Geschieden, aber im Kopf immer noch nicht weiter

Seit 30.6. Bin ich nach fast 3 jähriger Trennung jetzt endlich geschieden. Jetzt muss das Finanzielle endlich geregelt werden und das reißt wieder alle Wunden auf.
Fühle mich Sch... auf der ganzen Linie und wünsche mir, dass dieses Gefühlschaos endlich ein Ende nimmt.

Er ist sauer, weil ich mit Scheidung die Lohnsteuerklasse geändert habe. Jetzt müssen wir die Steuer für letztes Jahr getrennt einreichen. Er wirft mir vor ich würde ihn in die Privatinsolvenz treiben, da er damit Steuern nachzahlen muss und er ab nächsten Monat Kindesunterhalt zahlen muss. Im Gegenzug will er Miete für das gemeinsame Haus, was im Prinzip ja ok ist. Habe nur Angst, das ich das mit meinem kleinen Gehalt nicht schaffe und muss dringend mal alle Kosten durchrechnen, da Zahnspangen, Brillen, Klassenfahrten und natürlich Versicherungen, Heizöl etc. ab sofort komplett auf mich zurück fallen. Brauche dringend einen klaren Kopf, aber bin psychisch wie vernagelt.

Muss mir dringend einen Therapeuten suchen. Komme einfach nicht mehr klar.
Eine psychosonatische Reha wegen Überbelastungsreaktion wurde gerade abgelehnt, weil ich nie krank bin. Aber das kann ich mir auch nicht erlauben sonst hätte ich keinen Job mehr. Und mit dem Vollzeitjob will es einfach nicht klappen: Zu alt.
Ambulant vor Ort fehlt mir der nötige Abstand und die Zeit.

Fühle mich schuldig, doch ich will endlich raus aus der Zwickmühle...
Wann nimmt das ein Ende?

Hallo Kerstinf,
habe jetzt gerade in Deinen alten Beiträgen gestöbert. Und da tun sich für mich viele Fragen auf.
Steuerklasse ändern, hast du das nicht schon längst?
Kindesunterhalt erst jetzt?
Kieferorthopäde, Brille usw. zählen als Mehrbedarf/Sonderaufwendungen (ich weiß jetzt gerade nicht, welches von Beidem), und werden im Normalfall von Beiden prozentual bestritten, je nach Einkommen.
Was ist mit nachehelichem Unterhalt?
Wo steckt Dein Anwalt?

Ich glaube es ist enorm wichtig, das Du diese Fragen klärst. Du brauchst Ruhe für Dich, um in dem Gefühlschaos durchzublicken.
Wenn Du die Last des finanziellen Sch... los bist, findest Du Zeit für die psychologischen Probleme.

Lass Dich nicht unterkriegen, Du bist wichtiger als seine Lohnsteuer.

LG
Tina46

Kostenlose Beratungsstellen wie Caritas, Diakonie oder Pro Familia aufsuchen und nützliche Beratungstipps sammeln.

Dadurch verschiebt sich der Psychische Stress und Du gehst sachlicher mit dem Problem um.
Das kommt den Kindern zugute!

Hallo Tina 46,
danke für deinen Rat.
Habe leider vor 1,5 Jahren die Steuerklasse wieder zurück geändert, als wir es nach seiner Affaire mit Eheberatung versucht haben. Danach haben wir festgestellt, das keine Gefühle mehr vorhanden sind, aber ich war psychisch so aufgewühlt, dass ich das Ganze so weiter hab laufen lassen. Er hat weiterhin die Nebenkosten bezahlt, ich hatte mein kleines Gehalt und das Kindergeld.
Werde das mit der Mehraufwendung für Zahnspange mal ansprechen, bin mir jedoch sicher, dass er mich erschiessen wird.
LG

Hallo Gästin,
wohne leider auf dem Land und muss dafür 45 min in die nächste Stadt fahren. Werde mich trotzdem mal schlau machen.
Danke.

Hallo Kerstinf,
mach das auf jeden Fall.
Da hat er auch nichts zu meckern, für Aufwendungen der Kinder gibt es klare rechtliche Regeln.
Erkundige Dich auch nach deinem Nacheehelichen Unterhalt (Bis jetzt könnte das ja eine Verechnungsgeschichte mit Nebenkosten sein, ich weiß es nicht).Aber jetzt?

Ich stecke mit meinem Ex gerade in einer ähnlichen Situation.
Er will vor allem mir keinen Unterhalt zahlen. Dabei verdient er das 5fache, und ich habe schon meine Arbeitszeit aufgestockt, was ihm finanzielle Ersparnis den Trennungsunterhalt betreffend bringt.

Lass Dich gut beraten und vor allem nicht unterkriegen. Schau auf Dich und die Kinder.
Hast Du mit Deinem Ex sonst ein gutes Verhältnis? Wenn ja, dann findet ihr sicher eine Lösung.
LG
Tina46

Guten Morgen Kerstin,

sicherlich wirst du mit einem Halbtagesgehalt nicht alles bezahlen können.

Du könntest darüber nachdenken, Hartz IV zu beantragen.

Liebe Grüße

Liettle Drummer Boy

Zitat von Little Drummer Boy:

Du könntest darüber nachdenken, Hartz IV zu beantragen.

Vorher kann man auch versuchen beim Bürgeramt Wohngeld zu beantragen.

Bei H4 wird einen vorgeschrieben wie teuer die Wohnung maximal sein darf. Ist die jetzige zu teuer, muss man umziehen.