1

Ich komme mit der Trennung nicht klar

Mamiseelen
Hallo zusammen,
Ich bin nun seit elf Monaten von meinem Mann getrennt, mit dem ich 24 Jahre verheiratet war und drei Kinder habe. Unsere Krise begann bereits vor circa 5-6 Jahren. Damals war ich in einer Phase, wo ich völlig erschöpft, ausgelaugt und depressiv war. Ich habe versucht mit meinem Mann darüber zu sprechen, wie ich mich fühle, da ich mich teilweise auch als eine schlechte Mutter sah aber er hat es immer nur als Phase abgespeist. Nach dem Motto morgen geht’s dir wieder besser. Da ich mit ihm nicht darüber reden konnte und mich nicht ernst genommen gefühlt habe, habe ich mich zurückgezogen. Bin in ein sehr tiefes Loch gefallen und habe kaum noch was von meiner Umgebung wahrgenommen. Ich habe nur noch wie ein Roboter gelebt, nur noch meine Pflichten erfüllt und das, was von mir erwartet wurde. Mich selbst habe ich völlig aus den Augen verloren. Allerdings habe ich dadurch auch meinen Mann keine Intimität mehr gegeben, geschweige denn S.. Wir haben teilweise wie Bruder und Schwester zusammen gelebt und viel gestritten, weil er sich natürlich darüber beschwert hat, dass er nichts mehr von mir hat. Aber ich war nicht in der Lage, ihm das zu geben, was er brauchte erst mal, weil ich in dieser depressiven Periode war und auch weil ich mich ihm verschlossen habe, da ich mit ihm nicht über meine Probleme sprechen konnte. Ich habe versucht durch Paarberatung ihm näher zu kommen und ihm verständlich zu machen, wie es mir geht. Gleichzeitig habe ich eine Psychotherapie für mich selber begonnen, weil ich zu dem Zeitpunkt einfach nicht verstanden habe, warum ich keine Gefühle mehr zeigen konnte. Durch die Paarberatung haben wir einigermaßen verstanden, wie es dem anderen geht aber mein Mann war nicht bereit, sich selbst dafür zu ändern oder Verständnis dafür zu haben. Dann letztes Jahr ist mein Mann in seiner Heimat geflogen für eine Woche und als er wiedergekommen ist, war er komplett anders. Er hat sein Handy versteckt. Er hat auf sein Äußeres geachtet und generell sehr desinteressiert an der Familie. eines Tages bin ich zufällig auf seine Nachrichten gekommen und habe einige gelesen und gesehen, dass er mit einer Frau schreibt, unter anderem auch sehr intime Dinge. Ich habe mir das ganze eine Woche angeschaut, um ihn die Möglichkeit zu geben mir das selbst zu sagen aber das hat er nicht. Daraufhin habe ich ihn damit konfrontiert. Er hat es nicht mal abgestritten. Aber statt dass ich ihn raus werfe und Schluss mache, habe ich da erst gemerkt, dass ich ihn wirklich verlieren könnte. Dies war wie ein Weckruf für mich, ich wollte meinen Mann nicht verlassen und hatte sogar noch Verständnis, weil ich ihm ja Jahre davor nicht das gegeben habe, was er brauchte. Wir haben uns einigermaßen aufgerafft er hatte Kontakt abgebrochen und sind dann sogar noch im Sommer in den