Ihr Lieben, ich möchte Euch meine Geschichte erzählen, und hoffe sehr auf Ratschläge. Es wird ein wenig länger werden.
Mein Mann (34) und ich (35) lernten uns im April 2006 in einem Onlineforum für Spiele kennen. Von da an schrieben wir bis zum 1.Juni unzählige Sms, telefonierten und verliebten uns derart, dass wir uns am 1.Juni treffen wollte. zu dem zeitpunkt wog ich schon um die 120 Kilo, war so verliebt , dass ich bin 2,5 Monaten knappe 30 kilo abnahm, weil ich nicht wollte, dass er mich in einem solchen Zustand sieht. Der 1. Juni ist der Todestag einer meiner engsten Freundinnen, und liegt auf einem Friedhof, in einem Ort, den mein Mann gut mit der Bahn erreichen konnte, da er zu dem Zeitpunkt keinen Führerschein besaß. Mein Mann wohnte zu der zeit knappe 260 km von mir entfernt, und so war ich diejenige, die ihn dann vom besagten Bahnhof abholen wollte. Ich selbst war noch in einer Beziehung, die Horror war, krankhafte Eifersucht, stalking. das volle Programm. Am 1.Juni fuhr ich erst zum Friedhof, dann zum Bahnhof. Gott, ich war so aufgeregt. Im Normalfall bin ich ein absolutes Alphatier, mich kann nichts und niemand so leicht aus der Bahn schmeissen. . (dachte ich :cry). Ich sah ihn am Bahnhof sitzen, und war von der 1. Sekunde an verloren. Die schönsten Augen, dieser schöne Mann und dann kam er auch noch zum Auto, begrüßte mich mit einem richtigen Kuss, dass mir Hören und Sehen verging. wir hatten keinen Plan für den Tag, aber der wäre hinfällig gewesen. Wir fuhren zu mir, landeten sofort im Bett, und ich verlebte das schönste Wochenende überhaupt. Da mein Mann aber auf Montage war zu der Zeit, musste er am Montag wieder fahren, wir hatten beide Tränen in den Augen. Wir trafen uns jedes Wochenende,und im August 2016 gab ich mit 11 Cousins und Cousinen eine über 600 mann starke Sommerparty, auf der er natürlich auch war. In meinem besoffenen Kopf habe ich ihm gesagt, ich kann dieses Hin und Her nicht mehr, und ich brauche ihn in meiner Nähe. Er antwortete mir darauf: Du brauchst mich doch nur zu fragen, ob ich bleibe. Das habe ich getan, er fuhr nach Hause, und kam 6 Std. später mit 3 reisetaschen wieder, und blieb für immer. dachte ich zumindest. Die ersten 2 Jahre waren die aus einem Bilderbuch. wir haben soviel gelacht, waren aus der Kiste gar nicht mehr rauszubekommen. Seine damalige gute Freundin, aus dem selben Dorf zog dann aufgrund privater Probleme auch noch vorübergehend bei uns ein. Dies sollte nur von kurzer Dauer sein, aber es dauerte fast 7 Mon. bis sie genau Tür an Tür eine eigene Wohnung fand.
Am 08.08.08 heirateten wir, und wie noch vor kurzem von ihm selbst erwähnt, sein schönster Tag. Auch hier war noch alles soweit in Ordnung, ich fing ein Studium an, für 3 Jahre, er arbeitete in der Firma meines Vaters.
2010 dann der große Einbruch. Ich habe eine Tochter aus 1. Ehe, die für mich allerdings im nachhinein keinen Wert hatte, da ich bei Heirat 16 jahre alt war, und diese Beziehung mich fertig gemacht hat.Trotzdem liebte ich diesen Mann, zumindest glaubte ich das mit 16. Ich saß in einem fremden Dorf, hatte keine Freunde obwohl ich sonst immer welche hatte, hatte plötzlich ein Baby, obwohl ich selbst noch Kind war, und einen Mann, der jeden abend besoffen war. Ich wurde belogen, hörte ihn Schlafzimmerwand an Schlafzimmerwand mit der Nachbarin, und war völlig am Boden. Ich habe mir geschworen, dass nie wieder ein Mann die Macht bekommt, mich zu brechen und so wurde ich hart. Nach außen hin, immer die Fröhliche, die immer lustig und für alle da ist, innerlich völlig zerrüttet und ängstlich, dass mich mein Mann auch plötzlich so behandeln könnte, mich betrügt oder ähnliches. 2010 dann der Einbruch. mein Exmann wurde samt seiner neuen Partnerin vor deren haustür ermordet. In mir brach etwas zusammen. Ich war plötzlich wie aus Eis, mir wurden schlagartig klar, dass ich nun nie mit der ganzen Geschichte abschließen können würde. Ich konnte mich nie mehr mit ihm treffen, obwohl wir schon 11 jahre getrennt waren, und trotzdem war es mir immer ein Bedürfnis, nach Klärung.
