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Gestern habe ich es nicht mehr ausgehalten und bin zu Ihr gefahren. Habe mit ihr geredet, gefragt wie es ihr in der letzten Woche ergangen ist und erzählt was ich gemacht habe.
Ich hab mich relativ erwachsen, wenig trauernd oder klammernd Verhalten.
Sie hat erzählt, dass sie nach der Trennung 2 mal mit dem besagten Exfreund geschlafen hätte.
In dem Moment hatte ich gefühlt innerlich mit Ihr schon abgeschlossen.
Meine Intention war eine Freundschaft anzustreben, da ich im Gespräch mit Ihr gemerkt habe, wie gut wir uns verstanden haben und den jeweils anderen kennen. Habe auch betont, dass ich aufgrund von Vertrauen und Lügen einem Neuanfang skeptisch gegenüberstehe und dass für mich zur Zeit nicht in Frage kommt.
Dann kam gestern Ihre Nachricht, ob wir uns heute nochmal unverbindlich treffen können, wenn ich Lust hätte.
Ich hatte schon so eine Vermutung, dann schickt mehr der Exfreund aus welchen Gründen auch immer (definitiv nicht abgesprochen mit Ihr), obwohl ich zuvor nie Kontakt mit Ihm hatte über Facebook einen Screenshot, wo beide darüber schreiben, wie sehr sie alles bereuen und dass sie am liebsten die Zeit zurück drehen würde.
Ab da war für mich klar, sie kommt wieder bei mir angekrochen.
Heute Abend habe ich mich dann mit Ihr getroffen und tatsächlich:
Sie entschuldigt sich unter einem Meer aus Tränen und bekniet mich wortwörtlich.
Ich bin ruhig geblieben und habe Ihr meine derzeitige Situation geschildert:
Gerade im jetzigen Moment hätte ich sie bis vorgestern noch zurückgenommen, die Tatsache, dass sie mit Ihrem Exfreund geschlafen hat und das nicht nur einmal, lässt mich fühlen, als wurde ich betrogen, auch wenn Schluss war.
Ich habe so einen Ekel, wenn ich daran denke was der mit Ihr gemacht hat und hielt es zeitweise unmöglich wieder mit Ihr zu schlafen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich so vor einem attraktiven Körper, den sie definitiv besitzt ekeln kann.
Ich möchte kotzen, wenn ich daran denke.
Und doch zeitweise vergesse ich diesen Faktor, ich habe Ihr keine klare Antwort gegeben und gesagt, dass ich nun Zeit bräuchte um eine Entscheidung zu finden. Dass ich das nicht mache, um sie zu verletzen, sondern, dass ich herausfinden muss, was ich will.
Und nun stehe ich hier, noch total verwirrt und mit einer Mischung aus einem Gefühl wie frisch verliebt und absoluter Abstoßungsgedanken, bei dem was zwischen Beiden passiert ist.
Sie hat sich erklärt, dass sie sich einsam gefühlt und darin Trost gesucht hat, dass hilft mir aber auch erstmal nicht weiter.
Wenn sie mich jetzt vor die Wahl stellen würde, würde ich sagen Nein.
Wenn sie jetzt nochmals nach der Entschuldigung mit ihm Schlafen würde, wäre es für mich sofort vorbei und sie aus meinem Leben gestrichen.
Wenn sie den Kontakt nicht von alleine abbricht dann sage ich ebenfalls nein, nach der Nummer muss sie da selber drauf kommen.
Umgehkehrt hat es sich gut angefühlt, sie zu umarmen bei Ihr zu sein und mit Ihr zu reden.
Es hat mich glücklich gemacht. Kann es falsch sein, wenn es mich glücklich macht?
Auf jeden Fall muss sie wesentlich mehr bluten, sie wollte mich heute schon küssen, dass habe ich nicht zugelassen.
Es wäre ein Zeichen gewesen, dass nach einer Entschuldigung auf einmal Alles wieder gut ist.
Bereit zu kämpfen scheint sie auf jeden Fall zu sein.
Ihr ist erst aufgefallen, was sie an mir hatte und wie gut ich zu Ihr war, als das weg war.
Aber das könnte sie doch wieder vergessen? Oder ist sie jetzt für immer geläutert?
Ich würde sagen die Situation ist komplizierter als je zuvor und manche von euch werden vermutlich sagen: Sie hat mit Ihm geschlafen? Schick sie in die Wüste!
Aber ich denke nicht, dass es so einfach ist.
Hätte ich auf dem Festival die Gelegenheit bekommen (einmal bahnte sich sogar etwas an) hätte ich auch mit jemand anderem geschlafen.
Bei Ihr fühlt es sich aber trotzdem wie der größte Vertrauensbruch an. Die anderen Dinge, da bin ich mir sicher, kann ich ihr mit genug Zeit und Blut ihrerseits verzeihen. Der S. mit dem Ex stellt ein großes Fragezeichen da. Im Moment denke ich darüber nach, dass z.B. ein Test auf s.uell übertragbare Krankheiten, je nach Ergebnis auf mich wie eine Art Reinigung wirken würde, dass ich sie danach sozusagen als unbefleckt betrachten könnte. Denn das ist sie für mich im Moment: Befleckt.
Auch spielen viele Dinge mit rein, die sie zu fragen äußerst heikel sind: Wurde ein Kond. benutzt (eigentlich nimmt sie die Pille), ist er In Ihr gekommen? Ist sie gekommen? Hatte sie Spaß? War es eher frustrierend?
Ich vermute, dass sie Spaß hatte usw. ansonsten hätte es doch kein zweites Mal gegeben. Einmal wäre ein Fehler gewesen, wenn man danach gemerkt hätte, wie bescheuert das war. Ein zweites Mal und das erst merken, dass sie doch zu mir zurück will?
Je nach Antwort und vor allem Test(-ergebnis) halte ich es für durchaus möglich diesen Ekel zu überwinden und zu vergessen. So wie die Informationslage jetzt ist eher nicht.
Ich werde den Gedanken nicht los, dass sie mit Ihm eine Beziehung wollte und er nur eine Affäre, als sie dann gemerkt hat, dass er für nichts festes zu haben ist, will sie zurück zu mir.
Allerdings wäre dann auch Ihre Reaktion und alles was sie mir gesagt hat, äußerst abgebrüht.
Dann habe ich auch wieder die Hoffnung, dass man vielleicht mit einem kompletten Neuanfang eine Beziehung stabiler als die vorherige schaffen könnte. In der wir uns nicht mehr gegenseitig Einschränken (wonach ich im Moment auch kein Bedürfnis nach oder Eifersucht habe, das schlimmste ist ja nun eh schon eingetreten).
Wie wahrscheinlich das ist, sei einmal dahingestellt.
Mit dem Gedanken zu versuchen mich emotional von Ihr zu lösen, S. mitzunehmen solange wie möglich und dann zu gehen habe ich auch schon gespielt. Fair gegenüber Ihr wäre das nicht, war sie ja aber gegenüber mir auch nicht.
Das war jetzt wieder ganz schön viel Text, der zumindest wieder etwas Klarheit in meinen Kopf gebracht hat. Zumindest konnte ich meine Entscheidung auf das wesentliche und relevante reduzieren.
16.08.2017 00:16 •
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