5

Ich habe mich nach3,5 Jahren getrennt - war es richtig?

F
Hallo Zusammen,

bin zufällig auf dieses Forum gestoßen und versuche nun das Chaos in meinem Kopf zu sortieren.

Ich habe mich vor vier Tagen von meinem ersten Freund getrennt. Wir waren dreieinhalb Jahre zusammen.
Wir haben eigentlich von Anfang an (nach ca. 2 Monaten) zusammen gewohnt. Er ist damals bei mir eingezogen.

Die ersten knappen 2 Jahre waren sehr schön, aber auch holprig, wenn man es so ausdrücken möchte.
Wir hatten Anfangs viele Gespräche und haben uns auch öfter gestritten.
Es waren teils sehr verletzende Auseinandersetzungen.
Wir haben danach tagelang nicht miteinander gesprochen, weil natürlich jeder zu Stur war auf den anderen zuzugehen.

Irgendwann haben wir aber gelernt besser zu kommunizieren und den anderen besser zu verstehen.
Man lernt ja die Gesichtsausdrücke, Töne und Gesten des Partner nach einiger Zeit einfach kennen.

Nach ca. zweieinhalb Jahren Beziehung hatten wir wieder einen Tiefpunkt und haben uns dazu entschlossen drei Wochen getrennt zu verbringen. Er ist damals in den Urlaub geflogen und ich bin daheim geblieben und habe die kleinen Baustellen in der Wohnung repariert, wozu man im Alltag nicht kommt.

Ich war damals sehr froh, als er wieder da war und wir haben daraufhin einen wirklich tollen Kurztrip gemacht.
Die Zeit nach der kurzzeitigen Trennung war eigentlich die beste Zeit unserer Beziehung. Wir haben uns nicht mehr gestritten. Es gab keine Launen mehr. Es war einfach harmonisch wie es ja sein soll.

Das einzige was mir in der Zeit schwer fiel waren seine Arbeitszeiten. Er arbeitet im Schichtdienst (Nacht) und schläft deshalb viel tagsüber. Das hat unsere Wochenenden von Anfang an eingeschränkt und ich musste viel Rücksicht auf seinen Schlafrhythmus nehmen.
Mir zuliebe ist er dann in Teilzeit gegangen, hatte dadurch aber viel unter der Woche frei, wo ich in der Arbeit war.
Leider hat er die Zeit lieber zum zocken genutzt, statt im Haushalt zu helfen, das Abendessen zu planen, oder die Wäsche zu machen.
Es gab einige Kleinigkeiten wie diese die mich gestört haben und mich dann auch in meiner Entscheidung, die Beziehung zu beenden, gestärkt haben. Auch seine Einstellung zu manchen Themen war manchmal ein schwieriger Punkt bei uns, weil wir das Leben sehr unterschiedlich gesehen haben.

Für ihn kam die Trennung sehr überraschend, da wir in letzter Zeit wirklich wirklich glücklich waren. Es war einfach ein so schönes miteinander und wir haben die Zeit zu zwei einfach genossen. Viel gekuschelt und romantische Sachen unternommen.
Er hat dann die letzten drei Tage seine Sachen gepackt und ist ausgezogen. Ich bin gerade noch dabei den Rest zusammenzusuchen.

Jetzt wo er weg ist bin ich die ganze Zeit am überlegen ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe.
Hätte ich vielleicht mit ihm über seine Nachtschichten reden sollen? (er sagte mehrmals, dass er am Tag nicht arbeiten will)
Hätte ich den Haushalt nochmal ansprechen sollen? (Thema hatten wir schon ein paar mal)
Habe ich die Kleinigkeiten zu sehr in den Fokus gesetzt?

Klar ist jetzt alles noch sehr frisch, aber immer wenn ich zurückdenke kommen mir die schönen Momente und vor allem die Vertrautheit in den Kopf.

08.08.2024 11:43 • #1


Lemonhead
Schwer zu sagen. Für mich klingt das aber schon so, als ob sie die Beziehung jetzt gerade etwas schön redest.

Kein Mensch trennt sich doch nur wegen dem Haushalt, wenn alles sonst total harmonisch und romantisch läuft?

08.08.2024 12:00 • #2


A


Ich habe mich nach3,5 Jahren getrennt - war es richtig?

x 3


DieSeherin
weißt du, beziehung muss ja nun nicht 24/7 harmonische symbiose sein, aber ein gemeinsames gestalten des alltags, ein gemeinsames genießen der freizeit, gemeinsame grundwerte und ein gemeinsames nach-vorne-schauen wären nicht das schlechteste! bei dir lese ich all das nicht.

du bist jetzt in einem alter, in dem du dich vielleicht fragst, ob du kinder haben möchtest, irgendwo richtig ankommen willst - und du scheinst ganz unbewusst gespürt zu haben, dass dieser mann an deiner seite nicht der richtige dafür ist.

