Hallo Ihr,
heut hab ich dies Forum entdeckt, ganz wunderbar, wie Ihr Euch gegenseitig stützt. Es hat mir ganz ganz arg geholfen, dieses Gefühl, nicht alleine auf der Welt zu sein mit all dem Kummer und den Schmerzen die eine Trennung, eine unerfüllte, traurige, einsame Liebe so mit sich bringt.
Und ich muß jetzt einfach auch was schreiben, sonst frißt er mich auf, mein Schmerz und meine Einsamkeit.
Anders als bei so vielen hier bin ich nicht plötzlich und unerwartet verlassen worden. Ich lebe seit zwei Jahren eine Beziehung, bei der schon lange klar ist/war, das ich liebe und er nicht. Mittlerweile sind wir eigentlich getrennt, aber ich schaffe den Absprung einfach nicht und wir sehen uns trotzdem noch und telefonieren und schreiben eMails.
Ich bin vor zweieinhalb Jahren aus beruflichen Gründen in eine andere Stadt gegangen, alles war prima, bis ich diesen Mann kennenlernte. Es war wie ein Blitzschlag, sowas hatte ich noch nie erlebt. Die große Liebe? Wohl sowas in der Art. Ich trennte mich von meinem Mann und war eine Zeit lang wirklich unglaublich glücklich. Was ich nicht bemerkte: dieses tiefe Gefühl beruhte nicht auf Gegenseitigkeit. Trotzdem hatten wir eine schöne Zeit. Und dann begann es, daß er sich eingeengt fühlte von meinen Gefühlen und Wünschen nach Nähe und Gemeinsamkeit.
Ich weiß, daß ich nicht gerade ein einfacher Mensch bin, ich habe eine Reihe von Dingen gemacht, die man nicht tun sollte, war eifersüchtig und vielleicht auch zu besitzergreifend für diesen Mann. Er hat sich immer mehr zurückgezogen, immer weniger erzählt, immer mehr allein gemacht. Und trotzdem lief alles weiter. Jedesmal, wenn ich versucht habe, mich zurückzuziehen, kam er wieder an nach ein paar Tagen. Es war wieder schön, bis es ihm zu eng wurde und er mich teilweise behandelt hat, wie eine Fremde. Auch absichtlich weh getan hat, um den Abstand wieder herzustellen. So ging das hin und her, aber mit jedem Mal wurde es schlimmer für mich.
Vor einem Monat etwa habe ich mich dann entschieden, daß es wohl doch besser wäre für mich, ohne ihn zu sein. Und es wieder nicht durchgehalten. Jetzt ist die Situation wieder grad wieder unerträglich für mich.
Es ist Wochenende, ich hock zuhause, will nichts machen, denn ich könnt ja einen Anruf, eine eMail verpassen. Ich denk ununterbrochen an ihn, es ist zum Verrücktwerden, meine Gedanken kreisen nur darum, wie ich es doch noch schaffe, ihn wieder zurückzugewinnen, dabei ist mir klar, daß es aussichtslos ist. Er sucht die große Liebe, läßt mich links liegen, wenn wir zusammen fort sind für eine Flirt. Ich fühl mich wie der letzte Trottel und weiß doch genau, falls er anruft, falls ich sein Stimme höre werde ich wieder schwach!
Ich denk nur daran, daß er vielleicht eine neue Liebe hat und es mir nicht erzählt, ich tu mir selber weh, hab wieder angefangen zu rauchen und heul den ganzen Tag nur rum.
Oh man, ich such wie so viele von euch den Knopf, der diese Gefühle, diesen Schmerz abstellt. Und schaff es einfach nicht!
Dazu kommt, daß ich hier eigentlich fast gar keine Freunde hab, zu denen ich flüchten kann, die wohnen weit weg und einige hab ich auch durch die Trennung von meinem Ex verloren.
Irgendwie kann ich nicht mehr und weiß einfach nicht mehr weiter. Zwischen Herz und Verstand liegen einfach nur Schluchten, und ich schaff es nicht, beides zusammenzuführen.
Naja, wird schon weitergehn, danke jedenfalls fürs lesen und zuhören.
29.09.2001 12:15 •
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