ihn so fast gar nicht nennen) nicht mehr zu bewältigen: Er hatte nen Job im Schwarzwald (nach langer Arbeitslosigkeit) und wollte, dass ich wegen ihm ebenfalls zurück in den Schwarzwald zog, ich hatte dort ja noch die WHG, die ich damals gekauft hatte (und wo ich mich auch einmal im Monat etwa während der ganzen Zeit mit ihm traf).
GENAU an diesem Tag, wo ich völlig verstört am Chiemsee lag, nach der Trennung und mit all dem Frust über die Liebe, schrieb mir der Typ aus der FB-Gruppe (nennen wir ihn Mr X!) wieder.
Und ich hatte erneut das Gefühl, hey vll rettet er mich. Schon wieder Schicksal.
Mir gings ein bisschen besser, während ich mit ihm schrieb, weil er ne ganz andere Art hatte zu schreiben, wie der einsilbige kalte Typ aus Ulm.
Ich sagte Mr X dann auch zu, dass ich mal wieder auf eines von seinen Treffen mit kommen würde.
Natürlich war es dann alles nicht so einfach. Wir sahen uns bei einem Treffen, wo er dann aber einer anderen Frau recht offensichtlich den Hof machte und ich dann halt eher mit fremden Leuten zusammen redete und das beste draus machte.
Hinterher schrieben wir noch - und er fragte mich dann, ob ich iwelche Touren empfehlen kann, die er mit der anderen Frau machen konnte. Ich antwortete, naja, leichte Bergtouren gibts ja überall, er soll halt schauen, dass der Berg nicht so hoch ist, wenn sie Knieprobleme hat.
Hab ein bisschen zickig geantwortet und glaub, er hats gemerkt und ich spürte, dass da ein bisschen was war - vll redete ich es mir nur ein, dass er mich absichtlich ein bisschen eifersüchtig machen wollte.
Er schrieb mir danach dann auch wieder, ich hatte aber wegen einem Kurs keine Zeit - doch er schrieb mir das WE drauf wieder.
Iwann erhielt ich dann eine Freundschaftsanfrage von einer anderen Frau (K), mit der ich ihn als gemeinsamen Freund hatte.
Die fragte mich dann auch, ob ich mich mit ihr treffen will.
Daraufhin fragte ich ihn, wer das ist und was er ihr erzählt hat von mir, dass die mich gleich anschreibt.
Und dann gings los:
Wir trafen uns zu dritt bei so einem Gasthof. Hatten dann einen Dreierchat gegründet.
Ich verliebte mich an dem Tag in ihn, als wir da so gemütlich im Gasthof saßen. K war voll der Freak, eine Urbayerin, sehr stämmig und einen Kopf größer wie er, total gerade raus und sehr extrovertiert. Ich versteckte mich ein bisschen vor ihr hinter ihm, er war ebenfalls unsicher - und es fühlte sich an, als wären wir schon total vertraut.
Er fragte mich, wie meine Beziehung läuft und ich sagte, dass da nichts mehr ist. Und es sich im Nachhinein nicht mal nach Beziehung angefühlt hat, was der Wahrheit entspricht. Und meine letzte 'echte' Beziehung drei Jahre her ist - eben mein richtiger Exfreund, den ich geliebt hab und der mich ebenfalls geliebt hat.
Er sagte, dass bei ihm seine letzte Beziehung ebenfalls lang her ist.
Dann holte K uns irgendwie noch einen Kuchen zum Nachtisch und Mr X musste meinen zu Ende essen, weil ich ihn nicht schaffte. Und auch das fühlte sich wieder so verdammt vertraut an
Dummerweise war mein Herz noch verschlossen, ich wollte nicht, dass es zu schnell geht. Hatte aber irgendwie Hoffnung, weil wir so viel schrieben, weil ich fühlte, dass da Neugierde bei ihm war und irgendwie eben diese Art der Vertrautheit, dass wir beide ein bisschen anders sind als der Rest - sensibler, Nerds eben - haben auch dasselbe studiert.
