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Trennung nach 10 Jahren - größter Fehler meines Lebens?

P
Hallo liebe Gemeinde,

wahrscheinlich gehöre ich zu den wenigen hier, die sich vor Kummer melden, weil sie sich getrennt haben - und nicht getrennt wurden.

Das Loslassen nach 10 Jahre Beziehung, die eigentlich immer noch gut ist und auch noch funktioniert, fällt verdammt schwer. Und natürlich frage ich mich: War es das wirklich? Soll ich diese 10 Jahre einfach aufgeben? Habe ich wirklich alles versucht? Habe ich alle Chancen gegeben, die möglich waren? Hätten wir doch eine Paarberatung in Anspruch nehmen sollen?

Ich bin ratlos, hin- und hergerissen und auch mir tut das Herz weh. Was macht man, wenn man das Gefühl hat, man entwickelt sich immer weiter und der andere bleibt stehen? Ist das Grund genug, sich zu trennen? Ist es auch Grund genug, sich zu trennen, wenn man nicht mehr zum Partner aufschauen kann, dass mann nicht mehr das Gefühl hat, er steht mir mir auf einer Stufe?

Mein (Ex-) Lebensgefährte ist ein liebevoller Mensch, sehr um mich und unsere Beziehung bemüht. Es hat bereits 2x heftig bei uns geknallt. Beide Male konnte ich mich nicht für eine Trennung entscheiden. Auch dieses Mal fällt es mir verdammt schwer. Aber ich sehe auch, dass die Zeiten immer kürzer werden, bis es wieder kriselt. Ich möchte es uns beiden nicht mehr antun. Ich liebe ihn - immer noch. Nicht mehr wie zu Anfang unserer Beziehung, nein, ich denke es ist eben eine Liebe wie zwischen alten Ehepaaren: voller Vertrauen, tiefer und fürsorglicher.
Trotzdem bin ich mit unserem gemeinsamen Leben nicht mehr zufrieden. Seit 10 Jahren zusammen, nicht verheiratet, keine Kinder. Seit 6 Jahren ein doppeltes Einkommen - und am Ende bleibt nichts. Das kann es doch nicht gewesen sein. Und es kann doch nicht immer nur an mir hängen bleiben, mich um die Finanzen, ein Weiterkommen etc. zu denken. Seit 10 Jahren habe ich auf einen Hochzeitsantrag gewartet - er wäre dieses Jahr gekommen, es wurden schon Pläne für den Antrag gemacht. Ich frage mich: Worauf wartet er?

Auch ich gehöre mittlerweile zu denjenigen die sagen: Es geht leider nicht mehr weiter mit uns. Unsere Lebenshaltungen und -vorstellungen liegen zu sehr auseinander. Die Unsicherheit, dass es (bald) wieder knallt ist zu groß - und das möchte ich weder ihm noch mir selbst antun. Wir gehen beide auf die 40 zu. Wieviel Lebenszeit soll ich ihm noch stehlen, wenn ich mir so unsicher bin?

Es gibt keinen neuen Mann in meinem Leben. Es gab nie einen in all unserer gemeinsamen Zeit und es gibt auch keinen in Aussicht.

Kann das hier jemand verstehen? Oder bin ich einfach nur egoistisch, weil ich denke: Das kann noch nicht das Leben gewesen sein. Mit diesem Mann immer weiter auf der Stelle zu treten und nur vorwärts zu kommen, wenn ich ins Mühlrad trete.

Traurige Grüße
Puschel

03.06.2012 21:00 • #1


K
Hallo Puschel,

Ich verstehe dich sehr gut.
Ich war ebenfalls in einer ähnlichen Situation, vor unserer Trennung, nur das ich diejenige war, die vorangetrieben werden musste.
Jetzt so im Nachhinein, hätte ich mir gewünscht, dass mein Ex mir mit aller Deutlichkeit klargemacht hätte, dass etwas geschehen muss....sonst.....!
Hast du es denn ohne Umschweife mal versucht, ihm zu vermitteln, dass er auf der Stelle tritt? Das in eurer Beziehung eine Entwicklung stattfinden muss? Er sich mal Gedanken darüber machen sollte und Taten folgen müssen?

