Hallo, bin neu hier und lese seit März diesen Jahres mit. Ich nenne mich Feel, jeden Tag Kopfkino und gefühlte 1000 verschiedene Gefühle.
Wo oder wie fange ich bloß an?
Ich habe schon 52 Lenzen auf dem Buckel und wurde vor 4 Monaten von meinem Partner mit dem ich 2einhalb schöne Jahre hatte verlassen.
Davor war ich 19 Jahre allein, habe meine beiden Jungs heute 23 und 28 mithilfe meiner Eltern groß gezogen.
Ich habe mit 18 Jahren geheiratet,in eine Ehe die leider in eine emotinale Abhängigkeit führte. Nach 12 Jahren Ehe die für mich letztendlich nur noch ein Albtraum war, habe ich es geschafft zu fliehen, ja, so könnte man es nennen. Ich war kein Mensch mehr ,hatte keine eigene Persönlichkeit mehr . Die Liebe zertreten und nur noch Gleichgültigkeit. Ich habe ein halbes Jahr gebraucht wieder in ein einigermaßen normales Leben zurückzufinden. Konnte keinen Mann mehr an mich ran lassen und hatte ; ich sags mal so einen ganz schönen Schaden davon getragen. Ich blieb also bewusst allein. Ich hatte damals und viele Jahre später immer das Gefühl nie mehr lieben zu können. Und überhaupt wusste ich ja nicht mal, was schöne Liebe überhaupt ist. Mein Ex ging damals in die Klinik. Es wurde eine Borderlinestörung festgestellt. Mir war bis dahin nicht bekannt , das es sowas gab, zumindest erklärte das sein suspektes Verhalten mit dem ich immer konfrontiert wurde. Aber das ist nur eine Vorgeschichte die ich am Rande erwähnen muss.
Als meine Kinder aus dem gröbsten raus waren, hatte ich doch wieder den Wunsch auf eine Partnerschaft. War aber immer noch sehr vorsichtig und achtsam. Und es ergab sich nichts wo ich fühlte dafür lohnt es sich nochmal Mut zu haben etwas einzugehen.
Dann kam ich mit meinem Arbeitskollegen zusammen und war gleich sehr tief verliebt und das bin ich jetzt noch. Ich liebe ihn immer noch wie am ersten Tag. . Für mich war seit langem die eigentliche Bereitschaft da, obwohl es Defizite von beiden Seiten gab, die wir uns auch am Anfang offen legten. Unter anderem sagte er auch er hält sich nicht für beziehungsfähig und sei schlecht kompromissbereit. Aber er verliebte sich in mich nachdem ich ihm auch meine Interesse bekundet hatte und gestand mir seine Liebe
Er ist in meinem Alter, hatte aber nur 2 Beziehungen bisher die aber nichts handfestes waren.
Er brennt für sein Hobby, was ihm über alles geht. Und er hat kein Problem damit alleine zu sein. Ist es gewohnt sich selbst genug zu sein.
Ich auch nicht, bin genauso für Freiraum. Kann mit Klammern nicht umgehen.Aber wir haben trotzdem viel Zeit miteinander verbracht und viele Unternehmungen , Urlaube und Trips zusammen verbracht. Er war auch schon in meine Familie integriert,und er fühlte sich auch wohl bei uns. Es war eine herrliche Zeit. Eigentlich die schönste für mich seit langem.
Die Defizite von seiner Seite , waren u.a seine Krankheit ( welche für mich aber keinerlei Problem war)
Auch nicht das es mit dem S. nicht mehr so klappte wie es eigentlich sein müsste.War durch das Diabetes so. Für mich nicht mehr das Wichtigste , für mich zählten andere Sachen, wie seine absolute Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit.
Ich bemerkte allerdings gleich am Anfang das er sehr lange vorher alleine gelebt hatte.Und beziehungstechnisch total aus der Übung war. Womit er auch ein Problem hatte, war das es ihm schwerfiel Leidenschaft zu zeigen ,Mitgefühl und Empathie. Ich sagte auch mal zu ihm, ich spüre irgendwie deine Liebe nicht richtig, Er meinte dazu, er kann sowas schlecht zeigen. Er wüsste auch nicht weshalb das so ist. Es gab auch Momente und Situationen wo mir die Wertschätzung seinerseits fehlte.
Für mich zum Beispiel war er ein Geschenk und ich war dankbar dafür mit ihm zusammen gekommen zu sein. Aber er kriegte es nie auf die Reihe mir dasselbe auch mal zu sagen. Ok, es kam oft Hab dich lieb. Das schon!.
Jetzt zu meinem Defizit. Genau das was er mir nie richtig zeigen konnte, habe ich wohl im Unterbewusstsein vermisst. Ich habe mir von meinem Exmann vor langer Zeit sämtliches Selbstwertgefühl zerstören lassen. Gehe auch unter anderem zurzeit noch in Therapie wegen Vergangenheitsbewältigung. Aber das wusste er.