Urlaub gefahren, der wunderschön war für beide von uns. Aber danach fing es wieder damit an, dass er mich nicht mehr an sein Handy gelassen hat, wo ich, natürlich wieder misstrauisch wurde. Von August bis Dezember hatten wir eine harmonische Zeit mit viel Intimität und S. Aber er ist in der Zeit öfters in seiner Heimat geflogen mit dem Vorwand. Er müsste dort Familienangelegenheiten erledigen und mal den Kopf frei kriegen, um sich zu überlegen, was er möchte. So naiv wie ich war Habe ich das hingenommen. aber immer wenn er zurück kam, hatten wir riesigen Streit, weil ich natürlich das Gefühl hatte, dass er mir nicht die Wahrheit sagt. Im Dezember haben wir uns dazu entschieden uns räumlich zu trennen. Er ist dann ausgezogen. In dieser Zeit ging es ihm wirklich sehr schlecht. Er hat immer wieder meine Nähe gesucht, aber ich konnte und wollte ihn nicht sehen. Wir haben uns immer wieder gestritten und er hat mir immer wieder vorwürfe gemacht, dass es meine Schuld ist, dass wir getrennt sind, weil ich ihm keine Intimität geben wollte und das über Jahre und das Resultat daraus war, dass er fremdgegangen ist. Circa drei Monate später bin ich an einem Kaffee vorbeigefahren und sehe ihn dort sitzen mit seiner Affäre, ich bin direkt ausgestiegen und habe ihn zur Rede gestellt, aber er meinte, es wäre nur eine Freundin und er hätte sie eingeladen. Das hat mir so den Boden unter den Füßen gezogen, da ich davon ausgegangen bin und weil er mir auch in dieser Weise Andeutung gemacht hat, dass wir uns nur räumlich getrennt haben, um zu sehen, ob wir noch eine Chance haben. Seine Affäre war dann circa drei Monate bei ihm, in dieser Zeit haben wir uns etliche Male gestritten, geredet und versöhnt. Irgendwann habe ich auch einen Anruf von dieser Affäre bekommen, da sie mit mir sprechen wollte, worauf hin ich hingegangen bin und wir uns ausgetauscht haben und gemerkt haben, dass er uns beide die ganze Zeit belogen und betrogen hat, da er in der Zeit, wo er mit mir zusammen war und immer wieder in seine Heimat geflogen ist, auch mit ihr zusammen war. Als er das erfahren hat, hat er mir sogar die Schuld daran gegeben, dass sie Schluss gemacht hat und nichts mehr von ihm wissen wollte. Mittlerweile ist es so, dass mir immer wieder vorwürfe macht, dass ich unsere Ehe an die Wand gesetzt habe und auch seine neue Beziehung kaputt gemacht habe Aber er hat trotzdem immer noch Kontakt zu ihr und fährt auch immer wieder zu ihr hin in die Heimat. Ich weiß, dass ich auch schuld an der Trennung bin, aber alles, was er mir angetan hat tut so weh. Immer wieder. Wenn meine Kinder mir erzählen, dass der Papa wieder in die Heimat fährt, habe ich ein Stich ins Herz und es tut einfach nur weh zu sehen, dass er mich einfach weggeschmissen hat. Tut mir leid, dass es ein so langer Text geworden ist, aber es hat gut getan, es niederzuschreiben. Vielen Dank

