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Spielsucht zerstört alles - austausch betroffener?

V
Hallo,

ich bin Betroffene als Partnerin eines Spielsüchtigen.

Würde hier gerne einen Austausch eröffnen um mit Partnern von Spielsüchtigen Antworten auf die vielen Warums die enstehen zu finden.

Innerhalb einer 3 Jähriger on/off-Beziehung mit ständigen Verhaltensänderungen um 180 Grad seinerseits habe ich erfahren dass er spielsüchtig ist und mich nun endgültig getrennt.

Meine Feststellungen im Rückblick auf diese Zeit:

Verhalten des Süchtigen:

- Spielsucht bricht in Wellen aus und verschwindet zwischenzeitlich ganz
- Spielsüchtige laden durch eigene Schuldgefühle ihr Fehlverhalten auf den Partner ab
(weil du das gesagt/getan hast war ich so down dass ich spielen musste)
- Während der Spielphase stellen sie sämtliche Kommunikation mit dem Partner ein
- Bei Geldmangel gibt es die größten Zukunftspläne und Liebesschwüren und alles scheint normal
- Wenn die Sucht so stark ist wird eiskalt die Beziehung mit Schuldzuweisungen gegen den Partner
beendet
- Treffen den Partner ständig bis ins tiefste Mark mit persönlichen Angriffen zur Person von denen er
weiß dass sie verletzten
- Verdrehen Geschichten, setzten Aussagen zusammen die nie so gefallen sind, studieren die Psyche
des Partners wie einen Spielautomaten um Ihn manipulieren zu können
- Haben Lügen für jede Rechtfertigung Ihres Verhaltens parat die nicht wiederlegt werden können
- Handeln nur in den Geldknappheitsphasen ansonsten müde und krank Richtung Depression
häufigster Satz Ich brauche mal endlich Ruhe
- kein geregelter Tagesablauf und Mahlzeiten-Rhythmus

Verhalten des Partners (egal ob wissend oder unwissend über die Sucht):

- Entstehung größter Selbstzweifel über das eigene Verhalten gegenüber dem Süchtigen
- ständiges vor Augen führen der kurzen gut laufenden Phasen
- zu viel Vertrauen schenken und zu wenig kontrollieren, mangels Kraft aufgrund der ständigen
Unsicherheit wie es weitergehen soll
- Schwierigkeiten beim S. bis zur total Verweigerung
- Verlassenseins-, Überflüssigseins- und Unsicherheitsgefühl während der Beziehung
- Wutausbrüche über die permanent nicht eingehaltenen Versprechen
- Explosionsartige Wutanfälle gegenüber den Partner bei Kleinigkeiten
- Schwieriggkeiten das eigene Leben allein in die Hand zu nehmen da ständig Geld zum Überleben fehlt
- nach der Trennung meistens einem Scherbenhaufen aus Emotionen und Finanzen sich ausgesetzt
sehen

Warum handeln Spielsüchtige so? Meinen Sie Ihre persönlichen Attacken wirklich?
Warum reden Spielsüchtige von Liebe und handeln dem entgegengesetzt?
Warum schaffen es Spielsüchtige sich immer als Opfer des Partners darzustellen?
Warum fühle ich mich als Partner immer schuldig?
Warum lasse ich mich so manipulieren?
Was kann ich ändern? Für welche Änderungen habe ich überhaupt Kraft?
Warum bin ich so wütend auf mich selbst?
Warum verstehen mich meine Freunde nicht?
Warum fühle ich mich so allein gelassen?
Warum lasse ich mich so ausnutzen?


Vielleicht kennt Ihr noch mehr Auffälligkeiten und Gründe sowie Antworten zu dem Thema.

Würde mich über Beiträge freuen.

Eure verrückte-nudel

PS: Bitte keine Attacken gegen Spielsüchtige, weil Sie sind wirklich krank. Nur wirklich Helfen können da Fachleute.

11.04.2015 15:56 • x 6 #1


S
Fussballwetten im Wettbüro alle zwei Tage ist das auch eine Spielsucht?

11.04.2015 16:07 • #2


A


Spielsucht zerstört alles - austausch betroffener?

x 3


V
Genau diese Feststellung ab wann wer süchtig ist ist Fachleuten zu überlassen.

