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Hingabe und einfach mal fallen lassen aber wie?

Y
@phanero
Zitat:
Ich fand dein Beispiel mit dem Wald wirklich sehr erhellend! In deiner Beschreibung kann ich mich sehr gut erkennen... so renne ich üblicherweise durch den Wald.
Ich habe ja schon gesagt, dass ich meinen Ex damit teils überfordert habe (habe ich?) - also nicht nur im übertragenen Sinne auch in echt. Eine Woche vor der Trennung haben wir einen Wald- und Seespaziergang gemacht, er war schon vorher nicht gut drauf und dann schnell erschöpft Ich bin einfach immer weiter gerannt und hab so getan, als würde ich nichts merken. Fotos machen hier, Eis essen da, nur noch einmal rumlaufen... er hat dann irgendwann einfach garnichts mehr gesagt und als wir zu Hause waren, ist er direkt schlafen gegangen. Brrrr... ich hab mich so hilflos gefühlt, dabei wollte ich nur einen schönen Tag...

Zitat:
Ich habe gehofft, dass er mir sagt, was er gerade braucht. Aber er hat garnichts gesagt und mich damit unsicher gemacht. Ich wünsche mir schon jemanden, der genug Stärke hat, mich mal aufzuhalten beim Rennen. Ich kann mit dieser Unruhe wirklich eine Menge Energie freisetzen. Es wäre schön, dafür einen besseren Kanal zu finden...


Es ist ja die Frage, ob es in diesem Fall nur an Deiner mangelnden Fähigkeit Dich hinzugeben, loszulassen mangelt.
Ich habe den Eindruck, dass er vielleicht nicht nur unter Deiner zu starken Führung leidet und deswegen so matt und passiv wird, sondern genau das entgegen gesetze Problem hat- selbst mal einen Wunsch zu äußern, einen Impuls zu setzen, statt sinnbildlich hinter Dir herzutrotten.
Vllt hat er ganz unabhängig von Dir zu wenig eigene Führung?

zum kursiv markiertem: vielleicht nicht einfach Dich aufzuhalten, sondern mal was eigenes auszudrücken?

Was meinst Du wäre passiert, wenn Du mal gar nichts gemacht hättest? Wäre er dann besser drauf gewesen? Hätte selbst was in Gang gesetzt?

30.04.2019 10:38 • #46


A
Zitat von phanero:
Ich fand dein Beispiel mit dem Wald wirklich sehr erhellend! In deiner Beschreibung kann ich mich sehr gut erkennen... so renne ich üblicherweise durch den Wald.
Ich habe ja schon gesagt, dass ich meinen Ex damit teils überfordert habe (habe ich?) - also nicht nur im übertragenen Sinne auch in echt. Eine Woche vor der Trennung haben wir einen Wald- und Seespaziergang gemacht, er war schon vorher nicht gut drauf und dann schnell erschöpft. Ich bin einfach immer weiter gerannt und hab so getan, als würde ich nichts merken. Fotos machen hier, Eis essen da, nur noch einmal rumlaufen... er hat dann irgendwann einfach garnichts mehr gesagt und als wir zu Hause waren, ist er direkt schlafen gegangen. Brrrr... ich hab mich so hilflos gefühlt, dabei wollte ich nur einen schönen Tag...


Es liest sich schon so, dass Du sehr auf Deine eigenen Interessen fokussiert bist: ich will Eisessen, ich will schnell laufen, ich will einen schönen Tag. . . . Du schreibst ja in Deinem andern thread, dass Dein Ex sehr unter dem Tod seiner Mutter litt und an Depressionen erkrankt war. Wie soll er da mithalten und einfach mal einen schönen Tag haben? Mir tat Dein Ex sehr leid, wie Du die Situation mit ihm in Deinem anderen thread beschrieben hast. Ich empfand Dich da nicht sonderlich empathisch und hatte den Eindruck, es dreht sich alles sehr um die Erfüllung DEINER Bedürfnisse.

Zitat von phanero:
Ich habe gehofft, dass er mir sagt, was er gerade braucht.


Kein Mensch, der an einer Depression erkrankt ist, weiß selber, was er gerade braucht. Dann wäre es keine Depression.

Zitat von phanero:
Ich wünsche mir schon jemanden, der genug Stärke hat, mich mal aufzuhalten beim Rennen.


Nein. Nicht immer die Verantwortung an die anderen abgeben und auslagern! Du musst schon selber für Dich sorgen und diese Probleme in den Griff bekommen.

Fahr doch einfach nächstes Wochenende nochmal allein in den Wald. Und dann gehst Du ganz ganz langsam, bleibst alle paar Meter stehen, beobachtest, schnupperst, lauschst, schmeckst, spürst . . .

30.04.2019 11:21 • #47


A


Hingabe und einfach mal fallen lassen aber wie?

x 3


F
Zitat:
Ich habe ja schon gesagt, dass ich meinen Ex damit teils überfordert habe (habe ich?) - also nicht nur im übertragenen Sinne auch in echt. Eine Woche vor der Trennung haben wir einen Wald- und Seespaziergang gemacht, er war schon vorher nicht gut drauf und dann schnell erschöpft. Ich bin einfach immer weiter gerannt und hab so getan, als würde ich nichts merken. Fotos machen hier, Eis essen da, nur noch einmal rumlaufen... er hat dann irgendwann einfach garnichts mehr gesagt und als wir zu Hause waren, ist er direkt schlafen gegangen. Brrrr... ich hab mich so hilflos gefühlt, dabei wollte ich nur einen schönen Tag...

Ich habe gehofft, dass er mir sagt, was er gerade braucht. Aber er hat garnichts gesagt und mich damit unsicher gemacht. Ich wünsche mir schon jemanden, der genug Stärke hat, mich mal aufzuhalten beim Rennen. Ich kann mit dieser Unruhe wirklich eine Menge Energie freisetzen. Es wäre schön, dafür einen besseren Kanal zu finden...


Ich denke auch, dass hier zwei sehr gegensätzliche Menschen zusammengekommen sind, zumindest im Punkt Planung und Organisation.
Erinnere dich aber mal bitte an den Beginn der Beziehung, kann es sein, dass er am Anfang genau diese Seiten an dir auch sehr geschätzt, bewundert und vielleicht sogar gelobt hat? Deine Stärke allgemein, deine Geradlinigkeit, die Sicherheit, die du ausstrahlst, deine Energie etc.... und sich auch gerne einfach auf dich verlassen hat?
Irgendwann aber hat er realisiert, dass du zu stark für ihn bist und dann ist es gekippt, er kam nicht gegen dich an und resignierte mit der Zeit?

Wenn ja, woher soll man bitte wissen (als Frau dieser Art) was richtig und was falsch ist? Erst wirste gelobt und dann wird es gegen dich ausgelegt?!
Und ganz ehrlich, die meisten Männer, die ich kenne, bevorzugen eher starke, selbständige Frauen, die wissen, was sie wollen und wie es funktioniert (damit meine ich keine Feministinnen).

30.04.2019 11:33 • #48


phanero
Zitat von YsaTyto:
Ich habe den Eindruck, dass er vielleicht nicht nur unter Deiner zu starken Führung leidet und deswegen so matt und passiv wird, sondern genau das entgegen gesetze Problem hat- selbst mal einen Wunsch zu äußern, einen Impuls zu setzen, statt sinnbildlich hinter Dir herzutrotten.
Vllt hat er ganz unabhängig von Dir zu wenig eigene Führung?


Das bringen Depressionen leider mit sich. Damit war er schon der zweite... ich such mir das ja anscheinend auch aus. Somit stimmt auch das hier:

Zitat von gastfrau3004:
Du schaffst es nicht alles was außerhalb Deiner *Wahrheit* ist als solche anzuerkennen..
Du hast feste Vorstellungen von Situationen und Abläufen und eine sehr geringe Toleranzschwelle anderen gegenüber die von Deiner *Linie* abweichen..
Vielleicht hilft es Dir wenn Du mal darüber nachdenkst wie sehr das andere verletzen kann. Man (n) spürt ja in der Regel das Du ihn für einen *Trottel* hälst....bzw er nie Deinen Ansprüchen gerecht wird.
Wäre ein schiefes Regal an der Wand wirklich der Untergang..?...


Ich will das alles überhaupt nicht mehr und genau deswegen bin ich ja auch hier in diesem Forum. Ich gehe mir selber auf die Nerven! Es macht mich fertig, dass ich nie zur Ruhe komme und ständig Verantwortlichkeiten sehe, wo keine sind. Es erschöpft mich! Vor 10 Jahren war das kein Problem aber mir geht einfach die Luft aus und ich will das so nicht mehr. Ich will auch niemanden verletzen aber das ist sicher schon vorgekommen.

So langsame verstehe ich es, das die Veränderungen vor allem sehr bedacht angehen muss, nicht so impulsiv wie sonst immer. Ich muss geduldig werden.

Zitat von arjuni:
Fahr doch einfach nächstes Wochenende nochmal allein in den Wald. Und dann gehst Du ganz ganz langsam, bleibst alle paar Meter stehen, beobachtest, schnupperst, lauschst, schmeckst, spürst . . .

Nicht gleich nächstes Wochenende, aber ja, das werde ich tun!

30.04.2019 11:44 • x 1 #49


Y
@phanero

Zitat:
Das bringen Depressionen leider mit sich.


nein, nicht unbedingt. Ich bin selbst ein depressiver Typ, aber bin da ganz anders als Dein Freund.
Aber-

Zitat:
Damit war er schon der zweite... ich such mir das ja anscheinend auch aus. Somit stimmt auch das hier:


ja, sicherlich kein Zufall, wenn Du 2 Mal mit depressiven Männern zusammen bist.
Vielleicht eine Art Selbstschutz. Du hast die Regie, musst die Kontrolle nicht abgeben?
Andererseis kannst Du sie bei diesen Männern vielleicht auch gar nicht abgeben und leidest darunter.

Arjuni verwies auf Deine Eigenverantwortung. Sehe ich auch so. Aber ebenso für Deinen Freund. Er sollte lernen seine Bedürfnisse auszudrücken, selbst die Führung zu übernehmen, statt sich Dir zu fügen und dann deswegen zu leiden, so wie Du unter seiner Passivität leidest.

Zitat:
Nicht gleich nächstes Wochenende, aber ja, das werde ich tun!


schön! Mach das mal!
Ich wandere auch gerade durch Wald und Flur

30.04.2019 11:53 • x 2 #50


A
Zitat von phanero:
Nicht gleich nächstes Wochenende, aber ja, das werde ich tun!


Prima! Bin schon gespannt, was Du uns dann berichtest! (Wenn Du magst).

30.04.2019 12:05 • x 1 #51


phanero
Zitat von YsaTyto:
Arjuni verwies auf Deine Eigenverantwortung. Sehe ich auch so. Aber ebenso für Deinen Freund. Er sollte lernen seine Bedürfnisse auszudrücken, selbst die Führung zu übernehmen, statt sich Dir zu fügen und dann deswegen zu leiden, so wie Du unter seiner Passivität leidest.


Er ist bereits mein Ex-Freund und ich habe seit Wochen keinen Kontakt mit ihm gehabt. Ja, er muss einiges tun für sich und solange er davor wegläuft, wird der Schatten immer über ihm liegen. Berufsbedingt wird er in nächster Zeit kaum Zeit dafür haben, wegen Auslandsaufenthalt etc. Wahrscheinlich läuft es doch nur auf Feiern und B. trinken hinaus... ich bin echt raus aus dem Thema. Nicht mein Job.

Zitat von Fahrenheit:
Erinnere dich aber mal bitte an den Beginn der Beziehung, kann es sein, dass er am Anfang genau diese Seiten an dir auch sehr geschätzt, bewundert und vielleicht sogar gelobt hat? Deine Stärke allgemein, deine Geradlinigkeit, die Sicherheit, die du ausstrahlst, deine Energie etc.... und sich auch gerne einfach auf dich verlassen hat?
Irgendwann aber hat er realisiert, dass du zu stark für ihn bist und dann ist es gekippt, er kam nicht gegen dich an und resignierte mit der Zeit?


Natürlich fand er das anfangs anziehend - so wie ich seine Gelassenheit. Ich habe ihn mal gefragt, warum er sich eigentlich nie über etwas aufregt:

Weil ich weiß, dass noch alles tausend Mal schlimmer sein kann - ganz ohne Grund.

Ich fand das schon ein wenig gruselig...

Eigentlich ist es eher meine Schwäche, die das Gleichgewicht ins Wanken gebracht hat. Stärke ist nur Schutzanstrich.
Stark bin ich nur körperlich, da habe ich wirklich viel mehr Energie gehabt als er - aber der Kopf steuert den Körper! Die Luft ist jetzt einfach auch bei mir raus.

Zitat von arjuni:
Prima! Bin schon gespannt, was Du uns dann berichtest! (Wenn Du magst).


Klar, muss aber halt noch zwei Wochen warten. Ich werde mich sicher schon nach einem Wald sehnen im Menschengetummel am kommenden Wochenende

30.04.2019 12:55 • #52


M
Ich wäre mal vorsichtig, hier von Stärken und Schwächen zu schreiben. Die Triebkraft der TE ist ja keine Stärke, im Sinne einer Fähigkeit. Es scheint ja eher ein Mechanismus bzw Automatismus zu sein und fühlt sich für mich wie etwas sehr getriebenes an. Stärke kann ich da irgendwie nicht sehen, zumal sie es am Ende belastet. Fähigkeiten im positiven Sinne belasten nicht. Allerdings scheint eine anlehnende Haltung zur Schwäche von anderen ja da zu sein und in der Regel bedeutet das doch, dass man es auch bei sich selbst ablehnt.

