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Gestörte Wahrnehmung?

V
Hallo liebe Forumsgemeinde,

ach, morgens ist es immer am schlimmsten. Aufzuwachen mit der Frage nach dem Warum? Ich habe mich viel mit dem Thema Gefühle auseinandergesetzt und sage mir innerlich Stopp! und versuche an etwas anderes zu denken.
Das klappt nur nicht immer und ich glaub so ist es ja auch richtig. Schmerz zulassen und Trauer zu durchleben.
Meine Beziehung wurde nach 2,5 Jahren sehr plötzlich abgebrochen. Wir waren drei Wochen vorher beim Standesamt und kurz vor Weihnachten hatte sie sich verliebt in jemand anderes und sofort Schluss gemacht. Was mir besonders weh tut, ist, dass ich dachte wir hätten eine feste und ehrliche Beziehung und das sie nicht mit mir über ihre Gefühle und Zweifel gesprochen hat. Es kamen bisher nur positive Worte von ihr, dass sie nichts mit uns bereut und ich ihr Leben bereichert habe und sowas, aber sie habe sich nun mal verliebt und Herzklopfen ect. wenn sie die andere sieht.

War ich denn so blind? Sie muss lange schon Zweifel gehabt haben, wenn sie sich von mir so schnell trennen kann, oder? Das habe ich nicht gemerkt....Ich hatte bis zu dieser Ansage, das Gefühl von inniger Liebe zwischen uns.

Ich habe über die Beziehung und die letzten Wochen nachgedacht. Mir sind auch einige Dinge klar geworden. Es ist ja immer so, dass es positive und negative Situationen gibt.
Wir haben uns wenig Freiraum gelassen und meistens Sachen zusammen gemacht, auch Freunde besucht und eigentlich fast alles, was man auch gut mal hätte alleine tun können um sich hinterher davon zu erzählen.
Ich habe mich zu sehr in der Beziehung eingeigelt und war etwas unzufrieden mit mir selbst, vielleicht merkte ich auch schon ihren inneren Rückzug und wollte sie festhalten. Sie hat viel PC gespielt, mehr als sonst, was ich aber nicht sonderlich beachtet habe.
Eben das ist es auch. Ich hatte in den letzten Wochen keine Augen für sie und für mich, eigentlich auch nicht. Ich dachte eine lange Beziehung hat eben Höhen und Tiefen, wobei ich kein wirkliches Tief bemerkt habe. Ätzend, dass sie nicht vorher mit mir gesprochen hat. Irgendwie hatte ich keine Chance.

Im Angesicht unserer Hochzeit, ist ihr wohl klar geworden, dass sie mit mir nicht den Rest ihres Lebens verbringen möchte. Sie erzählte davon, dass ihr Vater mal eine Romanze hatte und diese beenden musste, ein halbes Jahr später trennten sich ihre Eltern und im Nachhinein war ihr Vater traurig über den Verlust der anderen Frau.
Weil sie das erzählt hat und aufgrund ihrer bisherigen Beziehungen, in denen sie eher gelitten als genossen hat, denke ich auch, dass sie irgendwie gebranntmarkt ist durch diese Erfahrungen.

Ich dachte, egal was für Probleme auftauchen, man spricht gemeinsam darüber und versucht eine Lösung zu finden. Aber anscheinend war zu wenig Liebe und Zuversicht für uns da. Ein junger idealistischer Hüpfer kommt um die Ecke und sie packt sofort ihre Tasche und ist weg. Was mich an meiner gesamten Menschenkenntnis zweifeln lässt.

03.01.2014 09:53 • #1


sanin
Im Prinzip stimme ich dir absolut zu. Nur fürchte ich, dass manchmal die Probleme latent vorhanden sind und einfach im Alltag untergehen.

Wenn dann ein Anderer ins Spiel kommt sieht man die eigene Beziehung plötzlich mit anderen Augen.

Da ihr auch schon von Hochzeit gesprochen hattet, denke ich dass sie es wirklich ernst meinte. Erst der andere hat ihr gezeigt, dass sie nicht zufrieden ist. Aber dann ist es schon zu spät, und der Wille zum Kämpfen um die Beziehung ersäuft in der rosaroten Wolke.

03.01.2014 10:47 • x 1 #2


A


Gestörte Wahrnehmung?

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Z
Zitat:
Aber dann ist es schon zu spät, und der Wille zum Kämpfen um die Beziehung ersäuft in der rosaroten Wolke.


Sehr schön formuliert. Wenn man das für sich akzeptiert hat, ist man womöglich auf einem guten Weg. Es tut weh, sich das einzugestehen, aber ich denke, so war es in ähnlicher Weise auch bei meiner Ex. Es ist Zeit loszulassen...

03.01.2014 11:06 • x 1 #3


V
Ja, so ist das wohl - was leider besonders weh tut...Man lernt etwas daraus, aber nicht mehr für diese Beziehung, sondern vielleicht für eine andere irgendwann. Wieder lernen mit sich glücklich zu sein und dieses Glück nicht von einem Partner, sondern nur von sich selbst abhängig zu machen....

03.01.2014 11:40 • #4




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