Hier geht es um persönliche Antworten finden zum Umgang mit Spielsüchtigen. Und prüfen des eigenen Verhaltens als Partner.

11.04.2015 16:15 • #3


Tränenlos
Hallo,
ich bin seit 7 1/2 Jahren mit meinem Partner zusammen. Anfangs war alles wunderbar, ich hatte meinen Traummann gefunden.

Vor drei Jahren entdeckte er eine Spieleplattform im Internet. Er hat sich völlig verändert. Brüllt gleich rum, unterstellt mir Dinge, die nicht wahr sind, verletzt mich sehr mit Äußerungen, ist nicht ansprechbar (so fixiert auf die Spiele).

Es fliegen auch mal Gegenstände (Geschenke, die ich ihm gemacht habe, Tastatur....) durch die Luft. Es heißt dann, ICH hätte ihn provoziert. Man macht eigentlich alles falsch bei ihm. Er regt sich über Kleinigkeiten unbegründet auf.

Vor einem Jahr sagte er mir, er weiß nicht, was er will. Daraus wurde eine WE Beziehung. Vor einer Woche der Spruch, er möchte lieber allein leben, damit er machen kann, was er will. Das hat er schon vorher gemacht (hat auch gespielt, wenn ich da war). Er kann auch wieder sehr lieb sein. Ich kann ihm nicht helfen, nur unterstützen. Er muß für sich SELBST erkennen, das er ein Problem hat. Aber...das wird er nicht.

19.04.2015 14:01 • #4


V
hallo tränenlos,

schön das du auf diese Seite gefunden hast.

Deine Beschreibung deckt sich genau mit meinen Erlebnissen.

Vielleicht hilft Dir die Erkenntnis weiter, dass egal was du machst es falsch ist.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, dass du deinen Absprung schaffst und Dein Leben lebst. Wichtig ist für dich und dein Seelenwohl zu sorgen.

Ich befinde mich derzeit in der Phase der andauernden räumlichen Trennung und jede noch so popelige Kiste wird zur Kontaktaufnahme seinerseits genutzt.

Ich weiß wie weh das tut, schließlich liebt man den Menschen hinter der Sucht. Nur glücklich war ich in der Beziehung auch nicht wirklich. Es gab immer eine Hab-acht-Haltung in mir.

Diese Krankheit hat die Tücke der falschen Realitätswahrnehmung der Spielsüchtigen aus meiner Sicht und wir als Co-Abhängige mit dem ewigen Bild vor Augen wie lieb Sie außerhalb der aktiven Suchtphasen sich verhalten können.

Nimm den Satz ernst, dass er lieber alleine sein will, da er meint dich schützen zu müssen und ihm es im Moment sehr schwer fällt das hin zu bekommen. Auch der Aspekt nur deiner Anwesenheit kann eine Rolle spielen, da er sich sonst entdeckt und schuldig fühlt.

Alleine sein wollen kann nämlich auch bedeuten ohne Kontrolle zu sein.

Ich habe durch zu oft sagen ich gehe leider seinen Respekt mir gegenüber verloren. Daher wenn du gehst dann meine es ernst und ziehe es durch.

Damit ist auch gemeint, dass er Möglicherweise in paar Wochen heulend und wie früher vor deiner Tür steht. Bleib hart und stelle dann die Bedingung erst nach einer Therapie ist ein Kontakt wieder möglich mit dir.

Meine Erfahrung (ich habe 2 mal nachgegeben) ist die, dass es Ihn dann auffängt und er seine Schuldgefühle somit verdrängen kann für eine gewisse Zeit bis es wieder ausbricht und ich dann noch verletzter war als vorher.

Unterstütze Ihn mit deiner Konsequenz die Trennung durch zuziehen. Nu dadurch steuerst du seiner Selbsterkenntnis der Sucht und annehmen professioneller Hilfe bei.

Fühle mit Dir ...

.... die verrückte-nudel

19.04.2015 17:45 • x 3 #5


Tränenlos
Hallo Verrückte:Nudel ,

vielen Dank für Deinen Kommentar.
Ja, Du hast völlig Recht, egal was ich auch mache, es ist alles falsch. Sie suchen schon nach Gründen, um sich zurückziehen/Zeitweise trennen zu können. Sie schieben Vorwürfe vor, wie ich hätte ihm zuviel zu Oster/Geburtstag geschenkt. Völliger Schwachsinn, sich über sowas aufzuregen. Sie können keine anderen Gründe vorwerfen, weil man selbt ihnen nichts getan hat.

