Liebe Leute.
Zum ersten Mal schreibe ich hier in diesem Forum....zum ersten Mal will ich erzählen, wie ich in eine unglaublich irre und gleichzeitig SO banale Geschichte geriet. Eine Geschichte, die eigentlich immer von hohen moralischen Werten und Ansprüchen gehalten, dann doch emotional ganz aus der Fassung geriet.
Doch es stimmt: ich bin eine glückliche Frau .
Seit vielen Jahren habe ich einen Mann, drei wunderbare Kinder und wir leben ein schönes Leben. Ein etwas unkonventionelles Leben mit Auslandsaufgenthalten, viel gegenseitiger Freiheit. Wir trafen uns sehr jung, lebten beide immer neben dem gemeinsamen Leben unser eigenes und trotzdem oder gerade deswegen entwickelte sich ein großes Vertrauen und eine unendlich große Liebe. Seit über zwanzig Jahren sind wir ein glückliches Paar. Niemals hatten wir in alle den Jahren den absoluten Anspruch auf Exlusivität aller Gefühle des anderen-wohl aber auf absolute Lloyalität und Offenheit. Wir beide haben so mit den Jahren unsere eigene, besondere Definition von Treue entwickelt.
Mit der Zeit entickelte sich eine Perspektive, die es durchaus zuliess, dass es neben unserer Liebe auch noch andere Liebe geben darf, solange diese dazukommt und einer anderen Person nichts wegnimmt.
Nun habe ich mich ganz langsam vor etwa zwei Jahren in einen anderen Mann verliebt.
Ein Mann ohne feste Beziehung, mit einer unschönen Trennungsgeschichte, mit hohen moralischen Ansprüchen. Wir begannen mit Wissen und Zustimmung meines Mannes eine Beziehung. Sie verlief sehr merkwürdig. Während der andere Mann sich gut beschützte und es wunderbar schaffte, die Zeit mit mir sehr zu geniessen und dann aber wieder in seine eigene Welt zu tauchen, habe ich mich daran aufgerieben, ihn zu sehen und gehen zu lassen und gleichzeitig, meiner Familie treu zu sein: also immer mit Begeisterung in meinem alten Leben zu sein.
Aber es gelang: ich lebte immer kurz und heftig in der einen Welt und dann sehr schön und vertrauensvoll in der anderen.
ABER ich begann auf eine heftigste Weise, diesen anderen Mann ebenfalls wirklich zu lieben. Konnte ihn immer schlechter gehen lassen und wollte ihn, tja, unglaublicherweise auch irgendwie besitzen. Dabei blieb ich der Liebe zu meinem Mann fest und treu. Weder körperlich noch geistig änderte sich etwas zwischen uns....es war eben nur eine weitere Liebe hinzugekommen.
Ich weiss, dass sich das unbegreiflich anhört und viele denken werden, dass dies nicht möglich sei. Nun wir lebten es.
Bis zu dem Moment an dem der andere Mann sich von mir trennte. Er fühlte sich aus den verschiedensten Dingen nicht mehr wohl und was wohl das allerentscheidenste war: seine inneren Widerstände gegen unsere Liebesform wurden stärker und stärker...warum auch immer. Das schreckliche und unverständliche und hässlich ist, dass wir/er das ganze digital beendeten, wohl wissend, dass wir das sonst wahrscheinlich nicht geschafft hätten. Und obwohl wir es oft sagten, dass wir es sollten, haben wir uns seitdem KEIN MAL mehr gesehen.
Nun befinde ich mich in der grotesken Situation in einer glücklichen Familie zu leben und trotzdem einen grausamen Trennungschmerz zu fühlen....diesen Mann so sehr weiterhin zu lieben und auch den Kontakt nicht ruhen lassen zu können. Immer wieder dieses schreckliche Schreiben im Handy, das einem so eine Nähe vorspielt, die nicht da ist.
Ich vermisse in so, dass ich richtig schlimm krank geworden bin. Muss mich so sehr zusammennehmen, da dieser Liebenskummer natürlich nicht offen sein darf, da darunter ja meine Familie leiden würde. Seit Monaten schaffe ich nicht, diese Trennung zu akzeptieren und leide und leide und leide.
Und ja, um das schon mal vorwegzunehmen: das ganze ist irgendwo grotesk und meinethalber egoistisch, da ich ja zwei Männer haben will...es nützt aber nichts: das Leid ist da. Und es wurde ja niemals irgendwer betrogen, nur ich habe mich irgendwo zwischen diesem ganzen Lieben so sehr aufgerieben, dass ich nun ganz schwach geworden bin.
Ich spreche mit meinem Mann wenig darüber, da ich dies nicht fair fände, ihn damit zu belasten; er stützt und liebt und ist wunderbar. Ich gebe und nehme von meiner Familie, was geht im Moment....diese Eben ist gut und wahrhaftig.
Aber das Leid um den Verlust auf der anderen Seite, droht mich gerade manchmal zu zerreissen und....was nun?
Vielleicht hat jemand etwas ähnliches erlebt und kann erzählen, wie es dann weiterging?
Liebe Grüße für Euch alle, ich hoffe, es ist nicht zu anmassend, was ich schreibe und seid ein wenig gnädig beim Kommentieren....und...ach ich schicks jetzt ab!
26.11.2015 12:43 •
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