Kann es sein, dass ihr beide entweder den Zeitpunkt des nächsten Schrittes verpasst habt oder dass ihr beide im Laufe der Zeit einfach unsicher geworden seid, ob es der/die Richtige ist?

Aus welchem Grund schafft es dein Lebensgefährte nicht in die Puschen zu kommen?
Werfe keine gute Beziehung weg, sieh es lieber als Herausforderung und MACHT WAS DRAUS! BEIDE! Zur Not mit Paartherapie, etc.
Wenn ihr das beide wirklich wollt! Denn das ist die Voraussetzung!

Sei gedrückt
die Königin

03.06.2012 21:22 • #2


A


Trennung nach 10 Jahren - größter Fehler meines Lebens?

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P
Hallo Königin,

zunächst erst einmal danke für deine Antwort.
Du hast recht, eigentlich ist es eine gute Beziehung und eigentlich verdient sie es, gerettet zu werden, wenn das kleine Wörtchen wenn nicht wäre...

Ich habe es ihm, denke ich, dieses Mal wirklich in dieser Deutlichkeit gesagt. Dass ich mich gerade in den letzten 2 Jahren sehr weiterentwickelt habe und es auch weitertue. Beruflich, was sich aber auch auf unser Privatleben auswirkt. Ich habe mich in dieser Zeit wohl sehr emanzipiert und bin sehr viel eigenständiger geworden, weswegen ich auch das Gefühl habe, nicht mehr mit ihm auf einer Stufe zu stehen oder gar zu ihm aufzusehen.

Es gibt viele Punkte, in denen er in die Puschen gekommen ist. Er hat wesentliche Züge (z.B. eine extreme, völlig unbegründete Eifersucht) sehr erfolgreich bearbeitet und abgelegt. Andere Punkte wird er niemals ablegen können (eine grundsätzliche negative Lebenshaltung (die Welt ist schlecht, die Gesellschaft ist schlecht) und ein (m.M.n. übermäßiger) Pessimisus). Das jedenfalls hatte er in unserem letzten Gespräch eingeräumt, dass er das (als politisch interessierter und aufgeklärter Mensch) nicht wird ablegen können. Nur eben diese Haltung zieht mich enorm runter, weil ich ein positiv und optimistisch eingestellter Mensch bin. Ich lache gerne und ich gehe gerne offen auf andere zu. Zunächst glaube ich auch erst einmal - mit einer entsprechenden Portion Vorsicht - an das Gute im Menschen.

Hinzu kommt, dass ich in meinem Job so viel Verantwortung tragen muss. Ich möchte das nicht in unserem Leben auch tun müssen. Aber wenn ich es hier nicht auch tue, dann bewegt sich eben nichts. Und das ist das traurige dabei. Ich bin ein Kümmerer und darauf hat er sich wohl all die Jahre zu sehr verlassen, möglicherweise auch den Eigenantrieb dadurch verlernt. Und ich bin mittlerweile nicht mehr dazu bereit, ihm immer wieder zu sagen: Bitte tue dieses, bitte tue jenes, denkst du bitte an... Ich habe ihn doch schon genug verbogen. Ich will es nicht noch weiter tun. Auch, wenn er sagt, dass ich ihn dadurch zu einem besseren Menschen gemacht habe...

Er verdient es geliebt zu werden, wie er ist. Vielleicht sind meine Ansprüche einfach zu hoch und wir kommen deswegen nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner. Vielleicht bin ich auch einfach nur ungerecht, weil ich nur das Hamsterrad sehe, in dem ich hocke und das sich nur dreht, weil ich dort drin laufe.

Nachdenkliche Grüße
Puschel

03.06.2012 21:49 • #3


K
Hallo nochmal Puschel,

um es kurz zu machen und ich denke, dass du es auch ganz genau weisst, es gibt nur 2 Wege.
Der eine Weg ist, den Kompromiss des Verschiedenseins hinzunehmen, immer wieder versuchen es positiver zu gestalten aber im Grunde bleibt es so wie es ist
oder
jeder geht für sich neue Wege und versucht von vorne anzufangen, neue Erfahrungen zu machen eine neue Liebe zu finden.

Ich musste (nach 12J) zwangsweise den 2.Weg gehen. Die Trennung liegt jetzt ein 3/4 Jahr zurück und ich bewege mich langsam und sehr mühsam
aus meinem tiefen Loch heraus. Wir haben immer noch guten Kontakt, sind füreinander da, denn die Gefühle füreinander bleiben!

Das ist aus meiner Erfahrung der Nachteil an so einer Trennung trotz Liebe. Die gelebten Jahre verbinden, die Vertrautheit ist immer da, der beste Freund, die Gefühle schwächeln nur ab, wenn man den Kontakt abreißt.....aber kannst du das?
Wir können es irgendwie nicht, noch immer nicht und es ist ein weiteres Hamsterrad, in dem man sich bewegt.

Wie wird es nach der Trennung weitergehen? Bist du stark genug, trotz der Gefühle deinen Weg zu gehen?
Ich wünsche dir natürlich alles Gute und vor allem viel Kraft.
Ich bin sicher, du wirst die richtige Entscheidung für dich treffen.

Gute Nacht
die Königin

03.06.2012 22:11 • #4


R
Hallo Puschel, du könntest glatt meine ex sein:-), sie hat mich ähnlichen Argumenten nach acht Jahren verlassen, allerdings haben wir uns immer auf Augenhöhe getroffen, es war wohl eher so wie du es schon erwähnt hast, wars das jetzt, kommt noch was? Aber was soll denn kommen, nochmal ein neuer Mann , bei dem nach einem halben Jahr dann auch seine Macken auffallen, stell dein Mann zur rede und setz ihm die Pistole auf die Brust!

04.06.2012 06:53 • #5


N
Hey,

bei mir war es ähnlich. Nur habe ich mich nach 10 Jahren entschieden mein ABI nachzuholen und zu studieren.
Sie hingegen wollte wohl eher langsam mal ein Haus und Kinder haben. Aber ich war mit meinem vorherigen Job total unzufrieden und wollte etwas neues machen. Das sich damit eine größe Veränderung anbahnt habe ich gar nicht bedacht.

Dies fürhte wohl letztendlich dazu, dass sie sich von mit trennte bzw. Fremdging.

Ich meine das nun mit vielen Monaten Abstand auch so zu verstehen, wie sie sich wohl gefühlt haben muss mit ihrem lahmen Bürojob. Man war dann wohl nicht mehr auf einer Höhe, was mit allerdings relativ egal war.

Kann mich noch an so Sätze erinnern wie: Der Herr Abiturient...

Also, mein Rat an dich, wenn dein Mann nicht aus den Puschen kommt, worauf wartest du noch? Leb dein Leben und fessel dich nicht an jemanden der dich auf lange Sicht nicht wirklich glücklich machen kann. Lass dich nicht von seinem Pessimisus herunterziehen.

Und ich denke nicht das du zu egoistisch bist. Du kannst doch nicht dein Leben lang deinem Mann auf die Füße treten.

Vielleicht macht ihr erstmal eine Beziehungspause, sofern das möglich ist. Dann wird sich daraus vielleicht etwas ergeben.

04.06.2012 15:54 • #6


S
Hi Puschelchen

Diesen Text konnte ich geschrieben haben.
Meine 10 Jährige Beziehung spielte sich fast identisch ab.
Liebervoller Mann, sehr zuvorkommend, gut aussehend, hat mich auf Händen getragen.
Klar habe ich mich in ihn verliebt. Er ist ein absoluter geniesser, teure Wohnung, schöne Möbel, spannende Reisen...etc.
Unsere Beziehung war harmonisch, hatten gemeinsame Pläne, haben vieles zusammen durchgestanden...

