Hier kann vielleicht am Besten das Verhalten meiner Partnerin gedeutet werden.
Wie für so viele Menschen, die in einer solchen bzw. ähnlichen Situation sind oder waren, ist irgendwann der Moment gekommen, Hilfe bzw. Tipps und Ratschläge in einem Forum zu suchen. Ich versuche mich möglichst kurz zu fassen und meine Situation zu schildern.
Im August dieses Jahr haben meine Partnerin (seit einem Jahr und acht Monaten getrennt lebend in Scheidung, alleinerziehende Mutter einer Tochter zweieinhalb Jahre alt) und ich über eine Singlebörse den ersten Kontakt aufgenommen. Im September haben wir uns dann persönlich kennengelernt und haben uns auch mit der Zeit beidseitig verliebt. Das Verliebtheitsgefühl war nur aufgrund privater Probleme (Scheidung, Beruf) und offenstehende Verpflichtungen (Deadline 31.12.2013) ihrerseits etwas lahmender. Auf der Autobahn der Liebe saß ich in einem Porsche und sie in einem Golf!
Dann kam der Oktober und Ihre Gefühle wurden größer und größer. Wir waren zunehmend glücklicher und träumten von einer vielleicht möglichen gemeinsamen Zukunft(gemeinsames Kind, Heirat etc.). Ich war auch schon quasi bei Ihr mit ins Haus eingezogen. Es gab manchmal Situationen, die ich nicht bzw. falsch verstand und sie auch darauf ansprach. Sie hat eine Psychotherapie begonnen, in der Sie Ihre kurzeitige aber schlimme Ehe mit einem *beep* therapiert. Zudem den Tod ihres jüngeren Bruders, der 2007 ums Leben kam. Ständig sagte sie mir, dass ich Ihr so gut tun würde und sie einen Menschen wie mich braucht. In der Therapie sprach sie dann über uns und unsere Beziehung.
Der Therapeut stellte dann fest, dass sie mich als Priorität Nr 1 ansieht und nicht ihre Probleme, welche zuerst bewältigt sein sollten. Sie sollte wieder mehr zu sich selbst finden und von mir etwas Abstand nehmen. Bis zum 26. November war aus meiner Sicht eigentlich alles zwischen uns wunderbar und schön. Morgens habe ich mich von Ihr verabschiedet und sie hat mich glücklich und verliebt angesehen und sich auf den kommenden Abend gefreut. Dann kam der Abend und sie kam von ihrer Therapie zurück. Von da an war sie eine andere Frau! Alles war um 180 Grad gedreht. Sie wollte plötzlich mehr Freiräume, Auszeiten und ich sollte wenn, dann nur noch am Wochenende bei ihr übernachten. Ich war wie vor den Kopf gestoßen und konnte gar nicht begreifen, was mit ihr innerhalb des Tages geschehen war.
Von diesem Abend an war ich unsicher, ratlos und leider auch misstrauisch. Da alles so schlagartig kam, hatte ich das Gefühl, es gäbe einen anderen neuen Mann in ihrem Leben. Seit dem 26. November haben wir fast täglich kleinere oder größere Diskussionen geführt. Sie hat sich von Tag zu tag mehr distanziert und wurde immer kühler. Leider wurde ich immer misstrauischer und unsicherer. Dann kam der Tag an dem ich Gewissheit wollte und in ihr Handy geschaut habe. (Ich weiß was jetzt die meisten denken) Ich fand eine SMS von einem Verehrer, der ihr mitteilte dass er sie sehr vermisst. Ich sprach sie nichts wissend auf den Verehrer an und sie meinte dass er sich nicht wieder gemeldet hätte. Die SMS sagte ja das Gegenteil.
Ich habe sie dann nach einer Weile noch einmal um die Wahrheit gebeten und da war ihr klar, dass ich in Ihr Handy geschaut hatte. Sie war absolut enttäuscht von mir, aber hätte ich da nicht auch das Recht enttäuscht zu sein gehabt? Die nächsten Wochen wurden immer kühler und distanzierter. Ich hatte extreme Verlustangst und wurde dadurch immer kleiner.. Habe alles für sie getan und nach ihrem Mund gehandelt und gesprochen. Am 22. Dezember sah ich sie Abends in der Küche versteckt eine SMS senden und bei mir drehte wieder das Kopf Kino durch. Als sie zur Toilette war, ging ich erneut an Ihr Handy. Sie hatte aber nur eine harmlose SMS an ihrem Noch-Ehemann gesendet. Problem war nur, dass sie hinter mir stand und mich erwischt hat.
Ich weiß dass mich jetzt die meisten verurteilen, dass ich an Ihr Handy gegangen bin. Wenn die Partnerin sich innerhalb 12 Stunden um 180 Grad dreht, bekommt man Millionen von Fragen nach dem „Warum“ und der Verstand treibt einem zu Handlungen, welche eigentlich moralisch falsch sind. Bis heute hat sie noch keinen Schlussstrich gezogen, aber meine Vermutung liegt darin, dass sie nur die Feiertage abwarten möchte. Heute weiß ich, dass uns mein Misstrauen und Eifersucht in diese Lage rangiert hat. Dieses möchte ich auch von nun an ändern, habe ihr meine Absichten auch klar und deutlich mitgeteilt. Sie klagt seit einigen Tagen, dass ich mich so sehr verändert habe, dass ich so klein geworden sei und kein Selbstwertgefühl mehr besitze. Sie käme sich manchmal wie meine Mutter vor. Alles das wäre doch letzten Monat nicht so gewesen! Sie mag Recht haben, aber das liegt ja auch an Ihrem Verhalten mir gegenüber.
Kann ich das Ruder noch herumreißen?
Sehe ich die Schuld allein in mir?
Kann eine Distanz meinerseits Ihre Gefühle wieder entfachen?
Andere Tpps oder Ratschläge?
Ich wäre für jede Meinung und auch Kritik dankbar!
Nur so kann man aus Fehlern lernen!
26.12.2013 19:52 •
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