Hallo liebe Forumsgemeinde,
ich bin nun auch hier gelandet … widerwillen, aber selbstverantwortlich. Ich habe in einer, für mich, sehr kontrovers-aggressiven (beidseitig) Situation aus Überforderung und Sorge um die Worte, die wir uns noch an den Kopf geworfen hätten, die Reisleine gezogen … und mehrmaliger Bitte aufzuhören aufgelegt.
… seitdem herrscht Stille zwischen uns.
Zur Vorgeschichte:
Wir haben uns im Internet kennengelernt, es hat recht schnell zwischen uns gefunkt … es passte einfach.
Wir waren ein Jahr zusammen, sind beide schon ein “älteres” Semester, ich habe sie geliebt und sie mich (glaube ich) auch. Ihr und mir war es von Anfang an wichtig, ehrlich miteinander umzugehen, sich alles zu sagen …
Am Anfang machten wir aus, dass ich am WE, Samstagnachmittag nach ihrem Feierabend, zu ihr fahre (ca.75km) und sie Dienstags, nachdem ich gegen 15Uhr Feierabend machte, zu mir kam, damit wir uns zumindest drei Tage in der Woche sehen konnten.
Ansonsten täglich WhattsApp und stundenlang telefonieren, wir hatten uns immer viel zu erzählen und wir genossen es sehr uns zu haben … es war wirklich so, dass wir uns liebevoll ergänzten. Wir konnten tolerant miteinander über unsere Gefühle, den Alltag und unsere Bedürfnisse reden … fanden auch fast immer einen Kompromiss, den beide annehmen konnten, wenn wir verschiedener Ansichten waren.
Nach ca. vier - fünf Monaten, ereignete sich in der Firma (Werkstatt) für die ich arbeite, ein Personalproblem, (zwei von vier Vollzeitmechaniker verließen die Firma) und es viel logischerweise eine Menge Mehrarbeit für die verbleibenden Mitarbeiter an, ich konnte Dienstags nicht mehr um 15Uhr Feierabend machen, es ging dann erst gegen 16:30Uhr … ich wollte und konnte meinen langjährigen fast “Freund” (Werkstattbesitzer) nicht einfach so hängen lassen.
Wenn ich dies getan hätte, wäre die Firma noch mehr in Schieflage geraten, da ich den einzigen Großkunden betreute, der fast die hälfte des Jahresumsatzes einbrachte.
Ohne diesen Großkunden, (O-Ton Werkstattbesitzer) hätten wir die Tore schließen müssen und der Rest der Firma (sechs weitere Mitarbeiter, der Werkstattbesitzer und ich), hätte auf der Strasse gestanden.
Dies (16:30Uhr) war meiner Freundin für “unseren Dienstag” dann zu spät, sie wollte dann Dienstags nicht mehr zu mir kommen, wegen aufkommender Rush Hour auf der Autobahn … auch mein Vorschlag, etwas früher zu mir zu fahren wollte sie nicht annehmen, sie sagte: “ … es ist doch nicht deine Firma, dass Problem muss doch dein Freund lösen …”
Ich verstand das nicht, akzeptierte dies dann aber, ich konnte an der Situation bei meinem Arbeitgeber nichts ändern und an ihrer Ansicht dazu auch nicht.
Diese Geschichte hielt sie mir von da an immer wieder vor, als wenn ich persönlich an der baufälligen Brücke (dadurch immer Stau auf der Autobahn in meine Richtung zur Rush Hour), oder der Situation in der Firma, für die ich arbeitete, etwas hätte ändern können.
Samstags wenn ich zu ihr fuhr, je nachdem wann sie Feierabend machte (selbstständig), stellte ich mich auch auf ihre Zeiten (Auftragslage) ein. Das konnte 13Uhr oder aber 17Uhr sein, es konnte vorkommen, dass ich mich auch mal etwas verspätete. “… du kommst schon wieder zu spät …”
Irgendwann, ich weiß nicht mehr genau wann, sagte sie mir immer öfter: “… du bist doch froh, dass du mich hast und wenn ich mal weg bin, wirst du bitterlich weinen …” ich fragte sie warum sie das so sagte? Sie sagte, dass es doch nur Spaß wäre … aber jedes Mal (mehrfach) wenn wir uns sahen?
