Getrennt wegen meiner Verlustangst

Wenn Du Reife zeigen willst
(und dem Ganzen überhaupt noch eine Zukunft geben willst),
dann sprich mit ihm und erkläre ihm sachlich, dass du nun an dir arbeitest
und daher vielleicht ab und an mal ein Treffen in neutraler Umgebung stattfinden kann.
Aber nichts Körperliches mehr und auch nicht beieinander schlafen
und ständig von einem Cliffhanger zum nächsten hangeln.
Das sind alles Ablenkungen und süßer Klebstoff,
die/der eine ungute Situation in die Länge zieh(t)en
und sich genau garnichts ändern wird.
Es ist vor allem einfach höchstunwahrscheinlich,
dass ihr so einen Weg findet eine Basis zu schaffen,
weil man automatisch wieder in nicht behandelte Muster fällt.
Wenn ihr beide euch und eine Zukunft sehen wollt,
müsst ihr paar Schritte zurückgehen, bis Konstanz drin ist.
Innerlich. Erstmal bei jedem von euch.
Du musst an deiner Ambivalenz, deinen Ausbrüchen arbeiten.
Er scheinbar auch an irgendwas.

Dann kann man nach und nach austesten,
wie es sich z.B. in Triggersituationen verändert,
Dinge mehr planen, mehr zusammenkommen.
Alles andere wird mit Ansage wieder scheitern.

Zitat von Honigbiene1:

Was soll dieser smiley jetzt sagen?
Möchtest du eine Gebrauchsanweisung fürs Leben? Eine 1:1 Erklärung wie Beziehung funktioniert?
Wirst du nicht bekommen

Ich hab dir deine eigenen Zitate ja nicht ohne Grund rausgesucht. Musst du nicht drauf eingehen.

Aber warum bist du hier im forum?

Wenn du seit 2,5 Jahren in Therapie bist mit der gleichen Erwartungshaltung, dass man dir die universallösung für deine Probleme auf dem silbertablett serviert, dann joa wirst du noch weitere Jahre da verbringen und dich fragen, warum sich in deinem Leben nichts ändert

Honigbiene, danke für deine pn. ich bin nicht angepiekst durch deinen thread.
Ich frage mich nur wirklich, was du für konkrete handlungsvorschläge haben möchtest. Nur kannst du in einem öffentlichen forum den Leuten nicht verbieten in deinem Strang zu schreiben, sofern sie dich nicht beleidigen.
Dass du das, was ich geschrieben habe nicht lesen möchtest, ist wieder ein anderes Thema.
Deine Zitate, die ich dir rausgesucht habe, damit wollte ich dir deine extreme Ambivalenz noch mal klar vor Augen halten. Dass du da ran musst.

Richte den Fokus auf dich und deine Gefühle. Da wird in dir drin irgend ne diffuse Angst in dir gespeichert sein, dass du ein Verhaltensmuster entwickelt hast, was glaubt, dich schützen zu müssen. Das schützen sieht aber so aus, dass du wie ein angstbeisser-Hund um dich beisst, aufgrund einer schlechten (ggf auch unbewusst) Erfahrung, obwohl dieser Hund eigentlich gestreichelt werden möchte.
Dein ex wird uU auch seine Themen haben, aber fokussier dich auf deine Sachen, statt zu wollen, dass er auch Eine Therapie macht.
Übrigens ist es bei einer Therapie machen, das dort theoretisch erlernte aber nicht in der Praxis umzusetzen, das Gleiche, wie bei ner Ernährungsumstellung, dass man in der Theorie weiß, dass ne gemüsepfanne besser ist, aber dennoch ständig Pizza isst und sich im Nachhinein wundert.

Glaub mir, ich habe auch mein Thema mit dem vermeidenden Bindungsstil.
Manchmal hilft es, zwischen den Zeilen zu lesen, um eine Lösung zu finden.

Dass es kontraproduktiv war, dich wenige Tage nachdem dein ex sich von dir getrennt hat, mit ihm zu treffen und mit ihm zu schlafen, das weißt du selbst.

Du erwartest konkrete handlungsvorschläge in deinem Strang? Alles klar:

Für dich mal klar sein, warum du eine Beziehung haben möchtest.
Ihn nicht mehr kontaktieren, weil wenn du das alte gewohnte immer wieder herbei führst (deinen ex) dann lenkst du dich damit nur von deinen Themen ab.
Das ist das, was ich die Tage gemeint habe, als ich schrieb, das Pflaster immer wieder drauf kleben um es dann wieder abzureißen.
Auch finde ich, dass du nicht mit zu dieser Hochzeit gehen solltest. Warum? Weil man dir in deinen Texten schon anmerkt, wie sehr du dich selbst deswegen unter Druck setzt.
Ich darf nicht absagen, ich muss die Klappe halten
Hat mit Druck jemals irgendwas funktioniert?
Das ist, wie wenn ein Topf mit heißem Wasser kocht und die Hitze nach oben steigt und irgendwer immer wieder versucht den Deckel drauf setzen.