Leider konnte der liebe Mann nie mit Geld umgehen. Und bis ich die Sache nicht in meine Hände genommen hatte, passierte nix.
All die Jahre haben wir uns nicht vom Felck bewegt.
Er hatte seine Finazen nie im Griff, ich lernte ihn in grossen Schulden kennen...
Probleme waren immer da. Es hat auch sehr oft gekrieselt, aber wir fanden immer die Kraft es nochmals zu versuchen, was auch schön funktionierte, weil wir es ja im Grossen und Ganzen, also abgesehen von seinen Schulden und das ich immer die Antriebskraft war, schön hatten.

All die Jahre habe ich auf einen Ring gewartet. Dieser hätte auch bei mir dieses Jahr kommen sollen.
Doch damals als ich ihn mir richtig gewünscht habe, bekam ich keinen Ring, sondern die Info er hätte da eine Andere mit der er gerne Zeit verbringt, aber er liebe immer noch mich.
Danach wars bei mir irgendwie vorbei. Verlassen habe ich ihn nicht. Dazu war ich zu feige. Ich verliebte mich in einen anderen Mann und habe jetzt seit zwei Jahren eine Affäre und liebe zwei Männer.

Kurz erklärt, wir haben es uns gegenseitig so richtig gegeben.

Ich rate dir, bevor dir dasselbe zustösst, ändere was.
Ich glaube nicht, dass sich deine Unzufriedenheit mit einem offenen Gespräch ändern wird.
Du erwähnst auch, dass es bei euch schon oft gekracht hat, und ihr immer wieder die Kraft gefunden habt, euch wieder zusammen zu raufen.
Deine Unzufriedenheit kam anscheinend immer wieder zurück.
Dieses Gefühl ist mir nicht fremd. Nach seinem Seitensprung habe ich auch gedacht, wir packen das, er ist ja schliesslich bei mir geblieben, wir lieben uns, wir schaffen das.
Meine Unzufriedenheit und das Gefühl, ich würde in einem goldenen Käfig leben, besuchten mich immer wieder.
Und dann kam der Neue, zur falschen Zeit am falschen Ort.

Ich bitte dich, FÜR DICH, bevor du in eine solche Breduille, in der ich mich befinde, geratest, zieh die Handbremse und entscheide dich für DICH.

Mach die Augen zu und stelle dir dich in 5 Jahren vor.
Solltest du dich immer noch an seiner Seite sehen dann gib euch noch eine Chance.
Das was du immer gewünscht hast zu tun, dass tue JETZT!
Und natürlich, nein, du bist nicht egoistisch.

Viel Glück.

07.06.2012 15:01 • x 1 #7


W
Liebes Puschelchen,

ich schließe mich dir an, denn auch ich habe aus dem identischen Grund meine Beziehung nach fast 8 Jahren aufgegeben...
Liebervoller Mann, der mich auf Händen getragen hat, der immer von der gemeinsamen Zukunft sprach, etc.
Wir sind 3x umgezogen um uns immer weiter zu vergrößern, doch damit fing es schon an.
Er konnte nie mit Geld umgehen, alle Finanzen nahm ich in die Hand, Konten, Versicherungen und alle anderen Verträge liefen auf meinen Namen...ich musste ihn quasi mit versorgen.
Anfang letzten Jahres hatte ich einen Burn Out und war für 3 Monate krank geschrieben. Habe eine Reha abgelehnt, weil wusste das zuhause das große Chaos ausbrechen würde. Er wusste ja gar nicht was wann wieviel bezahlt werden musste...
Von Kinder und Hochzeit war auch schon die Rede, sodass ich mich mit meiner Freundin aufmachte und die Location organisierte, ICH den Termin ausfindig machte, die Gästeliste erstellt habe, Fotographen etc organisiert habe (und das alles ohne offiziellen Antrag), doch als ich dann fragte welches Menü er gerne hätte und ob wir nicht mal in das Gasthaus fahren könnten um die Räumlichkeiten zu begutachten, hatte er keine Lust...Muss das jetzt sein, habe jetzt keine Zeit, machen wir morgen, etc...
Als dann anfang diesen Jahres meine Freundinnen schwanger wurden, bin ich zusammengebrochen und habe die Beziehung beendet.
Denn ich konnte es nicht ertragen das alle anderen weiterkommen nur wir stehen nach 8 Jahren Beziehung an der gleichen Stelle, bzw nur ich habe mich weiterentwickelt (sowohl beruflich was sich auch privat auswirkte mit mehr eigenverantwortung, selbstbewusstsein, teilweise leider etwas dominanteres Verhalten).