Ich war mir sicher wir würden zusammen kommen.
Er lud mich auch fürs WE wieder zu so einem Gruppentreffen ein und ich sagte zu.
Zusätzlich schrieben wir über den Chat die ganze Zeit - er und ich waren die aktivsten dort und naja Es war so wie schon einmal: Ich suchte im Chat ein bisschen seine Aufmerksamkeit und er erwiderte das.
Bei dem Gruppentreffen am WE unterhielten wir uns etwas, aber es waren auch andere Leute dabei und es vermischte sich. Ich wurde sehr viel von so einem anderen Typen zugequatscht und dann kam K auch noch nach und ich redete mit K. Und Mr X hatte einen Kumpel auf dem Treffen mit.
irgendwie hatte ich trotzdem das Gefühl, es gab Momente, wo wir uns vorsichtig und unsicher gegenüber standen und dass wir beide vll gern mehr miteinander geredet hätten.
Es ist halt generell schwierig, wenn zwei schüchterne es versuchen, zusammen zu kommen.
Naja, DANN sahen wir uns glaub ich bei einigen weiteren Treffen, wo es eben auch wieder so war: Wir redeten miteinander, verstanden uns, aber es war sehr vage und Unsicherheit war im Spiel.
Iwann wollt ich dann Klettern gehen in Waldkraiburg und schlug es in dem Gruppenchat vor, doch er widersprach und meinte, ich soll in Traunstein klettern gehen, damit er auch mit kann. Ich war erstaunt, da er doch eigtl auch bei mir in der Gegend wohnte.
Und meinte dann, für alle ist Waldkraiburg besser, nur für dich nicht.
Wieso sollen deswegen alle nach Traunstein fahren? Und er meinte, er schläft die Nacht bei K.
Und da war es mir plötzlich klar:
Hey, die ganzen Male, wo ich dachte, es ginge ihm um mich, ging es ihm um sie. All die Zeichen, dass wir uns zu dritt treffen sollen oder dass wir so viel im Gruppenchat schreiben - das alles galt ihr, nicht mir.
Ich fragte ihn dann, ob er mit ihr zusammen ist und er meinte: Ja da läuft was, aber er weiß nicht, ob das was wird, weil sie sehr verschieden sind.
Und ich war sauer.
Hey. Ich hatte mir Hoffnungen gemacht und ER hatte mir Hoffnungen gemacht. Dabei ging es ihm die ganze Zeit um sie. Vll war es auch einfach so passiert. Woher hätt ich das wissen sollen? Sie ist nen Kopf größer wie er und zehn Jahre jünger. Ich dacht, sie will mich mit ihm verkuppeln und dass WIR zusammen passen. Ich hatte all meine Hoffnung an ihn gehängt, dass ich mich wieder verlieben kann, dass er mich auch beruflich wieder motiviert (da ich durch die schlechte Beziehung mit dem Arbeitslosen aus Ulm echt selbst sehr träge geworden bin). Und ich merkte auch, es tat mir gut, mit ihm über unsere Nerdthemen in der Arbeit zu sprechen.
Es hatte sich so richtig angefühlt.
Wie Rettung in letzter Not.
Naja. Aber dadurch, dass er es so vage andeutete, dachte ich, vll schläft er mal mit ihr und das war alles. Wer weiß.
ICh wollt ihm eigtl trotzdem aus dem Weg gehen und schrieb dann, dass i mit zwei anderen Mädels aus dem Chat in Waldkraiburg klettern gehe.
Und dann: ZACK. Stand plötzlich er mit K da. Und sie hatten sich bei unserem Klettertreffen mit eingeschlichen quasi. Er ignorierte K die ganze Zeit und redete eigtl nur mit mir. Wie er mich einmal angesehen hatte, hey, da fühlte ich, dass ich wirklich an ihm hing und es eigtl hätte sein müssen.
