Hallo, Cyres,
wie du die kinokarten unuebersehbar platziert hast, hat sie es vermutlich ebenso mit telefon und -buch gemacht. ich vermute mal folgendes:
du mit deiner hilfsbereitschaft bist natuerlich ein willkommener mensch, der trost, sicherheit, zuversicht und einfach wegweiser sein kann in turbulenten zeiten. also eine art vaterersatz? sie hat dir doch anscheinend schonmal gesagt, du seist mehr bruder fuer sie als partner?
das muss man ernst nehmen. von heute auf morgen ist es uebrigens mit gefuehlen nie vorbei. meist ist nur derjenige, der noch fest in der beziehung drinsteckt, nicht willens oder in der lage, die VORZEICHEN, derer es immer einige gibt (nach meiner erfahrung), zu sehen oder richtig zu deuten. wenn deine frau dir im januar schon ihre unzufriedenheit mitgeteilt hat und sie dann etwa im maerz gegangen ist, ist das schon ein zeichen, dass sie sich bereits laenger mit der absicht, sich zu veraendern, zu trennen moeglicherweise, getragen hat.
damit musst du dich leider abfinden. - ich weiss, ist ein doofer spruch, aber gerade der birgt viel potential. hoffnung ist etwas einerseits schoenes, aber bei verlassenen kann sie auch ein erheblicher fluch sein. hoffnung macht einen echten neuanfang lange zunichte.
daher ist derjenige besser dran, der / die keine hofnnung mehr haben kann / darf. der schmerz ist zwar moeglicherweise intensiver ,aber der neuanfang, die konzentration auf den eigenen weg, kann sofort beginnen.
ich moechte dir raten, auf keinen fall weitere hilfsangebote zu machen! es sei denn, dies ist genau die rolle, die du innehaben willst: die des vaeterlichen / bruederlichen freundes, der behifllich ist, sie rettet und fuer sie sorgt.
kuemmere dich um ein eigenes leben - du scheinst wirklich auch eine bemerkenswerte staerke zu haben, bravo! setze die kraft, die du hast, fuer dich selbst ein, sieh zu, dass du stabil auf deinen eigenen beinen stehen kannst. sie muss ihren eigenen weg gehen, und wenn sie dabei auf die backe faellt - ihr problem. du bist nicht ihr retter und das kannst du auch nicht sein, das waere eine recht unpartnerschaftliche, nicht gleichberechtigte beziehung, verstehst du, was ich meine? sie muss ihr eigenen - auch negativen - erfahrungen machen und vor allem - sie muss die konsequenzen ihres verhaltens SELBST aushalten, also vom umsorgten kind frisch aus dem elternhaus zum selbstverantwortlichen erwachsenen werden. daher waere z.b. das angebot, sie mit in die neue wohnung aufzunehmen, das aergste, was du in meinen augen tun koenntest.
moeglicherweise ist sie nun wirklich in eine bedraengnis geraten, aus der du sie herausholen sollst und moechtest, in deiner grossmut bist du bereit, ihr alles zu vergeben und sie wieder in deine schuetzenden arme aufzunehmen?
tu's nicht! es sei denn, du hast nicht das selbstwertgefuehl eines wurms, entschudlige, dass ich das so hart ausdruecke! damit siganiliserst du ihr doch: tritt ruhig zu, ich verzeihe dir alles und hol dich da raus. das ist wirklich eher bedingungslose elternliebe als eine gleichberechtigte partnerschaftliche liebe, wie ich sie verstehe!
wende dich deinem eigenen weg zu. dich zu stabilisieren, wird sich fur dich auf jeden fall gut auswirken: entweder waechst sie nun auch (immerhin ist sie ja auch noch ziemlich jung und scheints unerfahren, oder?) und kommt als gleichberechtigte partnerin, auf eigenen fuessen stehend, irgendwann nochmal als partnerin fuer dich in betracht... kann ja durchaus sein, dass das passieren kann - dann aber mit anderen vorzeichen, als wirklich ebenbuertige partner... oder du findest eine andere partnerin, die zu dir passt. daran jetzt schon zu denken ist natuerlich sehr frueh und sicher noch gar nicht auf der tagesoprdnung, aber ich moechte dir mut machen, dass du viel zu geben hast. nur eben als PARTNER, nicht als as.ueller bruderersatz.
viel glueck
juliet
09.05.2005 10:14 •
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