Vor 39 Minuten • x 1 #1


Catalina
Puh, was für ne Wall of Text. Ich zitiere das mal mit Absätzen, damit es für die Foris besser lesbar wird.
Zitat von Mamiseelen:
Hallo zusammen,
Ich bin nun seit elf Monaten von meinem Mann getrennt, mit dem ich 24 Jahre verheiratet war und drei Kinder habe. Unsere Krise begann bereits vor circa 5-6 Jahren. Damals war ich in einer Phase, wo ich völlig erschöpft, ausgelaugt und depressiv war. Ich habe versucht mit meinem Mann darüber zu sprechen, wie ich mich fühle, da ich mich teilweise auch als eine schlechte Mutter sah aber er hat es immer nur als Phase abgespeist. Nach dem Motto morgen geht’s dir wieder besser.

Da ich mit ihm nicht darüber reden konnte und mich nicht ernst genommen gefühlt habe, habe ich mich zurückgezogen. Bin in ein sehr tiefes Loch gefallen und habe kaum noch was von meiner Umgebung wahrgenommen. Ich habe nur noch wie ein Roboter gelebt, nur noch meine Pflichten erfüllt und das, was von mir erwartet wurde. Mich selbst habe ich völlig aus den Augen verloren.

Allerdings habe ich dadurch auch meinen Mann keine Intimität mehr gegeben, geschweige denn S.. Wir haben teilweise wie Bruder und Schwester zusammen gelebt und viel gestritten, weil er sich natürlich darüber beschwert hat, dass er nichts mehr von mir hat. Aber ich war nicht in der Lage, ihm das zu geben, was er brauchte erst mal, weil ich in dieser depressiven Periode war und auch weil ich mich ihm verschlossen habe, da ich mit ihm nicht über meine Probleme sprechen konnte.

Ich habe versucht durch Paarberatung ihm näher zu kommen und ihm verständlich zu machen, wie es mir geht. Gleichzeitig habe ich eine Psychotherapie für mich selber begonnen, weil ich zu dem Zeitpunkt einfach nicht verstanden habe, warum ich keine Gefühle mehr zeigen konnte. Durch die Paarberatung haben wir einigermaßen verstanden, wie es dem anderen geht aber mein Mann war nicht bereit, sich selbst dafür zu ändern oder Verständnis dafür zu haben.

Dann letztes Jahr ist mein Mann in seiner Heimat geflogen für eine Woche und als er wiedergekommen ist, war er komplett anders. Er hat sein Handy versteckt. Er hat auf sein Äußeres geachtet und generell sehr desinteressiert an der Familie. eines Tages bin ich zufällig auf seine Nachrichten gekommen und habe einige gelesen und gesehen, dass er mit einer Frau schreibt, unter anderem auch sehr intime Dinge. Ich habe mir das ganze eine Woche angeschaut, um ihn die Möglichkeit zu geben mir das selbst zu sagen aber das hat er nicht.

Daraufhin habe ich ihn damit konfrontiert. Er hat es nicht mal abgestritten. Aber statt dass ich ihn raus werfe und Schluss mache, habe ich da erst gemerkt, dass ich ihn wirklich verlieren könnte. Dies war wie ein Weckruf für mich, ich wollte meinen Mann nicht verlassen und hatte sogar noch Verständnis, weil ich ihm ja Jahre davor nicht das gegeben habe, was er brauchte. Wir haben uns einigermaßen aufgerafft er hatte Kontakt abgebrochen und sind dann sogar noch im Sommer in den Urlaub gefahren, der wunderschön war für beide von uns.

Aber danach fing es wieder damit an, dass er mich nicht mehr an sein Handy gelassen hat, wo ich, natürlich wieder misstrauisch wurde. Von August bis Dezember hatten wir eine harmonische Zeit mit viel Intimität und S. Aber er ist in der Zeit öfters in seiner Heimat geflogen mit dem Vorwand. Er müsste dort Familienangelegenheiten erledigen und mal den Kopf frei kriegen, um sich zu überlegen, was er möchte. So naiv wie ich war Habe ich das hingenommen. aber immer wenn er zurück kam, hatten wir riesigen Streit, weil ich natürlich das Gefühl hatte, dass er mir nicht die Wahrheit sagt.

Im Dezember haben wir uns dazu entschieden uns räumlich zu trennen. Er ist dann ausgezogen. In dieser Zeit ging es ihm wirklich sehr schlecht. Er hat immer wieder meine Nähe gesucht, aber ich konnte und wollte ihn nicht sehen. Wir haben uns immer wieder gestritten und er hat mir immer wieder vorwürfe gemacht, dass es meine Schuld ist, dass wir getrennt sind, weil ich ihm keine Intimität geben wollte und das über Jahre und das Resultat daraus war, dass er fremdgegangen ist.

Circa drei Monate später bin ich an einem Kaffee vorbeigefahren und sehe ihn dort sitzen mit seiner Affäre, ich bin direkt ausgestiegen und habe ihn zur Rede gestellt, aber er meinte, es wäre nur eine Freundin und er hätte sie eingeladen. Das hat mir so den Boden unter den Füßen gezogen, da ich davon ausgegangen bin und weil er mir auch in dieser Weise Andeutung gemacht hat, dass wir uns nur räumlich getrennt haben, um zu sehen, ob wir noch eine Chance haben.