Habe mich natürlich in der Zeit in meinen Arbeitskollegen verliebt, der genau das Gegenteil war. Beruflich erfolgreich, schien zu wissen was er im Leben wollte, war sehr autoritär, dachte er wäre eigenverantwortlich, mit beiden Beinen fest im Leben...
Leider hielt diese Beziehung zu dem Mann gerade mal 3 Monate, da er für mich Frau, Kind, verlies, das Haus verkaufte, das Auto verkaufte, mir die große Liebe versprach aber dann doch anscheinend bewusst wurde das er einen Fehler gemacht hatte...Nun sitze ich alleine hier und meine Gedanken kreisen...

Mein Ex sucht immer noch den Kontakt zu mir, sagt das er all die Jahre nicht vergessen könnte, dies die schönste Zeit in seinem Leben war, etc...
Mir tut das unheimlich weh, ich habe geheult und habe wirklich Mitleid mit ihm.
Gestern war er dann mal kurz hier.
Klar, die Vertrautheit ist nach wie vor da, nur eben habe ich gemerkt, dass die Gefühle, die wirkliche Liebe einfach nicht mehr da ist.
Auch wenn es hart war, musste ich ihm die Wahrheit sagen.
ich weiß selber nicht wie ich damit zur Zeit umgehen soll.
Wir haben uns immer recht gut verstanden, konnten uns vertrauen, haben uns alles erzählt und das macht es jetzt so schwierig.
Ich hätte natürlich nichts dagegen, wenn wir befreundet wären, dafür hatten wir zu viele schöne Zeiten, doch stelle ich mir dies sehr schwierig vor wenn von der Gegenseite Gefühle da sind....

12.06.2012 08:47 • x 1 #8


S
Hallo Wollyhood

Du schreibst mir aus der Seele. Wie kann jemand beinahe eine identische Geschichte zu meiner haben?

Bei mir 10 jährige Beziehung, wunderschön, mein Freund schien die letzten 10 Jahren der Richtige an meiner Seite zu sein.
Probleme waren da, aber ich bin ein Mensch, ich kämpfe, leider auch dort, wo Andere es schon lange aufgegeben haben.
Also haben wir gekämpft.

Er viel älter als ich, störte mich aber nie.
(Danach aber, als ich meinen Arbeitskollegen, der viel jünger als mein Ex ist traf und mich in ihn verliebte, eben schon.)

Vor ein paar Jahren kam sein Seitensprung. Er hatte fast ein Jahr Kontakt mit einer Anderen. Behauptet noch heut zu Tage, da sei nix gewesen, nix Betttechnisch. Ich weiss es nicht, und ich werde es nie erfahren. Eigentlich spielt es auch keine Rolle, er hatte mit ihr über ein Jahr Kontakt gepflegt, habe SMS-en gefunden wo er ihr die Liebe in höchster Form versprach..etc..

