Ich kann nicht alles unter den Tisch kehren

T
Guten Morgen Ihr Lieben,

versuche es so kurz wie möglich zu halten.Wird mir aber fast nicht gelingen....

Meine Eltern trennten sich als ich 3 Jahre alt war. Es war für mich schrecklich, und musste auch mit 5 zum Kinderpsychologen da ich nichtmehr schlafen konnte.
Denn mein Papa hat eine neue Frau kennengelernt und sie haben nach knapp 7 Jahren geheiratet - ich fand es okay, denn es ist eine sehr liebe und wirklich sympathische Frau. Sie akzeptiert mich und meine Schwester. Und würde alles für uns tun. Das meine Eltern nicht mehr zusammen sind stört mich nicht. Ehrlich gesagt kenne ich es ja nicht anders da sie sich so früh trennten.

Dann lerne meine Mama einen neuen Mann kennen, und darauf folgten die schlimmsten Jahre meines Lebens.
Sie haben beschlossen das wir zusammen ziehen, und wir zogen in das große Haus. Dann fing ( ich nenne ihn jetzt einfach mal Martin ) an immer häufiger zu schreien, und wir merkten schnell das Martin ein kompletter Koleriker ist. Dann bekam meine Mama Brustkrebs darauf folgten Chemos und Bestrahlungen, es war für uns alle keine einfache Zeit. Da Mama und Martin mit meiner großen Schwester nichtmehr zurecht kamen, da meine Schwester schnell verstande das der Martin nicht normal ist, und sich dagegen werte wurde sie zu unserem Papa geschickt, worauf sie dann auch dahin gezogen ist. Und nun war ich ganz alleine mit meiner Mama bei diesem krassen Mann.

Man muss dazu sagen, er ist fett, hat ein schnauzer und eine menge Geld. Ein großen teuren Mercedes, und Gold im Keller.. ich wusste schnell das meine Mama diesen Mann nur wegen seinem Besitz liebt.

Dann durfte ich nichtmehr mit Socken oder Barfuss das Haus betreten, durfte nichtmehr mit den Füßen aufs Sofa, und Freunde durfte ich auch nichtmehr mitbringen. Er nahm das Fernsehkabel mit zur Arbeit, und schloss den Pc und das Telefon in den Keller.

Meine Mama tolerierte alles und kroch ihm noch ordentlich in den hintern.
Nach dem ich drohte das ich auch zum Papa ziehe, wurde sie wach und merkte das sie was tuhen muss. Nach knapp 3 Monaten zogen wir aus, in eine kleine Wohnung im selben Ort. Ich fande es toll... ich musste diesen Mann nichtmehr sehen. Aber ich war nur noch alleine. Sie war jeden Tag und jede Nacht bei diesem Mann, stellte mir die Einkaufssachen auf den Balkon und ging für 2 Wochen in den Urlaub und lies mir sehr wenig Geld hier. Sie kümmerte und interessierte sich kaum für mich. Als wäre ich abgestellt geworden.
Ich verstand meine Mama nicht mehr und zog zu meinem Papa und meiner Schwester ohne eine Vorwarnung !

Dann feierte mein Couseng Hochzeit, und ich und mein Freund waren in der Kirche. Meine Mama war alleine denn Martin hasst die Kirche.
Als der Gottesdienst vorüber war, und wir dem Brautpaar gratulierten sagten sie das wir auch mit kommen sollen , das wir natürlich auch eingeladen sind ! Und meine Mama sagte einfach NEIN, das geht nicht der Martin kommt auch mit, ihr dürft da nicht hin, sonst geht er nachhause. Wir sollen bitte jetzt nachhause gehen.
Ihr glaubt nicht wie ich am Boden war, und depressionen bekam, und nun schon wieder beim Psychologen bin, denn ich habe auch ADS und nehme Ritalin.
Dann kam gestern der oberknaller ! Martin und Mama waren zusammen im Urlaub, und kamen vor ein paar Tagen wieder zurück.
Und Mama, meine Schwester und Ich wollten zusammen Frühstücken gehen. Mama kam aber nicht alleine sondern brachte noch den Martin mit. Meine Schwester wollte schon gehen, und ich ebenfalls. Denn wir wussten nicht das der dabei ist. Dann sagten sie uns das sie uns was sagen müssen…. Sie haben im Urlaub geheiratet! Ich fiel aus allen Wolken, in mir schoss Wut, und Trauer hoch, und versuchte meine Tränen im Zaun zu halten. In dem Moment hätte ich meiner Mama am liebsten eine geknallt, so sauer war ich.
Dann sagte der Martin ob wir nicht von Null anfangen möchten, und alles vergessen wollen ?
Das kann ich einfach nicht ! Ich kann nicht von Null anfangen, wo sie mich doch so verletzt haben ?
Ich Jahrelang benutzt und abgeschoben wurde ?Und unter Depressionen leide ? Wie konnte sie mir das einfach so knallhart vornehin knallen ?
Am liebsten möchte ich keinen kontakt mehr zu ihr… so am Boden bin ich. Ich möchte sie am liebsten vergessen.

