Hallo ihr Lieben,
nach schmerzlicher Trennung komme ich mittlerweile gut wieder klar im Leben. Ich will nicht sagen, dass ich alles verarbeitet habe und nicht mehr an meine Ex-Freundin denke oder nicht manchmal noch Rückfälle habe in denen mir mal die Decke über den Kopf ziehen will. Aber an und für sich läuft es wieder gut. Die Trennung hat mich dazu gebracht mein soziales Umfeld zu vergrößern, wieder etwas selbstbewusster zu werden, mein Leben zu leben... Ich bin viel unterwegs und hab endlich in der Uni den Anschluss gefunden, denn ich so lange vermisst habe. Läuft also alles so weit.
Jetzt kommen wir zum Problem (gäbe es keins, würde man kaum hier schreiben, oder ):
Ich habe vor ein paar Monaten einen Mann kennen gelernt (nennen wir ihn mal Willi ), in den ich mich ziemlich unerwartet verknallt hab. Er war einfach da und nach ersten Verdrängungs-Erscheinungen (weil ich einfach das Gefühl hatte nicht ansatzweise weit genug dafür zu sein) habe ich es auch irgendwie angenommen und es einfach genossen, emotional mal wieder was schönes und tolles zu empfinden. Ja, bei diesen Gefühlen ist es leider geblieben. Wir haben uns angefreundet und da wir zusammen studieren, sehen wir uns ab und an mal. Meist in größeren Gruppen. In der Uni sitzen wir auch schonmal zu zweit irgendwo und quatschen, aber ist jetzt keine beste Freunde Sache drauf geworden. Ich glaub er findet mich einigermaßen sympathisch und wir kriegen auch mal drei Stunden quatschend rum. Leider zeigt er so gar kein Interesse an mir. Wir waren öfter Abends mal weg und er hat mich auch total lieb zur Bahn gebracht und mit mir gewartet, sodass ich gut nach Hause komme - aber meine subtile Nachfrage, ob er eigentlich ein Schlafsofa oder so hat, weil mein Heimweg so lang ist, hat er verneint. Ich weiß, dass er sich gerade austobt nach seiner letzten Beziehung und joa... Das finde ich natürlich irgendwie nicht gut, aber er ist mir ja aber nichts schuldig, deswegen ist es auch irgendwie okay und ich bin da jetzt nicht verletzt bis zum umfallen drüber.
Ich schleppe das jetzt schon seit Wochen mit mir rum und denke mir sehr oft, dass ich ihn einfach vergessen sollte bzw. als Freund nehmen sollte. Ich trau mich einfach nicht, mal ehrlich mit ihm drüber zu reden. Zum einen weil ich Angst vor Zurückweisung hab, zum anderen weil ich nicht bereit bin, die Freundschaft und das entspannte Verhältnis , das wir zZ haben, aufs Spiel zu setzen. Außerdem ist das auch so ein Uni-Ding. Wir sind ein kleines Institut und ja... Dinge gelangen schnell von A nach B und da hab ich keinen Bock drauf... Mal abgesehen, dass von ihm so absolut Nichts kommt. Er geht nicht großartig auf Körperkontakt ein und meldet sich auch nicht mal von sich aus. Schüchtern ist er übrigens nicht gerade...
Das klingt jetzt (zumindest für mich) schon nach Problem genug, aber es kommt noch was dazu.
