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Ich bin zerbrochen

P
Ja, es gab weitere Auffälligkeiten, lange vor meiner Zeit. Nach einem Streit mit seiner damaligen Freundin für er nachts rasend durch die Gegend, es endete in einem Unfall mit Blechschaden. Es war zum Glück kein anderer involviert. Ich denke daß er jetzt gemäßigter geworden ist und so etwas nicht ich einmal wiederholt.
Er ist ein sehr guter Fahrer, aber für meinen Geschmack etwas zu riskant. Als Beifahrer sieht man es immer anders als der Fahrer.
Das Verhältnis zu seiner Mutter ist herzlich. Da würde ich jetzt nichts beanstanden. Er kümmert sich um sie und das ist gut so.

07.09.2020 06:24 • x 1 #31


Heffalump
Probleme mit der Impulskontrolle kommen ja nicht plötzlich aus dem nirgendwo

07.09.2020 06:30 • x 1 #32


A


Ich bin zerbrochen

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P
Nochmals vielen Dank an alle, die hier hinterfragt und kommentiert haben. Das hilft auf jeden Fall bei der Verarbeitung.
Ich bin selber verblüfft, daß ich so langsam aus der schlimmsten Phase rauskomme und Abstand gewinne. Auch wenn ich manchmal denke, wie gerne ich ihn doch drücken und knuddeln möchte, nein, das geht nicht mehr wie früher.

Damals, als er mich wiederholt ignoriert hat, bin ich auch mal sauer geworden und sagte ihm: ich möchte nicht so behandelt werden. Das hab ich nicht verdient.
Keine Reaktion von seiner Seite.
In anderen Gesprächen kam mal als Antwort: ja du hast ja Recht, ich werde mich bessern....diese Aussage kam noch Anfang diesen Jahres. Von daher hatte ich immer noch geglaubt, es wird schon weitergehen, und wir arbeiten daran, daß es wieder besser wird.
Er hat jetzt im Sommer noch das Unkraut vom Balkon entfernt und ein tolles Sonnensegel installiert. Da dachte ich noch: schön, endlich, er macht von sich aus was, damit es noch gemütlicher wird, endlich wird es normal und gelobt habe ich ihn auch. Er hat im Juni auch noch die Garage aufgeräumt, geputzt extra für sein neues altes Auto... lauter aufwändige Dinge erledigt, um danach Schluß zu machen. Krass.

Es gibt kein zurück mehr. Es macht mir auch nichts mehr aus, wenn ich ihn treffe. Kein zittern mehr. Fast keine Tränen mehr.

08.09.2020 21:44 • #33


I
Es wird aber immer mal noch ein auf und ab geben... dafür ist es noch zu frisch... aber auch das wirste schaffen.... nimm es dann an wenn es mal wieder schlechter geht um so besser kannst du es verarbeiten ...

08.09.2020 22:05 • x 1 #34


N
Hallo Plyshcat,
vermutlich kann niemand sagen, warum er seine Gefühle nicht äußern kann und seine Stimmung deshalb immer wieder gekippt ist. Er wird sich auch trotz seiner Beteuerungen nicht ändern können.

Irgendwas muss ihn mal (unabhängig von Dir) zutiefst verletzt haben, ohne dass es ihm vielleicht bewusst ist. Aber das entschuldigt keinesfalls sein Verhalten.

Man kann ja im Affekt schon mal sehr böse Dinge von sich geben, jeder vernünftige Mensch würde es jedoch anschließend wieder geraderücken und sich entschuldigen. Er hat bei Euch aber anscheinend vieles einfach so im Raum stehengelassen, das würde für mich gar nicht gehen.

Mich hat an Deiner Geschichte aber aufhorchen lassen, wie kaltschnäuzig er das mit dem billigen Wohnen von sich gegeben hat, dazu fiel mir nämlich eine uralte Geschichte ein.

Vor gut 10 Jahren hatte ich einen neuen Arbeitskollegen, der für kurze Zeit in meiner Firma gearbeitet hat. Er ist hunderte Kilometer weit wegen seiner neuen Freundin gezogen, die er kennengelernt hatte. Sein Sohn ist später mitgezogen. Er hatte eine gescheiterte Ehe hinter sich und hat so gut wie täglich im Büro vor uns Kollegen über seine Exfrau und dessen Familie vom Leder gezogen, ohne dass er auch nur einen Funken Selbstreflektion gezeigt hat. In seinen Worten war oft blanker Hass herauszuhören.

