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Ich habe IHN verlassen und es tut weh

MoSchi
Hallo liebe Foris,

kurz zu meiner Geschichte (die ganze Story gibt es in dem Threat Gemeinsam einsam):

Ich (44) habe meinen Ex (44) nach 7 Jahren vor fast 2 Monaten verlassen. Mehrmaliges Reden während der Beziehung brachte nichts, da ER nichts dazu beigetragen hat, um doch noch die Beziehung fortzuführen. Ich habe echt ALLES versucht, aber wenn nur einer zieht und macht, wird das nichts... Ein anderer Mann oder eine andere Frau war nicht im Spiel.

Es ist eskaliert und ich habe ihn dann aus meiner Wohnung geworfen, weil ich sonst erstickt wäre. Ich hatte einfach keine Kraft mehr, noch weiter für diese Beziehung zu kämpfen.

Er hat das ohne Widerstand einfach so hingenommen und ist erstmal vorübergehend bei seinen Eltern untergekommen. Seit 01.08.16 hat er nun seine eigene Wohnung.

Vom Kopf her weiß ich, dass diese Beziehung mir nur (erneut) geschadet hat und ich mich komplett für IHN verbogen und aufgegeben habe.

Selbst Freunde sagen sowas wie: Sei froh, dass Du ihn los bist. Er hat Dir einfach nicht gutgetan.

Wir waren das 3. Mal zusammen. Einmal als Teenager, dann noch mal ein paar Jahre später, wo ER beide Male die Beziehung beendet hatte und jetzt das letzte Mal, wo ICH mich getrennt habe.

Und doch kommen mir mehrmals am Tag die Tränen und ich weiß nicht, warum... Eigentlich müsste ich erleichtert sein, aus dieser ungesunden, destuktiven Beziehung raus zu sein, aber ich fühle mich, als hätte ER mich verlassen und nicht ich IHN. Total verkehrte Welt... Ich verstehe es einfach nicht, dass ich jetzt so FÜHLE...

Warum ist das so?

Ich versuche, mich abzulenken, habe bereits einen Teil der Wohnung umgestaltet (neues Bett, neue Teppiche, neue Bettwäsche, neue Bilder usw.), aber irgendwie bringt mich das in meinem Kummer einfach nicht weiter.

Nach der Trennung haben wir uns 2-3 Mal getroffen, um noch verschiedene Sachen abzuklären (finanzielles usw.) Mit jedem Mal, wo wir uns gesehen haben, ging es mir ein paar Tage danach schlecht.

Ich will ihn auch nicht zurück, da sonst wieder alles von vorne beginnt und auf diese nervenaufreibende Beziehung kann ich gut verzichten.

Es sind immer noch Sachen von ihm in meinem Keller (Fahrrad, Werkbank usw.), weil er bei seinen Eltern keine Möglichkeit hatte, das unterzustellen. Momentan habe ich einfach nicht die Kraft, ihm gegenüberzutreten und das mit ihm zu regeln.

Meint ihr, eine KS wäre erstmal sinnvoll? Und wenn ja, wie lange? Und wie teile ich ihm das am Besten mit? Am meisten beschäftigt mich echt, WARUM ich mich jetzt so FÜHLE...

Ich habe langsam echt keinen Plan mehr und hätte nie gedacht, dass mich das jetzt nach fast 2 Monaten immer noch sooo umwirft, obwohl ICH mich ja getrennt habe.

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Liebe Grüsse, MoSchi

09.08.2016 16:51 • #1


E
Hallo

Ich denke vielleicht war diese Trennung doch nicht wirklich dass was du wolltest und auch nicht die beste Lösung .

Vielleicht hilft bei euch noch eine Kontaktsperre , ein wenig Abstand für beide sollte euch gut tun .

Und vielleicht gebt ihr euch einander nochmals eine weitere Chance , muss ja nicht gleich eine Beziehung sein sondern ganz langsam damit anfangen .

Also Abstand , Kontaktsperre für ein zwei Monate und dann trefft euch doch mal einfach so zum klärenden Gespräch also zum reden und wegen der restlichen Sachen .

Ich denke noch ist nicht alles verloren , bei euch .

Liebe Grüße

09.08.2016 17:01 • x 1 #2


A


Ich habe IHN verlassen und es tut weh

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B
Zitat:
Warum ist das so?

Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll, wenn ich diese Frage lese.
Herrgott wir sind alle keine Maschinen und besitzen vielfältige Emotionen, wir LIEBEN. Deswegen fühlst du dich so.
Ich finde es erschreckend, dass da so wenige von alleine drauf kommen.
Eine Trennung geht nicht automatisch mit einem emotionalen Cut einher. Das lösen und die Heilung brauchen eine lange Zeit und vor allem Geduld mit sich selbst um das zu verarbeiten.
Ihr denkt zu sehr mit dem Kopf. Hört mit dem rationalisieren auf und hört mal auf euer Herz, dann wisst ohr warum ihr euch so fühlt.
Und ich würde jedem mindestens 1 Jahr zu Verarbeitung geben. Setzt euch nicht dauernd unter Druck nur weil euch euer Kopf sagt, dass es richtig war!