Danach war ich offen für Neues. Ich verliebte mich in meinen Arbeitskollegen. Da fing die Affäre an.
Zu Hause, aus schlechtem Gewissen, lies ich meinem Freund alles zu, wurde viel lockerer, nörgelte nicht mehr über den Haushalt oder sonst so alltägliche Problemchen.
Parrallel traf ich mich beinahe täglich mit dem Neuen.

Mein Freund glaube, seine Affäre sei das Beste was uns zugestossen ist, weil er seit dann ganz genau weiss, was er möchte, nämlich mich und ich seit dann auch ein ganz anderer Mensch wäre, nämlich viel angenehmer, halt seine Traumfrau.

Ich fand das Statement immer so perv.. Wie kann eine Affäre gut für eine Beziehung sein. Item.

Ich verliebte mich immer mehr in meinen Arbeitskollegen und versprach ihm immer wieder, ich werde mich wegem ihm von meinem Freund trennen.
Also verlies er letztes Jahr seine Frau und sein Kind. Ich weiss zwar nicht, ob das wegen mir war. Sie hatten schon seit Jahren Probleme und die Ehe stand sowieso auf der Kippe.
Zur Zeit seiner Trennung hatten wir eine drei monatige Pause. Ich wusste also nichts von meinem Glück.
In der Firma haben wir uns gemieden, weil er mich im Glaube lies, er habe sich für seine Familie entschieden.
In dieser Zeit habe ich fürchterlich gelitten. Habe mir die grösste Mühe gegeben, mit meinem Freund wieder eine möglichst intensive Beziehung zu führen, sind sehr viel gereist, waren sehr viel weg... pure Ablenkung, die aber gar nicht so schlecht funktionierte.
Damals war ich also froh, dass meine Affäre zu Ende war und ich meine Beziehung retten konnte.

Ich muss dazu sagen, mein Freund, oder eben jetzt Ex- Freund, und ich waren nicht nur Partner, sondern auch die besten Kumpels. Unsere Beziehung war und bleibt was ganz besonderes.

Vor zwei Monaten hielt ich es nicht mehr aus und packte zu Hause aus.
Der Grund, mein Arbeitskollege und ich sind uns wieder über dem Weg und direkt in die Arme gelaufen. Ich weiss, es hört sich wie eine kitschige Liebesschnulze an, aber so warst.

Mein Ex- Freund total beleidig, verletzt, wusste nicht was tun.
Also zog ich aus, und wir besuchten eine Paartherapie.
Das Problem war, dass ich, kaum kam ich aus der Paarthrapie raus und um die Ecke bog, zum Handy griff um dem Neuen zu schreiben.

Seit zwei Monaten sehe ich mich praktisch täglich mit dem Neuen. Ich wohne praktisch bei ihm.
Mein Ex- Freund wartet immer noch auf mich, er möchte mich zurück, er möchte das wir uns alles verzeihen und nochmals von vorne anfagen.

Und ich weiss nicht wohin, was soll ich tun?
Beide wollen mich heiraten, beide wollen Kinder mit mir.
(Sogar mein Ex, jetzt plötzlich nach 10 Jahren.)
Als du Wollyhood geschrieben hast, du warst eifersüchtig, dass alle Anderen vorwärts kommen, nur ihr nicht, hast du mir aus der Seele gesprochen.
So war es auch bei uns. Er konnte nie besonders gut mit Geld umgehen. Ich habe ihn kennengelernt, als er ganz tief in Schulden stecke. Also konnte wir über die Jahre hinweg nie für uns anfangen zu sparen, weil er jahrelang (fast 6 Jahre) seine Schulden abzahlen musste. Zu dem kauft er gerne schöne Sachen, isst gerne teuer, macht gerne teuren Urlaub..etc.. ein geniesser halt.
In seinem Alter wäre ich das auch. Aber ich bin 32, ich träume vom Haus, Kate, Hund, Kind, halt eine Familie.

