Die ganze Zeit (über zwei Monate her seit der Trennung) war ich einfach enttäuscht über meinen Mann, weil er die letzten drei Jahre nichts unternommen hat, um aus seiner Arbeitslosigkeit herauszukommen und somit seine Familie im Stich gelassen hat. Ich fühlte mich überfordert, weil ich alles gemanagt habe. Er gab mir zwar oft Recht damit, geändert hat er trotzdem nichts. Daß ich deshalb immer unzufriedener wurde, und auch Kleinigkeiten nicht mehr gut heißen konnte, wurde mir erst jetzt bewußt. Aber ich habe keine Gelegenheit mehr, ihm diese Einsicht mitzuteilen. Er hat sich ja getrennt und hat längst eine Neue, und die gibt ihm jetzt Anerkennung und alles, was er vermisst hat. Ich wußte zwar immer, daß nicht einer alleine Schuld ist, aber es wäre nie soweit gekommen, wenn er ein bißchen Verantwortung übernommen hätte. Ich konnte mich ja teilweise selbst nicht mehr leiden, aber wenn er geglaubt hat, daß es besser wird, wenn er mit mir joggen geht o. ä. ( das hat er nämlich getan), dann ist das doch der falsche Ansatz, oder? Warum hat er mir nicht gesagt, was ihn stört? Oder warum wollte ich nicht verstehen? Ich verstehe die Welt nicht mehr. Jeder hätte verstanden, wenn ich mich von ihm getrennt hätte, denn er war wirklich faul und hat nur noch seine Interessen ausgelebt. Wieso fühle ich mich auf einmal so schuldig?
13.09.2012 21:10 •
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