Hallo Devin,
sehr gut kann ich deine momentane Lage nachvollziehen - vor dem gleichen Dilemma bin auch ich anno Schnee gestanden. Auch ich wollte den Kindsvater nicht mehr sehen und bei der Trennung sagten wir uns, dass es gescheiter wäre, unsere Tochter würde ihn überhaupt nicht mehr sehen, so könne sie ihn eher vergessen (sie war damals nicht ganz 2 Jahre alt).
...... doch, wie heißt es so schön: Erstenst kommt es anders, zweitens, als es ist.
Meine Tochter fing plötzlich an, sich an wildfremde Männerbeine zu schmeissen und fragte jeden Mann: Bist du jetzt mein Papa? Bei der Vorsprache meines Kinderarztes musste ich dann einsehen, dass ich meiner Tochter den Vater nicht nehmen darf.
Ich sprang über meinen Schatten und rief meinen EX dann an. Erklärte ihm die Situation und wir kamen überein, dass er meine Tochter holen könne, wann immer er wolle.
Da sie noch seeeehhhhr klein war, erzählte ich ihr während der Abwesenheit ihres geliebten Papas, dass der Papa arbeiten würde und fing mit ihr die Tage zu zählen an, bis er kommt. Daran hielt sie sich dann fest und ....... es klappte.
Mich schmerzte es anfangs zwar auch jedesm Mal, wenn ich meinen Ex zu Gesicht bekam, doch tat ich es für meine Tochter. Ich riss mich zusammen, führte mit ihm normale Gespräche und lud ihn, bevor er mit ihr einen Ausflug startete bzw., sie mit zu sich nahm, auch, bevor sie losstarteten auf einen Cafe ein. ....... wir sahen es als kleinen Abnabelungsprozess von mir an ihn. Brachte er sie wieder, bekam er ebenfalls noch was zu trinken und erst dann verschwand er wieder mit dem Versprechen, dass er dann und dann wieder hier sein wird. Dann begann die Zählere von Neuem.
Mit der Zeit schliff es sich ein und es wurde Gewohnheit draus. Ab dem Zeitpunkt, wo unsere Tochter dann selbstständig unterwegs sein konnte, wurde es dann so arrangiert, dass sie ihn selbstständig anrief und mit ihm einen Termin klar machte. Wir pflegte sozusagen ein offenes Besuchsrecht (ging ohne irgendwelchen Ämtern ganz gut).
..... sie konnte ihren Papa also besuchen, wann immer sie wollte.
Der Anfang ist schwer, keine Frage, doch tut man das für das Kind. Die seelischen Schmerzen sind anfangs recht schlimm, doch werden sie vergehen (versprochen ) ........ .
Ich will dir nicht sagen, was du zu tun hast und wie du es machen sollst, ich will dir lediglich mit meiner Geschichte aufzeigen, wie es gehen könnte.
Ich wünsch dir alles Liebe für die Zukunft mit deinem Kind
28.11.2012 09:51 •
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