Du darfst lernen richtig zu kommunizieren in Beziehungen.
Und hier kommt wieder die gute alte impulskontrolle ins Spiel und das, was du ggf in deiner Therapie an Werkzeug und Strategien dahingehend mitbekommen hast.
Aktuell ist es aber noch viel zu frisch, da die Trennung erst wenige Tage zurück liegt.
Es wäre hilfreich wenn du für dich selbst einmal klar wirst, was es für Punkte sind, die dich so triggern, dass es zum ausflippen kommt.
Also Handlungsvorschlag: setz dich mal hin und schreib mal sämtliche Situationen für dich auf, wo es zu so einem switch kam. Dass du innerhalb kürzester Zeit deine Stimmung gewechselt hast.
Ein paar davon hattest du ja weiter vorn beschrieben. Aber da wirds ja noch mehr geben.
Dann ist es wichtig, dass du dir diese einzelnen Situationen nochmal angucken und versuchst, dich in jede für sich nochmal hineinzuversetzen was du gefühlt hast. Ein primäres Gefühl je Situation. Das Gefühl,was als erstes damals hoch kam. War es Wut, Angst, Enttäuschung....
Dann gehst du hin und guckst, ob es einen roten Faden gibt, ist es immer das gleiche Gefühl gewesen oder ging es immer in die gleiche Richtung (Wut und Angst ist zb eine gleiche Ecke. Verlust und bindungsangst liegen ja auch nah beieinander)
Und dann überlegst du, ob du das von früher evtl kennst von deiner Mutter, als du noch klein warst.
Oft, wenn Situationen zb mit dem Partner eigentlich in Relation recht klein waren, kein großer Anlass zum ausflippen, man es aber trotzdem tut und zwar binnen Sekunden, dann wird da was von früher getriggert.
Was altes und du bist emotional gesehen nochmal in der alten Wunde.

Du könntest folgendes versuchen (das war zb ein Tipp meiner Therapeutin für mich bei solchen Fällen):

Nachdem du das oben beschriebene für dich mal rausgedröselt hast mit den einzelnen Situationen und den dazu gehörenden Gefühlen, könntest du dir Strategien überlegen für einen anderen Umgang.
Statt dem ersten Impuls nachzugeben (wut) könntest du in einem streitgespräch deinem Gegenüber ankündigen, du, ich glaub ich geh grade mal Eine Runde um den Block. Dich aus der Situation ziehen für einen Moment.
Du kannst auch üben, das genaue Gegenteil von dem zu tun, als das, was dein erster Impuls dir sagt.

Ich hab was krasses erlebt gerade. Normalerweise würde ich meinen ex jetzt anrufen, damit er mich beruhigt.
Mache ich aber nicht, weil ich erwachsen bin und ich mich selbst beruhigen kann. Und er auch mein ex ist.

Er will die teure Kamera einfach nehmen, ich könnte gerade ausrasten (erster Impuls)
Was du tust: bitte, hier die Kamera und zwar mit einem Lächeln.

Will heißen: versuch ein besseres Gefühl für dich und deine eigenen Emotionen zu bekommen. Wann und warum taucht dieses Gefühl auf bei mir.
Hilft mir diese Wut? Wie könnte ich in Zukunft anders reagieren?

Kommunizier das auch deinem Umfeld.
Dass du aktuell versuchst den Fokus mehr auf dich zu lenken.
Wenn du dich die ganze Zeit auf irgendwelche zukunftsszenarien konzentrierst, dann ist so ne Hochzeit Ende August in deiner Erwartungshaltung so weit oben aufgehangen, dass das Resultat ist, dass du dich jetzt 4-5 Wochen innerlich wahnsinnig machst und der angespannteste Gast auf diesem Event sein wirst.

Zitat von unbel-Leberwurst:

Aber dieses eine mal auf der Wiese würde ich jetzt nicht zu hoch hängen.

Ja, ich irgendwie auch nicht.

Zitat von unbel-Leberwurst:

auch wenn er Dir vielleicht gegenteiliges gesagt hat.

Das kombiniert mit den vermehrten Ausrastern in diesem Jahr lässt mich seine Trennung absolut nachvollziehen.
Warum soll mann sich so was antun?