Was denkt Ihr davon ? Wie würdet Ihr Handeln ? Und würdet Ihr zu der Hochzeitsfeier, zu der ich eingeladen bin hingehen ? Ich bin so durcheinander…

16.08.2012 09:26 • #1


E
Hallo Träumerchen,

da hast du ja eine ganz schreckliche Kindheit hinter dir. Wie alt bist du jetzt?
So was kann man nicht mal eben vergessen und von vorne anfangen. Ich kann deine Mutter gar nicht verstehen. Bei mir sind die Kinder immer vorgegangen.
Ich würde nicht zur Hochzeit gehen, du wirst dich ja nicht wohl fühlen da. Zum Glück bist du in therapeutischer Behandlung. Um deiner Mutter zu verzeihen, muss sie ja auch zeigen, dass sie sich dir gegenüber geändert hat. Das braucht alles seine Zeit.

Liebe Grüße
Engel

17.08.2012 09:49 • #2


sanin
Ach mensch Träumerchen, das tut mir so leid.
Ich denke es ist keine Frage des Verzeihens, es ist eine Angst vor der Zukunft. Du traust dem Friedensangebot nicht, meiner Meinung nach zurecht.

Wenn du gut bei deinem Vater aufgehoben bist, du beschreibst seine Frau als liebenswerten Menschen bleib wo du bist. Mehr Familie als du gerade hast bekommst du nicht geboten.
Deine Mutter hat warumauchimmer ihre Entscheidung getroffen.

Ich gehe sogar soweit, dass ich es dein Recht finde den Kontakt zu vermeiden.
Was sagt dein Vater dazu? Was sagt dein Therapeut dazu? Ich denke diese Menschen können die Situation besser einschätzen.

Ausserdem denke ich bist du alt genug eine Entscheidung für dich zu treffen. Deine Mutter hat beide Kinder, wegen des Mannes verloren und sich trotzdem entschieden ihn zu heiraten.
Warum solltest du dich verpflichtet fühlen zur Hochzeit zu gehen?

Ich kann dich auch vertehen, dass die Situation bei der Hochzeitsfeier tiefe Wunden hinterlassen hat.

Sollte deine Mutter irgendwann zu dir kommen und sich entschuldigen, kannst du über Verzeihen nachdenken. Irgendwie scheint mir deine Mutter diesem Mann hörig zu sein.

Aber sieh mal deine Situation von einem anderen Licht. Du hast einen Vater der dich aufgenommen hat und du hast deine Schwester bei dir. So schlecht ist das doch gar nicht oder?
Geht es dir gut bei deinem Vater?

Du kannst aber auch über alternativen machdenken. Habt ihr einen Schulpsychologen?
Vielleicht kann der dir Adressen geben, wo du dir Gedanken machen kannst wie es weitergeht.

Aber ich würde dem Frieden auch nicht trauen, und auf keinen Fall zu deiner Mutter zurückkehren. Du bist bald 18 Vielleicht gibt es auch eine Möglichkeit mit deiner Schwester in eine Wohngemeinschaft zu ziehen. Erkudige dich was es da an Unterstützungen gibt. Warum nicht in der Wohnung deiner Mutter? Sie kann ja zu ihrem Mann ziehen.

Du wirst deinen Weg schon machen.

17.08.2012 10:27 • #3




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