Ich machte meine Prüfungsvorbereitungen für mein Studium, parallel die Nebenklage in dem Mordfall, und war einfach nur noch am Ende. Ich hatte ihn 11 jahre nicht gesehen, und als dann die Pathologiebilder gezeigt wurden, konnte ich nicht mehr. Ich bin ein absoluter Haudegen, war immer stark, aber nun war der Punkt, an dem ich in die Knie gezwungen wurde. Ich bekam Panikattacken, und entwickelte eine böse Angststörung. Aber mein Mann hat nicht aufegeben, ist mit mir durch den Landkreis und noch weiter gefahren, weil ich nur im Auto etwas schlafen konnte, er trocknete meine Tränen und als ich emotional etwas stabiler wurde, ließ ich mir als Zeichen meiner Liebe, seinen Namen aufs handgelenk tatöwieren. Er tat mir dies nach, ließ meinen Namen zwischen die schulterblätter setzen, und wir dachten, wir hätten es geschafft.
Meine Psyche war derart in Mitleidenschaft gezogen, dass ich anfing zu fressen. Ich wog zu Guterletzt 150,2 Kilo, hatte nur noch Schmerzen,sah bestialisch aus, meine Laune war nur noch unten, und ich fing an ihm das Leben zur Hölle zu machen. Ich degradierte ihn, war vollkommen ohne Respekt, habe ihn böse beschimpft, ihn niedergemacht wo ich nur konnte. Warum habe ich bis zu unserem jetzigen Aus nicht verstanden. Ich habe immer wieder davon gesprochen, wir müssen uns trennen, mich kotzt alles an. er weinte jedes Mal und sagte, wenn du mich nicht lieben kannst, dann liebe ich eben für 2.mein mann ist jemand, der nicht viel spricht. ich wusste nie woran ich bei ihm bin, er sagte zwar immer dass er mich liebt, aber es kam nie wirklich bei mir an. Ich hatte solche Selbstzweifel, dass so ein schöner mann sowas hässliches, fettes wie mich überhaupt lieben könnte. er hat nie aufgegeben, und ich war so schlecht zu ihm. Nun ist es mir unbegreiflich, wie ich so sein konnte, aber ich habe meinen Antrieb dahinter nun vertsanden, weil ich nichts weiter wollte, als die schönste, klügste, und tollste für ihn zu sein. Dafür habe ich ihn so an sein Limit gebracht, dass er nun aufgegeben hat. Letzten Freitag fand ich eine Nachricht von ihm an eine Betty, mit dem Inhalt : Glaub mir, mich kotzt das auch alles so an, ich tue alles dafür damit wir uns sehen können. Ich dachte mir reisst es den Boden weg.
Er betrügt mich. Ich muss dazu sagen, dass ich im letzten Jahr 57 Kilo abgenommen habe, immer noch dabei bin und jetzt wieder schön werde. Ich hatte mich viel mit mir selbst beschäftigt, nur meinen Mann dabei völlig übersehen, ihn weiterhin so schlecht behandelt. Als ich die Nachricht fand, bat ich ihn sich mit mir auf neutralen Boden zu treffen. ich fragte ihn wer betty sei, und er sagte erst wer das sein soll, dann rückte er mit der Sprache raus, dass es eine sei, die er mit 18 jahren mal in düsseldorf als affaire! hatte. er wollte sich wohl nur der alten zeiten wegen treffen, wüsste aber wie ich reagiere, und hätte sich deshalb nicht getraut. ehrlichkeit war uns immer wichtig, ich war leider immer zu ehrlich, bzw. viel zu direkt. und so habe ich in meiner Impulsivität den größten Fehler überhaupt gemacht. ich hatte ihn angelogen und gesagt, dass ich mit meinem Onkel gesprochen hätte, der Rechtsanwalt und Notar ist, dass man die Scheidungspapiere vordatieren könne, und das ich möchte , dass er diese unterschreibt. Zu meiner absoluten Fassungslosigkeit sagte er : Ja, ich unterschreibe dir das. Ich war völlig perplex, weil ich ihn nur kämpfend kannte. er sagte mir, er könne nicht mehr weiter, er sei am Ende seiner mentalen und physischen Kräfte angekommen, ich habe ihn systematisch zerstört. Ich bekam plötzlich Angst, und obwohl unsere Pläne fürs We anders aussahen, schlug ich ihm vor, dass wir das We wegfahren, über alles sprechen und er sagte wir machen uns ein paar schöne tage und blenden alles aus. Das Ausblenden war für mich hier schon nicht mehr möglich, er hatte ja schon ausgesprochen, dass er nicht mehr will. Ich hatte solche Angst, versuchte mit ihm zu reden, was wir vorher nie taten, und er sagte : Jetzt plötzlich sei ein Gespräch auf Augenhöhe möglich. warum jetzt? weil er mir das 1. Mal in den 11 Jahren Beziehung, sagte dass er nicht mehr kann. wir gingen dann abends noch ein Bierchen trinken, landeten im bett, und als ich später unter der Dusche sagte: Schatz, wir schaffen das, sagte er nein, wir schaffen es nicht. Ich war so schockiert, warum hat er noch keine 10 Min vorher mit mir geschlafen. für mich brach eine Welt zusammen. Trotzdem lagen wir dann noch auf dem Bett, versuchten die lage zu verstehen, aber er war sich absolut sicher, dass er nicht mehr kann und will.