Drei Tage später waren dann auf FB ca 100 Bilder, die er von ihr und sich aus einem spontanen Kurzurlaub gemacht hatte: Also da war irgendso ein Dienstag im August Feiertag und die beiden waren anscheinend Mo/Di/Mi weg.
Und es versetzte mir voll den Stich.
Ich war. irgendwie sehr enttäuscht.
Er suchte weiterhin den Kontakt zu mir. Schrieb mich aus ieinem Grund wieder an. Dann hieß es erst, K und er verbringen das nächste WE nicht zusammen, da sie (arbeitet im Supermarkt und an der Tankstelle) arbeiten muss. Das WE drauf wollte er dann auch nicht mit ihr verbringen, sondern plante ein Wochenende im Zillertal, wo er mich dann ebenfalls einlud. Ich fuhr da dann mit, dachte, hey vll ist es mit ihnen vorbei.
Das WE im Zillertal war ziemlich schön, wir passten total super zusammen, die ganze Gruppe.
Da ich schon davor - durch dieses Hin- und Her, von wegen: 'Sind die beiden nun zusammen oder nicht?' - sehr stark von der Arbeit abgelenkt war (und ja, ich mache ja Home Office!), beschloss ich, ich sage es ihm endlich, dass ich in ihn verliebt bin und dann sehe ich schon.
Naja.
Er sagte dann, er ist mit K zusammen, aber die beiden sind sehr verschieden und er glaub nicht, dass es für die ewigkeit ist - aber aktuell ist er gern mit ihr zusammen.
Und dann noch: Er würde seinen Urlaub nutzen, um Abstand zu ihr zu erzeugen, um sich klar zu werden, ob er nicht doch Schluss macht.
Das alles so ganz seltsam formuliert, dass ich es quasi übersetzte als 'Ich sag nichts konkretes, halte mich lieber bedeckt, aber mach dir ruhig Hoffnung, ne Frau auf der Warteliste macht mir immer Spaß'.
Ich war dadurch ziemlich sauer, verließ unseren Chat, blockierte ihn im Messenger und schrieb 'Sry, ich brauch ne Auszeit und Abstand, vll können wir iwann Freunde werden'.
Alle aus dem Chat fragten mich privat, was los ist, einer sagte ich es. Es waren ziemlich beschissene Tage, ich arbeitete nur wenig und hörte viel Musik, mir gings nicht gut. Ich vermisste ihn, wollte ihn immer noch, ka. Dadurch dass er sich die ganze Zeit selbst widersprochen hatte und zu MIR (ob da wirklich was zwischen den Zeilen war) gar nichts gesagt hatte, das machte mich fertig. Wenn er gesagt hätte, ich bin nicht sein Typ. Oder er findet mich süß, er hat es gemerkt - aber das mit K ist ihm wichtig -- dann hätte ich ne gescheite Antwort gehabt.
Aber so hängt alles noch so offen.
Vermutlich wars auch gut, dass ich mich vor ihm schützen wollte und ihn blockiert hab.
Naja, dann schrieb ich hin und wieder noch mit K, sagte ihr natürlich nicht was los war - und jedes Mal, wenn sie schrieb, wie toll es mit Mr X ist, kriegte ich ne Krise und hätt fast losgeheult.
Ich war zum letzten Mal in meinen Ex damals vor JAHREN verliebt. Danach nicht mehr.
Mein Herz war gefroren, durch die Geschichte mit dem Ulmer Lackaffen.
Und dann kommt da der perfekte Typ daher, der zu mir passt --- und dann passiert sowas.
Naja, irgendwie weiß ich selbst, es ist nicht so besonders, wie es klingt, aber es tut weh.
Ich hab die letzten Wochen mit ihm verbracht, er hat mich zurück ins Leben gezogen mit seinen Gruppentreffen - ich war davor zurückgezogen und allein und er hat mich integriert. Alle Leute hängen dran, mit denen ich diesen Sommer verbracht hab.
Ich will nicht schon wieder von vorn anfangen, aber meine Gefühle sind stark, eben weil ich über Wochen dachte (ca 6 Wochen), dass wir uns langsam annähern.