Seine neue Freundin war natürlich genau das Gegenteil. Sie eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die ein eigenes kleineres Unternehmen ihres Vaters weitergeführt hat. Er hat ständig herumgeprahlt, in dem Fall nur vor männlichen Kollegen, wie vermögend sie ist und wieviel Kohle sie hat. Was für ein tolles Cabrio sie fährt. Dass er von ihr ständig zu irgendwas eingeladen wird, sie immer für ihn bezahlt, ihre Tankkarte benutzen kann und seinen Tank seiner alten Karre vollhauen kann, ohne dass er bezahlen muss. Auch hat er ständig betont, dass er dort in die Firma einsteigen könnte, vielleicht Prokura bekäme. Und dass er es in der aktuellen Firma eigentlich nicht nötig hätte. Alle Erzählungen immer mit einem fetten, selbstzufriedenen Grinsen.

Ich dachte damals immer, wie nötig man das haben muss... Das wirkte schon sehr krankhaft.
Aber diese Geschichte nur am Rande, zum Thema Ausnutzen. Keine Ahnung, wie es bei Deinem Ex tatsächlich war.

Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du über Deine alte Beziehung schnell hinwegkommst.
Alles Gute.

09.09.2020 04:49 • x 1 #35


P
Hallo Nureingast

Das ist ja auch ein erschreckendes Beispiel, aber so ein Typ war er nicht. Eher ein gutmütiger Mensch, er hat nie über andere hergezogen und sie schlecht gemacht.
Ich denke daß seine Psyche auch erblich bedingt ist. Zumindest hat seine Tochter leider ähnliche Verhaltensweisen gezeigt, sie war auch schon zu Schulzeiten wegen Depressionen in Behandlung. Ein ganz hübsches und intelligentes Mädel.

09.09.2020 06:08 • x 1 #36


Zweizelgänger
Zitat von Nureingast:
Ich dachte damals immer, wie nötig man das haben muss... Das wirkte schon sehr krankhaft.

Und wie ging die Geschichte dann aus?

09.09.2020 09:09 • #37


N
Zitat von Zweizelgänger:
Und wie ging die Geschichte dann aus?


Ich habe ihn seit fast 10 Jahren nicht mehr gesehen, aber ich habe ihn mal gegoogelt.
Lt seinem X ing ist er dort heute Prokurist in der Firma seiner Freundin. Vermutlich sind sie dann wohl auch noch zusammen.

09.09.2020 11:02 • #38


Zweizelgänger
Naja, dann scheint er ja trotz großer Klappe, die ja eher unangenehm rüberkam, recht gehabt zu haben.
Sagt natülich nichts über den Charakter aus....

09.09.2020 11:06 • #39


N
Zitat von Zweizelgänger:
Naja, dann scheint er ja trotz großer Klappe, die ja eher unangenehm rüberkam, recht gehabt zu haben.
Sagt natülich nichts über den Charakter aus....


Weiß nicht, ob er Recht hatte. Ich fand es damals sehr befremdlich, 1. vor allen Kollegen über die Ex herzuziehen. Jede Geschichte hat auch immer zwei Seiten. Sagte meinem Empfinden nach mehr über ihn aus als über die andere Person.
2. über die wirtschaftliche Potenz seiner Neuen zu prahlen. Sowas habe ich noch nie erlebt.

Scheint aber wohl zu funktionieren.

09.09.2020 11:34 • x 1 #40


P
Zitat von Icecat:
Es wird aber immer mal noch ein auf und ab geben... dafür ist es noch zu frisch... aber auch das wirste schaffen.... nimm es dann an wenn es mal wieder schlechter geht um so besser kannst du es verarbeiten ...

Danke Icecat, du hast Recht, es ging mir gestern plötzlich wieder viel schlechter. Es fing schon im Büro an und auf dem Heimweg im Auto war es wieder ganz schlimm. Au man.
Um was dagegen zu tun, habe ich meine Nachbarn für morgen Abend auf ein Bierchen eingeladen.

Nun sitze ich hier und habe zwar viele Ideen und eine lange to do Liste, womit ich mich bis dahin beschäftigen könnte, aber ich krieg es nicht auf die Reihe. Ex will irgendwann den übrigen Kram abholen, in fast jedem Schrank ist noch was drin, seit seinem Auszug vor 2 Monaten. Er sagt er will es lieber dann abholen, wenn ich nicht da bin. Er hat noch den Schlüssel und kann reinkommen, da er bis Ende des Monats noch Miete zahlt. Er wird vorher bescheid geben. Ich könnte den Kram auch schon mal in Kartons packen, aber irgendwas hindert mich.
Manchmal denke ich es macht alles keinen Sinn mehr. Die Gartenarbeit macht keinen Spaß mehr, es ist grad ziemlich lästig. Die Gartenäpfel schmecken mir nicht mehr. Kein Interesse mehr etwas Gutes zu kochen, für mich alleine lohnt sich das nicht. Hab mir vorgenommen, das ganze vorgekochte Essen aus der TK erst mal zu verbrauchen.
Ich weiß nicht mehr wo ich hingehöre.
Ich hoffe das Leiden wird bald weniger.

