Streit wegen Geld in der Partnerschaft - Angst vor Trennung

@Wickedwitch
Ich bin seit ca. 18 Jahren in Foren aktiv. Natürlich kennt man die Menschen dann nur partiell, bekommt nur einen Teil von ihnen mit.

Aber was ich dir rückmelden möchte ist, dass ich in all den Jahren selten eine TE erlebt habe, die so besonnen, reflektiert, annehmend und toll auf die ganzen Beiträge eingegangen ist.

In dir steckt so viel Potential! Ich würde dich am liebsten umarmen und sagen, dass du süße Maus das einfach nur noch rauslassen musst. Zulassen darfst dich selbst zu lieben und den Gedanken, wie toll du bist, in deinen Alltag integrieren.

Du hast einen sehr guten Schreibstil. Du gehst auf alle Beiträge wertschätzend, gleichzeitig nachdenklich, ein. Man merkt, wie du richtig mitdenkst und weiter kommst. Du bist ganz offensichtlich empathisch und hast ein großes Herz. Trotzdem hört man auch raus, dass du in der Lage bist Grenzen zu setzen und für dich einzustehen. Und das ohne (passiv) aggressiv oder unangenehm zu werden.

Das sind alles extrem gute Voraussetzungen für einen tollen Weg, der vor dir liegt.

Mit Sicherheit wirst du trotzdem noch einen Haufen Arbeit vor dir haben, denn das Päckchen, was du von zu Hause mitbekommen hast, ist einfach eine Hausnummer. Und das dauert und wahrscheinlich wäre es auch besser mit therapeutischer Unterstützung, dieses Päckchen anzuschauen und aufzuarbeiten.

Aber du brauchst dich wirklich nicht klein machen. Ich finde dich mega und ich bin bestimmt nicht die einzige hier!

Denk dran: je kleiner sich dein Mann neben dir fühlt, desto kleiner muss er dich machen um mithalten zu können. Lass das nicht zu. Sein Päckchen, seine Verantwortung.

@Wickedwitch

Mich berührt deine Geschichte sehr und es erinnert mich auch an meine eigene.

Es ist gut wenn das alles rauskommt und das du hier den Raum bekommst. Das ersetzt zwar keine Therapeutische Aufarbeitung, aber kann doch sehr heilsam sein. Mit jedem mal lässt du ein Stück Balast von dir los. Reden , reden, reden und wenn es sich mehrmals wiederholt.

Die von dir genannten Schilderungen sind traumatisch. Und es macht alles einen Sinn, wieso du von der Flucht aus dem Haus mit deiner Mutter ausgezogen und in die Beziehung von 7 Jahren gegangen bist. Rückblickend wünsche ich mir für dich die eigene Verständnis, warum du das getan und solange geblieben bist und von da an in die nächste Beziehung und jetzt Ehe gegangen bist. Es war dein Schutz. Hättest du diesen Schutz nicht gehabt, wärst du vielleicht sogar unter die Räder gekommen, an Dro. gelandet oder falschen Menschen angeschlossen, oder anderes.. Dein Mittel der Wahl war Flucht und Halt in dieser Beziehung zu finden. Hauptsache irgendwo Halt auf der See finden, von Boje zu Boje.

Heute ist ein guter Tag für dich, kann er sein, denn du kannst dich mitteilen, wirst gehört und von uns gesehen.
Den Weg hierher hast du geschafft. Alles was jetzt folgt, wird ein Ja zu dir sein. Es wird Rückschläge geben und hart, aber wenn du mal draufschaust wie weit du gekommen bist, dann ist tief in dir ,neben den Narben viel Mut und Kraft. Kannst du deine Stärke tief drinnen etwas spühren und sehen?

Ich möchte nicht viel Raum einnehmen, dir aber sagen, auch ich bin geflüchtet und musste bei 0 anfangen, mehrmals. Bin früh ausgezogen und hatte mir einen anderen Halt gesucht, unbewusst. Der brachte mich- wie zB deine Beziehung, in die nächste Katastrophe und in die nächste. Irgendwann war meine Boje schon fast ertrunken, da ging ich mit letzter Kraft zu einer Beratungsstelle, das veränderte mein Leben. Halbwegs auf den Füßen wieder stehend, der nächste Blitzeinschlag, diesmal so erschütternd, dass ich heute noch Lebe, für mich ein Wunder ist. Ist heute alles gut? Nein, dennoch verstehe ich inzwischen wie viel Kraft in mir ist, aber auch in einem, das ganze Schiff manchmal sehr hohen Wellen ausgesetzt wird. Wenn also irgendwas von meinen Erfahrungen für andere Hilfreich sein kann,nur für einen Menschen, ich dir etwas davon mit auf deinen Weg geben kann, dann versuche ich es. Es wird ein längerer Weg bei dir, es wird nicht leicht und es wird Sturm geben, aber die Wolken ziehen auch wieder vorbei. Bleib auf Kurs.

Zitat von Blattfee:

@Wickedwitch Mich berührt deine Geschichte sehr und es erinnert mich auch an meine eigene. Es ist gut wenn das alles rauskommt und das du hier den ...

@Yoffi Ich danke dir von Herzen für deine netten Worte. Das war gerade Balsam für die Seele und hat richtig gut getan. Danke dafür.

Zitat von Blattfee:

Mich berührt deine Geschichte sehr und es erinnert mich auch an meine eigene.

Vielen Dank für dein Mitgefühl.
Leider ist nicht jeder Mensch mit einem leichten Leben gesegnet, aber wir müssen irgendwie immer das Beste daraus machen.

Zitat von Blattfee:

Es ist gut wenn das alles rauskommt und das du hier den Raum bekommst. Das ersetzt zwar keine Therapeutische Aufarbeitung, aber kann doch sehr heilsam sein. Mit jedem mal lässt du ein Stück Balast von dir los. Reden , reden, reden und wenn es sich mehrmals wiederholt.

Es tut auf jeden Fall gut, sich den ganzen Ballast endlich einmal von der Seele zu schreiben und zu wissen, dass es Menschen gibt, die bereitwillig zuhören und Ratschläge geben wollen.
Ich denke auch, es ist nun langsam an der Zeit, sich professionellen Rat ins Boot zu holen und nach einem geeigneten Therapeuten Ausschau zu halten. Davor habe ich mich leider auch viel zu lange gedrückt. Wahrscheinlich auch ein Stückweit aus Angst, dass dieser mir sagen könnte, wie verkorkst ich eigentlich bin .

Zitat von Blattfee:

Die von dir genannten Schilderungen sind traumatisch. Und es macht alles einen Sinn, wieso du von der Flucht aus dem Haus mit deiner Mutter ausgezogen und in die Beziehung von 7 Jahren gegangen bist. Rückblickend wünsche ich mir für dich die eigene Verständnis, warum du das getan und solange geblieben bist und von da an in die nächste Beziehung und jetzt Ehe gegangen bist. Es war dein Schutz. Hättest du diesen Schutz nicht gehabt, wärst du vielleicht sogar unter die Räder gekommen, an Dro. gelandet oder falschen Menschen angeschlossen, oder anderes.. Dein Mittel der Wahl war Flucht und Halt in dieser Beziehung zu finden. Hauptsache irgendwo Halt auf der See finden, von Boje zu Boje.

Ich glaube ich bin schon mein gesamtes (Erwachsenen)Leben auf der Suche nach Liebe. Nach der Liebe und Geborgenheit, die ich von meiner Mutter nie bekommen habe.
Möglicherweise kommen auch daher meine ganzen Probleme in Beziehungen. Ich suche mir immer Männer aus, die meiner Mutter ähneln, mich abwerten, schlecht behandeln, dominieren.

