Hab ich einen Fehler gemacht?

E
Nun ist es passiert. Am Samstag habe ich mich nach 4 Monaten von meinem Freund getrennt. Warum es zu dieser Trennung gekommen ist - ich wäre froh, wenn ich das selber wüßte. Mir ist auf einmal, und dieses Gefühl ist wirklich von einem Tag auf den anderen aufgetaucht, vorgekommen, daß es mit uns vielleicht doch nicht klappen könnte. Ich mochte ihn nach wie vor gern (und tue es auch immer noch), aber irgendwie kam mir vor, die Gefühle reichen nicht für eine Beziehung, sondern eher nur für eine gute Freundschaft. Irgendwie sind mir die anfänglichen Hochgefühle abhanden gekommen. Wir haben darüber gesprochen, und ich habe mich damals entschlossen, es einfach weiterzuprobieren in der Hoffnung, daß sich bei mir was ändert. Leider ist das nicht eingetreten, und am Samstag ist es dann zur Trennung gekommen, obwohl ich sie wirklich nicht geplant hatte. Es ist einfach alles aus mir herausgebrochen. Anfangs war ich erleichtert, daß ich diesen Schritt gemacht hatte, auch wenn es ziemlich weh tat. Jetzt aber frage ich mich, ob ich nicht einen Riesenfehler begangen habe. Er hat mir nämlich ein Mail geschrieben mit einigen Sachen, über die wir nie so wirklich gesprochen haben während der Beziehung. Vielleicht wäre es nicht zur Trennung gekommen, wenn wir uns getraut hätten, uns unsere Wünsche und Vorstellungen mitzuteilen ( Ich z.B. habe mich nicht getraut, ihm zu sagen, daß ich auch in einer Beziehung gerne alleine in Urlaub fahren würde, aber sicher auch ein paar Tage mit ihm wegfahren würde) Vielleicht habe ich insgesamt einfach zuviele negative Gedanken gehabt. Wie oft hat er zu mir gesagt, ich solle nicht soviel nachdenken.
Jetzt ist es jedenfalls zu spät, um noch irgendwas zu ändern. Falls er trotz allem noch einen Versuch wagen möchte (was ich nicht glaube, aber man weiß ja nie), weiß ich nicht, wie ich mich verhalten soll. Vielleicht hat jemand einmal Ähnliches erlebt und kann mir davon erzählen. Ich wäre froh drum. Es geht mir nämlich nicht besonders im Moment.

Liebe Grüße an alle

Irene

06.07.2004 09:01 • #1


D
hej,

ich mache immer wieder die erfahrung, dass ich aktionen setze, weil ich es mir so in den kopf setze und meine keinen ausweg zu sehen und im nachhinein könnte man heulen und diese verdammte zeit lässt sich nicht zurückdrehen und man kann nicht löschen, nicht ungeschehen machen, was man getan, gesagt hat ... vorher überlegen und reden, ja das ist nicht meine stärke ... auf und davon, wenn mir was nicht passt dann gehe ich und zugeben dass meine reaktion oder mein handeln nicht ok war, käme mir nie in den sinn ... falscher stolz - möglich, aber ich kann nicht anders ...

ich habe mich von meinem freund getrennt und ich hab ihm schon öfter die tür vor der nase zugeknallt, seine versuche mit mir vernünftig zu reden abgeschmettert und ihn durch ignoranz im regen stehen lassen ... aber jedesmal tat es mir mindestens genauso weh, wie es ihn getroffen haben muss und doch kann ich nicht anders, komme einfach nicht damit klar, darüber zu sprechen was mir nicht passt und was ich wie anders haben möchte ... nein ich nehm meine sachen, knall die tür zu und haue ab, händyläuten wird lautlos gemacht und die freunde werden informiert mich bloß nie wieder an diesen menschen zu errinnern, geschweige ihm zu helfen mit mir in kontakt zu treten .... flucht ... unerreichbar ... und dann sitz ich heulend zu musik von u2 oder evanesence oder sonstigem und versteh die welt nicht mehr ... ich weiß nicht wieoft ich dieses spielchen schon durch hab, aber nun ist eingetreten, was ich immer so gefürchtet habe, dass er einmal aufgibt und das handy nicht mehr lautlos vibriert ... und jetzt spür ich mit einemmal wirkliche leere und sacke in diese trauerlöcher, seit 3 wochen kein lebenszeichen von ihm und ich hasse mich und möchte ihn hassen um ihn zu vergessen ... meinen Ar. heben und diese nummer wählen das kann ich nicht und werd ich nie ... und meine freunde wollen es nicht mehr hören und nehmen mich nach dem ich weiß nicht wievielten mal nicht mehr ernst und meinen nur mehr, ist doch besser so, sei froh dass du ihn los bist .... ich könnte schreien, egal ob arbeiten bis spät hinein, ob shoppen, telefonieren mit freunden ich fühl mich so mies, meine gedanken laufen immer wieder return und kramen nach den augenblicken, nach den schönen, nach den enttäuschenden, sie versuchen sich zu übertrumpfen aber es kommt nicht das ergebnis raus dass ich möchte ... ich will ihn vergessen und ich will dass es nicht mehr weh tut, aber den gefallen macht mir mein innerstes nicht ....

wieso man oder vielleicht ist es auch nur bei mir so nicht über seinen dickkopf hinwegschauen kann und versucht gesprächsbereit zu sein, das weiß ich nicht, aber ich weiß dass ich immer nur schei. baue mit meiner vermeidungsstrategie :'(

06.07.2004 09:58 • #2


A


Hab ich einen Fehler gemacht?

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E
Liebe Irene,

weisst du, ich glaube nicht, dass du einen Fehler gemacht hast, indem du dich getrennt hast. Du schreibst, du hast gespürt, dass deine Gefühle nicht reichen, und egal worin das begründet liegen mag, es ist das, was du tief in dir empfunden hast.

Ich weiss nicht, inwieweit deine negativen Gedanken dich soweit beeinflusst haben, dass du ein wirklich tiefes Gefühl nicht zulassen konntest - wenn es überhaupt je da war.
Lag es wirklich nur an den Dingen, über die ihr niemals gesprochen habt? Scheinbar hast du schon länger das Gefühl in dir getragen, dass dir deine Gefühle in der Beziehung nicht genug waren.
Zitat:
Irgendwie sind mir die anfänglichen Hochgefühle abhanden gekommen. Wir haben darüber gesprochen, und ich habe mich damals entschlossen, es einfach weiterzuprobieren in der Hoffnung, daß sich bei mir was ändert.


Sieh mal, Gefühle kann man nicht herbeizaubern oder herbeidiskutieren, und falls dir an einem Neuversuch mit ihm gelegen ist, solltest du dich ernsthaft hinterfragen, ob all die nicht augesprochenen Dinge etwas an deinen Gefühlen ändern würden, wenn ihr sie beredet und in die Tat umsetzt. Ich bezweifle das ein wenig, du fühlst wie du fühlst, was sollte sich ändern, damit du anders fühlen kannst?

Ob es ein Fehler war, wird sich erst später zeigen, momentan durchlebst du erstmal den Trennungsschmerz, denn auch ein Verlasser leidet und fragt sich, ob er alles richtig gemacht hat.

ABER...und das ist das, was mich dazu neigen lässt, dass du keinen Fehler gemacht hast........du schreibst nicht einmal von Liebe...
Zitat:
Ich mochte ihn nach wie vor gern (und tue es auch immer noch)
....und gern haben reicht meiner Meinung nach nicht aus, um eine beständige Beziehung zu führen.


Ich wünsche dir alles Liebe

Thilde

06.07.2004 19:35 • #3


E
@ dioxippe,

Ob es an deinem Dickkopf liegt, wage ich zu bezweifeln. Bei deinem Beitrag stellte sich mir die ketzerische Frage, ob du nicht einfach das Machtspielchen genossen hast, weil er immer wieder angekrochen kam, und du dich erweichen lassen hast.

Dennoch, du musst wirklich an dir arbeiten, wenn du weisst, dass Vermeidungstaktik dein Muster ist

Zitat:
auf und davon, wenn mir was nicht passt dann gehe ich und zugeben dass meine reaktion oder mein handeln nicht ok war, käme mir nie in den sinn ... falscher stolz - möglich, aber ich kann nicht anders ...


Ansonsten wirst du dir und anderen Menschen immer wieder weh tun.


