Hallo,
Ich stehe vor dem Scherbenhaufen einer sehr intensiven 4-Jährigen Beziehung. Die Beziehung war von Anfang an toxisch, aber für mich war das OK, weil ich ähnliche Interessen habe wie Sie ( ohne zu toxisch zu sein). Sie ist z.B. sehr Eifersüchtig auf jedweder Kontakt, den ich habe und muss alles Kontrollieren. Sie muss immer der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit sein. Das hat zu sehr vielen Problemen geführt, aber da ich selbst gerne den Fokus auf einen Menschen lege war es Grundsätzlich für mich in Ordnung.
Nach ca. 1. Jahr hat es angefangen, das immer mehr die Investitionen in die Beziehung von mir kamen und ich das Gefühl hatte, zu kurz zu kommen, das meine Bedürfnisse nicht berücksichtigt werden. Ich konnte nicht einen Abend alleine etwas machen, ohne ein Drama zu haben. Sie wollte immer dabei sein. Irgendwann hab ich das aufgegeben, und wir haben auch die Sachen gemeinsam gemacht. Am Anfang hat das gut funktioniert, aber bald wollte Sie das dann nicht mehr wirklich. Also wollte Sie nicht das mit mir machen, was ich wollte, aber alleine bzw. mit anderen sollte ich das auch nicht tun.
Das ganze ist dann mehr in eine Freundschaft abgedriftet, jeden Tag das selbe. Wir verbringen extrem viel Zeit miteinander, vlt. 6 Stunden im durchschnitt täglich, wo wir gemeinsam reden und Dinge tun - aber halt immer das selbe. Ich habe da nichts dagegen, ich mag das selbst auch, aber es hat hallt auch die Würze gefehlt, und ich hab gemerkt, das wir beide nicht mehr wirklich glücklich, sondern eher immer im selben Trott sind. Ich hab das immer wieder versucht anzusprechen, frischen Wind und Ideen reinzubringen. Sie meinte nur immer Sie ist genau glücklich so, will nichts ändern. Ich glaube Sie denkt das wirklich, es war aber offensichtlich, das es nicht stimmt. Sie hat sich denke ich sicher gefühlt, und wollte diese Sicherheit nicht gefährden, und verwechselt das mit glücklich sein.
S. nahm besonders die letzten Jahre dann auch ab, und ich hab immer gehofft, das was von ihr kommt. Kam aber nicht, also wollte ich mit gutem Beispiel vorangehen und bin selber in die offensive gegangen. Das hat aber auch nichts wirklich geändert. Wir konnten nur immer ca. 1 Woche alle 2 Monate S. haben, wenn es bei ihr grad gepasst hat, wenn ich zu anderen Zeiten wollte, ging nie was. Dazu kommt, das es beim S., auch immer genau so ablief wie Sie wollte, meine Bedürfnisse wurden nicht wirklich respektiert. Sie kam teilweise 10 mal oder mehr in der Nacht, und ich musste mich dazu zwingen bzw. vieles faken. Ich mein, mir macht es selbstverständlich auch freude, ihr freude zu machen, aber ab und zu wäre es halt schön, wenns auch um mich ginge.
Ich hab dass dann in den letzten 16 Monaten immer mehr thematisiert. Sie hat mir immer bei allem zugestimmt, und wollte sich ändern, aber getan hat sich nicht wirklich was. Beim nächsten mal gehen wir mehr auf deine Bedürfnisse ein, versprochen. Aber beim nächsten mal, hatte Sie dann nur wieder die Erwartung wie üblich, das wir genau alles so machen, wie Sie möchte.
Ich habe schon irgendwie druck aufgebaut, wir haben immer wieder drüber geredet, ich hab sie aber auch danach dann wieder in ruhe gelassen, ihr Zeit gegeben. Sie wollte sich dinge überlegen, ändern. Kam nie wirklich was. Ich hab ihr auch immer wieder gesagt wir brauchen mal etwas abstand, 4 Jahre quasi jeden Tag ohne Ausnahme aufeinander zusitzen ist nicht Gesund oder förderlich für Anziehung. Sie hat immer darauf bestanden, das es bei Ihr anders ist, das es für Sie die Hölle wäre wenn wir auch nur für ein paar Tage keinen Kontakt hätten. Ich hab das zuerst akzeptiert, da Sie sich ja ändern wollte. Zuletzt hab ich ihr dann vor einigen Monaten gesagt, das es so nicht wirklich weiter geht, ich nichtmal weiß ob eine Auszeit noch was bringt, und wenn Sie das nicht will, muss Sie wenigstens selbst einen anderen Lösungsvorschlag machen. Sie meinte Sie braucht zeit, sie Überlegt sich was, versprochen, wirklich diesmal. Sie hat das wieder nicht getan.
