hej thilde,
ist klar, dass meine rausgesprudelten worte zusammenhanglos und verwirrend erscheinen
nein, es war in keinster weise ein genuss, zu sehen dass dich der mann nicht loslassen kann, weil er liebt und das seit über 12 jahren. er hat mir während unserer ehe und es ist auch jetzt wieder so, ständig beteuert, dass er mich für sich alleine möchte (!) und was da auf den ersten blick als ganz normal sich liest und logisch ist, wenn man verliebt ist, kann die hölle sein, wenn es sich auf das gesamte umfeld ausdehnt, also der alleinige kontakt zu freunden (m w), kollegen (freizeit), nachbarn, bekannte nicht akzeptiert und sogar (was ich aber eigentlich gar nicht so wahrgenommen habe, weil es von anfang an so war und erst von außen ich immer angesprochen wurde darauf und es mir bewusst wurde), ja blockiert wird. somit war unser freundeskreis auf gemeinsame besuche oder empfänge beschränkt.
also der grund warum ich mich aus der ehe gestohlen habe (gestohlen deswegen, weil ich schon monate, vielleicht jahre -ich weiß nicht mehr - für mich einen schlussstrich gezogen habe und innerlich anscheinend nur mehr auf eine gelegenheit gewartet habe um auf eigenen beinen zu stehen - Anm. ich hab mit 19 geheiratet )
ergeben hat sich der umbruch bzw. endgültige zerbruch unserer ehe durch meine neuen kontakte, welche ich aufgrund von beruflichen weiterbildungskursen knüpfte, sowie meiner damaligen neuen nachbarin (jetzt meine beste freundin) und diese neuen bekanntschaften standen ständig zur diskussion und waren zumeist der anlass, weil ich einfach das bedürfnis hatte, alleine auszugehen (wobei es sich größtenteils um kaffeehausbesuche oder abendliche lokalrunden handelte - in etwa 1 - 2 x die woche ).
für meine scheidung war also nicht ausschlaggebend, dass ich ihn abservieren wollte und schon ein neuer partner wartete, sondern das bedürfnis, alleine für mich entscheidungen zu treffen und nicht nur im gefühl eines zweierdaseins zu existieren.
meinen freund, den ich nach meiner scheidung kennenlernte und anfangs wahrscheinlich auch liebte -
(er ist Alk. und es wurde mir erst mit der zeit bewusst, dass er nicht liebe geben kann und selber so tief mit sich beschäftigt ist, dass kein platz für eine beziehung ist, aber auch wenn diese problematik nicht da wär, kann ich nicht sagen, ob wir eh mehr als freunde, gute freunde geworden wären - ich weiß es nicht)
- hätte ich gerne wirklich als freund behalten, aber aufgrund des neustartes mit meinem exmann (wir haben einen gemeinsamen sohn) war das nur sehr schwer möglich und wurde massiv von meinem exmann abgewehrt. ich hab mich immer wieder zurückgezogen, teilweise streitigkeiten provoziert, ja ich wollte böse sein auf ihn um ihn vergessen zu können, da ich immer loyal meinem partner gegenüber sein möchte und es auch schon einmal zu einer rauferei der beiden kam - ich wollte einfach solche szenen und auseinandersetzungen vermeiden, dabei tut es mir leid, denn wir konnten sehr gut miteinander reden und haben eigentlich seit meinem neustart hauptsächlich telefonisch oder per mail kontakt gehalten. ich muss aber zugeben, dass ich immer mehr versucht habe distanz aufzubauen und diese vermeidungstaktik wie auch bei meinem exmann vor der scheidung angewandt hab (das passiert ja nicht bewusst, sondern wird einem erst im nachhinein bewusst, dass man sich wieder so verhalten hat).
diese wichtigen gespräche und aussprachen gelingen mir nicht, ich laufe sprichwörtlich davon, wenn ich nicht weiß wie ich dem anderen beibringen soll, was in mir vorgeht und womit ich nicht klar komme.
es ist also nicht so, dass ich mit den gefühlen spiele und mir das spaß macht, nein im gegenteil es kränkt mich mindestens genauso wie denjenigen dessen gefühle ich verletze.
heute ist wieder so ein tag, wo es mir nicht besonders geht und die musik ihren beitrag leistet zum downsein und das obwohl ich urlaub habe und weiß gott was machen könnte, naja ist ja erst 8 h ;) da ich gestern mit meinem Alk. freund telefoniert habe. er hat mich spätabends angerufen, leider schon sehr betrunken und er wollte unaufhörlich über unsere schönen gemeinsamen abende, unternehmungen .... reden und mir immer wieder klarmachen, wie falsch doch der schritt zurück zu meinem exmann war, weil ich doch jetzt genauso lebe wie zuvor (so wie ich nicht mehr konnte und wollte) ... in gewisserweise hat er recht, was meine eingenständigkeit betrifft und meinen freiraum in unserer beziehung, aber ich muss immer an diese gefühle zurückdenken, als ich gespürt habe wie mein exmann mir den rücken zukehrt und dabei war eine neue beziehung aufzubauen und hinter diese angst ihn zu verlieren muss doch liebe stecken, also kann es nicht falsch sein, wieder bei ihm zu sein. richtig ist, dass mein exmann in keinsterweise an eventuellen problemen oder krisenherde in unserer beziehung arbeiten möchte, da er der meinung ist, es sei alles in ordnung und ich solle doch bloß nicht wieder mit dieser spinnerei - midlifekrises-aktion daherkommen.
naja, ist jetzt ein bisschen länger geworden, sorry wenn es zu kompliziert ist ...
lg D.
07.07.2004 07:09 •
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