Als er mir sagte, er möchte lieber allein leben, damit er machen kann was er will kamen im gleichen Atemzug die Worte (ich wollte meine Sachen in den nächsten Tagen nach seinm Spruch abholen) ich sollte das mit meinen Sachen nicht überstürzen. Als würde er sich noch ein kleines Türchen offenhalten.

Aber, es ist richtig, das was passieren muß. Problem hin oder her, es kann nicht sein, das alles nur noch nach ihm geht. Irgendwann kann ich auch nicht mehr....Das muß ich ihm auch zeigen, auch wenn es schwerfällt. Er muß wach werden.
Fühl Dich gedrückt

21.04.2015 23:16 • #6


D
Zitat:
Nur wirklich Helfen können da Fachleute.

Eben! Und für die Partner gilt nur eines - totale Kontaktsperre, falls noch nicht Co-Abhängig.
Und wer bei dem ganzen Elend immernoch an Wunder glaubt, der ist mittlereweile schon zu einem Co geworden und muss für sich selbst eine Hilfe suchen.

Hier wurde Frage nach einem Wettbüro gestellt. Ich kenne einen Fall, auf ersten Blick ganz harmlos, weil Fussbal interessiert und so weiter.
Das geht dann soweit, dass ganzes Gehalt verspielt wird, Monat für Monat.
Auch das reicht nicht, erst wird alles wertvolle aus dem Hause verkauft, danach geklaut.

Krankheit hin oder her, meinen Mitleid haben solche Menschen kaum.
Wenn ich krebskrank bin, muss ich um mein Leben kämpfen - ich habe keine Wahl...... hier tut man nicht nur selbst was an, sondern macht auch noch den Partner krank und oft auch die Kinder.

Gnadenlos fallenlassen! Ohne wenn und aber, bevor man den Faden im Leben ganz verliert!
Übernimmt nicht die Verantwortung für die Süchtigen, übernimmt für euch selbst und für eure Kinder!

21.04.2015 23:53 • x 2 #7


A
Zitat von verrückte-nudel:
Hier geht es um persönliche Antworten finden zum Umgang mit Spielsüchtigen.

Und prüfen des eigenen Verhaltens als Partner.
weil jeder seine eigene vergangenheit hat sind die auslöser, die dahinterstehen genauso unterschiedlich wie die menschen selbst. allgemein kann gesagt werden: wer süchtig ist - sucht etwas - ihm fehlt etwas wichtiges, was er zu kompensieren versucht.

zum umgang: therapievorschlag, selbst klare grenzen ziehen und konsequent bleiben

zum eigenen verhalten schreibst du :
Zitat:
Innerhalb einer 3 Jähriger on/off-Beziehung
mit ständigen Verhaltensänderungen um 180 Grad seinerseits
habe ich erfahren dass er spielsüchtig ist und mich nun endgültig getrennt.
warum hast du das 3 jahre mitgemacht wenn du nicht wirklich glücklich warst?
welche sucht hast du und was suchtest du gerade bei ihm ?
was hat zu deinem verhalten geführt ihm immer wieder eine chance zu geben ?

ich fühlte mich lange glücklich mit einem ehemaliger partner, er konnte dann den frühen tod unseres kindes nicht verkraften, wurde Alk. und starb an dieser sucht -jahre nachdem ich ihn verlies. er wollte sich nicht helfen lassen und sah sich selbst nicht abhängig. natürlich bekam er eine chance, die er aber nicht nutzte. es gab viele gespräche und ich habe versucht ihn für eine therapie zu motivieren, als das misslang verlies ich ihn um mich selbst zu schützen.

wenn der abhängige partner nicht bereit ist sich zu ändern, therapieangebote ablehnt oder keine erfolge sichtbar sind,
ist es zeit zu gehen wenn man selbst nicht mit untergehen will.
selbstschutz geht vor.

22.04.2015 00:30 • x 1 #8


V
Hallo Alena-52,

ich habe keine Sucht und gesucht hatte ich nur das was man üblicherweise für eine Beziehung hält.

Was er verstand auch ebend Phasenweise mir vorzuspielen.