Was ich sagen will, ich arbeite an mir , habe die Beziehung als Glücklich empfunden, nichts kann perfekt sein, gerade in unserem ALter,habe der BeziehungRaum zur Entwicklung gegeben . Ich habe mich versucht zu arrangieren. Denn er war ja im Grunde nicht böse zu mir, eigentlich eher lieb, und ich habe mich immer wohl bei ihm gefühlt.
Ich habe auch sein Hobby welches er eigentlich schon fast fanatisch ausübt immer tolleriert, und ihm da nie was nehmen wollen. Aber ich hatte auch manchmal das Gefühl die zweite Geige zu spielen und immer nur gut genug zu sein wenn er eben keine Gicks hat( Bartender). Ich hatte oft das Gefühl er will das mit uns schon, aber kann sich irgendwie nicht so richtig gefühlsmäßig einlassen . Auch glaube ich jetzt im Nachhinein, das ich schon beziehungsmäßig verbindlicher war als er.
Im August letzten Jahres wurde meine Mutter ganz plötzlich schwer krank und verstarb 2 Wochen später. Im April desselben Jahres starben ihre Schwester und mein Onkel fast zeitgleich. Auf der Arbeit lief es auch nicht so rund. Da kamen plötzlich die ersten Beziehungsprobleme. Er kam damit irgendwie nicht klar und konnte mich nicht so richtig unterstützen. Wir hatten die erste kleine Krise, haben aber darüber gesprochen und es hat sich wieder eingerenkt. Dann gab es hier und da mal Streit und da bemerkte ich das erste mal sein Verhalten. Er ging dann total auf Rückzug und stellte sich tagelang tot. Gingnach ein paar Tagen Ruhe nicht mehr ans Telefon als ich mich entschuldigen wollte etc. Konfliktunfähig. Ich habe damals auch Fehler gemacht und ihn über Whats app zur Schnecke gemacht( Vorwürfe )*beep*. Bin da halt etwas temperamentvoll . Das war vorher schon ein, zweimal passiert und ich hatte ihm eigentlich versprochen das ich das nie mehr mache, aber ich habe dann manchmal die Kontrolle verloren, und ich weiß auch das es mit der Hauptgrund war, das ich ihn weggetrieben habe. Das war meinerseits ein Riesenfehler und ich hab ihn wohl unter Druck gesetzt,, was eigentlich gar nicht meine Art ist. Nach der einen Woche Rückzug kam er dann nochmal zu mir und beendete unter Weinen die Beziehung. Mit der Begründung, er könne mit sowas komplizierten nicht umgehen, und er könne mich nicht glücklich machen. Wir würden uns gegenseitig nur verletzen und es würde wohl doch nicht passen. Und er wolle mich nur schützen( weiß bis heute nicht was er damit gemeint hat.) Dann wäre er halt ein Ar. und hätte kein Herz,bla ,bal.
Ich habe ihn das erstemal seine Gefühle zeigen sehen, und für mich wäre das ein eindeutiges ganz neues Fundament gewesen auf das man wieder hätte aufbauen können. ( sagt mein Therapeut auch)
Die ersten Wochen waren die Hölle für mich. Zumal ich ihn jeden Tag auf der Arbeit sehe. Er ging mir erstmal aus dem Weg. Wir hatten zuvor immer zusammen Pause gemacht, am Anfang war das total schlimm, er hat es später dann irgendwie besser hinbekommen. Ich kann doch einen Schalter nicht einfach so auf Nicht mehr lieben umstellen. Ich habe dann so drei Wochen später versucht normal mit ihm umzugehen. Logischerweise hat es nicht funktioniert. Ich habe mich nach 2 Monaten dann völlig entblösst und einen totalen Cut vorgeschlagen und ihm auch gesagt das ich ihn noch liebe. Er hat abgelehnt . Er sagte er fühle sich momentan wohl alleine. Ach, und seine Gefühle wären am Abebben. Ich habe ihm darauf hin erklärt das ich dann für mich selber einen Cut brauche und nun Abstand und keinen Kontakt mehr möchte. Es waren jeden Tag Schmerzen ohne Ende. Und nun denke ich immer noch jeden verdammten Tag an ihn. Er hat sich seit der Trennung nicht einmal privat gemeldet. Meinen Wunsch nach Abstand hat er akzeptiert. Ist wohl okay. Ich habe erstmal total den Druck rausgenommen und mich nun 2 Monate voll distanziert Seit ein paar Tagen geht es mir nun besser, wir gehen auch wieder besser miteinander um,zumindest ist der Nullkontakt jetzt beendet, habe viel an mir gearbeitet und mein Leben weiter gelebt, Urlaub gefahren etc. Ich kann schon gut alleine sein, aber ich möchte ihn sogerne wieder . Ich sehe eine zweite Chance, aber er wohl eher nicht. Wir könnten so vieles besser machen. Man kann einen Menschen nicht verändern, aber an Verhaltensweisen die man sich unterbewusst durch Erlebtes angeeignet hat kann man doch arbeiten. Und wir können immer noch aus Fehlern lernen, egal wie alt man ist.
Oder was sagt ihr? Oh, Gott ein halber Roman
01.07.2018 18:23 •
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