Rückwirkend weiß ich, dass ich für ihn nicht halb die Rolle gespielt hab, die er für mich gespielt hab. Hey, Abhängigkeit und Einseitigkeit ist schon ein schei..
Ich weiß auch, ich sollt lieber mein Leben in den Griff kriegen und schauen, dass ich ein paar Baustellen aufräume. Beruflich kläre, ob Home Office mir wirklich noch gut tut, oder ob es die Einsamkeit nur verstärkt. Dass ich das mit der WHG im Schwarzwald vll löse und loslasse, sie vermiete oder was-weiß-ich.
Ich fühl mich ein bisschen wie ein Aussteiger aus der Gesellschaft, weil ich durch die schlechte Beziehung nach Ulm wirklich immer verschlossener wurde, immer mehr nur noch auf mich selbst geschaut hatte. Dadurch hatte ich ne tolle Zeit, viel erlebt, Freiheit kann toll sein, wenn es einem gut geht und man sich irgendwie sicher fühlt.
Aber jetzt wird mir all die Freiheit zum Verhängnis und ich fühl mich schrecklich.
Ich wünschte, ich hätte mich früher getraut, mit ihm zusammen zu kommen. Auf der anderen Seite bin ich fast erleichtert, dass ich es nicht bin, da ich mich im Moment selbst als Zumutung sehe, mit meiner Freiheit und all den Urlauben, die ich diesen Sommer dank Home Office gemacht habe. Naja, ich war eigtl wirklich permanent in meiner eigenen Welt und jetzt bin ich wieder allein.
irgendwie glaub ich, ich schlepp das schon seit der Trennung damals mit meinem Ex herum. Ich hab mich immer abgelenkt, bin immer davon gelaufen - und hatte daher von Anfang an einfach nie die Ruhe, iwas zu klären, oder aufzuräumen. Die erste Träne für meinen Ex hab ich ein Jahr nach der Trennung geweint, als ich wegen dem Ulmer Typen fertig war. Da hab ich zum ersten Mal meinen Ex vermisst.
Wegen Mr X hab ich schon ein paar Mal geweint. Ich lass die Gefühle plötzlich wieder zu und ich denke, vll brauch ich das auch, um die ganzen letzten drei Jahre abzuschließen.
Ich bin die ganzen letzten drei Jahre eigtl nur davon gelaufen und jetzt steh ich da und merke, hey: Ich muss es alleine schaffen. Irgendwie wird es weiter gehen.
Und ich weiß jetzt, nachdem ich das geschrieben habe, dass ich was es Mr X angeht, loslassen muss. Es hat sich richtig angefühlt, so als wäre er der eine auf den ich die ganze Zeit gewartet habe ---- aber jetzt wo ich das schreibe spüre ich, dass ich das besondere, was ich gefühlt hab, kaum erklären kann --- vll war es nur Verzweiflung.
So. Sorry, es war viel Text. I hoff es hat mir geholfen, darüber zu schreiben. Ich werd das WE vermutlich schlechte Laune schieben und zusehen, dass ich GAR NICHTS tue, außer fühlen --- denn das hab ich die letzten drei Jahre nicht mehr gemacht.
Und man braucht den Schmerz vll als Prozess der Reinigung, man kann sich nicht immer nur ablenken und tun als wär alles ok, wenn es das nicht ist.
Dazu sind da inzwischen zu viele Scherben.
Vll krieg ich das alles irgendwie hin und kann mich allein retten, aber . oh Mann, ich war echt ewig nicht mehr so sicher mit jemandem wie mit ihm und es kommt mir vor wie ein Witz, dass er mit ihr zusammen ist, obwohl doch die ganze Zeit wir es versucht haben - hey, wo hab ich was verpasst, ab wo hab ich es nicht mehr verstanden? Es fühlt sich an als ob ich spinne und irgendwie glaub ich, es wird noch ne Zeitlang weh tun.
Sry für den langen teils verworrenen Text.
15.09.2017 16:20 •
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