Hallo liebes Forum,
hier bin ich wieder und warum ich schreibe... weil ich mehr oder weniger diffuse Gedanken im Kopf habe und mich hier immer sehr gut aufgehoben gefühlt habe (lange ists her, jedenfalls fühlts sich so an).
Ich schreibe wegen mir und wegen meiner Freundin (? ausgesprochen haben wir es nie, aber ich verhalte mich wie ihr Freund - ich will aber keine quasi-Beziehung, sondern etwas verbindliches/eine Entscheidung).
Was mich mit ihr verbindet: ich mag sie (hey, definitv ) und schätze ihre Art zu denken und ihre Tiefgründigkeit. Sie ist hochintelligent und sehr feinfühlig, Eigenschaften, die mich an Frauen immer schon angezogen haben ('wie eine Motte zum Licht').
Wie ist unsere Beziehung? Ich studiere noch (sehr intensiv und zeitaufwändig), sie arbeitet, wir sehen uns ein-zweimal die Woche. Wir sehen uns, weil ich weiß, wo sie nach der Arbeit sein wird und ich dort oft etwas zu erledigen habe, weil ich sie (einmal) einfach von der Arbeit abgeholt habe oder weil wir uns verabreden (d.h. in den meisten Fällen schreibe ich ihr).
Meist geht die Initiative von mir aus - was in Ordnung ist, wenn es mir gut geht. Wir treffen uns daraufhin eigentlich immer bei der nächsten besten Gelegenheit und sie übernachtet regelmäßig bei mir (und es ist schön wenn wir uns sehen).
Andererseits ging meine letzte Beziehung zu Ende auf eine solche Weise (ich melde mich - sie eher selten. Ich bin definitiv nicht der Typ, der sich abhängig machen möchte, weil er zu wenig Selbstbewusstsein hat. Ich melde mich nur bei wenigen Menschen regelmäßig intensiv). Diese Frau hat sich nie entschieden und mir im Gegenteil am Ende noch vorgeworfen, dass ich zu sehr klammere, obwohl ich mich meist nur noch alle zwei Wochen gemeldet habe (was anscheinen schon zuviel war). Etwas, was mich bis heute verwirrt, denn erstens bin ich ein Mensch, der viel Zeit alleine verbringt (verbringen möchte und kann, ich komme mit mir eigentlich ganz gut klar). Ich bin defintiv kein ausgeprägter Gruppenmensch (beengt mich auf Dauer eher), kann aber in Gruppen definitiv gut (möchte/muss halt nicht ständig und dauernd wie viele andere) und verbringe gerne Zeit in Gesellschaft (aber dann gezielt. habe auch keine 'ANsprüche').
Ich bin ein Freund des wechselseitigen aufeinander Zugehens. Und ich bin für sie da, ganz sicher, aber ich werde nicht auf Ewigkeit immer den ersten Schritt gehen (ich habe da ganz böse Erinnerungen!).
Beispiel: Ich habe am Dienstag erfahren, dass sie heute nach der Arbeit aus der Stadt zu einem Geburtstag muss. Es ist auf dem Land, ich kenne mich dort aus, habe mit ihr alle Möglichkeiten durchgespielt wie sie dort hinkommen könnte (es wäre sehr unständlich und ungünstig - da feier - für sie) - und habe ihr angeboten, sie mit dem Auto dorthin zu fahren. Seitdem habe ich nichts mehr von ihr gehört.
Und ich bin in der Klemme. Soll ich jetzt morgen (heute) einfach vor ihrer Arbeitsstelle warten und sie hinfahren? Das alles wäre keine Frage, wenn sie mir einfach geschrieben hätte (sie hat kein Handy). so ist es doof (ich habe sie dann schon öfter abgefangen, obwohl ich eigentlich keine lust hatte, jetzt auch noch hinterher zu jagen - habs dann aber wegen ihr doch gemacht), ich will mich definitiv nicht aufdrängen. Warum muss ich mir zusätzlich wegen fehlender Kommunikation Gedanken machen?
Ich glaube, ich werde auch morgen hinfahren, allerdings mit (ein wenig) Nebengeschmack - denn ich möchte mich nicht aufdrängen. Eigentlich alles kein Problem, wenn ich wenigstens von IHR eine Nachricht, eine Frage, eine Bitte gehört hätte.
