So ich dachte ich melde mich mal 2 Wochen nach meinem letzten Posting mit einem Statusupdate.
Die Ex hat sich zum Glück (noch) nicht wieder gemeldet.
Ich habe derweil herausgefunden, dass die Beziehung viele Anzeichen einer toxischen Beziehung hatte, ich war wirklich total co-abhängig und sie narzisstisch veranlagt. Tolle Kombi. Was ich persönlich schlimm finde ist, dass ich schon nach einigen Wochen gemerkt habe, dass ich sie zum Mittelpunkt meines Lebens mache, aber nichts dagegen tun konnte. Ja ich war total needy, im wahrsten Sinne des Wortes.
Auf Anraten eines Users habe ich mir Videos von C. Hemschemeier angesehen und mich bzw. die vergangene Beziehung fast eins zu eins in seinen Negativbeispielen entdeckt. Soviele Dinge die mein Bauchgefühl mir sagte, konnte er irgendwie logisch erklären.
Dass die Ex für mich wie eine Dro. war, lag zum Beispiel daran dass es die ganze Zeit Höhen und Tiefen gab. Auf fast jedes mal dass wir uns sahen und wir eine richtig gute Zeit hatten, folgte ein Treffen bei dem es ihr schlecht ging und ich sie wegen ihren Selbstzweifeln aufbauen musste. Dann kam sie schnell von den Selbstzweifeln auf Zweifel an unserer Beziehung. Das war das für mich emotionale Tief. Beim nächsten Treffen war wieder alles wie weggeblasen und wir hatten eine total super Zeit. Natürlich war das dann der Dro.-Kick. Und das wiederholte sich ständig. Ich glaube so rutscht man ganz schnell in die Co-Abhängigkeit.
Und dadurch dass ich sie schon von Anfang an als meine Traumfrau bezeichnet habe, habe ich sie auf ein riesiges Podest gestellt, und mich damit eindeutig unter sie. Für mich war bisher eigentlich immer klar, dass dieses Gefühl der Traumfrau eine Voraussetzung für eine Beziehung sein muss, aber laut Hemschemeier ist das und das daraus resultierende Lovebombing schon ein erster Indikator für eine toxische Beziehung. Ich muss jetzt also meine komplette Einstellung und Erwartungshaltung gegenüber einer glücklichen Beziehung neu definieren.
Ich habe mich ausserdem gefragt was ich vermisse und herausgefunden, dass es vor allem die körperliche Nähe war. Zweisamkeit, Kuscheln und 6. Aber kein Wunder, ich war davor 2 Jahre mit keiner Frau mehr intim. Zwischen 28 und 30, also eigentlich in den besten Jahren eines Mannes ziemlich krass, aber liegt wohl daran, dass ich sehr hohe Ansprüche habe aber meine eigene Komfortzone nicht verlasse. Wieder so eine tolle Kombi, daran muss ich unbedingt arbeiten.
Glaube ich suche mir wirklich auch professionelle Hilfe, vor allem die Sache mit dem inneren Kind scheint mich in meinem ganzen Leben (nicht nur in Beziehungen) von meinen eigentlichen Möglichkeiten fernzuhalten. Eine Folge davon ist sicher auch die Prokrastination und das Gefangensein in meiner Komfortzone.
Ich sehe die Ex mittlerweile als ein Geschenk an, das mir meine Schwächen aufgezeigt hat. Hätte sie nicht Schluss gemacht, wäre ich viel länger in einer unerfüllten Beziehung gewesen, hätte meine Bedürfnisse weiter hinten angestellt, mich verbogen und mir eingeredet, dass das schon irgendwann besser wird. Momentan sehe ich ehrlich gesagt noch nicht, wie ich das in meiner nächsten Beziehung ändern kann, aber dafür arbeite ich ja jetzt an mir.
Danke nochmal an alle für den wertvollen Input.