Vor ca. einem Monat hatte Sie dann eine sehr schwierige Nacht, Sie meinte sie fühlt sich nur noch schlecht, weil sie ein schlechter Mensch ist. Ihr geht es extrem schlecht deswegen. Sie hasst sich selbst. Ich war für Sie da und hab versucht Sie wieder etwas aufzubauen, aber auch gesagt, das es vielleicht nicht schlecht ist, wenn das alles, was sie die ganze Zeit verdrängt hat endlich hochkommt. Ich war bereit neu mit Ihr anzufangen, den Weg weiterzugehen und vorwärtszukommen. Wir waren uns beide einig, das wir versuchen wollen die Beziehung zu retten, Sie hat mir auch gesagt, Sie würde mich nie verlassen. Ich hatte Sie auch immer wieder mal gefragt, ob Sie diese Beziehung überhaupt noch will.
1-2 Tage später hatte Sie wieder so eine Nacht. Diesmal hat es sich nicht so angehört als ob Sie sich sicher ist, die Beziehung noch zu wollen, Sie konnte mir das diesmal auch nicht Sagen. Es hat mich ziemlich schockiert, das Ihr Kommittent nur 1 Tag gehalten hat. Ich war eig. immer noch positiv gestimmt, bereit Ihr zu helfen, Sie wieder aufzubauen. Aber wenn Sie nichtmal klar sagen konnte, das Sie die Beziehung noch will, hab ich da keinen Sinn gesehen, und Ihr gesagt, Sie soll sich erstmal darüber im Klaren sein, sonst hat es keinen Sinn. Sie kennt sich selbst nicht mehr, Sie braucht eine Auszeit von der Beziehung, um sich selbst zu finden. Wir haben uns auf 3 Wochen geeinigt, wovon ich 4 Tage rausschlagen konnte (2x2) wo wir keinen Kontakt haben. Den rest der Zeit musste ich Freund spielen.
Dann kam eine 8 Seitige Liste wo sie zusammen gefasst hat, das Sie sich selber wieder gefunden hat, und sich selbst nicht hasst.
Es folgte eine Aufzählung, was gut an Ihr ist, und das Ihr verhalten im Grundsatz gut ist.
Dann warum wir nicht zusammen passen, und das wir unterschiedliche Ziele im Leben haben. Ich wolle Spaß, Begeisterung, Spontanität und besondere Erlebnisse. Sie wolle nichts davon, nur sich sicher und geborgen fühlen (tägliche Routine). Sie hat innerhalb eines Tages, eingestanden, dass das nicht wirklich stimmt, aber ich weiß nicht, wie weit sie das wirklich glaubt.
Eine Aufzählung von früheren Dingen in Ihrem Leben, welche sie so machen wie sie ist.
Dann ein Eingeständnis, und die Erkenntnis, das Sie toxisch ist.
Dann wies weitergehen soll, Sie ist jetzt nicht fähig eine gute Partnerin zu sein, sie hat zu viele Probleme, welche Sie heilen muss, wofür sie lange braucht. Sie ist sich nur sicher, das Sie es nicht in einer Beziehung heilen kann, Sie würde nur in alte Verhaltensmuster zurückfallen. Sie braucht Freiraum um mit ihren Problemen fertig zu werden. Sie kann die beste Freundin für mich sein. Ich bin Ihr so Nah wie Ihr eigenes Herz, und Sie kann sich kein Leben ohne mich vorstellen. Die letzten 3 Wochen hätten wir eine platonische Freundschaft entwickelt, welche wundervoll und voller Liebe ist, aber ohne Romantik und S.. Ich wäre auch frei andere Menschen zu daten wenn ich will. Sie weiß, das ist nicht was ich will, aber was sie jetzt braucht. In der Zukunft, wenn sie geheilt wäre, und wir beide wollen, könnten wir den Weg zurück in die Partnerschafft finden.
Persönlich finde ich, das alles strotzt vor Widersprüchen, Im Grunde rollt es die Beziehung von vor 2 Jahren auf, Spricht hauptsächlich Dinge an, mit denen wir uns eigentlich arrangiert haben und ignoriert die aktuellen Probleme, welche zu der jetzigen Situation geführt haben. Sie begründet das darauf, dass die aktuellen Probleme darauf basieren, aber ich bin mir nicht ganz so sicher.