Du hast viele Jahre deines Lebens mit ihm verbracht. Das prägt und bleibt im Gedächtnis und im Herzen.
Aber anscheinend hat es mehrmals im Leben mit ihm nicht geklappt, also hak ihn ab und hab am besten nie wieder Kontakt mit ihm. Denn was hast du davon?

09.08.2016 17:09 • x 4 #3


Grit
Liebe MoSchi,

wenn er die Trennung einfach so hinnimmt und weitergeht, dann hat das eine klare Aussage. Zudem hat er ja schon zwei Trennungen mit Dir erlebt, die allerdings von ihm ausgingen. Ich denke, wenn er um Dich kämpfen möchte, hättest Du es gespürt. Es tut mir leid, dass meine Worte da so kalt klingen.

Versuche es mit der Kontaktsperre. Es hilft Dir auf alle Fälle mit dem Kummer umzugehen, wieder zu Dir selbst zu finden. Und manchmal merken die Herren der Schöpfung erst dann wenn sie gaaaanz alleine sind, welchen Wert die Partnerin hatte.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!

LG, Grit

09.08.2016 17:10 • x 2 #4


lafata
Hallo MoSchi,
ich stecke auch grad in der Trennungsphase und es hat mir richtig gut getan, nichts von ihm zu sehen und zu hören. Ich habe auch relativ fix alle seine Sachen aus meinem Blickfeld entfernt. Das hilft, obwohl man es nicht gleich wahrhaben kann.
Es gibt Menschen, die können einfach nicht so lieben, wie man sich das selbst vorstellt. Auch Hinweise, Gespräche, Diskussionen bringen, wenn überhaupt, nur für kurze Zeit etwas.
Abzuschließen bedeutet, die Hoffnung rigoros aufgeben, dass es sich in absehbarer Zeit bessern könnte. Damit geht es mir gut. Mir wird ganz unwohl bei dem Gedanken, so noch weitere Jahre weiterzumachen, bis ich selbst reif für die Psychiatrie bin, dann hat er irgendwann Frischfleisch und ich bin out. Das ist ja noch mehr als schädlich, das wäre der absolute Supergau. Und davor sollte man sich schützen, um nicht zugrunde zu gehen, vor einem Menschen, der sich nicht bemüht und kein Interesse an einer funktionierenden Partnerschaft hat.

Ich würde Dir empfehlen, eine absolute Kontaktsperre von 2-3 Monaten auszusprechen, und die Zeit zu nutzen, mir ganz klar über alles zu werden, was eigentlich so abgelaufen ist und ob Du bereit bist, loszulassen, um für Dich selber wieder ganz von Anfang an zu lernen, was es heißt, das Leben zu genießen.
So weit bin ich zwar auch noch nicht, aber ich bin sicher, es wird jeden Tag besser. Das Gefühl, dass Du Dich momentan so fühlst, als ob ER sich getrennt hätte, kenne ich auch. Ich habe mein Gefühl hinterfragt, meine Antwort darauf ist: möglicherweise hat er aus Feigheit vor der Verantwortung die Trennung provozieren wollen mit seinem destruktiven Verhalten, mit seinem Mauern und seinen emotionalen Rückzügen. Aber dann kann man doch als Partnerin sagen: Herzlichen Glückwunsch, Du hast es endlich bei mir geschafft, dass mir die Augen aufgegangen sind. Jetzt bist Du mich für alle Zeiten los, wenn Du das gewünscht hast, bitte, sollst Du haben.
Dann bist Du diejenige, die mit Stärke aus der destruktiven Beziehung aussteigt. Ich habe auch gelitten, wie ein Hund, obwohl ich ihn habe stehenlassen. Es gibt einen ganz bestimmten Punkt in uns, der sagt: Bis hierhin und keinen Schritt weiter. Jeder Schritt weiter ist nicht gesund für das Selbstwertgefühl und bringt nur weiter in eine Abhängigkeit.
Ich wünsche Dir, dass es Dir jeden Tag besser geht und Du die Einsicht gewinnst, dass es Dir besser ohne ihn als mit ihm geht.

09.08.2016 17:16 • x 1 #5


lafata
MoSchi,
ich sehe gerade, Du bist erst 44 Jahre alt. Selbst ich mit meinen 56 Jahren gebe nicht auf! Du hast noch soooooviiieeeel Zeit, eine glückliche, erfüllende Partnerschaft zu erleben!

09.08.2016 17:30 • x 1 #6


MoSchi
@Alex.W1992 Ich denke Kontaktsperre ist erstmal das richtige.

@beyourself00 Ich lese oft hier im Forum, dass es den Verlassenden blendend geht und nur die Verlassenen leiden. Ich habe viele Jahre mit ihm verbracht und das muss ich jetzt verarbeiten.

