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Gewohnheit oder Liebe?

Nya
Hallo zusammen,

ich versuche mir gerade über etwas klar zu werden und das ist gar nicht so einfach. Ich würde gerne loslassen, kann aber nicht, weil ich mir dauernd eine Frage stelle: Ist es Liebe oder Gewohnheit, die mich hier vor Sehnsucht auffrisst oder für Trauer und Angst sorgt?
Mir ist klar, dass auch Gewohnheit dabei ist: Weihnachten zu seiner Familie bspw.
Aber kann das denn alles nur Gewohnheit sein?

Ich weiß, dass Liebe ein sehr individuelles und subjektives Gefühl ist. Und es gibt auch verschiedene Arten der Liebe. Und manchmal denke ich, dass wir durch Hollywood sehr viel dort hineininterpretieren und erwarten.
Ich habe langsam das Gefühl, dass meine Freunde (die es gut mit mir meinen) mir Dinge einreden, dich nicht ganz stimmen. Die eine Seite sagt: Das ist alles Gewohnheit, darum vermisst du ihn. Die anderen sagen: Ich habe ihn gesehen, er liebt dich noch ein bisschen. Und ich sehe das auch noch bei dir.
Dann frage ich mich, wenn er mich doch noch liebt, warum verlässt er mich dann und redet nicht mal Klartext mit mir, aber mit anderen?

Nur wie soll man das jetzt differenzieren, wenn einen dauernd so viele Gefühle (Trauer, Enttäuschung, schöne Erinnerungen und Wünsche etc.) überrollen. Gibt es da eine Möglichkeit? Was genau bedeutet für euch, jemanden zu lieben?
Dauernd Sonnenschein kann es nicht sein, denn jeder streitet mal.

Hätte ich meine Beziehung zu ihm beschreiben müssen, wäre es absolutes Vertrauen und Geborgenheit gewesen.

26.12.2016 16:58 • #1


G
Hi Nya,

ich habe mich heute das selbe wie du gefragt. Normalerweise würde ich heute eigentlich bei Ihrer Familie sein... Ist es Gewohnheit? Ich denke ja! An so Tage vermisst man ja nicht nur seine/n EX sonder auch die Familie der anderen Seite. Also so ist es bei mir. Aber die Frage stellt sich immer mal wieder an bestimmten Tagen oder sogar bei bestimmten Aktivitäten.

Ich weiß nicht aber jemanden ein bisschen lieben geht bei mir eigentlich nicht. Wenn es nur ein bisschen ist kann ich mir nicht vorstellen das da was dahinter ist. Ich denke man erkennt in so einen Gespräch das deine Bekannten mit Ihm geführt haben, sofort ob da noch was richtiges ist. Wenn mich jemand auf meine EX anspricht, versuche ich das Thema so schnell wie möglich zu wechseln. Um so länger es geht um so mehr steiger ich mich rein und sag vielleicht was blödes... Aber das wohl eher um mich selber zu schützen.

Was bedeutet es jemanden zu lieben? Ich denke das ist wie du schon gesagt hast Vertrauen und Geborgenheit, was bei mir dazu kommt ist das ich Ihre Fehler ganz süß fand. Damit will ich sagen das ich Sie akzeptiert hab. Leider nicht alle, wie sich im nachhinein Zeigt.

Grüße

26.12.2016 19:56 • #2


A


Gewohnheit oder Liebe?

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Y
Zitat von Nya:



Dauernd Sonnenschein kann es nicht sein, denn jeder streitet mal.

....


Solange man streitet, zeigt man doch Interesse an dem anderen.....wenn man sich nicht mehr streitet, ist es zu spät.... Gleichgültigkeit finde ich schlimmer als Streit, in Beziehungen erst recht.
Ich streite mich nur mit Leuten, die ich mag, die anderen sind mir schnuppe und nicht die Beachtung wert, die ich durch das Einsteigen auf Streit signalisiere....

26.12.2016 20:12 • #3


Nya
Es ist echt schwer diese Frage zu beantworten.
Das mit dem Streiten sehe ich auch so, allerdings wenn es dann am Ende, wie bei uns, nur noch Streit gibt, ist es auch nicht mehr schön.

