Ich habe nun einige Beiträge hier durchgelesen und fand den Umgang und das Verständnis für die Probleme toll. Daher habe ich mich entschlossen, auch meine Gefühlswelt mir euch zu teilen.
Ich bin 42 und vor ca. 2,5 Jahren ist eine Frau in unseren Sportverein gekommen, in die ich mich auf Anhieb verliebt habe. Sie ist zwar 14 Jahre jünger als ich, wir haben uns trotzdem auf Anhieb super verstanden. Sie hatte damals noch einen Freund und es gab einiges an Stress wegen mir, weil er auch gesehen hatte, dass sie mich mag, aber letztlich hat sie sich damals für Ihre Beziehung entschieden. Allerdings ergab es sich, dass wir uns immer öfter beim Sport gesehen haben (teilweise 5x die Woche) und uns so emotional immer näher gekommen sind.
Anfang des Jahres ging ihre Beziehung auseinander und wir haben danach auch privat viel gemacht und sind uns letztlich im Juni auch körperlich näher gekommen. Es war noch viel schöner als ich es mir hätte vorstellen können und wir waren beide extremst verliebt. Sie war ja sowieso vom ersten Augenblick an meine Traumfrau und sie hat gesagt, dass sie noch nie so verliebt in jemanden war wie ich mich. Fast 2 Monate war's wunderschön, danach ging der Alltag und der Sport wieder los und ich wurde immer eifersüchtig, sobald sie sich mit jemandem beim Sport gut verstanden hat. Normalerweise bin ich eher nicht eifersüchtig. Sie ist auch eine offene, herzliche und sehr liebe Person, die sich mit allen gut versteht und immer positiv ist.
Ich hab dann immer Bestätigung gesucht und nachgehakt, ob sie mich auch wirklich mag und hab's ihr dann nicht geglaubt, wenn sie es gesagt hat und hab ihr Vorwürfe gemacht, sie würde nur flirten usw. Kurz: ich war ein richtiger Idiot und hab es so geschafft, alles kaputtzumachen und ihre Gefühle für mich nach und nach zu zerstören.
Wir sind jetzt seit ca. 2 Wochen getrennt und ich leide richtig richtig schlimm, konnte kaum arbeiten, nichts essen, nicht schlafen und habe fast jeden Tag geweint. Jeder Tag ist ein harter Kampf.
Sie hat mir gesagt, dass es ihr so besser geht und sie das nicht mehr möchte mit uns. Sie ist in der Hinsicht auch sehr konsequent und meinte, dass da einfach keine Gefühle mehr sind. Ich war vor ihr gefasst, aber zu Hause brachen natürlich alle Gefühle aus.
Ich ärgere mich sehr über mein Verhalten und mache mir immer und immer wieder Vorwürfe und kann mein Gehirn nicht ausschalten.
Hinzu kommt, dass wir uns ja nun immer wieder beim Sport über den Weg laufen, was zusätzlich schmerzhaft für mich ist. Ich hab zumindest beschlossen, dass ich 3-4 Wochen nicht mehr hingehe. Ich hoffe, dass der Schmerz dann geringer ist. Allerdings habe ich schon angst davor, sie danach wiederzusehen und weiß nicht, was ich machen soll, falls der Schmerz nicht aufhört und ich ihr ewig hinterher trauere. Ich hätte auch gerne unsere Freundschaft von früher wieder, aber selbst die wird ja so schnell nichts mehr. Ich bin verzweifelt und weiß grad nicht, was ich machen soll. Ich weiß, dass Abstand bestimmt richtig ist, aber keiner hat was davon gesagt, dass das so hart ist. Für ein paar nette Worte, Erfahrungen oder Tipps bin ich dankbar.
Soll ich ihr noch einmal meine Gefühle schreiben als Abschied oder lieber nichts mehr hören lassen?
Gruß, Martin
09.08.2020 09:35 •
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