08.08.2024 12:16 • x 1 #3


Laetitia2024
@97Franzi
Es war deine erste Beziehung und da ist es auch klar, dass man Fehler macht. Meiner Meinung nach seid ihr zu schnell zusammengezogen. Wenn jeder erstmal in seiner eigenen Wohnung bleibt, kann man sich besser kennenlernen und steht nicht so unter Druck, dass alles klappen muss. Man lernt die Schwachstellen des anderen auch erstmal mit mehr Abstand kennen. Nun ist er weg und das Ganze nochmal aufzuwärmen ist immer schwierig. Vielleicht hättet ihr noch mehr miteinander reden müssen, mehr Kompromisse eingehen sollen. Daraus kann man nur lernen und es beim nächsten Mal besser machen. An der Hausarbeit muss er sich natürlich zu gleichen Teilen wie du beteiligen. Vielleicht hätte ein wöchentlicher Plan am Kühlschrank oder an einem schwarzen Brett dabei geholfen, wo drauf steht, wer welche Aufgaben zu erledigen hat. Das haben wir zu WG Zeiten auch so gemacht. Horch mal in dich rein, ob es nur das war oder ob dich noch mehr an ihm gestört hat. Wenn das alles war, kann man vielleicht noch mal in Ruhe über alles reden und erneut aufeinander zugehen.

08.08.2024 12:19 • x 1 #4


Hermine47
Nicht traurig sein,
was willst Du denn mit einem Mann der tagsüber schläft / und , oder zur Arbeit aufbrichst, wenn Du nach Hause kommst.
Das ist doch mehr ein Nebeneinander herleben als Paarzeit.
Ich hatte mal mit KleinstKind einen Mann im 3 Schichtsystem und ich sag Dir , es war die Hölle
ein Baby ruhig zu halten, damit er tagsüber schlafen kann.

08.08.2024 12:23 • x 1 #5


F
Danke für die Antwort Lemonhead.
Das kann tatsächlich sein, dass ich es mir gerade ein wenig besser darstellen will, als es tatsächlich war.
Der Hauptgrund war der Haushalt nicht, das hätten wir hinbekommen.
Ich denke es waren unsere unterschiedlichen Ansichten und die Tatsache, dass wir sehr wenige gemeinsame Interessen hatten.
Auch wenn man seinen eigenen Interessen mit Freunden nachgehen kann, ist es doch was anderes den Partner ab und zu dabei zu haben.

09.08.2024 06:40 • #6


Igelfisch
Zitat von 97Franzi:
Habe ich die Kleinigkeiten zu sehr in den Fokus gesetzt?

Die Kleinigkeiten die Dich jetzt schon so gestört haben, dass Du keinen Sinn mehr in der Beziehung gesehen hast, die hätten Dich in 5, 10, 15 Jahren noch viel mehr gestört. Aber so lange willst Du diese Kleinigkeiten nicht schlucken weil sie Dir irgendwann im Hals stecken bleiben, glaub mir...

Du warst ehrlich zu ihm und mit Dir selbst, hast es beendet. So habt Ihr beide die Chance jemanden kennen zu lernen, mit dem es besser passt.

09.08.2024 06:50 • x 2 #7


Wurstmopped
Zitat von 97Franzi:
Danke für die Antwort Lemonhead. Das kann tatsächlich sein, dass ich es mir gerade ein wenig besser darstellen will, als es tatsächlich war. Der ...

Unterschiedliche Ansichten, im Bezug auf was?

09.08.2024 06:53 • #8


Hermine47
Zitat von Wurstmopped:
Unterschiedliche Ansichten, im Bezug auf was?

ich glaube das bezieht sie auf die Haushaltsführung. Es hat ja jeder ein anderes Verständnis von Ordung und Sauberkeit.

09.08.2024 07:43 • #9


F
@Wurstmopped @Hermine47
manchmal war das im Haushalt so, aber das war nicht der ausschlaggebende Punkt.
Es geht viel mehr um die Art, wie wir das Leben gesehen haben. Bei ihm war es entweder weiß oder schwarz. Es gab kein
dazwischen. Ich versuche meist die Dinge positiv zu sehen (ich rege mich trotzdem mal auf, kein Frage) und bei ihm
ist mir mehr und mehr aufgefallen, dass er (auch durch bereits erlebte Enttäuschungen) vieles negativ aufnimmt. Manchmal hatte ich das Gefühl, er meint, die ganze Welt sei gegen ihn. Ich fand es einfach schade und schmerzhaft zu sehen, wie er es sich selbst so schwer macht..

09.08.2024 08:24 • #10


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag