Hilfe, er hat totale Macht über mich! Was soll ich tun?

S
Hallo Leute,

ich schreibe aus aktuellem Anlass. Ich, 24, bin seit 1,5 Jahren mit meinem Freund, 20, zusammen. Wir wohnen auch zusammen. Er kann der liebste und tollste Freund auf der Welt sein, auch ist er ein guter (Ersatz)Daddy für meine beiden Kinder aus früherer Beziehung, wo sich der echte Vater nicht kümmert. Allerdings hat er totale Macht über mich, da ich kaum Selbstbewusstsein habe und ich denke das weiß er auch und nutzt es aus. Er besitzt laut eigener Aussage keine Empathie.

Mitunter eskalieren banale Streits dann so sehr, dass er seine Sachen packt und auszieht, immer zu seinem Freund. Das ist bisher 5x passiert und er ist dann immer nach 3-5 Tagen zurückgekommen, weil ich gebettelt habe wie sehr ich ihn liebe und brauche und nicht ohne ihn kann. Ich kann in dieser Zeit wenn er ausgezogen ist wirklich an NIX anderes denken als an ihn. Ich weine den ganzen Tag, esse nix, bin einfach nur funktionstüchtig für die Kinder.

Heute morgen hatten wir wieder einen Streit. Wir machen morgens zusammen einen Kurierdienst in dem auch u.a. Briefe ausgetragen werden müssen an Privatpersonen. Er lässt sie meist liegen, wenn er dran ist, weil er keinen BOCK dazu hat, sodass ich sie dann später selbst wegbringen muss. Dies war wieder der Fall. Als wir zusammen die Kleine in den Kindergarten gebracht haben, hab ich gesagt, wir fahren gleich noch schnell zusammen die Briefe weg (8 Stück!), weil ich ihn ja unmittelbar danach zur Arbeit fahre und noch genügend Zeit war. Er sagte klipp und klar, dass er auf die schei. KEIN BOCK hat, sei ihm egal wenn wir die Arbeit nicht mehr hätten (und wir brauchen sie um unser Auto finanzieren zu können!).. Ich hab dann irgendwann gesagt das es nicht sein kann das er so redet, immerhin haben wir dafür Verantwortung und wir brauchen das Geld und das ich nicht verstehe das er es nicht hinbekommt 8 Briefe zuzustellen Da wurd er dann sauer und sagte, dass solle ich gerade sagen, ich habe schließlich nix geschissen bekommen im Leben und ich solle den Schnabel halten..

Hab ihn dann wortlos zur Arbeit gefahren, weil ich echt sauer war, da saß er dann und schaute mich böse an bis ich irgendwann sagte: Könntest du bitte aussteigen das ich nach Hause fahren kann? Tat er auch, knallte die Tür zu und ging.

Ich war kaum zu Hause, da war schon ne SMS auf meinem Handy das er auf die schei. keinen Bock mehr habe, ich solle ihn um halb 3 abholen das er noch seine Bewerbungspapiere holen kann (er hat heute um 17 Uhr ein Bewerbungsgespräch bei nem besser bezahlten Job) und er dann weg sei..

Da war es wieder dieses Gefühl der Ohnmächtigkeit.. Dieses schreckliche Gefühl, wenn er wieder weg ist wie schlimm das dann für mich ist Hab kurz überlegt und ihn dann versucht anzurufen, er hat mich dauernd weggedrückt.. Bin dann ins Auto gestiegen und zur Arbeit hingefahren Ich kann nicht einfach Zuhause sitzen und warten was passiert, das macht mich wirklich Kaputt! Er kam dann auch und fragte was ich wolle, er hätte kein bock auf mein gelaber.. 5 minuten kam er dann mit mir vor die tür wo er sagte das ihm das mit den briefen schei. egal wäre und er keine lust auf mein gelaber hätte und ausziehen wolle er nicht er wolle später nur zeit für sich haben weil er total aggresiv und genervt ist und so weiter..

es lähmt mich total, dieses gefühl. Ich weiß nicht wie ich das in den griff kriege, dass es besser wird.

er ist auch mehr ein drittes kind, als ein ernsthafter partner. seine bewerbungen schreibe ich und stellenanzeigen suche auch ich heraus, ich kümmere mich alleine um finanzielle angelegenheiten und um die kinder sowieso (sind ja meine), trotzdem hab ich mir irgendwo ein bischen mehr unterstützung gewünscht,. das ding ist nur, dass ich emotional gar nicht mehr ohne ihn kann. Als er 5 Tage weg war, habe ich wirklich 5 Tage NIX gegessen. Ich hatte nicht mal hungergefühl.. dann das alleine einschlafen, furchtbar! Ich will gar nicht dran denken wie das ist wenn er (wieder) geht.. dann tu ich lieber alles dafür ihn in den ars** zu kriechen das er bleibt.. und ich weiß das es falsch ist aber ich kann nicht anders

13.11.2012 09:02 • #1


A
Doch, du kannst anders, wenn du es nur wollen würdest. Wie stellst du dir die Zukunft mit dem Heiopei vor? Soll das ewig so weitergehen? Für mich klingt das so, als wäre er eh mit dem nächsten günstigen Wind verschwunden.

Du allein machst dich abhängig, da trägt er keine Schuld dran. Du bist nicht das Opfer deiner Taten, denk daran.

13.11.2012 09:38 • #2


A


Hilfe, er hat totale Macht über mich! Was soll ich tun?

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S
Das bezweifle ich.. er ist kurz über lang total auf mich angewiesen, sei es finanziell und auch sonst.. Das weiß er selbst auch. Alleine bekommt er nichts gebacken. Das ist traurig aber wahr.. Ich hoffe insgeheim einfach das er mal ein wenig Emphatie entwickelt und auch mal Dinge alleine in die Hand nimmt.. Bisher habe ich es aufs Alter geschoben und gedacht das kommt sicher noch, wir kamen zusammen da war er gerade 19, also eigentlich fast noch ein Kind. Damals hat er mich mit seinen Worten Taten überzeugt, aber es hat halt arg nachgelassen. Meistens läuft es ja aucht gut, nur diese Kirsensituationen lassen mich verzweifeln, nicht mehr Herr meiner Gefühle zu sein!

13.11.2012 10:10 • #3


N
Aber will man das denn? Einen Partner der bei einem bleibt weil man finanziell abhängig ist?
Und wenn er so jung ist....irgendwann wird er wohl gehen. Das macht er kein Leben lang.

Das man sich schwer Trennen kann, kann ich verstehen. Aber es wird wohl nue ein verzögertes Leiden sein. Vielleicht kannst du es besser schaffen wenn du dich darauf vorbereitest. Wie könnte die Trennung aussehen, was könntest du tun um mehr Abstand zu ihm zu bekommen?
Kannst du eine Weile we mit den Kids? Wie alt sind die denn?

Und die wichtigste Frage die ich mir selbst zur Zeit oft stelle wenn ich an einem Ar. festhalten will......
Was bist du dir eigentlich selbst wert?

13.11.2012 10:18 • #4


A
Ach, komm. Siehst du nicht, wie du geradezu Ausreden erfindest, damit es zwingend erforderlich wird, dass du bei ihm bleibst? Wer etwas will, sucht Wege, wer etwas nicht will, sucht Gründe. Wenn er finanziell abhängig von dir ist, dann ein Grund mehr, ihn zu verlassen, damit er mal auf die eigenen Beine geschubst wird. Aber so, wie du es beschreibst, trägst du ihm den Ar. nach und machst genau alles, damit es Mylord auch möglichst bequem ist.

Es ist nicht DEINE Verantwortung, sondern SEINE, die er für sich tragen muss. Meine Zukunftsprognose für diese Beziehung, so sie denn weitergeführt wird, ist: Er wird mit der nächstbesten neuen Frau verschwinden, die ihm mehr bietet - sollte die nicht kommen, wird deine Substanz immer weiter aufgefressen bis du irgendwann nur noch ein kläglicher Schatten deiner Selbst bist und depressiv wirst mit zusätzlichem Burnout. Sorry, aber Sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage gibts nur bei Astro TV.

13.11.2012 10:38 • #5


S
Ihr habt vermutlich recht nur weiß ich nicht wie ich aus dieser spirale wieder entfliehen soll.. ich war sogar schon beim psychologen, die sitzungen haben mir nicht wirklich was gebracht..

13.11.2012 11:02 • #6


N
Naja....Psychologen können viel, aber nicht dein Leben ändern. Das musst du ganz alleine schaffen. Solange du da auch immer beim Aber bleibst ist das verlorene Zeit.

13.11.2012 11:08 • #7


A
Exakt so ist es. Wie ich schon sagte, wer nicht will, findet Gründe. Erst, wenn das Aber nicht mehr kommt, lässt man Taten walten. Und es ist ein fataler Fehler von den Menschen, immer anzunehmen, der Psychologe würde mit dem Finger schnippen und man sei ein neuer Mensch - ne, der Therapeut kennt dich auch nur so gut, wie du ihn blicken lässt. Er kann dir nur Vorschläge geben, die du selbst längst schon kennen würdest, würdest du dich selbst hinterfragen, denn niemand kennt dich so gut wie du dich selbst. Den Ar. voll Arbeit hast immer nur du - nicht der Therapeut!

Wenn bei dir kein Wille zum Umdenken ist, dann kann sich der Therapeut auf den Kopf stellen, es wird nichts bringen! Daher - nein, niemand wird dir diese Arbeit je abnehmen, das musst du ganz alleine machen.

13.11.2012 11:26 • #8


S
Ja schon klar.. natürlich WILL ich etwas ändern? Aber wie setzt man das einfach so fingerschnippmäßig in die Tat um? Wie hättet ihr denn bei o.g. Situation reagiert?

13.11.2012 11:33 • #9


A
Indem man es einfach tut. Da gibts kein Geheimrezept oder irgendwas. Es muss lediglich ein Wille da sein und dann setzt man es um. Jemand, der mich mal gefragt hat, wie er es schaffen kann, von einem Medikament, von dem er psychisch abhängig war (nicht körperlich!), wegzukommen, dem habe ich auch gesagt: Mülleimer auf, Medikament rein, Mülleimer zu - it's that easy.

Bei der obigen Situation... da wäre ich erst garnicht hingekommen. Ich hätte schon viel früher die Reißleine gezogen.

13.11.2012 11:38 • #10


N
Ich glaube ich hätte ihm mal gezeigt wie es ohne dich ist. Soll er seinen Mist mit den Bewerbungsunterlagen doch ohne dich hin bekommen. Du hast nämlich gerade Kein Bock!

Ich weiß, alles leichter gesagt als getan. Aber hey, wenn dich das ganze schon zum Psychologen führt dann mach was drauß. Was wird dir wirklich fehlen? Du kümmerst dich doch eh schon um alles alleine. Also kannst du euch auch locker selbst versorgen. Und so oft scheint es die guten Phasen nicht zu geben.
Wie gesagt, du musst das alles ja nicht von einer Stunde auf die andere machen. Daher stellte ich vorhin die Frage ob du evtl. auch mal eine Zeit weg könntest mit den Kindern? Nen klaren Kopf bekommen....er darf sich in der Zeit ne neue Wohnung suchen. Vorallem leiden deine Kinder doch sicher auch unter dem ganzen Stress oder?

13.11.2012 11:39 • #11


S
Ich bin mit ihm seit 2 Wochen in der Elternschule, nicht nur das er dort lernt mit den Kindern optimal umzuegehn, sondern das ich auch noch was lerne. Er wurde ja auch immerhin ins kalte Wasser geschmissen was die Erziehung von Kindern angeht, es ist nicht perfekt, was er Erziehung nennt, aber er gibt sich Mühe, das merkt man. Allerdings läuft das ganze eher auf der Basis des Großen Bruders, der zwar da ist und sich sorgt wenns Probleme und Tränen gibt, auch genauso oft aneckt und streitet, wie ein großer Bruder halt

Weg mit den Kindern ist eher schlecht, ich habe ja von MO-SA den Job, der läuft auch auf meinen Namen, er ist nur die offizielle Vertretung, dass wir doppelt Geld haben wenn ich Urlaub oder Kranktage einreiche, da diese bezahlt sind. Und der muss ja auch gemacht werden.

Die einzige Option wäre, dass er geht. Das hat er ja auch bereits mehrmals, allerdings ist es dann das Dilemma wie oben beschrieben, dass ich denke nie wieder glücklich zu sein und das ich genau IHN brauche. Ich denke wie jeder hier, der von seiner Trennung schreibt.

Wir hatten bisher eine Familienberatung hier und ich war einige Male beim Psychologen, gebracht hat das nur kurzzeitig was, er arbeitet zwar an sich, allerdings kommen dann und wann immer wieder diese Emphatieausfälle die er hat, wo er auch aufs übelste beleidigend werden kann, was natürlich sehr sehr verletzt...

13.11.2012 12:26 • #12


N
Sorry Sadgirl...aber du nimmst ihn immer wieder in Schutz. Er gibt sich Mühe!
Solange das so ist wirst du dich nicht trennen, du wirst immer ein Grund finden es nicht zu tun. Vielleicht bist du dann einfach noch nicht so weit und der Punkt wird (hoffentlich) irgendwann kommen. Oder er wird ihn übernehmen.
Aber vielleicht kannst du etwas an deinem Selbstbewusstsein arbeiten. Sich beleidigen lassen geht gar nicht. Ich drück die Daumen!

13.11.2012 12:41 • #13


I
Ich glaub Du solltest Dir mal bewusst werden, dass Schmerz nach einer Trennung völlig normal ist.
Es ist normal keinen Hunger zu haben, die ganze Zeit traurig zu sein, zu weinen, zu schreiben und zu funktionieren.
Doch dann geht es weiter. Es wird besser.

Du scheust derzeit den Schritt, weil Du Angst vor dem Schmerz nach der Trennung hast. Aber Du erkennst nicht, dass Du jetzt mindestens genauso leidest - mit ihm an Deiner Seite (oder eher an Deinem Rockzipfel). So wie Du schreibst hört sich kein glücklicher Mensch an.

Ich bin jetzt mal so richtig ehrlich:
Du hoffst immer noch, dass Du nur auf einen Knopf drückst und alles wird für Dich geregelt. Alle negativen Gefühle und die Unannehmlichkeiten sind wie weggeblasen und Du musst nichts dafür tun.
Oder er ändert sich wie durch ein Wunder: Wird morgens wach, kniet vor Dir nieder, etnschuldigt sich für die ganze schei. und ist ab sofort der perfekte Partner.

Mensch, Mädel - wach auf! Der nutzt Dich nur gnadenlos aus und Du bedankst Dich auch noch dafür. Soll er doch selbst zusehen, wie er auf Arbeit kommt und sein Leben selbst regeln.

Er wird sich nicht ändern. Und änderst Du Dich nicht, bleibt es so, wie es jetzt ist.

P.S. Psychologen stellen nur die richtigen Fragen. Wenn Du jedoch nicht bereit bist, für Dich die richtigen Antworten zu finden, kann Dir kein Mensch der Welt helfen.

13.11.2012 17:09 • #14


A


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