Lass Dir Zeit, Cutie. Du bist verletzt, verwundet. Wie krank. Also darfst Du Dich auch so benehmen. Du darfst ein paar Tage (!) im Bett bleiben, Schokoladeneis essen, Taschentücher vollheulen, traurige Filme gucken, alle Freunde nerven und volljammern ... aber nimm Dir bitte jeden Tag etwas Kleines vor. Fang mit einer Stunde an - eine Stunde für Dich. Eine Stunde ohne Jammer, ohne Trauer, eine Stunde ohne Bett. Irgendwas Schönes, was Dir gut tut, von dem Du weißt oder glaubst, dass es Dir Spaß machen wird.
Dann sollen es zwei Stunden werden. Dann drei. Und immer so weiter. Überstürz nichts. Du kannst jetzt nicht aufspringen, alles abschütteln und einfach so weitermachen. Du bist verletzt, und Du musst heilen. Und das braucht Zeit. Nimm Dir die Zeit, wenn Du es kannst, sie ist wirklich wichtig. Aber verlier Dich nicht dabei. Versuch, jeden Tag ein Stückchen mehr zu leben. Immer ein bisschen.
Setz Dir Ziele. Erst mal kleine, dann größere, längerfristige, auf die Du hinarbeiten kannst. Aber auch die kleinen Ziele jeden Tag sind ganz wichtig für Deinen Selbstwert! Mach Dir morgens eine Liste von Dingen, die Du an diesem Tag erledigen willst. Fang klein an, mit ganz profanen Dingen. Zähne putzen, duschen, Haare waschen, Küche aufräumen, Müll rausbringen, einkaufen gehen ... Und immer, wenn Du was davon erledigt hast, hak es auf der Liste ab. Das verschafft Dir jedes Mal einen kleinen Push ) mit Glückshormonen, und Dir wird es besser gehen, je mehr von dieser Liste Du erledigt hast.
Lass diese Dinge mit der Zeit größer werden. Vielleicht magst Du anfangen mit Yoga? Das entspannt, das beruhigt, die Meditation hilft beim Stressabbau, und es tut Dir und Deinem Körper gut. Sport hilft Dir, wieder Endorphine zu bilden, die machen gute Laune, und das klappt auch beim Yoga ganz prima. Eigentlich hilft Yoga gegen alles
Dann schreib auf die Liste: eine halbe Stunde Yoga am Tag. Und hak es ab, wenn Du es getan hast. Setz Dich danach bewusst hin, freu Dich darüber, dass Du es erledigt hast. Und dann lass die Ziele auf der Liste immer noch größer werden. Bis hin zu ganz großen Lebenszielen - was willst Du eines Tages mal machen, was willst Du erreichen? Und welche Schritte sind auf dem Weg dahin nötig? Schreib sie auf, alle. Jeden noch so kleinen Schritt. Und dann fang an, die Schritte zu gehen. Langsam erst, aber auch Babysteps sind immer noch besser als stehenzubleiben.
Und dreh Dich auf Deinem Weg nicht zu oft um. Schau nach vorn. Und in den Spiegel jeden Tag. Mehrmals. Lächel Dich an und sag Dir mehrfach: Ich bin schön. Ich bin liebenswert. Ich bin einzigartig. Ich bin ich.
Das fühlt sich erst blöd an, aber mit der Zeit gewöhnst Du Dich daran und dann fließt es Dir wie von selbst über die Lippen. Und irgendwann - glaubst Du es Dir dann endlich auch. Denn all das bist Du. Du bist Du. Eine Frau. Eine starke, unabhängige Frau. Und alles, was Du nicht brauchst, hast Du hinter Dir gelassen. Da soll es bleiben. Du brauchst es nicht, es liegt Dir nur im Weg und hindert Dich am Weitergehen. Also lass es liegen.