@stiller mitleser
Zitat:ist das nur deine sichtweise? wenn ja, dann ist es ok, aber warum macht es dich fertig joki wird schon seinen weg gehen und er macht es sehr gut, sogar fast zu gut!
Ja, ist meine Sichtweise! Und es ist meine Sichtweise, weil ich vor vielen Jahren vor der selben Situation gestanden habe.
Mein Statement war auch mehr auf die sich drehende Erdkugel bezogen, welche nicht angezweifelt wird, als auf die Story von Joker.
Vielleicht machst du dir mal die Mühe und denkst mal ein paar Monate weiter und dann versetzt du dich in die Situation von Joker, dem Kleinen, die Eltern von Joker und in eine eventuelle neue Freundin.
Was denkst du, wird dann geschehen? Wie wird sich der Kleine fühlen, wenn sich einer der beteiligten Parteien plötzlich gegen ein regelmäßiges Treffen entscheidet?
Ich weiß, das es sehr schwer für Joker ist. Und er kann noch so gute Argumente hinsichtlich des Kleinen vorbringen.
Aus meiner Sicht ist es nicht gut für die Entwicklung des Kleinen.
Es ist immer schwer für die sogenannten Patchwork-Ersatz-Väter.
Sie haben weder rechtliche Ansprüche noch haben sie humane Ansprüche.
Selbst leibliche Väter haben erst 1999 das Recht zugesprochen bekommen, daß sie ein Recht darauf besitzen, ihre Kinder zu sehen, wenn sie nicht verheiratet waren.
Für viele dieser Väter, welche Anfang 1990 ein Kind in die Welt gesetzt haben und sich dann getrennt haben, aus welchen Gründen auch immer, kam dieser Gerichtsentschluß zu spät.
Ich habe so einen Fall in der Familie und glaubst du wirklich, daß du von einen auf den anderen Tag bei einem Kind, welches dir vollkommen fremd ist und umgekehrt auch, plötzlich auftauchen kannst und sagst:
Hallo ich bin dein Vater!
Über diese lange Zeit, sind die Bindungen schon lange aufgebrochen und es gibt keine mehr.
Warum sollte die Frau nach so einer langen Zeit nicht wieder heiraten und unter Umständen mit dem neuen Mann auch ein Kind in die Welt setzen?
Und der neue Mann, wird dann die Vaterrolle übernehmen.
Da hast du als leiblicher Vater nicht den Hauch einer Chance.
Noch komplizierter ist die Situation, wie wir sie jetzt hier vorfinden und wie es auch meine Erfahrung ist.
Es ist eben schwer, eine Beziehung zu einer Frau mit Kind zuführen. Und mittlerweile kann ich auch gut verstehen, daß viele Männer einfach Angst davor haben.
Man hat weder Rechte noch Pflichten aber man wird automatisch ein Teil des Ganzen und man wird in so ein System intrigiert.
Wenn es dann zu einer Trennung kommt, aus welchen Gründen auch immer, dann hat die Partnerin weder eine Verpflichtung noch hat der Partner Rechte. Es läuft alles auf goodwill hinaus.
Aber man sollte auch bedenken, daß man dem Kind damit wohl kaum einen Gefallen tut. Vor allem dann, wenn die Mutter in einer neuen Beziehung lebt und sich das Kind auch an seinen leiblichen Vater, bzw. die Situation des Zusammenlebens gewöhnen muß.
Erwachsene Menschen haben ja schon Schwierigkeiten mit dem Zusammenleben, wenn sie lange Zeit alleine gelebt haben. Was glaubst du wohl, was in so einer Kinderpsyche vorgeht?
Glaubst du wirklich, daß es förderlich für solche Kinder ist, wenn sie dauernd hin- und hergeschoben werden?
Komisch, bei Erwachsenen verteufeln wir so eine Vorgehensweise aber bei Kindern drücken wir dann mal ein Auge zu, oder wie?
Kann es nicht sein, daß es auch ein wenig egoistisch ist?
Kann es nicht sein, daß hier der Kleine Mittel zum Zweck ist?
Klar, klingt das nicht so schön und es auch sicherlich nicht schön so eine Sichtweise zu lesen.
Aber wenn man es aus der Distanz betrachtet, dann sieht man viele Dinge eben anders.
Und du kannst mir glauben, ich habe mich sehr lange mit dieser Thematik beschäftigt.
Wenn du so eine Situation am eigenen Leib erfahren durftest, dann bist du zwar nicht klüger, aber um Jahre gealtert und um eine Erfahrung reicher.
Wünsche dir einen schönen Tag.
Gruß