Gibt es noch eine Chance für diese Beziehung?

Mein Freund hat Samstag Abend nach 6 Monaten mit mir Schluss gemacht. In dieser Zeit waren wir wirklich oft zusammen und haben viel erlebt. Das alles war neu für ihn, denn er (23) hatte zuvor noch keine Beziehung. Das liegt vor allem an seinen vielen Problemen (Schulden, Vorbestraft, Arbeitslos, Familienprobleme usw), doch während unserer Beziehung sagte er mir mehrmals dass ich ihm gut tue und er durch mich einen halt hat und somit emotional stabiler ist. Seine Familie mochte mich und war unglaublich froh dass er jemanden kennen gelernt hat der endlich ein bisschen Freude in sein Leben bringt.
Auch er war glücklich mit mir, sagte dass ich der wichtigste Mensch bin den er in seinem Leben kennengelernt hat und dass er sich vorstellen könne mich zu heiraten. Auf jeden Fall wollten wir zusammen ziehen. Wir verstanden uns super und haben beide den selben außergewöhnlichen Humor.
Ich habe sehr viel für ihn getan in unserer Beziehung, alle Kosten übernommen und ihn aufgerappelt als er keine Energie hatte zum lernen ( er verbessert seinen Abschluss momentan), habe ihm immer wieder kleine Freuden bereitet, einfach nur weil ich freude in sein Leben bringen wollte. Dafür liebte er mich auch. Doch nun plötzlich merkt er dass er sich seinen Problemen alleine stellen muss, dass er keine Beziehung braucht. Er sagt ich liebe ihn zurzeit mehr als er mich, da er nichts mehr übrig hat für Nähe und Zärtlichkeit, sondern lieber sein leben in griff bekommen mag und Freundschaften die er durch mich verloren hat wieder aufbauen mag. Er will einen Weg einschlagen, ohne mich. Gestern haben wir uns nochmal geschrieben und beschlossen bis zu diesem Wochenende keinen Kontakt mehr zu haben. Dort hat er vorgeschlagen sich nochmal zu treffen und zu reden. Besteht die Chance dass er mich vermisst und seinen Entschluss mich zu verlassen rückgängig macht? Es war schon mal aus, aus dem selben Grund, jedoch kam er nach 2 Tagen wieder zurück, weil er merkte dass er mich braucht. Jetzt scheint es aber endgültig zu sein, oder glaubt ihr es gibt noch Hoffnung?

Guten Morgen, Bambi...

Darf ich fragen, wieso Du nicht bei Deinem ersten Thread bleibst?
trennung-nach-einer-sehr-besonderen-beziehung-t30620.html

Es geht doch ums gleiche Thema und um denselben Herren.
Haben Dir dort die Antworten nicht gefallen?

Er sagt Dir alles, was Du in der momentanen Situation wissen musst:
Er liebt Dich nicht (was nach 6 Monaten... ich mein ja nur...)

Dass Du alles für ihn gezahlt hast und ihn quasi ausgehalten hast, war für ihn bequem, aber Dir gegenüber auch nicht fair.
Dann die Geschichte mit den dubiosen Pillen, da hatte Dir ja @Käptn_Nemo auch schon was dazu gesagt, dann muss er ins Gefängnis, dann hat er Vorstrafen, irgendwie sind da schon sehr viele spannende Ungereimtheiten...

Hallo Bambi,

Du nennst selbst Entschluss, was er da vollzog, und hältst an der Hoffnung fest, er könne diesen rückgängig machen... Es gibt schönere Worte für Dinge, deren Revidieren man sich offenhalten möchte, ob bewusst oder unbewusst. Zuerst aber einmal herzlich willkommen an einem Ort, der Dir guttun wird!

Es tut mir wirklich leid für Dich, wie vielen anderen hier sicherlich auch, die eben diese emotionale Achterbahnfahrt fahren oder fuhren. Leider jedoch - auch wenn ich den genaueren Sachverhalt nicht kenne - kann ich angesichts Deiner Beschreibung bei diesem Mann noch keine große Reife erkennen. Und da Eure Beziehung nach einer so kurzen Zeit mit diesen Beschwerlichkeiten sicherlich noch nicht sehr gefestigt war, sehe ich es am sinnvollsten, loszulassen, so sehr Dein Seelenschmerz Dir auch die Kehle abwürgt.

Ich sehe natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass er wieder vor Deiner Tür stehen wird. Aber ob er aus seiner Sicht in Deinem Herzen wohnen möchte oder eher bei einem Menschen, der ihm ob der Liebe in allen Dingen Unterstützung und den Alltag erleichternde Maßnahmen bietet, wiegt meiner Meinung nach darin schwer: Dass Du ihn in Deinem Herzen wohnen siehst und spürst. Das dürfte der ganze Konflikt sein, so Du ihm die Tür wieder öffnest.

Versuche doch - trotz der schweren Momente, in denen die Tränen Deine Augen besteigen - differenziert zu betrachten, was er Dir wirklich gesagt hat. Es kann sicherlich nicht darum gehen, ob einer dem anderen guttue, kleiner bereiteter Freuden wegen liebe und ob sich jemand vorstellen könne, sein Gegenüber zu heiraten. Das sind lediglich temporäre Begleiterscheinungen einer möglichen wahren Liebe.

Möglicherweise ist dies andererseits auch ein positives Signal aus seinem Leben, dass er ab einem Punkt, zu dem Du ihn an der Hand hingeführt hast, seine weitere Laufbahn eigenverantwortlich zu gestalten sucht, vielleicht Eigenbemühungen neue Werte beimisst, sich und andere nicht selbst zu belügen. Vielleicht hat er erkannt: Ich bin für all das selbst verantwortlich und darf meine Dankbarkeit nicht mit Liebe verwechseln.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft. Vielleicht ist es gar nicht so abwegig, diese Zeit mit ihm nochmal zu besprechen. Das kann nochmals schmerzhaft werden, aber auch erkenntnisreich!

Liebe Grüße

Lichterlos