Hallo liebe Foris! Ich bin neu hier und hoffe, ihr könnt mir ein paar Tipps zu meiner derzeitigen Situation geben und dass ich überhaupt im richtigen Forum bin.
Zu mir: Ich bin 32 Jahre alt und seit fast 10 Jahren mit meinem Freund (49) zusammen. Wir sind glücklich miteinander.
Und ich glaube, es wird ein etwas längerer Text.
In diesem Fall geht es aber nicht um meinen Freund, sondern um meinen Kollegen. Ich arbeite seit 11 Jahren in dieser Firma und er war von Anfang an irre freundlich. Das ist er zu jedem, das hat weniger etwas mit meiner als eher mit seiner Person zu tun. Wir hegten schon immer ein sehr gutes Verhältnis zueinander, redeten fast ausschließlich privat und für mich wurde er fast wie ein Freund, dem man alles erzählen kann. Ich muss dazu sagen, dass dieser Kollege sehr sehr viel älter ist als ich, nämlich mittlerweile 60! Vor etwas über einen Jahr fiel mir auf, dass ich ihn nicht mehr aus meinem Kopf bekomme. Erst habe ich das Gefühl zur Seite geschoben (denn das geht einfach nicht, weil es nicht geht!). Mittlerweile hab ich mir eingestanden, mich schon etwas in ihn verguckt zu haben. Mir ist klar, dass es mit uns nie was wird, was auch völlig ok ist. Erst mal ist der Altersunterschied viel zu groß, er ist verheiratet und ich habe wie gesagt einen Freund, den ich nicht vorhabe zu verlassen.
Allerdings genoss ich immer die Zeit mit meinem Kollegen, als Zuhörer, Quatschmacher und Kumpel. Er hat mir teilweise sehr private Dinge anvertraut und ich ihm. Ich kann mit niemanden (außer meiner besten Freundin) so reden wie mit ihm. Über alles. Und damit meine ich alles.
Letztes Jahr im Sommer stand dann der große Urlaub an und ich musste mich (voraussichtlich) für 4 Wochen von ihm verabschieden. Es war kaum zu ertragen und ich hatte überhaupt keine Lust, zu verreisen.
Nach der schier endlosen Zeit war ich so glücklich, ihn wiederzusehen. Wir haben uns begrüßt und er meinte, dass es ihm gesundheitlich nicht gut ginge. Er ist dann aufgrund dessen nach nem halben Tag gegangen.
Tja, und bis heute ist er nicht wieder aufgetaucht. Am Anfang hatte ich noch die Hoffnung, dass er bald wieder da ist, aber langsam glaube ich nicht daran, dass er wiederkommt.
Das Problem ist einfach, dass er mir so wahnsinnig fehlt. Ohne ihn ist alles traurig, langweilig und grau. Es vergeht keine Minute, in der ich nicht an ihn und unsere Gespräche denke. Es ist so schwer zu beschreiben, aber wenn er den Raum betrat, ging die Sonne auf. Ich mein, das kann der doch nicht machen, mich da einfach so sitzen lassen!
Mir fehlt der Mut, ihn einfach anzurufen und zu fragen, wie es ihm geht. Denn ich habe seine Telefonnummer nicht (jedenfalls nicht offiziell) und ich kann nicht einfach bei unserem Chef fragen. Und ich will auch nicht, dass mein Kollege nachher irgendwas in den falschen Hals bekommt und denkt, ich will was von ihm. Denn das möchte ich wirklich nicht.
Meine Freunde können mein Gejammer nicht mehr hören, aber ich weiß einfach nicht, wie ich ohne ihn in der Firma weitermachen soll. Mir fehlt ohne ihn einfach der Antrieb und ich kann mich auf nichts konzentrieren. Dort erinnert mich einfach alles an ihn.
Habt ihr eine Idee, wie ich mich verhalten soll? Am liebsten würde ich einfach bei ihm vorbeifahren und ausgiebig mit ihm quatschen, aber das geht einfach nicht. Denn unser Verhältnis beschränkt sich ausschließlich auf die Firma und er ist womöglich mehr als verwirrt, wenn ich auf einmal bei ihm auf der Matte stehe.
Ach ja, gerade, als ich letztens mal 2 Minuten nicht an ihn gedacht habe, ist er mir mit dem Auto entgegengekommen. Ich denke, er hat mich gar nicht erkannt, wir hatten jeweils ca. 80 km/h drauf. Seitdem ist alles irgendwie noch viel viel schlimmer geworden. :/
03.05.2015 20:06 •
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