Meine erste Beziehung hatte ich ungefähr mit 60 Jahren. Davor habe ich unter meiner Beziehungslosigkeit gelitten und viel unternommen, aber nichts klappte.
Mit 10 Jahren begann ich eine Freundschaft mit einem gleichaltrigen Jungen, begann aus meiner eigenen Familie zu verschwinden und in seiner Familie aufzugehen. So mit 40, in einer Phase, in der ich mit ihm haderte, kam ich auf die Idee, er könnte Narzisst sein. Ich ging in ein Forum und wurde dort heimisch. Dabei kam heraus, daß meine eigenen narzisstischen Anteile ziemlich stark sind und ich las die wichtigsten Bücher über das Thema. Vorher las ich alles, ausgelassen habe ich nur Mathematik und Schriftsteller wie Mann, Grass u.ä., hauptsächlich dann, wenn sie im Kanon stehen und man sie als Schüler lesen muss. Mit Narzissmus bin ich fertig, bin froh, daß ich zur vorigen Leseweise zurück kam,
Als ich die Beziehung einging, hatte ich meinen Alk. überwunden, war ca 20 Jahre trocken gewesen. Dummerweise stand meine Freundin noch darauf und das war das erste Problem, das irgendwie gelöst werden musste. Es kamen andere dazu, zum Schluß stritten wir oft und ich kann sie dann einfach nicht ertragen. Ein Streitpunkt war ihre marxistisch-leninistische Grundeinstellung, sie gehorcht der Partei - dabei existiert diese Partei nicht, weil die Kommunisten sich zu sehr zersplittert haben.
Ich habe den Kontakt abgebrochen, denke zwar ab und zu an sie, aber insgesamt gesehen geht es mir jetzt besser.
Normalerweise käme an dieser Stelle die Frage, wem es ähnlich ging und wie er klar gekommen ist. Das interessiert mich nicht, ich war zeitlebens überwiegend allein und ich löse meine Probleme immer allein. Daß ich hier aufgeschlagen bin, liegt daran, daß ich über eine Frage zu narzissmus.net gestolpert bin. Ich beantwortete sie und das weitere ergab sich gewissermassen von alleine.
Mein innerer Problemlöser - ich nenne ihn so - hat sich wegen einer Antwort auf einen meiner Posts gemeldet. Es ist nicht wichtig, also behalte ich es für mich. Den Problemlöser will ich noch erklären.
Bei mir gab es eine 'Falltür zum Dachboden mit einem Gegengewicht und einer Seilrolle. War das Gegengewicht zu leicht, kriegte man die Tür nicht hoch und war es zu schwer, dann riss es einem die Tür aus der Hand. Jahrelang habe ich über die Konstruktion geärgert. Eines Tages hatte ich einen Traum, der sich so ähnlich wiederholte. Ich schreibe meine Träume auf, daher ist es sicher, daß darin die Ziehbrücke von van Gogh auftauchte. Ein Bild davon hängt im Flur und ab und zu schaue ich es an. Einige Tage nach den Träumen schoß es mir völlig überraschend durch den Kopf, daß die Ziehbrücke mein Problem mit der Falltür lösen könnte. Hat natürlich gestimmt.
Also - das ist eine kurze Vorstellung - ich brauche keine Fragen und Antworten.
Mfg
iadi
23.01.2023 10:06 •
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