Gruss
Thilde

06.07.2004 19:49 • #4


E
Hallo Irene,
ich hab natürlich keine Ahnung, ob du einen Fehler gemacht hast. Entgegen Thildes Aussage würde ich allerdings aufgrund deiner Nichtliebesaussage nicht automatisch auf fehlende Liebe schließen. Bist du ein Mensch der schnell von LIebe redet ? Es könnte ja auch sein, dass du diesbezüglich nur vorsichtig Aussagen triffst und nicht bereits nach 4 Monaten. Vielleicht lebst du ja auch etwas ohne es zu benennen. Es gibt ja zahlreiche Menschen, die eine Liebe aus einer Freundschaft heraus erleben und die redeten mit SIcherheit am Beginn auch nicht von Liebe.... Aber das kannst nur du beantworten.
Im Chaos des Trennungsschmerzes ist das natürlich keine leichte Aufgabe für dich. Aber ich halte die Frage danach, ob die Gefühle ausreichen für wenig hilfreich. Die Antwort wirst du nur in einer Auseinandersetzung mit ihm finden... Wenn euer Zusammensein ständig überschattet wird, dann macht das für dich keinen Sinn, Gefühle sind nicht herzauberbar.
Andererseits ist sehr auffällig, dass du dich die ganze Zeit in eine wartende neutrale Position begeben hast es stellte sich plötzlich ein ich habe gewartet, dass sich bei mir etwas ändert und leider ist das nicht eingetreten.... die Frage ist glaube ich, warum du in dieser Position steckst. Hindert/Hemmt  dich etwas ? Was erwartest du ? Und wie hast du bisher Liebe erlebt und gelebt ?
Wenn du eine bestimmte Form der Liebe erwartest (und ich meine das nicht mit einem Vorwurf, denn jeder von uns erfährt Liebe anders) und er diese bis jetzt nicht erfüllen konnte, dann stellt sich natürlich die Frage, ob er das in Zukunft könnte.
Spiel doch mal die Varianten der Liebe zu Menschen und Gegenstände im Kopf durch, die du erlebst oder besser beobachte dich dabei.... die Liebe zu einer Blume, deinen Freunden, deiner Mutter.... und schließlich die besondere Liebe zu einem Menschen, die gewöhnlich in einer Partnerschaft mündet. Alles was du liebst ist Besonders, auch der Mann der dir jetzt verwirrt, traurig und hilflos gegenübersitzt. Ich glaube mittlerweile die Fähigkeit das Besondere in einem Menschen zu entdecken ist der Schlüssel zur Liebe (sofern man grundsätzlich frei ist).... Eine BLume zu beobachten ist der Beginn und einen Menschen zu beobachten ist das Schönste. Für beide Beobachtungen braucht man Zeit, es bricht nicht herein.... Herein bricht nur die Verliebtheit und die Lust.
Hmmmmm..... Ich wünsche dir alles Gute und dass du eine Entscheidung findest. Beide Entscheidungsvarianten werden dich auf lange Sicht glücklich machen können. Wenn du gehst, wirst du auch andere passende Deckelchen treffen und wenn du bleibst hat deine Suche nach einer ausgefüllten Partnerschaft u.U. ein Ende. Ich denke also es gibt keine falsche und keine richtige Entscheidung in deinem Fall und deswegen hast du auch keinen sogenannten Fehler gemacht.

Liebe Grüße
Susa3  

07.07.2004 00:06 • #5


D
hej thilde,

ist klar, dass meine rausgesprudelten worte zusammenhanglos und verwirrend erscheinen

nein, es war in keinster weise ein genuss, zu sehen dass dich der mann nicht loslassen kann, weil er liebt und das seit über 12 jahren. er hat mir während unserer ehe und es ist auch jetzt wieder so, ständig beteuert, dass er mich für sich alleine möchte (!) und was da auf den ersten blick als ganz normal sich liest und logisch ist, wenn man verliebt ist, kann die hölle sein, wenn es sich auf das gesamte umfeld ausdehnt, also der alleinige kontakt zu freunden (m w), kollegen (freizeit), nachbarn, bekannte nicht akzeptiert und sogar (was ich aber eigentlich gar nicht so wahrgenommen habe, weil es von anfang an so war und erst von außen ich immer angesprochen wurde darauf und es mir bewusst wurde), ja blockiert wird. somit war unser freundeskreis auf gemeinsame besuche oder empfänge beschränkt.