Drei Jahre hab ich das auch nur ausgehalten, da er wie gesagt Phasen hatte in denen er sich völlig normal als verlässlicher und liebevoller Partner verhalten hat. Da war auch absolute Harmonie.

Ich war absolut unwissend bezüglich seiner Sucht.

Dummerweise habe ich dann bei der 180 Grad-Drehung wenn die Beschuldigungsphase losging echt gedacht, dass mein Verhalten wirklich falsch war.

Weil jeder Mensch hat Macken und Schwächen, wenn man genau mit diesen übermäßig von jetzt auf gleich
angegriffen wird ist man wie überrumpelt.

Zumal er alles was in einem langen Zeitraum auch mal Fehlverhalten von mir war wie eine Einkaufsliste runterbeten konnte. Dabei waren allerdings Sachen wie Räum doch mal deine Sachen aus dem Flur weg die nerven mich wäre in einem Tonfall gewesen wo er 3 Tage lang voll von fertig war. Und darauf wurde 3 Wochen lang dann in allen Variationen rumgeritten.

Sobald ich dann soweit manipuliert war, dass ich die Beziehung beendete und anfing zu handeln auszuziehen kam er wie ein Häufchen Elend wieder auf mich zu und hat um mich geworben wie am ersten Tag.

Auch sein Verhalten änderte sich da ja wieder schlagartig zu dem Menschen in den ich mich verliebt hatte.

Auch weiß ich, dass er mich wirklich liebt und wenn die Sucht nicht wäre eine wundervolle Beziehung bestehen könnte.

Nur er lebt in dieser von Lügen konstrurierten Welt die nur das Geld besorgen, heimlich spielen und verdecken seiner Schamgefühle sowie schützen der Existenz zum Ziel hat.

Den Traum von einer harmonischen Beziehung aufzugeben fällt schwer, wenn man den Menschen hinter der Sucht wirklich liebt.

25.04.2015 08:14 • x 1 #9


N
Hallo ich habe da mal eine frage:
Ein Freund sitzt sehr viel an spielen egal ob pc, Konsole oder Handy. Nicht lange aber regelmäsig.

In lebensphasen wo er wenig oder keine Möglichkeit dazu hat wegen Umzug oder wenig Freizeit wird er ein ganz anderer Mensch.
Er will plötzlich allein leben und meint mich nicht mehr zu lieben. In so einer Phase stecken wir Grad wieder wegen Umzug.

Sein Verhalten spiegelt sich in diesen berichten wieder und jetzt frage ich mich on das daran liegen kann ?

Zur Zeit hat er nur Handy und tablet und sitzt oft in der wenigen Freizeit dran. Wenn ich ihn frage ob wir die Zeit nicht lieber gemeinsam nutzen wollen wird er agressiv.

25.04.2015 21:17 • x 1 #10


Tränenlos
Hallo,
hast Du Dir mal den ersten Beitrag von verrückte Nudel durchgelesen? Stimmt bei den Punkten etwas mit Deinem Partner überein? Wird er nur agressiv, wenn Du ihm beim Spielen störst?

25.04.2015 22:40 • #11


N
Hallo.
Spiele sind hier ein heikles thema. Wenn ich ihn bitte aufzuhören oder die zeit zu verkürzen wird er sehr schnell agressiv und sieht mich als Feindbild.

25.04.2015 22:53 • #12


N
Hallo.
Spiele sind hier ein heikles thema. Wenn ich ihn bitte aufzuhören oder die zeit zu verkürzen wird er sehr schnell agressiv und sieht mich als Feindbild.

Auch äusserungen wie das er Ruhe brauche oder gar allein wohnen will.

25.04.2015 22:57 • #13


Tränenlos
Das hört sich nicht gut an

26.04.2015 22:30 • x 1 #14


F
Ich finde jede Sicht richtig, aber ist es nicht wichtig, zu seinem Partner zu stehen und ohne Vorwürfe mit Ihm gemeinsam einen Weg aus der Sucht zu suchen !? Sicher wird es nicht leicht sein, denn der Süchtige muß ja erstmal erkennen, das er ein Problem hat. Ich würde meinen Partner nie im Stich lassen und ich denke jede Sucht hat einen Grund, den man als nicht Suchtkranker nicht immer verstehen kann, denke ich jedenfalls.

21.09.2016 21:25 • #15


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