@Grit Deine Worte klingen nicht kalt. Er hat schon während der Beziehung nicht gekämpft und das wird er auch jetzt nicht tun. Ich habe ihn mal gefragt, was ihm denn wichtig ist in seinem Leben. Er hat geantwortet: Seine Kinder... Und dann kam nichts mehr. DEUTLICHER gehts kaum...

@lafata Ich habe sehr oft so weitergemacht. Immer Hoffnung, dass sich doch was ändert. Das tat es auch für kurze Zeit. Und dann wieder alles von vorn. Immer und immer wieder. Und wie Du schreibst, irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem man einfach nicht mehr so weitermachen KANN.

Ja, ich war abhängig von seiner Liebe und so etwas darf nicht noch einmal passieren. Er war damals auch abhängig von mir: Kein Geld, seine (mittlerweile) Ex-Frau (die er nur geheiratet hat, weil er mit 30 Torschlusspanik bekommen hat) hatte ihn rausgeworfen, er hatte mit seinen Eltern keinen Kontakt mehr wegen ihr und keine Möglichkeit irgendwo unterzukommen. Ich habe ihn dann aufgenommen, was ja nur vorübergehend sein sollte und dann nahm alles seinen Lauf.

Und jetzt, wo ich ihn rausgeworfen habe, was ich mir davor auch echt immer und immer wieder überlegt habe, ob das richtig ist, MUSS er nun selbst klarkommen.

Wegen einer glücklichen und erfüllenden Partnerschaft mache ich mir auch keinen Stress. Entweder, ich erlebe so etwas noch oder eben nicht.

Wir geben der Zeit eine Chance, unsere Wunden zu heilen und gucken nach vorne. Ich wünsche Dir alles Gute, dass es Dir auch bad besser geht. Deinen Text fand ich ganz toll

09.08.2016 18:02 • x 2 #7


B
Dass es den Verlassern gut geht liest man meist von den Verlassenen. Merkste was
Das denkt jeder, weil dann keiner mehr weiß was der andere macht. Oder mitkriegt dass er sich ablenkt. Aber wir tun das doch auch? Die Verlasser denken doch auch, dass es uns gut geht, weil wir in der Öffentlichkeit unser Gesicht wahren damit der andere bloß nicht mitbekommt wie dreckig es uns geht. Keiner will dem anderen die Chance geben zu zeigen wie sehr es einen zerstört. Und dass das Leben danach bergabgeht oder dass man es dann vllt nicht so gut hat wie der andere usw.

Ich wirde verlassen, ich habe mehrmals aus guten Gründen verlassen und habe genauso getrauert, geweint, mich vor Schmerzen gewunden, Kopfkino und Sehnsucht gehabt.
Ich war auch nach einer Trennung erstmal direkt befreit. Ein großer Faktor ist, WIE die Beziehung war, was vorgefallen ist.
Das hängt null davon ab wer sich trennt. Das ist nur für das eigene Ego und Selbstbewusstsein besser. Denn wenn man sich berechtigt trennt weiß man, dass man die Kraft hatte sich aus der kaputten Beziehung zu retten und nicht gewartet hat bis der andere einen fallen lässt.

09.08.2016 18:21 • x 2 #8


Mona Lisa
Liebe MoSchi,

du fühlst dich verlassen, weil dein Exfreund dich längst innerhalb eurer Beziehunug verlassen hat. Er hat sich laut deinen Aussagen nicht wirklich bemüht um dich/euch. Er hat dir keine Wertschätzung entgegen gebracht und du hast dich schon während der Beziehung verlassen und allein gefühlt. Jetzt wo du die Reißleine gezogen hast, verhält er sich genau so emotionslos und kampflos wie schon in eurer Beziehung und löst erneut diese Verlassenheitsgefühle in dir aus.
Ihr ward schon dreimal als Paar zusammen und immer wieder ist es auseinandergegangen, da stellt sich doch die Frage, ob ihr Zwei wirklich zueinander passt und euch wirklich aus dem Herzen heraus liebt?

Nimm dir Zeit um die Trennung und die vielen Jahre zu verarbeiten und denke nicht über ein hätte und wenn nach. Der Schmerz ist groß, aber ein Verlust ist es nicht. Vom Verstand her klar, nur im Herzen...

Du schaffst das, bleib stark und zuversichtlich!

Alles Liebe für dich

09.08.2016 18:24 • x 1 #9


MoSchi
@beyourself00 Vielen Dank. Der letzte Satz von Dir hilft mir sehr, das besser zu verstehen. Es IST wie Du schreibst. Irgendwann hätte er mich fallengelassen...

@Mona Lisa Auch Dir vielen Dank für Deinen Text. Jetzt weiß ich endlich, woher diese Verlassenheitsgefühle kommen. Ich wünsche Dir auch alles Liebe

09.08.2016 18:36 • #10


A


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