also der grund warum ich mich aus der ehe gestohlen habe (gestohlen deswegen, weil ich schon monate, vielleicht jahre -ich weiß nicht mehr - für mich einen schlussstrich gezogen habe und innerlich anscheinend nur mehr auf eine gelegenheit gewartet habe um auf eigenen beinen zu stehen - Anm. ich hab mit 19 geheiratet )

ergeben hat sich der umbruch bzw. endgültige zerbruch unserer ehe durch meine neuen kontakte, welche ich aufgrund von beruflichen weiterbildungskursen knüpfte, sowie meiner damaligen neuen nachbarin (jetzt meine beste freundin) und diese neuen bekanntschaften standen ständig zur diskussion und waren zumeist der anlass, weil ich einfach das bedürfnis hatte, alleine auszugehen (wobei es sich größtenteils um kaffeehausbesuche oder abendliche lokalrunden handelte - in etwa 1 - 2 x die woche ).

für meine scheidung war also nicht ausschlaggebend, dass ich ihn abservieren wollte und schon ein neuer partner wartete, sondern das bedürfnis, alleine für mich entscheidungen zu treffen und nicht nur im gefühl eines zweierdaseins zu existieren.

meinen freund, den ich nach meiner scheidung kennenlernte und anfangs wahrscheinlich auch liebte -

(er ist Alk. und es wurde mir erst mit der zeit bewusst, dass er nicht liebe geben kann und selber so tief mit sich beschäftigt ist, dass kein platz für eine beziehung ist, aber auch wenn diese problematik nicht da wär, kann ich nicht sagen, ob wir eh mehr als freunde, gute freunde geworden wären - ich weiß es nicht)

- hätte ich gerne wirklich als freund behalten, aber aufgrund des neustartes mit meinem exmann (wir haben einen gemeinsamen sohn) war das nur sehr schwer möglich und wurde massiv von meinem exmann abgewehrt. ich hab mich immer wieder zurückgezogen, teilweise streitigkeiten provoziert, ja ich wollte böse sein auf ihn um ihn vergessen zu können, da ich immer loyal meinem partner gegenüber sein möchte und es auch schon einmal zu einer rauferei der beiden kam - ich wollte einfach solche szenen und auseinandersetzungen vermeiden, dabei tut es mir leid, denn wir konnten sehr gut miteinander reden und haben eigentlich seit meinem neustart hauptsächlich telefonisch oder per mail kontakt gehalten. ich muss aber zugeben, dass ich immer mehr versucht habe distanz aufzubauen und diese vermeidungstaktik wie auch bei meinem exmann vor der scheidung angewandt hab (das passiert ja nicht bewusst, sondern wird einem erst im nachhinein bewusst, dass man sich wieder so verhalten hat).

diese wichtigen gespräche und aussprachen gelingen mir nicht, ich laufe sprichwörtlich davon, wenn ich nicht weiß wie ich dem anderen beibringen soll, was in mir vorgeht und womit ich nicht klar komme.

es ist also nicht so, dass ich mit den gefühlen spiele und mir das spaß macht, nein im gegenteil es kränkt mich mindestens genauso wie denjenigen dessen gefühle ich verletze.

heute ist wieder so ein tag, wo es mir nicht besonders geht und die musik ihren beitrag leistet zum downsein und das obwohl ich urlaub habe und weiß gott was machen könnte, naja ist ja erst 8 h ;) da ich gestern mit meinem Alk. freund telefoniert habe. er hat mich spätabends angerufen, leider schon sehr betrunken und er wollte unaufhörlich über unsere schönen gemeinsamen abende, unternehmungen .... reden und mir immer wieder klarmachen, wie falsch doch der schritt zurück zu meinem exmann war, weil ich doch jetzt genauso lebe wie zuvor (so wie ich nicht mehr konnte und wollte) ... in gewisserweise hat er recht, was meine eingenständigkeit betrifft und meinen freiraum in unserer beziehung, aber ich muss immer an diese gefühle zurückdenken, als ich gespürt habe wie mein exmann mir den rücken zukehrt und dabei war eine neue beziehung aufzubauen und hinter diese angst ihn zu verlieren muss doch liebe stecken, also kann es nicht falsch sein, wieder bei ihm zu sein. richtig ist, dass mein exmann in keinsterweise an eventuellen problemen oder krisenherde in unserer beziehung arbeiten möchte, da er der meinung ist, es sei alles in ordnung und ich solle doch bloß nicht wieder mit dieser spinnerei - midlifekrises-aktion daherkommen.

naja, ist jetzt ein bisschen länger geworden, sorry wenn es zu kompliziert ist ...

lg D.

07.07.2004 07:09 • #6




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