Letzthin erfuhr ich, er wollte mir zu meinem Geburtstag einen Heiratsantrag machen. Find ich toll, ich frage mich nur, was ich geantwortet hätte. Ich habe JAHRELANG auf diesen Moment gewartet, und jetzt wo er da wäre, bin ich mir gar nicht mehr sicher.
Meine Gefühle sind gespalten, weil ich zwei Männer liebe aber Angst habe mich vom Fleck zu bewegen.

Ich weiss einfach nicht, welchen Weg ich einschlagen soll?!?! Soll ich mich für die Alte Beziehung entscheiden die sich immer noch so vertraut und geborgen anfühlt, oder das Neue, das so vielversprechend aussieht?

Wollyhood, ich finde es SUPER, wie du reagiert hast. Das beweist Mut und Charakter.
Du hast einen Weg eingeschlagen uns sich ALLEN Konsequenzen wiedersetzt.
Finde ich echt klasse!

Ich wünschte, ich wäre auch entscheidungsfreudiger.

12.06.2012 09:53 • #9


L
Liebe Puschel

Oje - kann Dich sehr gut verstehen.
Mir ging es ähnlich vor 10 Jahren, als ich mich entschied zu gehen.
Es war sehr hart für mich, da ich damals nicht die Reife und die Erfahrung hatte - wie heute. Die Beweggründe waren ähnliche.

Deine Überlegungen hatte ich auch -bis mir dann der Fadenriss und ich einen Schlussstrich zog. Ohne mit ihm ein ernsthaftes Gespräch zu führen, sondern immer nur nebenbei gesagt das es mir reicht. Er reagierte darauf in keinster Weise - naja und dann platze mir der Faden. Danach hatte er keine Chance mehr, keine Ehebratung und kein klärendes Gespräch.

Heute sehe ich es auch als meinen Fehler an und würde jedem empfehlen in eine Eheberatung zu gehen. Egal was dabei heraus kommt -auch wenn man sich trennt. Ich habe festgestellt, dass man in einer Eheberatung Probleme thematisieren kann und man auch sieht - ob der andere bereit ist etwas dafür zu tun. Manchmal kommt auch heraus das andere Partner, das Problem gar nicht gesehen hat. Oder wirklich nichts ändern will in seinem Leben, aber dann hat nicht mehr das schlechte Gewissen von der böse gewesen zu sein. Oder versteht es viel besser.

Auf jedenfall bin ich heute der Ansicht: Reden - auch mit einer neutralen Person zur beide Vertrauen haben !

Ich hoffe Dir damit weitergeholfen zu haben.

14.06.2012 08:18 • #10


T
Hi zusammen,

wollte mal von euch etwas wissen. Die Argumente die oben geschrieben wurden, kann ich nachvollziehen. Lohnt es sich aber trotzdem nicht für die Partnerschaft zu kämpfen? Manchmal liegt es halt auch an einer Fehlkommunikation. Beide wollen heiraten und Kinder. Ich verstehe auch, dass Frauen gerne aufschauen und selbstbewusste Männer stehen, d.h. Der sog. Alphastatus.

Die zweite Frage ist folgende: Besteht die Chance eines Ex back, wenn man den Kontakt strikt abbricht?

Meine Ex und ich waren fast 9 Jahre zusammen und sind seit ca. 2,5 Monaten getrennt, weg o.g. Gründe. Wir hatten es mit Freundschaft Plus probiert,aber sie konnte es nicht mehr und ist immernoch sauer auf mich. Wir haben uns gegenseitig immer mit Respekt behandelt und nie betrogen, all die Jahre. Jetzt wollte sie nur Freundschaft und ich habe abgelehnt, da ich sowas gefühlsmäßig nicht kann. Ich habe ihr auch klargemacht, dass ich so gar keinen Kontakt mit ihr möchte. Seit zwei Wochen Funkstille.

Gerne wäre ich wieder mit ihr zusammen. Momentan interessieren mich auch keine Anderen, obwohl ich dauernd angesprochen werde. Wie seht ihr die Chance für ein Ex back?
Danke für eure Meinungen
Tom

05.10.2015 12:56 • #11


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