Er sagte er habe die letzten Monate selbst gesehen, dass wir uns gegenseitig kaputt machen, er sei am ende. er würde mich natürlich lieben, ich würde immer als Liebe seines Lebens einen Platz in seinem Herzen haben, aber er kann nicht mehr. Wir sprachen noch über diverse dinge wie kinder zu bekommen, er hatte so darunter gelitten, dass ich ihn immer hingehalten habe. ich hatte selbst so große Angst davor, dass ich das nächste kind ohne vater aufziehen muss, dann kamen die 150 kilo, die einfach saugefährlich gewesen wären für eine schwangerschaft, und jetzt noch knapp 20 kilo vorm normalgewicht, wollte ich es einfach nur geschafft haben, um dann eine schöne schwangere zu sein, auf die er stolz sein kann.
Ich bin dann einen tag eher abgereist, hatte ihm aber den vorschlag gemacht mit einer bekannte, die ich selbst erst 2x gesehen habe zu sprechen, da diese als anwältin und mit 73 jahren einfach diplomatisch ist, zuhört und keinen von uns gut kennt. er sagte, wenn er so weit sein sollte, würde er sich evtl. melden. schon gleich am nächsten tag rief er sie an, war um 14.30 uhr bei ihr, und redete sich die Seele frei, bis morgens 3.30. er erzählte wie glücklich er war, versicherte auch ihr glaubhaft, dass nicht eine andere Frau beteiligt sei, sondern dass ich ihn so zerstört hätte.wir trafen uns dann letzten montag zum 3er Gespräch auf neutralen Boden. er fragte mich, wie ich mich fühle, und als ich ihm sagte, ich sei noch nie so am Boden gewesen, und dass mir das alles so leid tut, sagte er , richtig so. sollte dir auch leid tun.
immer wieder hat er bestätigt, da sei gefühl da, aber es reiche nicht mehr, und so ein gefühl würde sich auch nicht von heute auf morgen auflösen, aber er hätte bei seinem chef um versetzung gebeten, er will in eine andere stadt ziehen, neu anfangen, alles hinter sich lassen. als ich sagte, was ist mit unseren 2 wunschkindern, weinte er und sagte, er weiss es nicht. er wisse überhaupt nicht wie es weitergehen soll, ob er die scheidung will. als ich sagte, vielleicht werden wir ja doch noch eltern dieser beiden wunschkinder, da sagte er : möglich ist alles. Wir haben ein Riesenhaus mit 325 qm, welches mir gehört, aber ich schaffe das alles nicht ohne ihn. Er hat sich ein paar klamotten geholt, sich krankschreiben lassen, und ist jetzt untergetaucht. Ich war erst so von der Rolle, dass ich noch sagte: Verpiss dich doch, du bist für mich gestorben, und wie unendlich erleichtert ich sei, dass er diesen schritt gemacht habe. und dann wache ich nachts auf, und habe genau erkannt was mein problem war, was ich ihm überhaupt angetan habe. all die jahre. Und das ich völlig verstehen kann, dass er nun zeit für sich braucht, sich neu sammeln muss, dass er kraft tankt. aber er lässt mir keine chance, ihm zu beweisen, dass ich jetzt verstanden habe, worum es geht. ich weisss selbst, wie schwer es ist zu vertrauen, dass war ja auch mein problem, aber ich habe erkannt wie unendlich wertvoll, und wichtig er für mich ist, wie sehr ich ihn liebe und brauche. Ich habe so unendlich angst, ihn für immer verloren zu haben, und wünsche mir nichts mehr, dass ihm auch bewusst wird, dass wir eine ehekrise haben, an der ICH arbeiten kann, auch mit professioneller Hilfe. Ich habe angst.
26.08.2017 12:58 •
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