Es war ein RIESEN Problem. Er hat es wöchentlich mehrmals gesagt. Ich wollte ja auch, aber irgendwie hatte ich körperlich eine Blockade, seit er mir emotional durch die Beziehung so nahegekommen ist. Früher hatte ich S. ohne Gefühle, kein Problem. Jetzt hatte ich eine Beziehung ohne S.. Beides nicht, weil ich es so wollte, sondern, weil ich es nicht anders konnte. Mein Therapeut hat sogar mal gefragt, ob ich körperlich mal angegangen wurde, aber dem ist nicht so. Aber ich konnte Berührungen von meinem Exfreund wirklich in 95% der Fälle nicht zulassen. Aber nicht, weil ich nicht wollte und es tat mir auch mit jedem Mal mehr leid.

Zitat von unbel-Leberwurst:

sondern nur seine Freundin

Ich bin/war ja auch als seine Freundin angekündigt. Ich kenne das Brautpaar noch nicht persönlich, weil sie nicht in meiner Stadt wohnen, aber sie heiraten hier und die Einladung ging explizit an uns beide.

Zitat von unbel-Leberwurst:

Das er Dich dabei haben will und seine Aussage, dass ihr schon wieder zusammenfindet, werte ich positiv.

Ich auch. Was er so sagt und macht, ist alles positiv. Er steht mir die ganze Zeit mit offenen Armen entgegen (abgesehen von der Beziehung, die er beendet hat). Nur ich bin diejenige, die nicht weiß, wie sie sich verhalten soll und sich sehr oft komisch oder widersprüchlich oder ambivalent verhält. Das ist mir alles bewusst.

Er hat vor Monaten auch mal gesagt, dass ich mir die Zeit nehmen kann, an meinen Problemen zu arbeiten und er auf mich warten würde. Aber das wollte ich damals nicht.

Zitat von unbel-Leberwurst:

Jetzt solltest Du aber Deinerseits auch mal Geduld haben und Dich auf diese Chance freuen, statt wieder nur das negative zu sehen...

Ja, wenn ich gute Momente habe, denke ich auch so. Und dann kommt mein Kopf wieder dazwischen und denkt an alte Frauenzeitschriften, in denen steht: „Meld dich drei Tage nach einem Date nicht!“ Kein Witz, so funktioniert mein Kopf.

Danke dir für die Antwort.

Zitat von unbel-Leberwurst:

Ist das denn inzwischen anders

Nein, woher auch? Bzw habe ich ja seit über einem Monat keine Beziehung mehr, in der solche Situationen aufkämen. Ich weiß nicht, wie ich das ändern soll, aber ohne Beziehung auf jeden Fall nicht. Überhaupt habe ich in dieser Beziehung ja ganz viel gemacht und zugelassen, was ich vorher niemals getan hätte. Ich war vorher nie mit Partnern mehrmals im Urlaub, ich hätte nie Weihnachten bei deren Familie gefeiert oder auch nur darüber nachgedacht, mit dem Partner zusammenzuziehen, ihnen überhaupt einen Schlüssel für meine Wohnung zu geben oder eine Familie zu gründen. Es ist schon ein riesiges Stück passiert in den letzten Jahren, aber eben lange nicht genug.

Zitat von unbel-Leberwurst:

Warum wolltest Du das nicht?

Weil das bedeutet hätte, dass wir uns trennen …

Zitat von unbel-Leberwurst:

gilt doch wenn überhaupt nur für die erste Datingphase

Das war nur ein Beispiel von Tipps, die ich in meiner Pubertät in Zeitschriften, Serien und Filmen so mitbekommen habe …

Also da niemand der hier Anwesenden weiß, was ich tue, was ich getan habe und was ich geplant habe, würde ich das Thema gerne beenden.

Ich bedanke mich für eure Mühe, mir zu helfen, und habe mir einiges davon zu Herzen genommen. Für alle, die es noch verstanden haben: Ich arbeite an mir – gestern, heute und morgen (mit und ohne Beziehung). Das ist schon lange der Plan, den ich umsetze.

Zitat von unbel-Leberwurst:

Schade, das Du Dich zurückziehst, da habe ich wohl eine wunden Punkt getroffen. Ich wollte Dich ja nicht ärgern oder blossstellen, aber kritische ...

So sehe ich es auch
Es gefällt einem mit Sicherheit nicht alles, was hier geschrieben wird. Man muss auch nicht alles annehmen, aber wenn man die Erwartungshaltung hat, jemand möge mir die zauberformel geben, aber im Gegenzug gehe ich ungern auf eure Aussagen ein...Dann fürchte ich, wird es schwer