Ich habe erfahren, dass er sehr matt ist und es ihm nicht gut geht. Das ist jetzt auch schon wieder eine Woche her. Mir geht es ja jetzt auch zwischendurch besser, als vor einer Woche... Manchmal bin ich jetzt wütend auf ihn, weil ich so verletzt wurde. Und dann sehnt man sich nach allem.

Ich glaube auch, dass Gewohnheit etwas Schützendes sein kann. Eine Gewohnheit schließt doch irgendwie alles ein, was eine Beziehung ausmachen kann, wie Geborgenheit Intimität. Seine Fehler haben mich nicht genervt. Mich hat nur genervt, dass er so gemauert hat und mir keine Chance gab. Ich denke zu viel nach.. über etwas, was eigentlich mit dem Verstand nicht viel zu tun hat...

26.12.2016 20:30 • #4


Y
Deine Frage ist doch, Gewohnheit oder Liebe, warum eigentlich? Beide Entitäten können nebeneinander bestehen, ohne sich zu behindern oder zu begrenzen, sondern können einer Beziehung gleichberechtigt ein Fundament geben. Gewohnheiten sind per se nicht schlecht, im Gegenteil gemeinsame Gewohnheiten können auch binden und einer Liebe zu Wachstum verhelfen...Gerade wenn man zusammen lebt. Man braucht sich über Alltägliches nicht mehr permanent zu verständigen, und damit schenkt man der Liebe Zeit .....

26.12.2016 20:41 • #5


Nya
@selbstliebe:
Im Prinzip habe ich das ja gerade auch irgendwie festgestellt. So habe ich das noch gar nicht beleuchtet.
Wieso wird Gewohnheit dann immer als absolute Bedrohung für die Liebe dargestellt? Es kann nicht immer das Besondere geben. Das ist nicht möglich.
Also ist das Vermissen und die Sehnsucht schon noch ein Teil der Liebe. Und dieser Teil wird nun mit der Zeit immer mehr verschwinden, weil man sich nicht mehr sieht oder berührt und einfach weitergeht. Man ent-liebt sich also mit der Trennung irgendwann. Wahrscheinlich der Verlasser zuerst und dann irgendwann der Verlassene.

26.12.2016 20:54 • #6


Y
Klar vermisst man aus Liebe und nicht aus Gewohnheit. Ja, man entliebt sich mit der Zeit, wenn man sich immer weniger sieht....irgendwann wundert man sich bisweilen sogar, warum man diesen Mensch mal geliebt hat....manchmal hört Liebe auch nicht auf, so sehr man sich es eigentlich auch wünscht, auch Liebe unter Trennung gibt es.

26.12.2016 21:26 • x 1 #7


warmherzige
Ich glaube, wenn man wirklich liebt, so wird diese Liebe nicht dadurch weniger das man sich nicht mehr sieht. Es tut vielleicht irgendwann nicht mehr so weh. Die Sehnsucht und das Vermissen werden vielleicht irgendwann weniger (hoffe ich zumindest!)
Ich glaube ent-lieben kann man sich nur mit harter Kopfarbeit Also - Kopf über Herz
Wie ein Gefühl einfach so verschwinden kann, (wie es ja offensichtlich bei einigen Menschen vor kommt) kann ich nicht nach vollziehen. Für das ent-lieben hätte ich dann auch gerne ein Rezept .

26.12.2016 21:49 • #8


Röddi
Das Rezept könnte ich auch brauchen...
Ich versuche gerade zu ergründen, liebe ich ihn oder vermisse ich unseren (sicherlich manchmal sehr holprigen) Alltag?
Unseren Alltag mit den Absprachen, Selbstverständlichkeiten, das Hand-in-Hand Leben, die Verlässlichkeit, die Enttäuschung, den Frust, die Wortlosigkeit,...ich weiß es nicht, wahrscheinlich ist es auch bei mir/ uns das Zusammenspiel von beidem und vor allem (leider) noch ganz vielen Gefühlen...

26.12.2016 22:12 • #9


A


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