12.09.2020 10:49 • #41


P
Ich leide immer noch sehr, bis auf ein paar Tage habe ich das Gefühl, es ist immer noch so frisch, ich fühle mich immer noch wie vor den Kopf geschlagen.
Vorhin hab ich zufällig mitbekommen, wie in Nachbars Garage die Clique, 3 Nachbarn und mein Ex, zusammen hocken und sich, wie früher, amüsieren. Ja, wie früher, da hat sowas öfters stattgefunden manchmal waren auch die Frauen dabei, es war immer lustig, man hat etwas getrunken, oft dazu gegrillt, sich gut unterhalten, wie das eben so ist. Mein Ex war bei denen beliebt und ist es immer noch. Er hat natürlich noch regelmäßig Kontakt zu denen.
Ich fühle mich dagegen irgendwie ausgegrenzt. Es fragt mich kaum jemand, wie es mir geht, und es kam niemand vorbei, bis auf 1x, aber nur, weil ein anderer Nachbar nicht anwesend war, dann haben sie als Alternative bei mir geklingelt.
Wenn jemand gestorben ist, bekommt man wenigstens Beileidskarten und die Leute sprechen einen an. Aber wenn man vom Partner verlassen wird und in schlimmster Trauer steckt, passiert quasi nichts. Das macht mir zu schaffen.
Vor ein paar Wochen hab ich Nachbarn zu mir eingeladen, das war ok. Sie haben mir Hilfe angeboten, wenn was ist, und ich bin bei denen jederzeit willkommen. Abgesehen von dem Angebot ist da nichts weiter gekommen.
Ich kann mich schon zusammenreißen, ich breche nicht gleich in Geheule aus und beklage mich, wenn mir jemand über den Weg läuft und ein small talk zustande kommt. Ich will die Leute ja nicht abschrecken.
Aber irgendwie habe ich den Eindruck, daß niemand mit so einem Trennungsthema umgehen will. Ein paar nette, aufmunternde oder verständnisvolle Worte würden mir dabei so gut tun.
Erwarte ich da zu viel ? Oder sehe ich alles schwarz.

14.11.2020 00:00 • #42


A
Nein, das siehst du ganz richtig. Es heißt nicht umsonst Freunde in der Not,...
Menschen zeigen sich meistens erst von ihrer wahren Seite wenn es für sie unbequem wird. Einige wenige fühlen mit und halten zu einem, die anderen wenden sich ab.

Zu deinem Trost: Sie werden sich auch miteinander so verhalten und nur Zeit füreinander haben solange die Sonne scheint. - Solche Menschen braucht man nicht. Vor allem braucht man nicht für sie da sein, wenn es bei ihnen schwierig wird - dann stehen solche Menschen erfahrungsgemäß hilfesuchend vor der Tür. Dann wirst du keine Zeit für sie haben.

Versuche über den Rand deiner Umgebung zu blicken und konzentriere dich auf Menschen, die dir innerlich nahe sind und deine Interessen teilen. Häufig sind uns die näher als der NachbR nebenan. Facebookgruppen für Hobbies gehen jetzt auch bei Corona - mit der Aussicht sich im wahren Leben treffen und kennenlernen zu können. Denk immer daran, dass es bestimmt viele Menschen geben wird, die sich dich als Freundin wünschen würden. Die such dir und ignoriere die Kaltschnäuzigkeit deiner direkten Umgebung. Da gibt es bessere Bekannte:)

14.11.2020 00:19 • x 1 #43


P
Danke vielmals Annika.
Ich dachte echt, ich bin da angekommen und bleibe für immer... jetzt ist alles zerbrochen und ich weiß nicht wohin ich gehöre.

Ich bin dankbar, daß es einige wenige, echt gute Freunde gibt, die allerdings nicht in der Nähe wohnen. Mit denen kann ich mich ganz offen austauschen. Demnächst kommt sogar jemand zu Besuch.

Ein Nachbar plant demnächst eine kleine Geburtstagsrunde (nur draußen) und hat den Konflikt ob er mich, oder meinen Ex oder sogar uns beide einlädt. Ich hab ihm letztens noch geantwortet, er kann uns beide einladen. Falls ich meinen Ex dann treffe, werde ich mich zusammenreißen. Ich sehe jedenfalls nicht ein, warum ich zurücktreten soll.

14.11.2020 01:55 • #44


A


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