Eines der Hauptprobleme dieses Jahr war z.b. folgende Situation. Ich wollte zu einem Jubiläums Quizzabend und ihr hat das natürlich nicht gepasst, Sie wollte selbst aber nicht mit - zu viele andere Menschen etc. Ich bin dann hin, was Sie sehr verletzt hat (mehr als ich dachte anscheinend). Sie war und ist immer noch Eifersüchtig deswegen, und fühlt sich gleichzeitig sehr schlecht, weil sie weiß, das es falsch ist, ein Problem damit zu haben.
Sie sagt, Ihre Gefühle für mich, haben sich nicht im geringsten geändert. Wie passt das zusammen, wenn sie mich jetzt quasi wegstößt, und ich kann auch mit anderen Schlafen, das schlimmste bisher aber schon war, das ich einmal im Jahr zu einem harmlosen Quizzabend gehe? Sie sagt um das ertragen zu können braucht sie die Freundschaft, aber wenn Sie angeblich noch genau so für mich fühlt, was ändert es dann, das wir es Freundschaft nennen? Sie sagt hier wieder, Sie ist halt anders gestrickt, bei Ihr funktioniert das so.
Ich weiß nicht, aber ich glaube, sie macht sich bewusst, oder unbewusst nach wie vor was vor. Sie hat sich wirklich die 3 Wochen jetzt damit auseinander Gesetzt, ich will das nicht schmälern. Aber ich komm nicht drumrum zu denken, dass das einfach Ihre Exit-Strategie ist. Den Ausklang möglichst sanft gestallten, bis Sie was neues hat, während Sie sich nicht mehr um meine Bedürfnisse Sorgen muss.
Ich hab selbst eine ziemlich starke Sozialphobie, und komme mit den meisten Menschen nicht gut klar. Sie ist mir trotz dem toxischen verhalten, der naheste Mensch. Die Kontakte und Freundschaften, welche ich hatte, habe ich auch durch ihr Zutun beendet. Was für mich wie geschrieben, nicht das größte Problem ist/war, da ich selbst gerne lieber Zweisam bin, mich intensiv mit einem Menschen beschäftige, anstatt Oberflächlich mit vielen. Es wäre für mich extrem schwierig, wieder neue Kontakte zuknüpfen.
Meine Gefühle für Sie, sind aber auch mehr, eine Freundschaft will ich nicht ausschließen, momentan schmerzt es aber einfach nur. Sie sagt, ich muss bzw. kann gar nichts tun bzw. verbessern. Ich müsste quasi nur bereit sein, wenn sie geheilt ist.
Ich glaube das nicht wirklich, ich fühle, das wir nur wieder zusammen kommen würden, wenn ich wieder Attraktiv für sie wäre - Erfolgreich, Umschwärmt (So hatten wir uns kennen gelernt), oder zumindest wenn ich mich selber Attraktiv für Sie mache, spannend, mysteriös etc.
Dazu fehlt mir ehrlich gesagt die Motivation, ich habe extrem viel für diese Beziehung getan, nach meinem Empfinden viel mehr gegeben, als zurückbekommen. Und jetzt soll ich mich wiederum anstrengen um diese dann vielleicht bessere Beziehung VIELLEICHT zurück zu bekommen? Ich würde alles versuchen um die Beziehung zu retten (wie bisher auch), aber nicht für die Chance um irgendwann wieder von vorn anzufangen.
Es fühlt sich für mich absolut nicht fair an, so viel gegeben zu haben, ihr immer wieder Zeit und Möglichkeiten eingeräumt zu haben, Ihr ein Partner gewesen zu sein, um dann auf diese Art vor die Tür gesetzt zu werden, ohne mich irgendwie an der Entscheidung zu beteiligen. Ich hatte oft drüber nachgedacht einen Schlussstrich zu ziehen, aber dann doch wieder die positiven Dinge gesehen, und gerade kurz vor dem ganzen Entschieden dass ich die Beziehung will, und gerade dann sowas. Ich verstehe es einfach nicht. Ich verstehe ihre Begründung nicht, will Weihnachten nicht alleine verbringen, will niemand neues, mich nicht weiter ausnutzen lassen (freund), nicht komplett alleine sein. Was wenn Sie es wirklich ehrlich meint? Sollte ich Ihr doch einfach vertrauen und Ihr die Zeit geben? Liege ich falsch? Sollte ich Ihr sagen, das ich denke, dass Sie sich etwas vormacht, auf die Gefahr, Sie damit fälschlicherweise Beschuldigen, und das ganze damit selbst ungewollt begraben?
02.12.2023 00:32 •
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