Es begann zu kippen … sie lud mich irgendwann zum Italiener ein um mir hinterher vorzuwerfen, dass ICH nicht bezahlt hätte.
Sie hielt mir vor, sie habe monatelang unseren Einkauf für`s WE bezahlt …
(obwohl ich ihr von Anfang an anbot, es mitzubezahlen, sie dies aber mit den Worten ablehnte … “die paar Scheiben Wurst, soweit kommt`s noch … “)
Ich sagte ihr, ich hätte doch aber auch Dinge bezahlt, es gleiche sich doch aus? (Sonntags, Brötchen Croissants zum Frühstück, ihre Winterreifen, Inspektion an ihrem Auto fast kostenlos) … darauf sie “… du bist ein Erbsenzähler…”
Ich sagte darauf, wenn sie wolle könnten wir doch gemeinsam, wenn ich Samstags da bin, einkaufen. Dass wollte sie dann auch nicht. Sie wolle die wenige Zeit die wir miteinander hätten (O-Ton: “…bin doch eh nur noch ein WE Trip für dich …”) nicht auch noch damit vertun. Außerdem wäre ja auch immer viel im Garten zu tun …
Ich sprach sie auf diese Missstimmung an und sie sagte dann, dass ihr Geschäft schlecht laufe und sie müsse so und soviel tausend Euro (Haus, Auto etc.) in absehbarer Zeit bezahlen. Ich bot ihr finanzielle Hilfe an, dass lehnte sie ab.
Nach ein/zwei Wochen sagte sie mir, sie müsse in den nächsten zwei Monaten 5000,- Euro zusammensparen, da sie sich ein zusätzliches neues Auto bestellt/bestellt habe.
Eine Woche vor Weihnachten, ich hatte die Anfänge einer Grippe (Virus?), schrieb sie mir dann ob ich das WE nicht Zuhause bleiben könne, sie wolle sich nicht anstecken, ihre Auftragsbücher seien bis Heiligabend voll. Ich blieb Zuhause.
Es gesellte sich einen Tag vor Heiligabend eine Magen-Darm Geschichte dazu (ich denke, ich habe da etwas verschleppt) … ich hatte das volle Programm, aufwärts wie abwärts, ich konnte mich kaum nach draußen wagen. Ihr könnt euch vorstellen wieso … ich will das hier nicht näher erläutern.
Meine Freundin und ich telefonierten und ich erzählte ihr, wie es mir ging … sie war sauer, weil ich mich nicht traute, mich ins Auto zu setzen und zu ihr zu fahren. Obendrein hatte ich Angst davor, dass ich vielleicht in ihrem Bett (sehr teures Boxspringbett) etwas nicht so bei mir halten könnte.
Streit und Vorwürfe waren dann der Schlusspunkt an diesem Tag.
Am darauffolgenden Tag (Heiligabend), bekam ich gegen 11Uhr eine Nachricht von ihr: “… ich bin jetzt betrunken, nehme jetzt zwei Schlaftabletten und Weihnachten ist für mich gelaufen … Danke! …”
Ich habe sie 4-5 mal angerufen … sie ging nicht dran.
Zwei, drei Nachrichten geschickt … keine Antwort.
Am 25ten telefonierten wir miteinander … es waren fast nur Vorwürfe, Streit und Anschuldigungen, ich blieb auch nicht ruhig, wurde leider laut am Telefon. Ich hielt es irgendwann nicht mehr aus und sagte ihr … “...bitte hör auf damit, so geht`s doch nicht, ich lege sonst auf …” sie hörte leider nicht auf, ich sagte es noch mindestens zweimal … ich konnte dann nur noch das Telefonat beenden.
Seitdem ist Funkstille … beidseitig.
Es ist eine langer Text geworden, sorry.
Ich würde gerne eure Meinung dazu hören, was hätte ich anderes tun können, ohne mich selbst dabei zu sehr zu verlieren?
01.01.2015 16:08 •
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