Ich war letztes Wochenende mit einem seiner besten Freunde (nennen wir ihn mal Hans ) unterwegs und wir hatten einen super Abend mit so unglaublich tollen Gesprächen. Dabei hab ich bemerkt, wie sehr ich bestimmte Eigenschaften an Hans zu schätzen weiß, wie zum Beispiel, dass er auch mal Emotionen zeigen kann, dass er ebenfalls so ein Körperkontakt-mensch ist, wie er auf bestimmte Dinge sieht und was er so an Einstellungen zum Thema Liebe und Beziehungen hat. Und dann habe ich mich gefragt, was ich eigentlich an Willi gut finde. Dass kann ich nämlich nicht in Worte fassen. Also er sieht gut aus und oft sagt er Dinge, die ich so auch unterschreiben würde, wir haben gemeinsame Interessen und sind eigentlich auf einer Wellenlänge. Aber an und für sich ist er eher so der flatterhafte und unzuverlässige Typ... Ich hab manchmal das Gefühl, dass ich da nur so dran hänge, weil er der Mensch ist, an dem ich mich festhalten konnte nachdem meine Beziehung zu Ende war. Also er war der Mensch, der mich wieder so ein bisschen zurück ins Leben geholt hat durch seine an und für sich positive Art und so.
Jetzt sind da diese zwei Männer (und mal abgesehen davon, dass ich nach sieben Jahren mit einer Frau gerad sowieso überfordert bin, dass mich Männer so verwirren können - aber mittlerweile komm ich damit einigermaßen klar)... Die auch noch befreundet sind und die beide gerad mit ihrem Leben nicht klar kommen. Der eine (Willi) schläft sich durch die Weltgeschichte, der andere (Hans) hängt an einem Mädel, dass ihn nicht will. Und es macht es nicht besser, dass ich nicht weiß, was ich überhaupt will...
Der Abend mit Hans hatte auch eigentlich nur das als Gesprächsthema. Das er an diesem Mädel hängt und sie nicht loslassen kann. Obwohl sie ihm nicht gut tut (und ihn nicht will). Ich hab ihm ehrlich nochmal ein paar Worte dazu gesagt und er war sehr dankbar über meine Ehrlichkeit. Der Abend fühlte sich sehr vertraut an, wir kennen uns eigentlich echt nicht sonderlich gut (reden seit ein paar Wochen in der Uni ab und an mal miteinander) aber haben an dem Abend/ der Nacht 5 Stunden zusammen gesessen nachdem alle anderen weg waren und über sehr persönliche Dinge geredet. Er hat mich auch irgendwann in den Arm genommen und es fühlte sich einfach mal wieder gut an, dass jemand was das angeht, auf einer Wellenlänge mit mir ist. Also mal hier eine Berührung und da mal eine Umarmung. Natürlich war es in der Nacht irgendwie alles freundschaftlich.
Aber es ergeben sich zwei Fragen: Wie sorge ich dafür, dass das mit Hans nicht wieder auf so eine rein freundschaftlich-kumpelhafte Ebene heraus läuft? Und wie kann ich Willi vergessen?! Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass er mich nicht als potentielle Freundin (oder auch nur Affäre oder sonst irgendwas, was über eine freundschaftliche Ebene hinaus geht) sieht und habe aber Angst, dass ich da so emotional dran hängen bleibe und nicht bereit bin, jemand anderem mal ne Chance zu geben... dass sie befreundet sind, macht die Sache nicht einfacher... Außerdem habe ich Angst, dass ich (rein aus emotionalem Chaos und der Angst allein zu sein) immer wieder das Gefühl haben werde, mich zu Menschen hingezogen zu fühlen, nur weil wir gut miteinander auskommen. Wisst ihr, was ich meine? Immer zu viel hinein zu interpretieren und ständig bei irgendjemandem mein Herz zu verlieren...
Ihr merkt, ich bin ziemlich durcheinander. Bitte verurteilt mich nicht für das hin und her, ich fühle mich wirklich wie ein Teenager und da meine erste und einzige Beziehung doch recht lang war, hab ich mich eigentlich nie mit solchen Dingen konfrontiert gesehen und konnte dementsprechend auch irgendwie nicht lernen, damit umzugehen...
Ich hoffe jemand hat ein paar Tipps für mich... Und sorry für die doofen Namen, aber mit dem ganzen der eine und der andere bin ich ja selbst ganz durcheinander gekommen
28.07.2015 11:48 •
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