Seine Affäre war dann circa drei Monate bei ihm, in dieser Zeit haben wir uns etliche Male gestritten, geredet und versöhnt. Irgendwann habe ich auch einen Anruf von dieser Affäre bekommen, da sie mit mir sprechen wollte, worauf hin ich hingegangen bin und wir uns ausgetauscht haben und gemerkt haben, dass er uns beide die ganze Zeit belogen und betrogen hat, da er in der Zeit, wo er mit mir zusammen war und immer wieder in seine Heimat geflogen ist, auch mit ihr zusammen war. Als er das erfahren hat, hat er mir sogar die Schuld daran gegeben, dass sie Schluss gemacht hat und nichts mehr von ihm wissen wollte.

Mittlerweile ist es so, dass mir immer wieder vorwürfe macht, dass ich unsere Ehe an die Wand gesetzt habe und auch seine neue Beziehung kaputt gemacht habe Aber er hat trotzdem immer noch Kontakt zu ihr und fährt auch immer wieder zu ihr hin in die Heimat. Ich weiß, dass ich auch schuld an der Trennung bin, aber alles, was er mir angetan hat tut so weh. Immer wieder. Wenn meine Kinder mir erzählen, dass der Papa wieder in die Heimat fährt, habe ich ein Stich ins Herz und es tut einfach nur weh zu sehen, dass er mich einfach weggeschmissen hat. Tut mir leid, dass es ein so langer Text geworden ist, aber es hat gut getan, es niederzuschreiben. Vielen Dank

Vor 13 Minuten • #2


A


Ich komme mit der Trennung nicht klar

x 3


FrauDrachin
Hey @Mamiseelen ,

von mir einfach mal eine ganz, ganz liebe Umarmung.
Ich kann verstehen, dass einen so eine Trennung komplett aus den Latschen haut, mir ging es genauso.
Gehst du noch zu deiner Therapie? Mir hat das enorm geholfen, meine Gedanken halbwegs zu sortieren.

Für mich kam der Wendepunkt, als mir wirklich klar wurde, dass auch ich nicht mehr so weiterleben wollte, wie die letzten 5 Jahre. Und dass mein Exmann einfach nicht bereit war, etwas daran zu ändern. Ein: So kann es nicht weiter gehen, kann eben auch ein: es kann gar nicht weitergehen sein.

Schreib hier, nimm dir Zeit zu trauern, eines Tages wird auch für dich die Sonne wieder scheinen. Und du hast jetzt die Chance, irgendwann einen Mann in dein Leben zu holen, der dich auch wirklich schätzt, unterstützt und für dich da ist.

Vor 9 Minuten • #3


Catalina
Ich finde nicht, dass du alleine schuld an eurer Trennung bist, du hast alles versucht, ihm klarzumachen, wie es dir geht und dass du Unterstützung brauchst. Die Reaktion deines Mannes war diese:
Zitat von Mamiseelen:
Durch die Paarberatung haben wir einigermaßen verstanden, wie es dem anderen geht aber mein Mann war nicht bereit, sich selbst dafür zu ändern oder Verständnis dafür zu haben.

Stattdessen hat er sich ne Affäre angelacht, dich belogen und betrogen. Und macht dir dann noch Vorwürfe, dass du ja auch daran schuld wärst, was völliger Blödsinn ist. Er übernimmt keinerlei Verantwortung für seine Taten und versucht sie stattdessen dir in die Schuhe zu schieben, was ich eine richtig miese Tour finde. Aber ist ja einfacher, als sich mit seinen eigenen Anteilen an der Situation auseinanderzusetzen. Ich an deiner Stelle würde mich weniger schuldig fühlen, sondern wäre stinkwütend auf ihn.

Gerade eben • #4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag