Hallo ihr Lieben,
ich habe momentan das Gefühl, dass es mir mit jedem Tag schlechter geht. Ich kann nicht mehr klar denken, bin wie benebelt, schlafe wenig und kann kaum noch etwas essen, habe schon ein paar Kilo abgenommen.
Wenn ich wenigstens weinen könnte, kann kaum noch weinen.
Die letzten beiden Monate war ich so eingenommen und überfordert mit mir selbst, dass ich gar nicht wahrgenommen habe, dass ich das wichtigste in meinem Leben verliere, weil ich für mich behalten habe, was in mir vorgeht. Wir haben soviel zusammen durchgestanden und jetzt soll alles vorbei sein? Ich bin wie wachgerüttelt in den letzten 10 Tagen. Ich kann an nichts anderes mehr denken, als seine letzten Worte. Ich weiß, das hätte bringt mir nichts, ist aber gerade so... wie es hätte laufen können. Ich erkenne mich nicht wieder, in dem was passiert ist. Das war nicht ich.
Ich bin so unglücklich wie noch nie in meinem Leben. Ich will nicht ohne ihn leben. Es geht nicht. Ich bin total überfordert gewesen in den letzten Monaten, mit der Arbeit, der Weiterbildung und keine Zeit für mich, keine Zeit für uns und die Dinge, die ich für mich privat machen wollte... es gab in den 1-2 Monaten vorher immer wieder Gespräche, bzw. Äußerungen von mir, dass ich überfordert damit bin, dieses Jahr zu heiraten. Dass ich es gerne um ein Jahr verschieben möchte.... doch das ging nicht, wollte er nicht, weil er in einem Jahr Prüfungen hat... zwei Jahre später klang für uns beide weit weg... ich wollte ihn nicht enttäuschen, deswegen habe ich mich immer wieder zusammengerissen und dachte es geht schon irgendwie... es waren nie klare Gespräche, es war immer so, dass ich am weinen war und auf sein Verständnis gehofft habe, weil ich ihm erklärt habe, dass ich einfach nicht mehr kann und das mit der Hochzeit einfach zu viel für mich ist... er wusste nicht, wie er mir helfen kann... habe gehofft, er sagt, dass wir das schon gemeinsam schaffen, er mich unterstützt... durch seine Enttäuschung und Wut, dass ich die Hochzeit verschieben wollte, habe ich mich noch schlechter gefühlt. Er hat keinen Unterschied darin gesehen, jetzt oder in 1-2 Jahren zu heiraten. Die Stimmung wurde von Tag zu Tag schlechter zu Hause... ich kann eigentlich gut mit ihm reden, er ist ein lieber Mensch. Ich hatte solche Angst, dass er mich verlässt. Er war so wütend, er kann sehr wütend sein Ich hätte trotzdem klar antworten müssen. Ich konnte es nicht, aus Angst, dass er mich dann verlässt. Genau das ist JETZT passiert. Unsere Beziehung ist am Ende, weil ich total in ein schwarzes Loch gerutscht bin.
Als ich 2011 nach Australien geflogen bin für 6 Monate hat er die Zeit für sich genutzt und an sich gearbeitet. Ich habe das Gefühl, ihm das auch gesagt, dass ich jetzt an der Reihe bin, das wirklich zu tun und auch werde. Es ist gerade so, als wäre ich wach geworden. Ich bin zur Zeit echt fertig, fix und fertig, aber ich würde ihm einfach genauso wie er es getan hat (und er hat auch einige Zeit gebraucht, Veränderungen brauchen eben Zeit) zeigen, dass ich mein Leben jetzt in die Hand nehme. Er ist ein wunderbarer Mann. Er hat es verdient, ehrlich, mit Respekt und Liebe behandelt zu werden.
Er wohnt weiterhin in unserer Wohnung, hat sein gewohntes Umfeld, irgendwie scheint es so einfacher zu sein normal weiterzumachen. Aber ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass auch er leidet.
Er hat recht damit, dass wir Ruhe einkehren lassen müssen, das ganze ist schon so lange emotional so heftig für uns, wir brauchen einfach Ruhe. Doch das ist nicht so einfach. Ich denke viel über seine Worte nach... in unserem Trennungsgespräch hat er gesagt, dass er auch nicht weiß, ob es das richtige ist, ob er das später bereut, hat geweint...
In den darauffolgenden SMS am gleichen Tag kamen Sachen wie, das Leben geht weiter, er sei ja nicht aus der Welt. Ich könne jetzt endlich machen, was ich immer wollte... Nunja, nur will ich das nicht ohne ihn... reisen, ehrenamtlich aktiv sein... mich beruflich verändern...
wir hatten dann am Samstag, drei Tage danach S. miteinander. Nur S., ohne Kuscheln, haben danach nochmal geredet. Dass er einen kompletten Schlussstrich will, mit neuer Wohnung, ohne unsere Sachen... er kann keine Beziehung führen, in der er 70 Jahre lang ständig in der Angst leben muss, dass der andere geht, er muss das Gefühl haben, dass sich beide sicher sind... das ist keine Basis für Kinder... das ist alles auch eine Vertrauensgeschichte... das ist so eindeutig... dann wiederum die Aussage, für seine Eltern ist das abgehakt... wir müssten sehen, was die Zeit bringt, wie sich alles entwickelt. Jeder müsse jetzt erstmal sein Leben leben. Wir wären ja schon einmal ein halbes Jahr getrennt gewesen (Australien, aber nur räumlich) und hätten wieder zusammengefunden... Sollte es wieder etwas werden, kann man eine Mietwohnung (ich) ja auch kündigen und ich ziehe dann zu ihm... ich muss erstmal für mich wissen, was ich eigentlich will.
Wir haben so viel zusammen geschafft. Er hat meinen Auslandsaufenthalt für sich genutzt und etwas verändert. Jetzt bin ich dran. Ich für mich und mein Gefühl weiß, dass wenn ich das jetzt auch endlich tue, dann könnte es funktionieren. Doch warum soll er mir das jetzt/irgendwann glauben? Ich muss mein Leben auch für mich ändern, nicht für ihn. Ja, denn so gehts mir auf Dauer ja auch mies. Die Frage ist nur, ob das Vertrauen je wieder aufgebaut werden kann... Gefühle sind auf beiden Seiten noch da... so weit ich weiß.
Ein paar Tage später haben wir geschrieben... er hat gesagt, er hofft, dass ich ihm das irgendwann verzeihe... ich habe geantwortet, dass ich nicht böse bin, aber unendlich traurig, dass er schon abgeschlossen hat. Daraufhin hat er gesagt, dass er mir seine Meinung dazu gesagt hätte, er könne nicht mehr tun, als zu hoffen, dass ich ihm glaube, alles andere müsse ich für mich entscheiden. Ich solle glücklich werden, momentan kann er das aus seinem Gefühl her nicht ermöglichen, deswegen solle ich meinen Weg gehen und das für mich beste tun, alles andere würde sich irgendwann zeigen.
Ich weiß, man sollte das nicht tun, aber es gab dann noch ein weiteres Treffen, wo er klar gesagt hat, dass er seine Meinung nicht mehr ändern wird momentan. Sechs Monate nach Australien wäre alles wieder so kacke gewesen wie davor. Er hat jetzt für sich erstmal damit abgeschlossen. Wegen späterer Treffen in einem halben oder dreiviertel Jahr das müsse man dann sehen... er kann mir auch nicht versprechen, dass das noch einmal was wird... das müsse man dann sehen... treffen und dann mal schaun... zusammenziehen sowieso erstmal nicht, wir könnten ja nicht da weitermachen, wo wir aufgehört haben...
Ich liebe ihn, ich werde ihn immer lieben. Er sagt, dass das manchmal eben nicht reicht, wenn man sich liebt. Ich für mich weiß, dass dies der Moment in meinem Leben ist, wo es klick macht, und das nicht einfach nur, weil er jetzt weg ist.... ich muss ein paar grundsätzliche Dinge ändern, denn nur wenn ich selbst zufrieden mit mir bin und nicht innerlich immer weglaufe, alles anzweifle und die Fehler bei anderen suche, kann ich auch glücklich und zufrieden mit anderen zusammen sein.... Es geht immer noch nicht in mein Herz, dass alles zerbrochen ist, weil ich so in ein Loch gerutscht bin. Geredet habe ich lange genug. Ich habe das viel zu spät gemerkt und mich auf die falschen Dinge konzentriert. Ich will jetzt wieder zu mir selber finden, Ruhe und eine klare Linie in mein Leben bringen. Ich brauche für mich selbst wieder Sicherheit und Klarheit... Mein erster Schritt war es, die Weiterbildung zu beenden... aber für uns reicht das vielleicht nicht mehr...