Hallo Angsthäschen,
danke für Deinen Beitrag! Es tut gut, zu lesen, dass es Menschen gibt, die Ähnliches erleben...
Tja, das mit dem Helfersyndrom bei mir könnte schon irgendwie sein. Ich mache mir jetzt z.B. Gedanken, ob ich ihn ins Unglück stürze, weil ich ihm nicht Frohe Ostern gesmst habe (mache gerade Kontaktsperre). Dabei sitzt er vermutlich jeden Abend mit einem anderen Date im Cafe und denkt nicht viel an mich.
Er hat nie um Hilfe gebeten- aber doch mir anscheinend das Gefühl vemittelt, hilfsbedürftig und arm zu sein... ich bin eigentlich recht verwirrt, bis vor kurzem habe ich mich - allerdings eher in Bezug auf andere Menschen- mit ihm über solche psychologischen Dinge ausgetauscht. Jetzt, wo das nicht mehr stattfindet, habe ich das Gefühl, so langsam wieder mehr zu mir zu kommen. Ich dachte, dass ich mit dem Alk-Problem ganz gut umgehe, indem ich klar definiere, was ich nicht will, so habe ich zum Beispiel klargestellt, dass S nur nüchtern stattfindet, und daran hat er sich auch gehalten. Und er ist auch bis auf ein Mal nie volltrunken gekommen. Ich hatte auch überlegt, ob ich ihm nicht am besten helfe (da haben wir es wieder), wenn ich radikal Schluss mache, aber dann hat mir eine Therapeutin geasgt, heutzutage würde das so nicht mehr gesehen, ich solle halt nur klare Grenzen definieren...
Ich hatte mal eine Mitbewohnerin, die mit einem Alk. liiert war, der war völlig anders, hat dauernd angerufen und geklingelt, wenn er betrunken war. Aber es gibt wohl verschiedene Formen und Verläufe.
So allmählich werde ich traurig wegen des Endes der Beziehung, am Anfang bin ich mir ja gefühllos vorgekommen angesichts der vielen gefühlvollen Beiträge hier. Ich denke an das Schöne, das vor allem zu Anfang der Beziehung noch stattfand, Radtouren eben z.B., mehr zeit füreinander usw.. Aber es stimmt auch, dass eine Art versteckter Alptraum jetzt vorbei ist, und das ist auch gut. Es war nicht greifbar, immer dachte ich nach einem Treffen und Gespräch mit ihm, es ist doch eigentlich alles OK. Allerdings habe ich Freunden (bis auf eine Ausnahme) gar nichts mehr über die Beziehung erzählt- kennenlernen wollte er ja auch keinen, jetzt merke ich erst wieder, wie komisch das eigentlich war.
Trotz allem glaube ich nicht, dass er ein schlechter Mensch ist, auf der anderen Seite weiß ich aber auch gar nicht mehr, was ich glauben soll und was nicht; wir haben uns halt nur einmal die Woche gesehen, da kann er wer-weiß-was für ein Doppellleben geführt haben...
Schön, dass ich das hier schreiben darf,
beste Grüße!
LuiseR
07.04.2015 19:50 •
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