Gleichwohl suchst Du Dir schwächere Partner, denn deren Ruhe gefällt Dir ja eigentlich. Nur ist es dann wohl keine Ruhe oder Gelassenheit. Meistens mag man ja beim Kennenlernen die Eigenschaften, die man selbst gern hätte bzw von denen man meint, dass sie besonders gut harmonieren. Projektion ist da am Werk nebst Illusion und Phantasie.
Möglicherweise suchst Du Dir auch nicht ebenbürtige Partner, die Dich nicht verletzen, sich nicht über Dich stellen können. Thema Verbundenheit, Nähe etc.
Eine alleinerziehende Mutter an sich wird nicht der Auslöser sein, da muss schon was anderes bzw mehr dahinter stecken. Dir scheint es ja auch an Genussfähigkeit und Bewusstsein zu fehlen; Du arbeitest ab, nimmst aber nicht oder wenig wahr. Vermutlich auch Dich selbst nicht, außer es ist erschöpfende Müdigkeit.
Achtsamkeit ist schon ein probates Mittel. Das kannst Du im Wald üben, aber auch im Alltag. Mal ohne Plan in die Stadt, mal nicht vorher alles penibel organisieren. Kann man mit kleinen Dingen üben und schrittweise ausdehnen. Zunächst vielleicht unangenehm, wird aber besser. Auf Deine Empfindungen achten, manchmal merkt man gar nicht, wie schnell man durch den Supermarkt rennt oder verkrampft an der Kasse steht.

30.04.2019 13:52 • x 2 #53


phanero
Ich übe bereits... mal nichts vorhaben, allein zu Hause bleiben, meditieren, loslassen, Sport machen. Besser zuhören, wenn andere Reden, Nachdenken, bevor ich selber rede. Ich schreibe auch viel auf (hier zum Beispiel ) Ich war jetzt schon ein paar Mal alleine Essen.

Entspannt einkaufen gehe wäre auch mal so ein Thema, ich hasse das nämlich... oder einfach nur rausgehen, um mich zu bewegen, ohne Ziel. Im Park ein Buch lesen? Eis essen, weil ich Bock drauf habe?

Oh, und auch eine feine Sache: Absagen, Nein sagen. Ohne die Last, eine Verpflichtung nicht zu erfüllen (Jemand hat mich gefragt, also muss ich.... Blödsinn! Ich muss nichts!)

In einer Beziehung sollte ich vielleicht auch mehr darauf achten, was sich für mich selbst gut anfühlt und mir nicht immer über den anderen den Kopf zerbrechen. Zumindest nicht ohne Dialog.

Danke für jeden, der sich bis hier hin durchgewühlt hat. Ich habe schon ein paar Wolken weniger im Kopf!

30.04.2019 15:17 • x 1 #54


Y
Zitat:
Ich übe bereits... mal nichts vorhaben, allein zu Hause bleiben, meditieren, loslassen, Sport machen. Besser zuhören, wenn andere Reden, Nachdenken, bevor ich selber rede. Ich schreibe auch viel auf (hier zum Beispiel ) Ich war jetzt schon ein paar Mal alleine Essen.

Entspannt einkaufen gehe wäre auch mal so ein Thema, ich hasse das nämlich... oder einfach nur rausgehen, um mich zu bewegen, ohne Ziel. Im Park ein Buch lesen? Eis essen, weil ich Bock drauf habe?

Oh, und auch eine feine Sache: Absagen, Nein sagen. Ohne die Last, eine Verpflichtung nicht zu erfüllen (Jemand hat mich gefragt, also muss ich.... Blödsinn! Ich muss nichts!)

In einer Beziehung sollte ich vielleicht auch mehr darauf achten, was sich für mich selbst gut anfühlt und mir nicht immer über den anderen den Kopf zerbrechen. Zumindest nicht ohne Dialog.

Danke für jeden, der sich bis hier hin durchgewühlt hat. Ich habe schon ein paar Wolken weniger im Kopf!


30.04.2019 15:23 • #55


L
Du wirst da nicht viel machen können. Gerade wegen eurer Konstellation wird das immer schlimmer. Je gemütlicher er wird umso kontrollierter wirst du.
Deswegen hast du ihn ausgesucht. Er war so das Gegenteil von dir und anfangs hat dich das entspannt und dir gut gefallen. Du bist gut runter gekommen von deiner kontrollierten Art. Diese hat dadurch aber erst richtig zugenommen während er sich gemütlich ausruht weil jemand ihm alles 'abninmt'. Also Mama- Kind Beziehung. Das nervt am Ende total.
Du bräuchtest einen etwas dominanteren Mann damit du Mal zur Ruhe kommst. Aber das willst du nicht denn der wäre nicht ' sicher'. Somit wirst du dir immer die ' gemütlichen' Partner aussuchen.
Entweder bist du ein Scheidungskind oder die Mutter war dominant oder sowas.
Das ist schwer zu durchbrechen.

30.04.2019 16:19 • x 1 #56


A


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