Zitat von Blattfee:

Heute ist ein guter Tag für dich, kann er sein, denn du kannst dich mitteilen, wirst gehört und von uns gesehen.
Den Weg hierher hast du geschafft. Alles was jetzt folgt, wird ein Ja zu dir sein. Es wird Rückschläge geben und hart, aber wenn du mal draufschaust wie weit du gekommen bist, dann ist tief in dir ,neben den Narben viel Mut und Kraft. Kannst du deine Stärke tief drinnen etwas spühren und sehen?

Danke, dass ich mich euch mitteilen kann ohne Verurteilungen oder dergleichen. Das kostet auch alles einiges an Mut, sein gesamtes Leben mit fremden Menschen im Internet zu teilen. Aber ich bin sehr dankbar, wie nett und aufbauend ihr mir entgegentretet

Zitat von Blattfee:

Ich möchte nicht viel Raum einnehmen, dir aber sagen, auch ich bin geflüchtet und musste bei 0 anfangen, mehrmals. Bin früh ausgezogen und hatte mir einen anderen Halt gesucht, unbewusst. Der brachte mich- wie zB deine Beziehung, in die nächste Katastrophe und in die nächste. Irgendwann war meine Boje schon fast ertrunken, da ging ich mit letzter Kraft zu einer Beratungsstelle, das veränderte mein Leben. Halbwegs auf den Füßen wieder stehend, der nächste Blitzeinschlag, diesmal so erschütternd, dass ich heute noch Lebe, für mich ein Wunder ist. Ist heute alles gut? Nein, dennoch verstehe ich inzwischen wie viel Kraft in mir ist, aber auch in einem, das ganze Schiff manchmal sehr hohen Wellen ausgesetzt wird. Wenn also irgendwas von meinen Erfahrungen für andere Hilfreich sein kann,nur für einen Menschen, ich dir etwas davon mit auf deinen Weg geben kann, dann versuche ich es. Es wird ein längerer Weg bei dir, es wird nicht leicht und es wird Sturm geben, aber die Wolken ziehen auch wieder vorbei. Bleib auf Kurs.

Ich denke, es ist ein riesiges Geschenk, dass solche Foren existieren und Menschen sich gegenseitig mit ihren Geschichten Mut zusprechen können. Wo sonst könnten fremde Menschen solch intime Details ihres Lebens miteinander teilen?
Ich bin froh, dass ich auf den Rat meiner besten Freundin gehört habe und mich in diesem Forum angemeldet habe.

Es tut mir sehr leid zu lesen, dass du auch kein einfaches Leben hattest. Glücklicherweise hast du deine letzte Kraft dafür genutzt, eine Beratungsstelle aufzusuchen und dir Hilfe zu holen. Manchmal muss man Hilfe annehmen, das sollte ich auch tun, damit es mir wieder besser gehen kann.
Danke, dass du deine Geschichte erzählt hast und mir Mut gemacht hast, dass ich auch die Kraft in mir finden und weiter kämpfen kann.

Zitat von Wickedwitch:

Wahrscheinlich auch ein Stückweit aus Angst, dass dieser mir sagen könnte, wie verkorkst ich eigentlich bin

och, sind wir nicht alle irgendwie verkorkst? und warum nicht hilfe beim entkorksen annehmen?

@DieSeherin Stimmt, macht eigentlich viel mehr Sinn, sich entkorksen zu lassen anstatt sein ganzes Leben lang weiter verkorkst durch die Gegend zu laufen.

@Wickedwitch Meine liebe, versuch mal deinen eigenen Weg zu gehen, ohne jemanden evtl im Rückhalt zu haben. Natürlich ist es mental erstmal leichter, alles nicht alleine tragen zu müssen, allerdings sollte man sich darauf nicht stützen. Es macht dich soviel stärker, wenn du dich unabhängig fühlst, glaub mir das mal.
Es ist ein Prozess, der sich lohnt zu durchlaufen.
Als ich mich vom Vater meiner Kinder getrennt habe (vor 15 Jahren), dachte ich, tiefer kann ich nicht sinken. Habe ein Jahr von ehemals Hartz IV gelebt und mich dann so nach und nach an die Oberfläche gearbeitet, hatte eine psychosomatischen Reha und weiterhin therapeutische Unterstützung, weil ich auch an mir und meinen Fähigkeiten gezweifelt habe. Es geht und man wird mental einfach stärker, weil man einfach feststellt, wie stark man eigentlich ist.
Möchte dir einfach Mut zusprechen. Alles ist möglich, gerade in deinem jungen Alter. Probier es aus!

@Wickedwitch Die anderen haben bereits einiges dazu sagt.

Ich wollte bloß Folgendes anmerken:

Er wollte mich nicht mit in seine Krankenversicherung aufnehmen, da das ja eine super tolle Prognose für die Zukunft sei und ich mir dann ja gar keine Mühe mehr geben würde, um einen neuen Job zu finden, wenn es so bequem ist.

Allein das sollte dich daran erinnern, dass er nicht der Richtige ist. Er ist doch nicht dein Vater, der dich erziehen darf. Solange ihr keine Kinder habt, zieh besser das Weite, bevor diese Geschichte ausartet. Denn wenn ein Mann dich bereits so behandelt, kannst du in 10 Jahren auf viel Schlimmeres gefasst sein.

Ich würde mit meiner Frau niemals so reden. Ich würde ihr nie so etwas androhen. Wenn sie arbeitslos wird, nun, dafür ist nun einmal das Arbeitsamt da, sollte sie nichts finden. Und dass sie über mich krankenversichert ist, versteht sich von selbst, wenn es keine andere Lösung gibt, oder?

Bedenke das Folgende: Du wirst nicht jünger. Du solltest dir einen Mann suchen, mit dem du dir zusammen etwas im Leben aufbaust. Ein Haus, eine Familie mit Kindern. Das Zusammen bedeutet, dass ihr euch in der Not unterstützt. Betrachte diese Situation als Beziehungstest. Es war der Moment, wo er hätte zeigen können, wie hilfsbereit und ach nicht der Rede wert ist. Stattdessen hat er den Test nicht bestanden, ihr mosert herum, ihr streitet euch jetzt. Dabei liegt es auf der Hand, dass er euren ersten großen Beziehungstest verbockt hat -- wodurch du dich zurecht fragst, wie er sich verhalten würde, wenn du MS bekommst, behindert wirst, was wenn euer Haus einen Wasserschaden hat, was wenn er sich nach der Geburt eures Kindes als Kontrollfreak herausstellt, und und und. Es hilft manchmal Menschen anhand ihrer Taten zu beurteilen.

Alles Gute!

Hui,
Was ein Thread
Auf der einen Seite finde ich alle Beiträge gut, die sich mit der Erklärung und dem Ausweg aus der seelischen Situation drehen.

Ich fühle mich immer für das Pragmatische zuständig und da geht es mir darum, einen Schlachtplan zu entwickeln.
Zum einen die Ehesituation. Wie übel die ist, wirst du sicherlich langsam selbst erkennen.
Es ist manchmal überraschend, welche Potenziale geweckt werden wenn beide es wollen.
Aber hier sehe ich keinen Ansatzpunkt.
Das heißt, hier würde ich mich komplett raus nehmen und mich beraten lassen.
Es gilt, auch vorsichtig zu sein und nicht aus dem Auge zu verlieren, dass dein Mann auch noch sein Verhalten steigern kann.
Der nächste Schritt wäre der Job. Natürlich soll jeder seinen Unterhalt finden, aber hier glaube ich, dass deine seelische Situation wichtiger ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass wenn du aufgeräumt bist auch eine andere Ausstrahlung zeigst und da Menschen Einstellungsentscheidungen treffen, zählt die Papierlagen nur teilweise.