Ihr Problem ist (das weiß ich aus unseren Gesprächen bzw. sie hat das oft explizit gesagt: Du kannst mich anrufen wenn es dir nicht gut geht, du kannst auch einfach vorbeikommen, du störst mich nicht und wenn, dann sage ich dir das. Das freut mich sehr. Vielen vielen vielen Dank. Aber ich weiß, dass ich das nicht machen werde.)
Ich weiß, dass sie auf eine ähnliche Art und Weise Menschen in ihrem Leben verloren hat wie ich (Kontaktabbruch von heute auf morgen bzw ohne klares Ende) - sie möchte sich nicht aufdrängen und zuviel Aufmerksamkeit fordern/zuviel Schwäche zeigen. Trotzdem muss sie in dieser Beziehung sich ein neues Verhalten aneignen - ich kann ihre Gedanken nicht lesen.
Es ist OK wenn sie keine Zeit mit mir verbringen möchte.
Es freut mich, wenn sie Zeit mit mir verbringen möchte.
Es würde mir viel erleichtern, wenn ich wüsste, dass sie mir schreibt oder einfach bei mir vorbeikommt, wenn es ihr schlecht geht. Aber ich weiß, dass sie das nach eigener Aussage nicht machen würde.
Und hier ist das Problem: Ich möchte nicht ständig nachdenken müssen, ob es ihr gerade gut geht und sie deshalb nicht zu mir kommt (was vollkommen OK ist, was mich freut) oder ob es ihr schlecht geht und sie mich deshalb braucht, aber selbst keinen Schritt gehen wird (da werde ich paranoid).
Sie muss ihr Verhalten ändern, mich auch um Hilfe zu fragen. Sonst wird das nichts. Ich habe nämlich ganz böse Erinnerungen in solchen Situationen. (Eigentlich müsste ich hier meinen uralt Thread über meine Exfreundin zu Ende führen, aber das möchte ich doch gar nicht mehr, der Mensch hat keinen Einfluss mehr in meinem jetzigen Leben).
WIr treffen uns eben nicht mehr automatisch/quasi regelmäßig sowieso an der Uni - weil sie eben jetzt arbeitet.
Zum Abschluss was anderes. Ich war längere Zeit im Ausland, und der Mensch auf den ich mich am meisten gefreut habe war sie. Ich habe anderen Menschen viel von ihr erzählt. Ich habe mich wirklich sehr auf ein Wiedersehen gefreut - ich habe mich mit Abstand am meisten auf sie gefreut! - und es war schön nach Hause zu kommen.
Andererseits weiß ich nicht, ob ich eine feste, langfristige Beziehung mit ihr eingehen würde, kann.
Ich will ihr Zeit und Aufmerksamkeit schenken und für sie da sein. Aber ich möchte mich nicht (ich hatte einige Menschen um mich, die schwere psychische Probleme hatte und viele Jahre gebraucht haben, bis wir auf Augenhöhe miteinander umgehen konnten. Ich fühle mich nicht bereit, wieder Jahre für eine solche Entwicklung aufzubringen. Ich möchte eine 'unkomplizierte Beziehung' mit normalen Höhen und Tiefen) aufopfern.
Ich muss zu einer Entscheidung kommen. Das Problem ist eigentlich: Wenn sie auf mich zukommen würde, wenn sie Initiativen ergreifen würde (ab und an, im Wechsel eben) - dann wäre ich vollkommen offen. Dann würde ich auch trotz der ungünstigen Vorraussetzungen (aber hey, es hat sich vieles gebessert, ich bin defintiv nicht eine Art Wundermittel, ganz im Gegenteil, aber manche Dinge hab ich bestimmt bewirkt) das einfach auf mich zukommen lassen: Der Weg ist das Ziel, probieren wirs aus!
Aber ich werde ihr nicht auf Ewigkeit übermäßig Geduld entgegenbringen können.
Ich will eigentlich nur dass es ihr gut geht. Wenn ich ihr dabei helfen kann, dann gerne. Wenn ich ihr nicht dabei helfen kann oder sie meine Hilfe nicht adäquat fordern kann - dann kann ich mich nicht aufopfern.
Ich bin gerade sehr müde und konfus, vielleicht findet jemand ja einen Kommentar oder eine Meinung. Es würde mich freuen. Danke fürs Lesen...
PS: Sie hat u.a. eine schwere Essstörung - vor zwei Wochen hat sie zum erstenmal in meiner Gegenwart gegessen . war schön, und ich fands voll normal, habs registriert, aber nichts dazu gesagt (aber sie weiß def. dass ichs registriert habe).
22.11.2014 03:45 •
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